Kennen Sie eigentlich die »Deklaration von Helsinki« des Weltärztebundes, Herr Montgomery?

Sie wur­de auf der Generalversammlung der Organisation im Juni 1964 in Helsinki ver­ab­schie­det und seit­dem mehr­mals über­ar­bei­tet. Es heißt darin:

»Der Weltärztebund (WMA) hat mit der Deklaration von Helsinki eine Erklärung ethi­scher Grundsätze für medi­zi­ni­sche Forschung am Menschen, ein­schließ­lich der Forschung an iden­ti­fi­zier­ba­ren mensch­li­chen Materialien und Daten, entwickelt…

9. Es ist die Pflicht des Arztes, der sich an medi­zi­ni­scher Forschung betei­ligt, das Leben, die Gesundheit, die Würde, die Integrität, das Selbstbestimmungsrecht, die Privatsphäre und die Vertraulichkeit per­sön­li­cher Informationen der Versuchsteilnehmer zu schüt­zen. Die Verantwortung für den Schutz von Versuchspersonen muss stets der Arzt oder ein ande­rer Angehöriger eines Heilberufes tra­gen und nie die Versuchsperson selbst, auch dann nicht, wenn sie ihr Einverständnis gege­ben hat…

16… Medizinische Forschung am Menschen darf nur durch­ge­führt wer­den, wenn die Bedeutung des Ziels die Risiken und Belastungen für die Versuchspersonen überwiegt…

18. Ärzte dür­fen sich nicht an einem Forschungsvorhaben am Menschen betei­li­gen, wenn sie nicht über­zeugt sind, dass die mit der Studie ver­bun­de­nen Risiken ange­mes­sen ein­ge­schätzt wor­den sind und in zufrie­den­stel­len­der Weise beherrscht wer­den kön­nen. Sobald sich her­aus­stellt, dass die Risiken den poten­ti­el­len Nutzen über­stei­gen oder wenn es einen schlüs­si­gen Beweis für gesi­cher­te Ergebnisse gibt, müs­sen Ärzte ein­schät­zen, ob die Studie fort­ge­setzt, modi­fi­ziert oder unver­züg­lich been­det wer­den muss.

Vulnerable Gruppen und Einzelpersonen 

19. Einige Gruppen und Einzelpersonen sind beson­ders vul­nerabel und kön­nen mit grö­ße­rer Wahrscheinlichkeit unge­recht behan­delt oder zusätz­lich geschä­digt wer­den. Alle vul­ner­ablen Gruppen und Einzelpersonen soll­ten beson­ders bedach­ten Schutz erhalten…

Wissenschaftliche Anforderungen und Forschungsprotokolle 

21. Medizinische Forschung am Menschen muss den all­ge­mein aner­kann­ten wis­sen­schaft­li­chen Grundsätzen ent­spre­chen sowie auf einer gründ­li­chen Kenntnis der wis­sen­schaft­li­chen Literatur, ande­ren rele­van­ten Informationsquellen, aus­rei­chen­den Laborversuchen und, sofern ange­mes­sen, auf Tierversuchen basie­ren. Auf das Wohl der Versuchstiere muss Rücksicht genom­men wer­den. 22. Die Planung und Durchführung einer jeden wis­sen­schaft­li­chen Studie am Menschen muss klar in einem Studienprotokoll beschrie­ben und gerecht­fer­tigt wer­den. Das Protokoll soll­te eine Erklärung der ein­be­zo­ge­nen ethi­schen Erwägungen ent­hal­ten und soll­te deut­lich machen, wie die Grundsätze die­ser Deklaration berück­sich­tigt wor­den sind. Das Protokoll soll­te Informationen über Finanzierung, Sponsoren, insti­tu­tio­nel­le Verbindungen, mög­li­che Interessenkonflikte, Anreize für Versuchspersonen und Informationen bezüg­lich Vorkehrungen für die Behandlung und/oder Entschädigung von Personen ent­hal­ten, die infol­ge ihrer Teilnahme an der wis­sen­schaft­li­chen Studie einen Schaden davon­ge­tra­gen haben. Bei kli­ni­schen Studien muss das Protokoll auch ange­mes­se­ne Vorkehrungen für Maßnahmen nach Abschluss der Studie beschreiben…

Informierte Einwilligung

25. Die Teilnahme von ein­wil­li­gungs­fä­hi­gen Personen an der medi­zi­ni­schen Forschung muss frei­wil­lig sein. Auch wenn es ange­mes­sen sein kann, Familienangehörige oder füh­ren­de Persönlichkeiten der jewei­li­gen Gemeinschaft hin­zu­zu­zie­hen, darf kei­ne ein­wil­li­gungs­fä­hi­ge Person in ein Forschungsvorhaben auf­ge­nom­men wer­den, wenn sie nicht frei­wil­lig zustimmt. 

26. Bei der medi­zi­ni­schen Forschung an ein­wil­li­gungs­fä­hi­gen Personen muss jede poten­ti­el­le Versuchsperson ange­mes­sen über die Ziele, Methoden, Geldquellen, even­tu­el­le Interessenkonflikte, insti­tu­tio­nel­le Verbindungen des Forschers, den erwar­te­ten Nutzen und die poten­ti­el­len Risiken der Studie, mög­li­cher­wei­se damit ver­bun­de­nen Unannehmlichkeiten, vor­ge­se­he­ne Maßnahmen nach Abschluss einer Studie sowie alle ande­ren rele­van­ten Aspekte der Studie infor­miert (auf­ge­klärt) wer­den. Die poten­ti­el­le Versuchsperson muss über das Recht infor­miert (auf­ge­klärt) wer­den, die Teilnahme an der Studie zu ver­wei­gern oder eine ein­mal gege­be­ne Einwilligung jeder­zeit zu wider­ru­fen, ohne dass ihr irgend­wel­che Nachteile ent­ste­hen. Besondere Beachtung soll dem spe­zi­fi­schen Informationsbedarf der indi­vi­du­el­len poten­ti­el­len Versuchspersonen sowie den für die Informationsvermittlung ver­wen­de­ten Methoden geschenkt werden…

27. Beim Einholen der Informierten Einwilligung in die Teilnahme an einer wis­sen­schaft­li­chen Studie muss der Arzt beson­de­re Vorsicht wal­ten las­sen, wenn die poten­ti­el­le Versuchsperson in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Arzt steht oder unter Zwang ein­wil­li­gen könnte…

31. Der Arzt muss den Patienten voll­stän­dig über die for­schungs­be­zo­ge­nen Aspekte der Behandlung infor­mie­ren. Die Weigerung eines Patienten, an einer Studie teil­zu­neh­men, oder der Entschluss des Patienten, aus der Studie aus­zu­schei­den, darf nie­mals die Patienten-Arzt-Beziehung nach­tei­lig beeinflussen.«
bun​des​aerz​te​kam​mer​.de


Seit Jahren wird uns Frank Montgomery als Weltärztepräsident ver­kauft. Daß er es nicht ist, schert die Medien so wenig wie die Unwissenschaftlichkeit sei­ner Aussagen.

wma​.net

Dank für die­se Erinnerung an Herrn Kühbacher, der die Deklaration im Zusammenhang mit der "Elektronischen Patientenakte" erwähnt.

13 Antworten auf „Kennen Sie eigentlich die »Deklaration von Helsinki« des Weltärztebundes, Herr Montgomery?“

  1. OT:
    Streek hat eine Studie mit gewünsch­tem Ziel in Heinsberg gemacht und mit einer PR-Agentur und gewünsch­tem Nutzen durch die Politik pro­fes­sio­nell ver­mark­ten las­sen. Dünne Studie mit qua­li­ta­ti­ven Mängeln. An der Vermarktung u.a. ex Bild-Mitarbeiter betei­ligt. Wer wohl auf das Ergebnis scharf war und wer wie dar­über erich­tet hat?

    https://​www​.capi​tal​.de/​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​p​o​l​i​t​i​k​/​c​o​r​o​n​a​-​s​t​u​d​i​e​-​d​e​r​-​p​l​a​n​-​h​i​n​t​e​r​-​d​e​m​-​h​e​i​n​s​b​e​r​g​-​p​r​o​t​o​k​oll

    1. @Hinterhof: Die Studie hat­te Mängel. Zum Verhängnis wur­de ihr, daß sie genau nicht die gän­gi­ge Erzählung der unauf­halt­sa­men bösen Seuche bestä­tig­te, gegen die här­te­ste Maßnahmen zu ergrei­fen waren. Dafür wur­de Streeck, nicht nur hier in "Capital" (!) nie­der­ge­macht. Streeck hat im Kleinen unter­nom­men, was Aufgabe des RKI lan­des­weit wäre und von ihm seit drei Jahren boy­kot­tiert wird, näm­lich unter­sucht, wel­che Auswirkungen Infektionen auf wel­che Weise bevöl­ke­rungs­weit haben. 

      Streeck war damit ein für alle Male abge­stem­pelt, der hel­le Stern am Virologenhimmel soll­te Drosten blei­ben. Über des­sen metho­di­sche Fehler wur­de und wird ver­schämt hin­weg­ge­se­hen. Die Frage ist rich­tig, "wer wohl auf das Ergebnis scharf war und wer wie dar­über berich­tet hat". Wie ist die Antwort?

  2. das sind Alles wie die RKI Leute gekauf­te Scharlachtane, und das Alles Betrug ist, sag­te ich schon vor dem Lockdown

    Dr. Wodarg, Prof. Hockertz oder

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​8​5​b​P​F​W​T​D​A​b​c​&​l​i​s​t​=​L​L​&​i​n​d​e​x=1

    Standing Ovation für Prof. Dr. Sucharit Bhakdi Kiel 8 . März

    Ein vom Pentagon, orga­ni­sier­te Betrug mit 6 Pharma Firmen und Roche, für Profite war es rund um die Biowaffen Forschung DARPA

  3. Monty ist doch seit Jahrzehnten ein pra­xis­fer­ner Berufsfunktionär. Und natür­lich ist er auch kein Präsident, außer viel­leicht des loka­len Karnickelzuchtvereins (obwohl die Versuchskarnickel ja nun nicht mehr so lan­ge Ohren haben). 

    Ntürlich kennt Monty das Ding, aber was schert Monty schon die Deklaration von Helsinki. Er ist der fleisch­ge­wor­de­ne Allwissende auf allen Gebieten, die es sich für ihn lohnt, medi­al wirk­sam ent­spre­chen abzuweiden. 

    Monty braucht die Aufmerksamkeit, die Wahrnehmung als Autorität (weni­ger als Experte). Autorität ist es, was er sein möch­te, was er mit jedem sei­ner Worte und in sei­nem Auftreten exzes­siv her­aus­hän­gen lässt. Man neh­me ihm die­se "Autorität", und zum Vorschein dürf­te ein pra­xis­fer­ner, arbeits­lo­ser Bürokrat kom­men. Der Lebenszweck von Monty ist und bleibt (solan­ge er darf), die Rolle der abso­lu­ten Autorität.

  4. Stöbern im Zentralorgan der Rechtgläubigen (Druckausgabe vom 3.3.2023)
    (Bezahlschranke mit­tels Zutritt zu einer Städtischen Bücherei mühe­los übersprungen).
    Fazit:
    KEINE ein­schlä­gi­gen C‑Angstmachberichte gefunden!!

    Dafür, mit­tels geziel­ter (Suggestiv-)Fragen, unver­däch­ti­ge fran­zö­si­sche Wissenschaftler (Fachgebiet egal) zu Wort kom­men las­sen und Godwin’s Law bestätigen: 

    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/boris-cyrulnik-ueber-nazi-terror-es-gab-zwei-ueberlebende-einer-war-ich-a-11763129–49df-43b4-9852–67f4286b7e72

    Highlights (der Interviewte hat aller­dings auch Welterklärungen für “Zweifler” und “Andersgläubige” zu bieten):

    “(…)
    SPIEGEL: Was ist Ihre Erklärung für Terror, Hass und Hetze?
    Cyrulnik: Der Hass auf Andersdenkende wächst, am Besten in geschlos­se­nen Weltbildern. Es kann nicht sein, was nicht sein darf: Für die­se Muster sind wir alle anfäl­lig. Man macht es sich zu leicht, da nur bei den Islamisten, Verschwörungstheoretikern, Leugnern des Coronavirus, Wiadimir Putin oder Donald Trump zu suchen. Bis in die Siebzigerjahre haben Kollegen von mir Nervenbahnen im Gehirn durch­trennt, weil man mein­te, end­lich die beste Therapie gegen Psychosen, Depressionen oder Schmerzzustände gefun­den zu haben. Der Erfinder die­ser Lobotomie hat­te den Nobelpreis bekom­men. Viele Patienten waren nach der Operation aller­dings hoch­gra­dig emo­tio­nal gestört oder voll­kom­men antriebs­los. Die Lobotomisten hiel­ten trotz­dem an ihrer Logik fest (…).
    Hass ero­ti­siert die Menschen. Wer hasst, fühlt sich bedeut­sam und mäch­tig. Hass stoppt das Denken und damit die Selbstzweifel Er ist der Zement für den Clan.
    SPIEGEL: Was wol­len Sie damit sagen?
    Cyrulnik: Zu einer Gruppe dazu­zu­ge­hö­ren gibt Selbstvertrauen.
    Für Menschen, die sich abge­hängt und unver­stan­den füh­len, gilt das ganz beson­ders. Und wenn die Gruppe auch noch einen Sinn ver­spricht, ver­stärkt sich das Clangefühl. An die­sel­ben Ideen zu glau­ben, erzeugt eine fast fami­liä­re Geborgenheit. Der Hass gegen die Zweifler, die Andersgläubigen, die Fremden hält den Clan zusammen.
    SPIEGEL: Das ist ein uraltes Muster. Was ist heu­te anders?
    Cyrulnik: Das Internet macht es dem Hass leicht. Die Clans wer­den dort wie von allein mit Theorien gefüt­tert, die zu ihrem Hass pas­sen. Es macht auch sol­che wie­der groß, die ziem­lich unsicht­bar waren: Dass man Juden bestra­fen muss, weil sie reich sei­en. Es gibt Studien, aus denen sich ablei­ten lässt, wie die­se Ideen unser Hirn ver­än­dern: Wenn man davon aus­geht, dass Juden, Ausländer, wer auch immer, einem das Leben schwer machen. löst allein die Annahme ein Bedrohungsgefühl aus. Vereinfacht gesagt: Man fühlt, was man denkt.”

    oder hier (etwas weni­ger sub­til und mit deut­li­cher Zielrichtung: Diffamierung):
    https://​www​.spie​gel​.de/​a​u​s​l​a​n​d​/​m​e​i​n​-​k​a​m​p​f​-​u​e​b​e​r​s​e​t​z​e​r​-​o​l​i​v​i​e​r​-​m​a​n​n​o​n​i​-​h​i​t​l​e​r​-​t​o​e​t​e​t​-​b​i​s​-​h​e​u​t​e​-​a​-​1​7​9​1​c​9​c​3​-​1​0​a​2​-​4​c​d​d​-​9​1​2​f​-​c​3​5​b​3​7​1​2​2​85b

    “(…)
    SPIEGEL: Das sind doch KIassiker! Die Lüge so alt wie der Krieg
    Mannoni: Vorsicht, Hannah Arendt. hat schon beschrie­ben, dass Hitler viel mehr getan hat, als nur plump zu lügen. Hitler schuf eine ande­re Realität. Sein Buch bezog sich nicht auf die Wirklichkeit, son­dern auf sei­ne eige­ne, per­sön­li­che Wirklichkeit. Auf einen Wahn. In tota­li­tä­ren. Systemen kann man Millionen Menschen in die eige­ne Parallelwelt entführen.
    SPIEGEL: Was ist mit Verschwörungstheoretikern? Auch die tei­len die Welt in Gut und Böse, Freund und Feind.
    Mannoni: Es gibt Ähnlichkeiten zwi­schen Hitlers Sprache und Denken und jenen Corona-Impfgegnern die ver­schwö­rungs­theo­re­tisch geprägt sind. Ich habe ver­sucht, mit denen ins Gespräch zu kom­men. Keine Chance. Fakten sind auch unerwünscht.
    (…) Eine ande­re, noch deut­li­che­re Gemeinsamkeit mit Hitler ist die Wissenschaftsfeindlichkeit. In den sozia­len Netzwerken heißt es: “do your own rese­arch” – macht Euch selbst schlau. Als ob man nur mit­hil­fe von YouTube-Tutorials die Gefährlichkeit eines Virus beur­tei­len könn­te. Hitler wie­der­um ver­ab­scheu­te Menschen, die ihm Wissen vor­aus hatten.
    (…)”.

    1. Du mei­ne Güte – die­sem Herrn sei die Lektüre von "Möge die gesam­te Republik mit dem Finger auf sie zei­gen" anemp­foh­len. Und dann möge er sei­ne Äußerungen über Hass, Hetze und "Impfgegner" noch­mal durch­den­ken. Wie kann man nur so kom­plett blind und taub sein, das all­ge­gen­wär­ti­ge ver­ba­le Einprügeln auf eine angeb­lich klei­ne Gruppe nicht wahr­zu­neh­men, aber jenen, die das erdul­den muss­ten, Hass und Hetze vor­zu­wer­fen. Ich kann die Montgomeries, Bosettis und wie sie alle hei­ßen ein­fach nicht begreifen.

    1. Alexander Neubacher hat­te das Buch „Total beschränkt“ her­aus­ge­bracht, in dem er die stän­di­ge Gängelung durch den Staat gei­ßelt und für ein „weni­ger ist mehr“ plä­diert. Da geht es auch um Organspende, Nudging und ob man den gan­zen Verkehrsschilderwald eigent­lich braucht. Nach die­sem Buch war es über­ra­schend oder viel­leicht auch nicht, dass er die Coronamaßnahmen gut gehei­ßen hat. Aber es wäre ein Autor, dem ich die spä­te Einsicht abkau­fen würde.

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