Kommt der Normales-Leben-Pass für alle Geimpften?

fragt heu­te bild​.de und beru­higt: Nicht sofort und so direkt auch nicht.

»Endlich Hoffnung: Die Firmen BioNTech (Mainz) und Moderna (USA) haben gestern bei­de bei der EU ihre ret­ten­den Impfstoffe zur Zulassung angemeldet…

Müssen Geimpfte sich dann nicht mehr an die Corona-Regeln hal­ten? Wird auch in Deutschland ein „Normales-Leben-Pass“ aus­ge­ge­ben, wie ihn Englands Premier Boris Johnson bereits für Bürger plant, die ent­we­der immun sind, weil sie Corona über­stan­den haben – oder eben, weil sie GEIMPFT wor­den sind?

Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) über­rasch­te gestern im Deutschlandfunk mit einem Vorstoß: Zwar wer­de man „staat­lich KEINE Unterschiede machen“ zwi­schen Geimpften und Ungeimpften.

ABER, so Spahn:

Dass ande­re Länder eine Corona-Impfung ver­lan­gen, wenn Deutsche ein­rei­sen wol­len, kön­ne „nie­mand aus­schlie­ßen“. Die Airline Qantas (Australien) will schon nur noch Passagiere mit Impfpass ins Land fliegen.

Spahn nennt zudem den gesam­ten Bereich des PRIVATEN Lebens in Deutschland: Jeder kön­ne sagen, „ich mache zu Hause ein Abendessen und es dür­fen nur Leute kom­men, die immun sind“ – hier wer­de der Staat sich nicht ein­mi­schen. Spahn: „Das ist Privatrecht!“…«

14 Antworten auf „Kommt der Normales-Leben-Pass für alle Geimpften?“

  1. Ah, das Maas-Manöver. Der Staat über­lässt alles den pri­va­ten Konzernen und rekla­miert dann für sich, sich nicht in Privatrecht ein­mi­schen zu dür­fen. Ich weiß nicht, was es für eini­ge noch benö­tigt, um zu sehen, dass hier der Staat die Macht an die trans­na­tio­na­len Großkonzerne abgibt und die Politiker deren will­fäh­ri­ge Büttel spie­len. (Eine Lüge: Tatsächlich weiß ich es aus leid­vol­ler Erfahrung. Die Konzerne müss­ten in der Tagesschau ankün­di­gen, die MAcht über­neh­men zu wol­len, damit es eini­ge glaubten.) 

    Hier müss­te Art. 20, Abs. 4 GG doch eigent­lich bereits klar erfüllt sein.

    1. Ein Freund von mir hat gemeint, ich sol­le ihn doch in Ruhe las­sen. Ich möge mich wie­der mel­den, wenn offi­zi­ell ver­laut­bart wird, dass man den Kindern etwas antun will. 

      So ver­steht man auch die Vergangenheit dann gleich bes­ser. Denn nach die­ser aus­ge­klü­gel­ten Herangehensweise kann man nie irgend­et­was wis­sen oder recht­zei­tig gewusst haben. Denn es stand ja nicht in der Zeitung: "Achtung MenschInnen, Bill Gates aka Satan will eure Kinder mit Impfungen und Masken töten!" Ich war zutiefst beein­druckt von die­ser zwin­gen­den Logik und habe mei­ne Niederlage zäh­ne­knir­schend akzeptiert.

  2. Interessant wäre in dem Zusammenhang, ob die Ausnahmeregelungen dann auch für bereits Erkrankte und wie­der Genesene gilt. Die sind ja min­de­stens so immun wie Geimpfte.
    Wird aber nicht so sein, tip­pe ich..

    1. @ Rainer Wagener:

      Man ist nach einer Erkrankung wohl weder sicher noch lang­fri­stig immun (als Story fand ich das hier). Nach einer Impfung hin­ge­gen ist völ­lig unklar, woge­gen und ob man nun immun ist – womög­lich nur gegen das eige­ne Immunsystem.
      Es geht hier auch gar nicht um Evidenz, so wenig wie bei Masken und Intubationen, son­dern um demon­stra­ti­ve Machtdurchsetzung: wer Ihnen / uns Stoff vorm Gesicht befeh­len kann und den Nachweis an medi­zi­ni­schen Menschenversuchen abver­lan­gen für ein wenig Aufatmen, der hat fak­tisch die Macht dazu – wer fragt noch nach Legitimation der Macht, wenn sie kann, was sie tut, und durch­kommt damit?

  3. Spahnend(sic!): die Argumentation mit dem "Privatrecht", in das man sich nicht ein­mi­schen wolle.
    Nun denn: wer Lust hat eine Einladung mit ent­spre­chen­der Bedingung anzu­neh­men (Klingeln, Impfpass zeigen …?)!
    Nur zu!!
    Von Konsumenten der Spahnschen Botschaft wird eher die Befürchtung erwar­tet, dass sich jedes Restaurant die­ses Privatrechts bedient (bit­te schön, just do it, die kämen eben­falls auf mei­ne Streichliste).
    Seltsamerweise gilt die­ses "Privatrecht" nicht, wenn ich mei­nen Kunden/Restaurantgästen z.B. das Maskentragen verbiete.
    Kasperltheater.

  4. Selbst eine Coronaimpfung nach jah­re­lan­ger Forschung wird kei­ne Garantie geben kön­nen, nicht an Corona zu erkran­ken – eben­so­we­nig wie eine Grippeimpfung garan­tie­ren kann, an Grippe zu erkranken.
    Denken wir nur an 2017/18.
    Damals gab es 25.000 Grippetote und kein Mensch hat danach gekräht.
    Das waren bestimmt nich alles Ungeimpfte. Und die Grippeimpfung gibt es seit 1942.
    Wer wird also so blöd sein, sich mit einem Stoff imp­fen zu las­sen, über den man im Grunde nichts weiß.
    Ich jeden­falls nicht. Ich hat­te im Januar die­se Jahres so eine star­ke Grippe, dass ich glaub­te abzu­krat­zen – trotz Grippeimpfung.
    Als ich ver­such­te, Ende Januar einen Test machen zu las­sen, ob es nicht doch Corona gewe­sen sein könn­te, inter­es­sier­te das kei­nen. Einer sag­te mir"Seien Sie froh, es hin­ter sich zu haben."
    Dabei hat­te ich zu dem Zeitpunkt doch kei­ne Ahnung, was es war.
    Erst im Juni hat mich mei­ne Ärztin testen kön­nen an Hand einer Blutuntersuchung -
    negativ.
    Ich möch­te nicht wis­sen, wie man mit Menschen umge­hen wird, denen es nach der Coronaimpfung schlecht geht.
    Denen sagt man vielleicht:"Bleiben Sie zu Hause, es wird schon wieder."

    1. Viel wich­ti­ger ist die Tatsache, dass ein Impfung mit den der­zei­tig erforsch­ten Impfstoff gar kei­ne Übertragung ver­hin­dert, son­dern sich nur gegen die schwe­re Erkrankung richtet.
      https://​www​.nyti​mes​.com/​2​0​2​0​/​0​8​/​2​4​/​o​p​i​n​i​o​n​/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​v​a​c​c​i​n​e​-​p​r​e​v​e​n​t​i​o​n​.​h​tml

  5. Ja super! Dann kann man in Zukunft also auch Leute aus­schlie­ssen weil sie Maske tra­gen? Oder gar schwarz sind? Oder Türken? Oder natür­lich: Keiner kommt rein der geimpft ist? 

    Ist ja schliess­lich PRIVAT und der Staat mischt sich da nicht ein.
    So ein­fach geht das.

  6. "Zwar wer­de man „staat­lich KEINE Unterschiede machen“ zwi­schen Geimpften und Ungeimpften. …"

    Niemand möch­te eine Mauer bauen …

  7. Wenn Spahn auf den Bereich des pri­va­ten Lebens anspielt, meint er wohl das viel­be­schwo­re­ne "Hausrecht". Darauf wür­den sich auch jetzt schon ger­ne Geschäfte, Ämter, Arbeitgeber, Freizeit- und Kultureinrichtungen beru­fen, z. Bsp. was Atteste von der Maskenpflicht anbelangt.

    Es ist nicht Aufgabe das Staates KEINE Unterschiede zu machen, son­dern gesetz­lich SICHER ZU STELLEN, dass in allen Bereichen des öffent­li­chen und geschäft­li­chen Lebens, KEINE Unterschiede gemacht werden.

    Stellt der Staat das nicht sicher, wür­de er Anti-Diskriminierungsgesetze und Grundrechte zum Vorteil der Geschäftsinteressen pri­va­ter Akteure opfern.

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