Kritische Linke werden lauter

Es sieht so aus, als ob die "ZeroCovid"-Kampagne, mit der eine Reihe lin­ker AktivistInnen den Drosten-Wieler-Priesemann-Aufruf "Contain COVID-19" unter­stüt­zen, zu einer nun auch medi­al ver­nehm­ba­ren Differenzierung auf der Linken führt. Die Forderungen nach einem Lockdown für ganz Europa, beschleu­nig­tem Impfen und einer Null-Fallzahl haben wohl den letz­ten Anstoß gegeben.

Auf akweb​.de ist am 18.1. unter "Warum die Forderung nach einem har­ten Shutdown falsch ist" ein Artikel von Alex Demirović, Sozialwissenschaftler, Mitglied des wis­sen­schaft­li­chen Beirats von Attac und Fellow der Rosa-Luxemburg-Stiftung, zu lesen. Er ent­wickelt eine Argumentation ent­lang der Überschriften "1. Ein euro­päi­scher Lockdown ist nicht rea­li­stisch", "2. Ein Ende der Pandemie ist nicht mög­lich", "3. Ein har­ter Lockdown kann nur poli­zei­lich durch­ge­setzt wer­den", "4. Die gefor­der­te Solidarität ist zwie­späl­tig", "5. Die Kapitalinteressen sind viel­schich­ti­ger, als der Aufruf behaup­tet", "6. Die Gefahren für die Demokratie fal­len unter den Tisch", "7. Der Verweis auf die Wissenschaft ersetzt kei­ne Politik".

Es gibt dort die merk­wür­di­ge Formulierung "Die Politik hat sich an die Querdenker*innen ängst­lich ange­bie­dert und auf sie Rücksicht genom­men", aber es wird auf die land­läu­fi­ge Erzählung von "rechts­ra­di­ka­len Corona-Leugnern" verzichtet.

Auf de​.indy​me​dia​.org gibt es am 17.1. unter "Contra #Zero Covid" eine links­ra­di­ka­le (und sehr emo­tio­na­le) Abrechnung mit ZeroCovid und eine Debatte dazu. Bei aller Kritik an ZeroCovid darf bei den vier AutorInnen aus dem Gesundheitssektor nicht feh­len: "Als letz­tes wol­len wir aller­dings noch klar­stel­len, dass wir mit den drecks Faschisten von Querdenken nichts zu tun haben."

Das gefällt Clemens Heni, der in Anlehnung an ein Kaiser-Wilhelm-Zitat kei­ne Klassen, son­dern nur noch Deutsche kennt:

»Deutschland stand und steht für den Untertan, für auto­ri­tä­re Charaktere, für Nazi-Blockwartdenken, für Denunziation, Polizeistaat, Behördenwillkür, Monsterbegriffe aus dem Wörterbuch des Unmenschen, in der Coronakrise auch beson­ders ekla­tant für Unwissenschaftlichkeit, Irrationalismus, Gruppendenken und Antiintellektualismus quer durch alle poli­ti­schen Lager. Eine Volksgemeinschaft des medi­zi­ni­schen Imperialismus.«

In einem Aufruf "Auf ein kämp­fe­ri­sches Jahr 2021 – Lockdown Capitalism! Auf zur Demo am 23.01.!" ist immer­hin zu lesen:

»Das Jahr 2020 hat alle vor neue Herausforderungen gestellt. Die staat­li­chen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Status Quo sind auch an uns nicht spur­los vor­bei­ge­gan­gen. Genauso wie für vie­le ande­re auch ist es für uns – nicht nur seit Beginn der staat­li­chen Beschränkungen – schwie­rig einen kol­lek­ti­ven Umgang mit der Situation zu finden.
Überall wer­den wir auf die “natio­na­le Einheit” im Angesicht einer “Jahrhundertkrise” ein­ge­schwo­ren, die es nur mit einer Generalmobilmachung zu über­win­den mög­lich sei. Wenn uns jetzt die Bundeswehr in Gestalt “mobi­ler Impfteams” prä­sen­tiert wird, dann ist das nur die logi­sche Konsequenz einer all­ge­mei­ne­nen [so im Original, AA] Militarisierung der Sprache im Bezug auf die­se Krise.

Diese Krise exi­stiert für den Staat aber immer nur solan­ge, wie er aus ihr Profit schöp­fen kann. Um sei­ne Macht im Ausnahmezustand zu erwei­tern und die Kontrolle über die Bevölkerung aus­zu­bau­en oder auch um den Begriff der Solidarität zu miss­brau­chen, um Menschen, unter Missachtung der Risiken für ihre eige­ne Gesundheit zum “Weiter-so!” anzu­stif­ten.«

Im Aufruf zu besag­ter Demo ist Widersprüchliches zu lesen:

»Corona ist das Virus – Kapitalismus die Pandemie

Die Regierungen begeg­nen der Corona-Pandemie mit Einschränkungen, Lockdowns, Ausgangssperren, sozia­ler Isolation und dem Slogan „stay home, stay safe“. Der Staat macht deut­lich, dass es wich­ti­ger ist, den Kapitalismus am Laufen zu hal­ten, als uns zu schüt­zen und zu unter­stüt­zen. Profit zuerst.

Der Unterschied zwi­schen ver­schie­de­nen Arten von Arbeit macht dies beson­ders deut­lich. Während die einen ins Homeoffice geschickt wer­den, wird vie­len die­ses Privileg ver­wehrt und sie müs­sen sich der Krise jeden Tag ohne aus­rei­chen­den Schutz stel­len. Arbeiter*innen in Supermärkten, Lieferdiensten, Fabriken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas kön­nen nicht ein­fach von zu Hause aus arbei­ten. Menschen wer­den genö­tigt, über­füll­te öffent­li­che Verkehrsmittel zu benut­zen und ihren Tag an einem Ort zu ver­brin­gen, an dem die Schutzmaßnahmen vom Arbeitgeber oft nicht umge­setzt wer­den, da der Gesundheitsschutz dem Geschäftsprofit unter­ge­ord­net wird. Tausende migran­ti­sche Saisonarbeiter*innen, aus dem (EU-)Ausland dafür ein­ge­flo­gen, sind dazu gezwun­gen, in beschis­se­nen Arbeitsverhältnissen auf eng­stem Raum in Ernte- und Schlachtbetrieben zu arbei­ten und in Massenunterkünften zu wohnen.

Und zugleich sol­len wir uns freu­en, wenn wir über­haupt noch einen Job haben. Viele, die frü­her in Restaurants, Bars und im Kulturbereich gear­bei­tet haben, sind jetzt arbeits­los. Denn die von der Regierung auf­er­leg­ten Einschränkungen betref­fen vor allem die Freizeit. Kunst- und Kulturstätten muss­ten schlie­ßen, pri­va­te Kontakte sol­len stark redu­ziert wer­den. Die ein­zig erwünsch­te Freizeitgestaltung ist der Konsum…

Die Ungerechtigkeiten des kapi­ta­li­sti­schen Systems wer­den durch die aktu­el­le Gesundheitskrise noch ver­stärkt. Menschen, die bis­her in unse­rer Gesellschaft unsicht­bar gemacht wur­den, wer­den wei­ter unter­drückt und ihre Lebensbedingungen zuneh­mend uner­träg­lich. Die staat­li­chen Einschränkungen füh­ren dazu, dass Menschen mit psy­chi­schen Problemen, Wohnungslose und Illegalisierte allein gelas­sen und ver­ges­sen wer­den. Gefangene wer­den iso­liert, da Besuchszeiten und Hofgang redu­ziert oder sogar ver­bo­ten wer­den. Migrant*innen wer­den wei­ter­hin abge­scho­ben oder in Abschiebegefängnissen unter unmensch­li­chen Lebensbedingungen fest­ge­hal­ten. Sicherheitsmaßnahmen wie Abstand und ein­fa­che Hygiene sind in über­füll­ten Lagern an den Grenzen Europas wie Moria und Samos nicht mög­lich. Die Regierungen las­sen die Menschen syste­ma­tisch zurück und beschwö­ren eine natio­na­le Einheit, in der den­je­ni­gen Schutz ver­si­chert wird, die für die Aufrechterhaltung der Wirtschaft als wich­tig erach­tet werden.

Abstand hal­ten bedeu­tet für Viele den Verlust sozia­ler Kontakte und Hilfsangebote. Notunterkünfte und Beratungsstellen sind geschlos­sen oder arbei­ten stark ein­ge­schränkt. Dabei ist gera­de jetzt der Bedarf an Unterstützung groß. Häusliche Gewalt hat stark zuge­nom­men. Doch die Überlebenden haben der­zeit kaum die Möglichkeit, sich den Gewalttätern zu ent­zie­hen, „stay home, stay safe“ funk­tio­niert für sie nicht…

Die Aneignung des Begriffs der „sozia­len Verantwortung“ durch die Regierungen soll ver­decken, dass sie eigent­lich nichts für die Menschen in die­ser Krise tun. Stattdessen ermah­nen sie uns, in unse­rem Privatleben ver­ant­wort­lich zu han­deln, um das hohe Infektionsrisiko aus­zu­glei­chen, das wir ein­ge­hen müs­sen, um die Wirtschaft am Laufen zu hal­ten. Einschränkungen und Kontrollen für die Allgemeinheit, Hilfspakete für gro­ße Konzerne…

Nein, wir müs­sen die Pandemie nicht leug­nen. Wir müs­sen auch nicht Hand in Hand mit Neonazis mar­schie­ren, um die staat­li­chen Maßnahmen abzu­leh­nen. Seit jeher gibt es Kämpfe und Auseinandersetzungen gegen Ungerechtigkeiten und Unterdrückung durch das kapi­ta­li­sti­sche und neo­li­be­ra­le System. Und Nationalismus war noch nie eine Lösung…«

15 Antworten auf „Kritische Linke werden lauter“

  1. Ja ja die "kri­ti­sche Linke": Für jeman­den der als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem irgend­wie aus wie ein Nagel..

  2. „…dass wir mit den drecks Faschisten von Querdenken nichts zu tun haben.“ Da feh­len Begründungen war­um „Querdenken“ (wer ist das eigentlch alles?) Drecksfaschisten sein sol­len. Ein wir­res Konvolut eigent­lich. Das ist jetzt „links“?
    @aa: ist die­se schrä­ge Figur Clemens Heni, ein knall­ech­ter anti­deut­scher Seminarmarxist oder ein frü­he­rer Linker, der über den rech­ten Rand der Klippe gefal­len ist, schwer zu fas­sen in sei­ner res­sen­ti­ment­ge­la­de­nen Absurdität, hier als Trigger ein­ge­führt worden?
    Der Tiefpunkt des Tages war vil­leicht dass jens Spahn ziem­lich ratio­nal dar­leg­te war­um zero-covid nicht geht.
    Zwischenstand: die Rechte hat es im März zuerst erwischt. Sie hat den Verstand ver­lo­ren, den heu­ti­gen Zeugen-Coronas-Kram vor­weg neh­men wol­len, und die frü­he­re Linke kam gleich danach als sie sich den Zeugen anschloss, was bis heu­te andauert.
    Man kann nicht den rech­ten Stiefel des Kapitalismus ankläf­fen mit rich­ti­ger Kritik an der nicht so neu­en Gesundheitspolitik und gleich­zei­tig den lin­ken Stiefel, die „Pandemie“ trifft uns alle und wir müs­sen ihr als Glaubensgemeinschaft ent­ge­gen­tre­ten, devot ablecken, zuerst aber Mitmenschen weg­bei­ßen die sich da nicht ein­rei­hen wollen.
    Die ver­trau­ten Lager haben sich nicht auf­ge­löst. Sie sind bloß nicht mehr akzep­ta­bel. Also das Lagerdenken auf den Müll und die Vernunft priorisieren.
    https://​welt​ex​pe​ri​ment​.com/​2​0​9​3​1​.​h​tml
    Wenn wir end­lich mal ehr­li­che inte­gre Daten hät­ten wäre der Spuk sicher schnell vor­bei. Denn mit denen ver­trägt sich die­se Fake-Pandemie und die dazu gehö­ri­ge Hysterie nicht.

  3. Die Gleichsetzung der Querdenker mit Neonazis wur­de aus der bür­ger­li­chen Propaganda ein­fach unkri­tisch über­nom­men und wird wei­ter­hin als eige­nes Feindbild gepflegt, statt sich selbst unvor­ein­ge­nom­men und reflek­tie­rend mit den Anliegen der DemonstrantInnen zu befas­sen und zu sehen, dass die Mehrzahl der Leute eher rot-grün bis unpo­li­tisch ein­zu­schät­zen waren.
    Dass der "Neonazi-Sturm" auf den Reichstag mög­li­cher­wei­se eine Inszenierung bezahl­ter Chaoten war, um die Bewegung zu kri­mi­na­li­sie­ren und wei­te­re Bürger abzu­schrecken, die­ser Gedanke hät­te ihnen eigent­lich auch schon durch den Kopf schie­ßen müs­sen. Denn mit sowas hat man doch bereits Erfahrung in frü­he­ren Zeiten gesam­melt, als die Linken noch eige­ne Demos ausrichteten.
    Es wäre eher ange­bracht, über die eige­nen Peinlichkeiten und das Versagen der Linken wäh­rend der Corona- Krise zu reflek­tie­ren, auch über ihr Abstimmungsverhalten im Parlament usw., statt die muti­gen Kritiker, wis­sen­schaft­li­chen Experten, enga­gier­ten Ärzte und vie­le wei­te­re Einzelkämpfer in einen Topf mit Antisemiten zu wer­fen, zu dif­fa­mie­ren und ihnen etwas Falsches zu unterstellen.
    Mischt Euch ein­fach mal unter die Maßnahmen- Kritiker, die die­sen neo­li­be­ra­len Great- Reset ver­hin­dern wol­len! Damit wäre doch schon geholfen!

    1. @D.D.
      Sehr gutes Posting! Ich war – und bin immer noch – ein Linker und habe mir die Demonstration im August in Berlin genau angeschaut.
      Deren Darstellung in den Medien hat­te NICHTS mit der Wirklichkeit zu tun. Und wie du rich­tig schreibst, müss­ten Linke mit ihren Erfahrungen in der Vergangenheit das eigent­lich wissen.
      Die über­neh­men aber ein­fach das herr­schen­den Narrativ über die bestehen­de Opposition gegen das Corona-Regime.

      Sehr gut getrof­fen, dass vie­le Linke, statt sich mit ihrer eige­nen Ignoranz aus­ein­an­der­zu­set­zen, das Narrativ der Staats- u. Konzernmedien noch zu über­bie­ten versuchen. 

      Darin zeigt sich ein ziem­lich abschrecken­der Opportunismus: die vom Establishment als "Schmuddelkinder" ver­leum­de­ten Querdenker müs­sen noch aggres­si­ver beschimpft und aus­ge­grenzt wer­den – "Drecksfaschisten" – und wenn man das brav getan hat, dann darf man auch ein biss­chen den Staat kritisieren.
      Darin steckt auch viel lee­re Arroganz und Selbstüberschätzung, die Linke schon immer unsym­pa­thisch gemacht hat: tre­tet die dum­men ver­schwö­rungs­theo­rie­ver­seuch­ten Querdenker in die Tonne! Jetzt kom­men wir und lie­fern die wirk­li­che Kritik!
      Unwahrscheinlich, dass Millionen dar­auf gewar­tet haben…

      1. Eine Fraktion, wel­che auch immer, die bis­lang "kol­la­bo­riert" hat und plötz­lich erkennt, nach 1 Jahr schon!, "oh, hier stimmt was nicht, wir müs­sen unser Richtung ändern", und als erste Aktion sich abgrenzt von denen (und dann noch in die­ser unflä­ti­gen Art), die von Anfang an gemerkt haben, dass was nicht stimmt und sich mit zahl­rei­chen Aktionen, Protesten, Ausschüssen gegen die Willkür ein­ge­setzt haben …mit denen stimmt auch garan­tiert was nicht!

  4. Wen's trotz­dem inter­es­siert: auf der Seite von Wolf Wetzel (wolf​wet​zel​.de) steht ein Link zu einer Zoom-Diskussion mit dem Thema "Corona und die Linke". Morgen (also 23.1.) um 16 Uhr.
    Darunter sein Positionspapier zur Veranstaltung , das ich ziem­lich ver­nünf­tig finde.

  5. Wolf Wetzel lese ich hier­zu schon län­ger. Er ist wohl intel­li­gen­ter und sen­si­bler als die mei­sten ande­ren ehe­ma­li­gen Linken und spürt dass die­ses Lager mit der Affirmation zur Fake-Pandemie unter­ge­hen könn­te. Das Thesenpapier ist m.E. gut, aber es endet halt mit einem fast schon pein­lich unver­bind­lich-all­ge­mei­nem Schluß:
    Antwort V:
    Was tun? (mit und ohne Maske)
    Erstens: Mischen wir uns ein. Lassen wir uns nicht iso­lie­ren und ausspielen.
    Zweitens: In Erinnerung an Max Horkheimer: Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, soll­te auch zu Corona schweigen.
    Drittens: Gehen wir zusam­men für zwei Jahren auf Entzug und ver­zich­ten auf drei Schlagwerkzeuge: Verschwörungstheorie, Querfront, Antisemitismus.
    Viertens: Ersetzen wir die­se durch eine Theorie, eine Praxis, durch eine Form der Kollektivität, die nicht sepa­riert, son­dern fasziniert.
    Wolf Wetzel | Januar 2021“
    Man soll­te jetzt wohl einen Schnitt machen:
    – wer die Fake-Pandemie mit­trägt , die dar­in ent­hal­te­ne Abschaffung der Meinungsfreiheit und den wahn­haf­ten pseu­do­re­li­giö­sen Szientismus – den packen wir ins Körbchen „ehe­ma­li­ge Linke/Linksliberale“. Diese Leute sind knall­rechts. Ohne Perspektive, ohne Lösung. Hoffnungslos. Wo man es sich lei­sten kann: über­haupt nicht wei­ter beachten.
    – wer das nicht tut und sich ohne vor­ge­faß­te Meinung zuerst mal um Fakten bemüht – das wäre ein Bündnispartner.
    Wolf Wetzel zählt vermt­lich nicht dazu:
    „…ver­zich­ten auf drei Schlagwerkzeuge: Verschwörungstheorie, Querfront, Antisemitismus.“
    Wer in die­sem Moment damit kommt hat nichts ver­stan­den. Schon gar nicht wie die Gegenseite arbeitet.
    Aktuell steht an:
    1. Das Bemühren um vali­de ehr­li­che Daten
    2. Das Bekämpfen jeder Art von Panikberichterstattung

  6. Wer immer noch meint, die (Fremd- oder Selbst-)Zuweisung "links­sein" wäre irgend­et­was ein­heit­li­ches von gesell­schafts­po­li­tisch ori­en­tie­ren­der Bedeutung, lese sich die­se Abrechnung durch:

    https://​www​.cle​mens​he​ni​.net/​l​i​n​k​s​r​a​d​i​k​a​l​e​-​k​r​i​t​i​s​i​e​r​e​n​-​d​i​e​-​z​e​r​o​c​o​v​i​d​-​b​e​w​e​g​u​ng/

    Wenn die dort gen­n­ann­ten "Linken" (Fritz, Haug, Kaschuba, Fischer, Kracher, Wolf, Butler, Hark, Torsun, Berek, …) das auch sei­en, was sie angeb­lich sind, was bedeu­tet dann "links­sein"? Nichts! Es ist nichts wei­ter als eine Marke, die auf fast belie­bi­ge Positionen und poli­ti­sche Zielrichtung auf­ge­klebt wer­den kann.

    (Ganz zu schwei­gen von den gan­zen "lin­ken" Maoisten und ande­ren Links-Totalitaristen, gewalt­tä­ti­ger "SA-Antifa", und Linksblöd-Aktivismus ala "Maske auf – Nazis raus" oder Billigst-"gegenrechts". Mein Ärger speist sich aus mei­nem eigent­li­chen Zugehörigkeitsgefühl das ich heu­te als mas­siv ver­arscht durch sol­che Pseudolinken ansehe.)

    Aber natür­lich ist auch die­ser lin­ke Autor Heni (der anschei­nend mit der selt­sa­men Figur Peter Nowak koope­riert) nicht gegen Dummheit gefeit: ohne Distanzierung geht es eben nicht. Also Erbärmlichkeit selbst bei den "Linken" die so tun, wie wenn sie auf­ge­wacht wären. Linkssein scheint bei all­zu­vie­len eine Art gei­sti­ge Umnachtung auszumachen.

    "Wer links, anti­to­ta­li­tär, anti­im­pe­ria­li­stisch und anti­fa­schi­stisch ist, wen­det sich gegen ZeroCovid und alle sei­ne Unterstützer*innen." Hahaha. Gut gelacht. "Links" wen­de­te sich gegen "Links".

    Es fin­den sich wirk­lich nur noch sehr, sehr weni­ge glaub­wür­di­ge Linke – und mei­nem Eindruck nach: kein ein­zi­ger in der haupt­be­ruf­lich schrei­ben­den Zunft. Diese Leute sind von ihrer Rezeption viel zu abhän­gig, als dass sie sich zusehr aus dem Fenster leh­nen könn­ten. Berufsschreiber wer­den sich immer wie Fähnchen im Wind dre­hen. ALLE!

  7. Allen Vertretern der Zero-Covid-Position müß­te klar sein, daß Zero-Covid nur mit mas­si­vem Polizeieinsatz durch­ge­setzt wer­den könn­te und der Staat damit sei­nen Bürgern sämt­li­che Freiheitsrechte neh­men wür­de, man­che davon mög­li­cher­wei­se dau­er­haft. Es fällt mir nach wie vor schwer, das mit lin­ken Positionen zu ver­ein­ba­ren. Vergessen wird dabei anschei­nend auch die pre­kä­re wirt­schaft­li­che, sozia­le und psy­chi­sche Situation in der sich vie­le Menschen jetzt schon befin­den und die Tatsache, dass bei jedem Lockdown die Reichen immer rei­cher und die Armen immer ärmer gewor­den sind.
    Das Thesenpapier von Wolf Wetzel "Corona und die Linke" (s.o.) fin­de sehr interessant!

  8. Vergleichbare Sendungen gab es in Deutschland in die­ser "Pandemie" mei­nes Wissens noch nicht!

    1) Fleischauer
    Nach der Wahl ist vor der Wahl: Müssen sich Armin Laschet Fans jetzt vor der offi­zi­el­len Briefwahl fürch­ten? "Zero Covid", die schrä­ge Welt der Lockdown-Extremisten. Und: Kommt jetzt die Corona RAF?
    mehr
    Wöchentlich, spitz und viel­leicht nicht immer ganz ernst gemeint kom­men­tiert Jan Fleischhauer was in Deutschland pas­siert. Jeden Woche geht der Journalist dort­hin wo es, dem einen oder ande­ren, weh tut. Politik, Gesellschaft oder Kultur – Jan Fleischhauer sagt was ist und gibt uns sei­ne ganz per­sön­li­che Sicht auf aktu­el­le Themen. Mit Witz, Tempo und einer gehö­ri­gen Portion Boshaftigkeit will er dazu anre­gen Dinge doch ein­mal von der ande­ren Seite zu sehen.
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​w​c​t​r​q​1​9​2​1​11/

    2) Anmerkung:
    gegen die bes­se­ren Argumente von Prantl sind auch die sogen. Experten der Hardliner-Szene stel­len­wei­se sekun­den­lang sprach­los, weil sach­lich hilflos!

    Talk im Hangar
    Seit Monaten beherr­schen Lockdowns unse­ren Alltag, doch noch immer sind kei­ne Lockerungen in Sicht. Aus Angst vor neu­en Virus-Mutationen und wei­ter­hin hohen Infektionszahlen wer­den die Maßnahmen ver­schärft und ver­län­gert: Geschäfte, Schulen und das gesam­te öffent­li­che Leben blei­ben eingefroren.
    mehr
    Verfechter der ZeroCovid-Initiative for­dern jetzt sogar eine euro­pa­weit umfas­sen­de Arbeitspause. Dies leh­nen die mei­sten Regierungschefs zwar ab, doch der Tenor ist klar: Lockerungen kom­men erst ab einer Inzidenzzahl von unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Der Unmut vie­ler Bürger indes steigt, auch in Wien demon­strier­ten zuletzt 10.000 gegen die Corona-Politik. Rechtfertigen die neu­en Corona-Varianten viel­leicht aber doch die ver­schärf­ten Maßnahmen? Oder dient man­ches auch zur Ablenkung etwa vom Impf-Debakel der Europäischen Union? Und wird das Thema Corona zuse­hends auch zum Wahlkampf-Instrument – etwa in Deutschland, wo jetzt der har­te Kampf um Merkels Erbe beginnt?

    Zu Gast bei Moderator Michael Fleischhacker an die­sem Donnerstag: Journalist und Jurist Heribert Prantl warnt vor den Eingriffen in die Grundrechte der Menschen, die ohne erkenn­ba­res Ablaufdatum vor­ge­nom­men wer­den. Der Salzburger Uni-Professor Christian Zeller ist Mit-Initiator der ZeroCovid-Bewegung und for­dert einen euro­pa­weit abge­stimm­ten Komplett-Shutdown, denn nur so lie­ße sich die Pandemie nach­hal­tig besie­gen. Die Publizistin Cora Stephan blickt besorgt auf die wirt­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Kollateralschäden und sieht dabei in Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ein schlech­tes Vorbild für die ande­ren EU-Staaten. Der Medienmanager und ehe­ma­li­ge RTL-Chef Helmut Thoma (81) zählt selbst zur Hochrisiko-Gruppe und pocht den­noch auf sein Recht auf Eigenverantwortung. Die Politik müs­se auf­hö­ren, die Menschen zu bevormunden.
    Gäste:
    Heribert Prantl, Journalist
    Christian Zeller, Uni-Professor für Wirtschaftsgeographie
    Cora Stephan, Publizistin und Schriftstellerin
    Helmut Thoma, Medienmanager
    Wolfgang Mückstein, Allgemeinmediziner
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​t​g​f​1​7​9​9​2​1​12/

    TiPP – immer sehenswert
    3) heute
    Dr. Wegscheider (Anm.: Intendant von Servus-TV)
    Im neu­en Wochenkommentar geht es heu­te um eine neue Erklärung der WHO, die sich jetzt auch den Corona-Leugnern ange­schlos­sen hat. Wir machen einen Lokalaugenschein beim von Kanzler Kurz ange­kün­dig­ten neu­er­li­chen Lockdown in Südtirol und wir blicken hin­ter die Kulissen der Empörung über unmo­ra­li­sche Impfvordrängler.
    mehr
    Der wöchent­li­che – nicht ganz ernst gemein­te – Kommentar zum aktu­el­len Zeitgeschehen: Jeden Samstag Abend nimmt Der Wegscheider Ereignisse, Entwicklungen und Trends aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder Kultur aufs Korn.
    Der Name ist dabei Programm: Autor der Sendung ist Ferdinand Wegscheider, der dar­in regel­mä­ßig Themen und Zusammenhänge ana­ly­siert, und aus sei­nem ganz per­sön­li­chen Blickwinkel Stellung dazu nimmt.
    All das stets mit einem Augenzwinkern, um den Zuseher zum Nachdenken anzu­re­gen und ihn dazu zu brin­gen, sich sei­ne eige­ne Meinung zum jewei­li­gen Thema zu bil­den. Frei nach dem Motto: „Da schei­den sich nicht nur die Wege, son­dern auch die Geister!“
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​s​h​n​c​u​k​s​1​w​12/

    1. Ich kann Ihre Begrüßung der ServusTV-Sendung nicht ganz tei­len. Prantl hat nichts, aber auch gar­nichts gegen die Lügenbehauptungen der "ZeroCovd"-Seite gebracht – und ich kann nicht davon aus­ge­hen, dass er es nicht bes­er wüsste.

      Während der Zerocovidiot von "es ster­ben Menschen" fasel­te und damit sei­ne Position ver­meint­lich begrün­det (Mutation, Tote, Bergamon – mehr kam da nicht) war sei­ne Argumentation offen wie ein Scheunentor für Gegenangriffe – von Prantl: Nichts ernsthafte!

      Der Hinweis auf die Tatsache, dass es kei­ne nen­nens­wer­te, dra­ma­ti­sche, seu­chen­haf­te Übersterblichkeit (weder DE noch AT) gibt, hät­te erwähnt gehört. Ich hör­te nichts.

      Die gan­ze Diskussion war dazu ange­legt, den Diskurskorridor in Richtung noch mehr Corowahn zu erwei­tern (mit der Forderung nach Zerocovid) um damit den Anschein zu erwecken, die Regierungen befän­den sich mit ihren Positionen doch schließ­lich irgend­wo in der Mitte zwi­schen den Extremen. Ich hal­te inzwi­schen alle sol­che Veranstaltungen für abge­kar­tert. Prantl ist ein Systemling und davon schwer abhän­gig wie auch ein Fleischhauer und ein Fleischhacker. Die zwei Zerocovidioten waren ein­deu­tig gekauf­te, geschul­te Agenten-Büttel. Die zwei auf der Seite von Prantl waren viel­leicht halb­wegs nor­mal und "auf eige­ne Rechnung" da. Kamen aber auch ent­spre­chend nicht so viel zu Wort – zumin­dest so lan­ge bis ich genug hat­te von dem Theater).

  9. „Auf ein kämp­fe­ri­sches Jahr 2021 – Lockdown Capitalism! Auf zur Demo am 23.01.!“
    Weiß hier jemand was draus gewor­den ist?
    „Kritische Linke wer­den lau­ter“ ist das Thread-Thema. Ehrlich gesagt wird aus dem Diskussionsverlauf hier nicht klar ob die­se „Linke“ über­haupt noch als Gesprächsthema taugt. Barucker hat für sei­ne Petition. auch Gegenmeinungen in den ÖR sehen zu wol­len, expli­zit Bhakdi und Wodarg, 110 000 Unterschriften bei­sam­men. Bei Wolf Wetzel's Zoom-Veranstaltung gab es heu­te um 14 Uhr 100 Anfragen. Wundert mich nicht. Solange ein­deu­tig rech­te Figuren wie die­se Antideutschen (ob nun Heny, Nowak, Wetzel (?)) sich als „links“ aus­flag­gen dür­fen mögen die­se Leute ger­ne wei­ter­hin im Internet ihre selbst ver­ur­sach­te Belanglosigkeit bejam­mern. – Der Umgang mit Boris Reitschuster auf der Bundespressekonferenz war poli­tisch ein erheb­lich wirk­sa­me­rer Schuss in den eige­nen Fuss, aus Sicht der Zeugen Coronas, als die Nichtbeachtung die­ser „Linken“.
    Die Zahl der Leute, die sich aus frü­he­rer Verbundenheit anteil­neh­mend für die Umstände des Versterbens die­ser poli­ti­schen Richtung inter­es­siert, dürf­te nicht all­zu groß sein und wei­ter abneh­men. Ich per­sön­lich fin­de es scha­de. Jahrelang gab es durch Karin Leukefeld die besten authen­ti­schen Berichte aus und über Syrien. Das wird dann wegfallen.
    Andererseits: haben die Zeugen nicht genug Mitläufer?

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