boerse.ard.de berichtet heute:
»Begegnungen mit Infizierten sollen künftig auch ohne eine spezielle App direkt über das Betriebssystem der Smartphones nachvollziehbar werden. Einen Unterschied zur App gibt es aber beim Datenschutz.
Apple und Google geben Regierungen die Möglichkeit, auch ohne eine gesonderte App eine Corona-Warn-Infrastruktur auf Smartphones aufzusetzen. Dazu sollen die nötigen Funktionalitäten direkt in die Betriebssysteme integriert werden.
Apple hat die entsprechende Warn-Technik für die Geräte bereits mit dem Update auf iOS 13.7 am Dienstag zur Verfügung gestellt. Google plant für Android später im Monat ähnliches…
Die Nutzer werden gefragt, ob sie an der Nachverfolgung teilnehmen wollen. Bestehende Corona-Warn-Apps wie etwa die des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden weiterhin funktionieren, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten.
Die Technologie soll helfen, die Coronavirus-Ausbreitung zu stoppen, indem Nutzer gewarnt werden, wenn sie sich neben einer infizierten Person aufhielten. Smartphones, auf denen die Funktion aktiviert wurde, tauschen untereinander Bluetooth-Schlüssel aus.
Datenschutz nur schwer nachprüfbar
Nach aktuellen Vorgaben der Gesundheitsbehörden gibt es eine Warnung, wenn sich herausstellt, dass man sich 15 Minuten lang in der Nähe eines Infizierten aufhielt. Die Dauer und die Entfernung können allerdings von den Behörden angepasst werden. Der Abgleich der Schlüssel wird dabei nur auf den Smartphones durchgeführt, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Apropos Datenschutz: Die neue Funktion über das Betriebssystem entspricht nicht dem Datenschutz der deutschen Corona-Warn-App. Denn der Quellcode der Betriebssysteme Android und iOS ist nicht öffentlich einsehbar.
Die Unternehmen selbst weisen jedoch darauf hin, dass die Funktionen keine Ortsdaten und auch keine persönlichen Daten der Nutzer weitergeben. Zudem wollen Apple und Google die Funktion wieder deaktivieren, sollte sie nicht mehr benötigt werden.«
05.01.2021 | Netzpolitik ( Jetzt also doch )
Polizei in Singapur darf Daten der Kontakt-Tracing-Anwendung nutzen
Mit Singapur legt einer der Vorreiter bei der Bluetooth-basierten Kontaktverfolgung eine Kehrtwende beim Datenschutz hin. Lange Zeit hieß es von der Regierung, die Daten aus der Anwendung „TraceTogether“ würden nur für das Aufspüren von Risikokontakten genutzt. Jetzt sagt ein Minister, auch die Polizei habe Zugriffsrechte.
https://netzpolitik.org/2021/polizei-in-singapur-darf-daten-der-kontakt-tracing-anwendung-nutzen/