"Kontaktverfolgung fast unmöglich"

Schlechte Zeiten für Verfolgungsbehörden. Als erste­re noch bes­ser waren und vie­le Menschen glaub­ten, sie könn­ten jeder­zeit eine tod­brin­gen­de Krankheit über­tra­gen, funk­tio­nier­te die Zusammenarbeit mit den Ämtern leid­lich. Inzwischen ist die furcht­erre­gen­de Erzählung kaum noch glaub­haft. Murks mit Masken, feh­ler­haf­te Tests, Impfungen, die wenig ein­brin­gen und nüt­zen, so gut wie kei­ne ernst­haft an und mit Corona Erkrankte – war­um soll­te man sich der viel rea­le­ren Gefahr der Quarantäne aus­set­zen? Wird es den Behörden gelin­gen, das mit mas­si­ven Schlägen zu durch­bre­chen? Der WDR berich­tet am 23.7.:

»900 Aachener Clubbesucher sol­len in Quarantäne

Ein mit Corona infi­zier­ter Discogast hat­te am 16. Juli im Aachener Club Apollo gefei­ert – zusam­men mit rund 450 ande­ren Besuchern. Nur einen Tag spä­ter, am 17. Juli, hat ein wei­te­rer Besucher im Apollo gefei­ert – auch die­ser Gast ist mit der hoch­an­stecken­den Delta-Variante infi­ziert. Auch an die­sem Abend waren rund 450 Gäste in der Discothek [sic].

Kontaktverfolgung fast unmöglich

Das Problem: Nicht alle Gäste haben sich digi­tal mit dem QR-Code regi­striert. Namen und Telefonnummern von min­de­stens 150 Gästen auf den Kontaktlisten sind unle­ser­lich. Somit schei­te­re die Kontaktpersonennachverfolgung am kata­stro­pha­len Zustand der Liste, so das Gesundheitsamt.

Die Städteregion Aachen hat die rund 900 Besucher der Aachener Discothek Apollo auf­ge­for­dert, sofort in Quarantäne zu gehen. Die bei­den mit der Delta-Variante Infizierten waren nach Auskunft des Gesundheitsamtes nicht geimpft.

Kritik an Clubbetreiber

Einige Gäste berich­ten, dass beim Einlass in den Club nicht gründ­lich kon­trol­liert wur­de, ob die Besucher gete­stet oder geimpft sind. "Das sind Aussagen, die wir ernst neh­men und die uns ärgern", sag­te der Gesundheitsdezernent der Städteregion, Michael Ziemons, dem WDR.

"Wir kön­nen ver­ste­hen, dass die Menschen fei­ern wol­len. Aber dann gehört es auch dazu, sich bewusst zu machen, die Pandemie ist noch nicht vor­bei und dann müs­sen wir auch von den Betreibern der Lokalitäten erwar­ten, dass sie mit den Konzepten ordent­lich umgehen."

Schnelltest nicht ausreichend

Das Gesundheitsamt tele­fo­niert der­zeit alle Gäste vom 16. und 17. Juli ab. Sie wer­den nun auf­ge­for­dert, sich in häus­li­che Quarantäne zu bege­ben. Ab dem 28. Juli kön­ne dann jeder einen PCR-Test bei einem nie­der­ge­las­se­nen Arzt machen. Ist die­ser nega­tiv, kön­ne die Quarantäne auf­ge­ho­ben wer­den. Ein Schnelltest sei nicht aus­rei­chend.«

8 Antworten auf „"Kontaktverfolgung fast unmöglich"“

  1. Wie?
    Nur 150 "unle­ser­lich"?
    Von 450 oder zwei­mal 450 = 900?
    Und wie vie­le der leser­li­chen sind korrekt?
    Und wie kon­trol­liert man noch­mal "gründ­lich"?

    Viel wich­ti­ger: wer "kon­trol­lier­te" jemals wann und wie, ob die "Maßnahmen" sowohl
    – geeignet
    – erforderlich
    – verhältnismäßig
    sind (oder jemals waren)?
    Ich fürch­te, da wur­de der Bänkster zum Gärtner gemacht .

    1. „Die Städteregion Aachen hat die rund 900 Besucher der Aachener Discothek Apollo auf­ge­for­dert, sofort in Quarantäne zu gehen.“

      Also für mich klingt das so als sei die gro­ße Mehrheit nicht zu ermit­teln. Vielleicht soll­te man umge­kehrt fra­gen wie vie­le der 2x450 Gäste sich über­haupt ord­nungs­ge­mäß ange­mel­det haben. Dass Luca kin­der­leicht aus­zu­he­beln ist, gehört mitt­ler­wei­le fast schon zur Allgemeinbildung.

  2. Einmal mehr rei­ne Schikane. 900 wahr­schein­lich mehr­heit­lich völ­lig gesun­de Menschen sol­len in Quarantäne, weil sie sich zufäl­lig am glei­chen Ort wie ein "Infizierter" auf­ge­hal­ten haben. Wer das Glück hat, der Kontaktverfolgung zu ent­ge­hen, muss schön blöd —oder fana­tisch— sein, um sich frei­wil­lig zu mel­den und sich zu hau­se ein­zu­sper­ren. Und natür­lich wur­de "beim Einlass in den Club nicht gründ­lich kon­trol­liert": Die Clubs waren so lan­ge geschlos­sen, dass die, die über­lebt haben, jeden Gast brau­chen, um nicht end­gül­tig bank­rott zu gehen. Gleichzeitig müs­sen sie Vorschriften beach­ten, die sie in den Ruin trei­ben. Außerdem nützt es nichts, streng zu kon­trol­lie­ren, wenn Tests und Impfungen nichts tau­gen und sowohl nega­tiv Getestete als auch Geimpfte ande­re anstecken kön­nen. Dass es dann noch Gäste gibt, die den Club denun­zie­ren, ist der Gipfel: Die soll­ten Hausverbot bekom­men, nicht die Ungeimpften.
    PS: Ich gehe nie in Clubs, fin­de es aber schlimm, wie die­se und ihre Besucher zu Sündenböcken gemacht werden.

  3. Mich wun­dert immer, also ich steh fas­sungs­los davor, dass der geball­te Beamtenapparat den Wahnsinn mit macht und durch­zu­set­zen versucht.

  4. Gut, es passt nicht ganz zum Beitrag, aber ich bin Stock sau­er. MV hat ca. 4 „Inzidenzwert“ und hat gleich mal die Maßnahmen geän­dert http://​www​.Stralsund​.de gül­tig vom 19.07.2021 bis 16.08.2021. Damit ist unser Urlaub geplatzt, weil jetzt wie­der Testnachweis Pflicht ist.
    Die Impfpflicht kommt immer näher.

  5. Die ver­meint­lich wie­der­erlang­te "Club- Freiheit" ent­larvt sich für Viele als "Quarantäne- Falle".…
    Du sollst kei­nen Spaß, kei­ne Unbekümmertheit mehr genie­ßen dür­fen, bis Merkel die Pandemie für been­det erklärt (d.h. niemals).

    1. Merkel wird sie sowie­so nicht beenden ;-),
      aber ich erwar­te die "epi­demische Lage von natio­na­ler Tragweite" über Ende September hin­aus noch­mal ver­län­gert wird. Wenn man das nicht will, hat man am 26. September wenig Auswahl. Eigentlich müß­te aber och der alte Bundestag entscheiden.

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