Das sagt Prof. Gérard Krause am 25.7. in einem Interview auf welt.de (Bezahlschranke). In einem Land, in dem wissenschaftliche Positionen diskutiert werden, wäre das Gespräch ein Donnerschlag.
»Schon früh in der Pandemie kritisierte der Infektionsepidemiologe Gérard Krause die Fixierung auf Labordiagnostik und Fallzahlen. Er warnt vor einer verzerrten Risikowahrnehmung – und erhebt einen besonders schweren Vorwurf.
Professor Gérard Krause leitete 14 Jahre den Bereich Infektionsepidemiologie am Robert-Koch-Institut, heute die Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Als Arzt und Infektionsepidemiologe hat er eine andere Sicht auf die Pandemie als Virologen und Mathematiker.
WELT: Mitten im Sommer steigen in Deutschland die Fallzahlen wieder an – müssen wir uns Sorgen machen?
Gérard Krause: Sorgen müssen wir uns machen, wenn auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und die der Todesfälle deutlich ansteigen. Das ist im Moment nicht erkennbar. Dass die Fallzahlen steigen, ist nicht überraschend: Die Maßnahmen wurden gelockert, durch die Urlaubsreisen hat die Mobilität zugenommen. Dazu kommt, dass die Delta-Variante deutlich leichter übertragbar ist. Die Kombination dieser Faktoren führt zu mehr Fällen.
WELT: Sie haben in der Vergangenheit kritisiert, dass politische Maßnahmen an Fallzahlen gekoppelt werden.
Krause: Es ist sinnvoll, die Fallzahlen mit in Betracht zu ziehen. Aber wenn man sie zum alleinigen Richtwert aller Maßnahmen macht, führt das zu falschen Schwerpunkten und vermeidbaren Nebenwirkungen. Es kann auch verhängnisvoll sein, sie als Richtwert gesetzlich zu verankern – den Verantwortlichen vor Ort bleiben dann kaum noch Möglichkeiten für eine örtliche und ganzheitliche Strategie. Und ja, ich habe seit dem Frühjahr letzten Jahres in diversen Beratungen und auch öffentlichen Anhörungen des Bundestages und des Niedersächsischen Landtages immer wieder auf diese Problematik hingewiesen. Durch die aktuelle Situation sehe ich mich bestätigt.
WELT: Woran sollten wir uns denn orientieren?
Krause: Wirklich bedeutsam ist die Krankheitslast. Man muss sich nur einmal vorstellen, wir würden den technisch-diagnostischen Aufwand, den wir derzeit für Covid betreiben, auf andere Krankheitserreger ausweiten. Wir würden Millionen Fallzahlen registrieren. Aber wollen wir das? Als Arzt habe ich gelernt, dass eine Diagnose nicht allein auf Laborbefunden beruhen darf und erst recht nicht die Therapie…
WELT: Ist es in der Pandemie nicht ein Segen, dass wir über die Testmöglichkeiten als Frühwarnsystem verfügen?
Krause: Die modernen Testmethoden und die sehr hohe Testkapazität stellen ein wertvolles Instrument in der Pandemiebekämpfung dar – kein Zweifel. Aber sie müssen sorgfältig und mit viel Sachkenntnis interpretiert werden. Der starre Fokus auf Laborwerte noch dazu eines einzigen Erregers ist nicht hilfreich zur ganzheitlichen Betrachtung der Lage…
WELT: In der Pandemie lautet die Strategie: testen, testen, testen – ist das nicht eine Notwendigkeit?
Krause: Die Strategie hat den Vorteil, dass wir nicht die sonst übliche Untererfassung haben. Aber wir erhalten nun Signale, die wir normalerweise nie sehen würden. Wir müssen uns immer bewusst sein, wie radikal das System geändert wurde. Normalerweise gehen Menschen mit Atemwegserkrankungen erst zum Arzt oder zur Ärztin, wenn sie sich wirklich schlecht fühlen oder eine Krankschreibung benötigen. Dann erfolgt meist allein auf Basis des klinischen Bildes die ärztliche Diagnose einer viralen Infektion, ohne dass eine Labordiagnostik eingeleitet wird. Dies ist, medizinisch gesehen, auch sachgerecht und effizient so…
Wir haben einen riesigen diagnostischen Apparat für einen einzigen Erreger aufgebaut, in dem wir Leute testen, selbst wenn sie keine Beschwerden haben. Würde man mit jedem Nasenabstrich auch auf die gängigen fünf oder zehn anderen Atemwegsinfektionen testen, könnte rasch der Eindruck entstehen, wir hätten zusätzliche enorme Epidemien. Zum Beispiel würden wir häufig Meningokokken finden – um nur einen Erreger zu nennen, der im Gegensatz zu Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen tatsächlich häufig dramatische Erkrankungen verursacht. Würden wir dann auch für diese anderen Krankheiten alle Schulen und Universitäten auf Monate schließen? Was ist mit den vielen Durchfallerkrankungen, wie Norovirus zum Beispiel, das in Altenheimen seit Jahrzehnten eine hohe Krankheitslast verursacht?…
WELT: Sollte man nicht die Fallzahlen so lange klein halten, bis auch Kinder und Jugendliche die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen?
Krause: Nach dieser Logik müsste man die Kindergärten über Jahre oder Jahrzehnte schließen, bis es eine Impfung gegen RSV gibt – dieses Virus ist für Kinder viel gefährlicher als Sars-CoV‑2. Nach meinem Eindruck findet keine adäquate Risikowahrnehmung statt. Definitiv erkranken Kinder nur selten schwer an Covid-19. Aber es wird zunehmend deutlich, dass viele Kinder an den Folgen von Kontaktbeschränkungen und Ausfall von Kinderbetreuung und Präsenzunterricht erkranken…
WELT: Am Donnerstag hat das RKI 213 neue Krankenhauseinweisungen wegen einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Zum Vergleich: In Deutschland kommt es pro Jahr zu rund 19 Millionen Krankenhauseinweisungen, das sind im Schnitt über 50.000 am Tag. Ab wann sollte der Wert ein Grund für Gegenmaßnahmen sein – hätten Sie dafür einen Vorschlag?
Krause: Genau darum geht es: Ab welcher Krankheitslast rechtfertigen sich gesamtgesellschaftliche Einschränkungen in Mobilität, Kontaktverhalten, Erziehung, Bildung, Kultur und Wirtschaft? Ich kann die Frage nicht für die Gesellschaft beantworten, aber mir scheint, Politik und Gesellschaft müssen die Frage dringend angehen…
WELT: Was wäre denn in Deutschland anders gelaufen, wenn wir uns weniger an den Fallzahlen orientiert hätten?
Krause: An mindestens einem entscheidenden Punkt hätte es wohl andere Schwerpunkte und Prioritäten gegeben. Wir hätten schon im Sommer und frühen Herbst des letzten Jahres viel mehr auf die Risikogruppen geachtet. Auch darauf hatten ja einige Kollegen und ich schon seit Frühjahr 2020 hingewiesen. Man hätte massive Maßnahmen ergreifen müssen, damit in den Altersheimen und bei den mobilen Pflegediensten die Hygiene und der Infektionsschutz funktionieren. Das hat man nicht getan, mit dem Argument, das sei nicht möglich. Aber dieses Argument ist nachweislich falsch. Wir hätten auf diese Weise zigtausend Todesfälle verhindern können, davon bin ich überzeugt. Ich denke auch, dass wir dann den Umgang mit Kinderbetreuung und Schulbetrieb risikogerechter gestalten hätten können und übrigens in Zukunft noch müssen.
WELT: Hätte man es besser wissen können?
Krause: Einerseits ja, aber andererseits kann man in einer komplexen Situation wie der Pandemie nicht alles richtig machen. Nachträgliche Kritik ist oft unfair, wenn man nicht selbst in einer komplexen Gemengelage von Einflüssen und Zwängen steckt. Zum Teil aber wurden die Beratungen der Politik etwas eindimensional geführt, sie wurden stark von Vertretern weniger Disziplinen dominiert. Mir schien, Fachleute aus den Sozialwissenschaften, der Epidemiologie und Public Health und selbst der klassischen Infektionsmedizin waren bei den Beratungen nur am Rande eingebunden…«
Wer das Haar in der Suppe sucht oder diese Kritik als Teil einer "gesteuerten Opposition" sieht, dem sei bestätigt: Krause befürwortet die "Impfungen".
(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)
Ich haette den Mann aufgrund diesees Interviews auch nie fuer einen harten Kritiker der "Corona-Politik" gealten. Dafuer ist seine Kritik um einige Groessenordnungen zu milde ausgefallen.
In einem Punkt hat er allerdings Unrecht: Mathematiker haetten ihm in Punkto Kritik der Corona-Politik durchaus zugestimmt. Die hatten naemlich auch schon seit langem (aufgrund der vom RKI veroeffentlichten Zahlen) erkannt, dass die Kinder keine "Treiber der Pandemie" sind, dass sie durch das Virus kaum gefaehrdet sind, dass die Schaeden durch fehlende Betreuung und Wegfall des Schul-Praesenzunterrichts bei weitem hoeher sind als die Schaeden durch dieses Virus bei den Kindern und Jugendlichen je sein koennten und dass das Risiko durch das Virus um ein vielfaches ueberhoeht dargestellt wird. Der Mathematiker Stefan Homburg aus Hannover hatte das bereits alles im April letzten Jahres dargelegt: vergeblich, da unsere Regierung ihm noch nicht einmal ansatzweise zugehoert hat.
Volle Zustimmung. Es waren hauptsächlich Physiker, die die Prognosen erstellt haben und ziemlich daneben lagen. Und ein Pharmazeut war seltsamer Weise auch als Modellierer dabei. Mathematiker wie z.B. Herr Antes oder Herr Kauermann sahen die Situation ähnlich wie die Epidemiologen oder noch kritischer.
…dem sei bestätigt: Krause befürwortet die "Impfungen".
Ich war und bin auch kein genereller Impfgegner. Wenn die eingesetzten Präparate ihre Wirkung erzielen, keine Schäden machen und eine ordentliche Zulassung haben und sich seit vielen Jahren bewährt haben, spricht ja nichts dagegen.
Ich bin aber strikt dagegen, dass man den Bürgern etwas unter immer neuen Vorwänden und Drohgebärden aufzwingt und mit dauerhaften Verlust von Grundrechten usw. droht, wo noch nicht absehbar ist, welche Schadwirkungen diese Mittel langfristig anrichten können.
In der Technik gibt es das Verfahren der beschleunigten Alterung, z.B. Versuche bei erhöhter Temperatur durchführen. Aber am Menschen läßt sich die Zeit nicht raffen. Daher sind Aussagen, dass man weiß, dass es keine Langzeit-/Spätfolgen geben wird, schlicht gelogen.
Zum anlasslosen Geteste, nur um Inzidenz zu machen, braucht man eigentlich nichts mehr sagen. Ich bin auch der Meinung, wenn man alle Bürger ständig auf irgendeinen willkürlich gewählten Virus, Bakterium oder was auch immer prüfen würde, könnte man fast alle Personen aus dem Verkehr ziehen, wenn man da genauso vorgehen würde und sich nur auf Laborwerte mit willkürlich festgelegten Grenzwerten beziehen würde, ohne die Person und deren klinischen Zustand mit einzubeziehen.
Gérard Krause
Ausgehend von einem Ebola-Ausbruch in Westafrika entwickelte er seit 2014 die Software Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System (SORMAS) zur Überwachung der Ausbreitung von Virus-Krankheiten, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie, während der er zum Beraterstab der Bundes- und Landesregierungen gehörte, weltweit Anwendung fand.
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9rard_Krause
During the COVID-19 pandemic in Germany, Krause joined the advisory committee of the federal government and state premiers. …
On 19 April 2021, he doubted the benefits of the night curfew from 9:00 p.m. to 5:00 a.m. that was mulled by the federal government, citing the situation in France, where the curfew had been sidestepped through overnight stays after visits outside of the curfew times.
https://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9rard_Krause
Die ersten zwei Impfstoffe gegen SARS-CoV‑2, denen die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine bedingte Marktzulassung erteilt hat, sind die mRNA-Impfstoffe von BioNTech & Pfizer sowie Moderna. Anders als bei traditionellen Impfstoffen wird bei dieser Technologie das Impfantigen nicht direkt verabreicht. Stattdessen enthält der Impfstoff den Bauplan in Form von Einzelstrang-RNA verpackt in Lipid-Nanopartikeln. Die Bauanleitung in den Corona-Impfstoffen kodiert das Spike-Protein auf der Virus-Oberfläche.
Diese Boten-RNA (englisch: messenger RNA, mRNA) wird im Zytoplasma in Proteine übersetzt. Ein Teil der in Zellen hergestellten Spike-Proteine wird von Antigen-präsentierenden Zellen auf der Zelloberfläche präsentiert und von anderen Immunzellen als fremd erkannt. Dies löst eine Immunreaktion aus, bei der Antikörper und zytotoxische T‑Zellen entstehen, die spezifisch gegen das Coronavirus gerichtet sind.
Die Impf-mRNA, Lipid-Nanopartikel und Spike-Proteine werden innerhalb kurzer Zeit vom Körper abgebaut. Die Antikörper und Spike-reaktiven Immunzellen sind jedoch mindestens über mehrere Monate aktiv. Daten über einen längeren Zeitraum liegen bisher nicht vor.
Zu Bedenken, dass mRNA-Impfstoffe zu Änderungen des Genoms führen, kommentiert Prof. Carlos A. Guzmán: "Der RNA-Impfstoff hat kaum eine Chance, unser Genom zu verändern. In extrem wenigen Zelltypen und Situationen (z. B. Keimzellen) gibt es genetische Elemente, die das Enzym Reverse Transkriptase kodieren. Dieses Enzym ist in der Lage, mRNA in cDNA umzuschreiben, sodass es zwar theoretisch möglich ist, dass eine von derselben Zelle produzierte mRNA (und davon gibt es hunderttausende) oder von außen eingeführte mRNA in cDNA umgeschrieben werden kann, dieses System arbeitet aber mit einer unglaublich schlechten Effizienz. In den Zellen, in die die mRNA durch eine Impfung gelangt, finden diese Vorgänge hingegen in der Regel nicht statt. Tatsache ist auch, dass die angesprochenen Mechanismen bereits bei Abwesenheit des Impfstoffes stattfinden und ein mRNA-Impfstoff solche Mechanismen nicht beeinflussen kann."
Wie RNA-Impfungen funktionieren, erklärt auch der „Klar soweit?“-Comic der Helmholtz-Gemeinschaft.
(…)
Beteiligte Gruppen
Bioinformatik der Infektionsforschung: Prof. Dr. Alice McHardy
Chemische Biologie: Prof. Dr. Mark Brönstrup
Einzelzellanalyse: Dr. Antoine-Emmanuel Saliba
Epidemiologie: Prof. Dr. Gérard Krause
Experimentelle Infektionsforschung: Prof. Dr. Ulrich Kalinke
Labor der biologischen Schutzstufe 3: Dr. Susanne Talay
Rekombinante Proteinexpression: Dr. Joop van den Heuvel
System-Immunologie: Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann
Vakzinologie und angewandte Mikrobiologie: Prof. Dr. Carlos A. Guzmán
Virale Immunmodulation: Prof. Dr. Melanie Brinkmann
Virale Immunologie: Prof. Dr. Dr. Luka Cicin-Sain
https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/thema/coronavirus-sars-cov‑2/covid-19-impfung/
01.12.2020
KLAR SOWEIT? Wie funktioniert eigentlich … eine RNA-Impfung?
https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/2020/12/klar-soweit-80/
01.08.2011
Wie sich Infektionskrankheiten in der Bevölkerung ausbreiten und wie man ihrer Verbreitung gegensteuern kann: Diese Fragen beschäftigen Prof. Gérard Krause, einen der führenden Epidemiologen in Deutschland. Krause, der als Experte des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin tätig ist, betreut von jetzt an auch neue wissenschaftliche Projekte in Braunschweig und Hannover. Sein Ziel: Die Verbreitung und den Verlauf infektiöser Erkrankungen in großen und langfristigen Kohorten-Studien zu ergründen. Dafür hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig Krause zum Leiter einer neu geschaffenen Abteilung berufen. Zugleich wird er als Professor für Infektionsepidemiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wirken. Seine Tätigkeit als Abteilungsleiter am RKI wird Krause weiterhin ausüben.
In Braunschweig und Hannover wird Krause grundlegende Fragen zu epidemischen Verläufen und ihren Auswirkungen auf die Bevölkerung bearbeiten. Seine Abteilung „Epidemiologie“ will mit ihren Erkenntnissen eine solide Basis schaffen für konkrete Impfempfehlungen, Hygienekonzepte im Krankenhaus, Maßnahmen der Lebensmittelsicherheit sowie den Infektionsschutz im öffentlichen Gesundheitsdienst.
Als Leitender Infektionsepidemiologe des Robert-Koch-Instituts (RKI) forschte Krause zum Beispiel den Ursprüngen des EHEC-Ausbruchs im Frühsommer 2011 nach und konnte den Verzehr von Sprossen als Infektionsursache identifizieren.
https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/epidemiologe-gerard-krause-leitet-neue-abteilung-am-hzi/
Neben Professor Christian Drosten und Professor Alexander Kekulé erklären insbesondere die Forscher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig den Menschen in Deutschland die virologischen und epidemiologischen Seiten des Coronavirus. Die Professoren Melanie Brinkmann, Michael Meyer-Hermann und Gérard Krause diskutieren in Talkshows, geben Interviews und stehen für Statements zur Verfügung, die auch die Politik in ihren Entscheidungen beeinflusst. Susanne Thiele ist seit 2015 die Pressesprecherin des HZI. Im Interview spricht sie darüber, wie sie die Experten für Medienauftritte vorbereitet, wie das Coronavirus ihre Arbeit verändert und was die Anforderungen an Wissenschaftskommunikation sind.
https://www.kom.de/medien/es-ist-die-spannendste-zeit-meiner-karriere/
SORMAS-ÖGD
https://www.sormas-oegd.de/
STOP COVAX ◦ Stoppt den unnötigen und gefährlichen gentherapeutischen Großversuch COVAX sogenannter Impfungen gegen das Coronavirus.
Wie würden Leute darauf reagieren, wenn wir in Zukunft die Geburtenrate nicht mehr an der Zahl der Entbindungen festmachten, sondern an der Zahl der positiven Schwangerschaftstests?
🙂 🙂 🙂
Das ist ein total gelungener Vergleich.
Mehr braucht man zu allem gar nicht mehr sagen.
Ich kann diese weichgespülte Pseudokritik nicht mehr hören.
Zur Frage des seelischen und des gesellschaftlichen Gleichgewichtes in der Corona-Krise
Es gibt aktuell Grund zur Sorge, dass vieles im „Corona-Management gewaltig aus dem Ruder läuft. Es gibt aber auch Licht am Ende des Tunnels und Zukunftshoffnung. So scheint es.
Persönlich verstehe ich mich nicht als Impfgegner. Und die Gefahren durch das Virus zu verharmlosen liegt mir fern. Dass für mich dennoch eine Impfung nicht infrage kommt, ergibt sich aus meiner Biographie.
Ines Kanka spricht in ihrem Beitrag: „Zeit im Zeichen der Waage“ in der Zeitschrift „Wegweiser ANTHROPOSOPHIE in Österreich“ im Blick auf die Corona-Krise von der Notwendigkeit einer modernen Kunst im Wägen und Gestalten mit der „michaelischen Kraft der Waage“. Sie führt dann unter anderem dazu aus:
„Draußen fordert die Zeit von uns heute mehr denn je die Waage-Qualität des Ausbalancierens im Hinblick auf ein neues soziales Gleichgewicht.
Da es noch keine Rezepte zum Umgang mit den Herausforderungen von Corona gibt, brauchen wir also Erfindungsgeist beim Betreten dieses Neulands: Doch statt nach Entweder-Oder-Lösungen müssen wir verstärkt in Richtung eines Sowohl-Als-Auch suchen, nach Lösungen, die noch weitere Dimensionen integrieren. Und sind wir nachsichtig mit uns: wir wissen alle noch nicht wie es geht. … Ziehen wir daher nicht in den Kampf gegen uns Menschen, unterstellen wir einander nicht böse Absichten, Verantwortungslosigkeit, Fremdgesteuertsein und dergleichen, von dem wir uns selbst frei wähnen. Setzen wir stattdessen auf den Willen zum Guten und das kreative Potenzial in jedem Menschen. Und bauen wir gleichzeitig solche soziale Strukturen und Prozesse in unserer Gesellschaft auf, in denen eine Vielfalt und Breite an Ideen zur Lösung unserer sozialen Probleme eine Wirksamkeit entfalten kann.“
Ziehen wir also nicht in den Kampf gegen die Menschen, für die „die michaelische Kraft der Waage“ eine Fähigkeit ist, die erst in der Zukunft erarbeitet werden müsste. Stattdessen auf den guten Willen zu setzen enthebt uns allerdings nicht von der Pflicht: „sanftmütig mahnend“ oder „kritisch donnernd, ironisch oder polemisch, mit der Faust auf den Tisch schlagend“ je nach Temperament, klar zu benennen, wo, wie und warum etwas aus dem Ruder läuft und in Schieflage gerät und beginnt die Menschen zu schädigen und nicht mehr zu fördern. Sind wir an diesem kritischen Kipp-Punkt angekommen?
In der Schieflage vieler Medien sind die Tugenden der Ästhetik und freilassender informativer Berichterstattung von der Waagschale „runtergerutscht“. Eine profunde Vermittlung über Sachvehalte lässt sehr zu wünschen übrig und wird phasenweise im Fünfminutentakt unterbrochen vom Pieksen einer Nadel, jenseits jeden guten Geschmacks – ohne jede Diskretion, voyeristisch und unter Verletzung der Intimspäre. Das wirkt als Dauerberieselung nachaltig aufs Unterbewusstsein und dient nicht der Erkenntnis! Wo und wann solches in Werbeagenturen „unter der Geldherrschaft“ erübt worden ist, mag sich jeder selber beantworten.
Auch das offizielle Corona-Management in Deutschland hatte bereits mit einer gewissen Schieflage begonnen, die das Gleichgewicht schon verloren hatte: Dies trat in der Taktik zu Tage, die Bürger zum genügenden Ernstnehmen der Coronagefahren motivieren zu wollen durch Mobilisierung von Angst.
Verängstigung angesichts drohender oder tatsächlicher schwerer Erkrangung ist therapeutisch gesehen kontraproduktiv, kann wie ein Brandbeschleuniger im Krankheitsverlauf wirken. Das könnte eigentlich jeder wissen, der schon einmal etwas von psychosomatischen Krankheitsursachen gehört hat.
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und weisheitsvoller Lebensgestaltung.“ (2. Brief des Paulus an Thimetheus)
Und ob die verordneten Maßnahmen mehr Leben retten als ihre seelischen und ökonomischen Begleiterscheinungen als Kolateralschäden an Leben kosten, darüber lässt sich beiderseits mit besten Argumenten trefflich streiten. Die Folge solcher bisheriger Schieflagen: Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr in zwei Lager, die sich fassungslos agressiv gegenüber stehen und intolerant gegenseitig beschuldigen und jede Dialogfähigkeit scheinbar verloren haben. Die Anfangsschieflage zeigt ihre Folgen und setzt sich in mancher Hinsicht fort:
Den bis dato hörbaren Versicherungen der Amts- und Verantwortunhsträger, dass die freie Impfentscheidung gewährleistet und keine Zwangsimpfung beabsichtigt sei, scheint es aktuell weitgehend die Sprache verschlagen zu haben.
In der Euphorie darüber, dass die „gelockdownten“ Freiheiten angsichts sinkender Inzidenzzahlen „zurückgegeben“ werden, droht eine Mehrheit zu übersehen und zu verschlafen, dass eine rote Linie zur Zwangsimpfung überschritten würde, wenn eine Minderheit von vermutlich immerhin einigen Millionen Mitbürgern von diesen „Freiheiten“ ausgeschlossen bliebe. Nämlich alle die, die keinen Impfpass haben oder situationsbedingt gerade keinen Schnelltest machen können oder schlicht und ergreifend „keinen Bock“ mehr darauf haben, zum 78. Mal einen Schnelltest zu machen, nur weil sie in einem Restaurant an einem Tisch Platz nehmen wollen. Soweit wird wird es im realen Leben wohl nicht kommen. Aber entsprechenden realen Absichten muss aus der Zivilgesellschaft entgegengewirkt werden. Die Einführung eines internationalen Impfausweises für diejenigen, die ihn haben wollen, schadet niemanden, solange die anderen ohne einen solchen nicht benachteiligt werden. Sie vor Benachteiligungen zu schützen ist Pflicht der Amtsträger in der „Politik“, die einen Eid aufs Grundgesetz geschworen haben.
Es gibt gute Gründe sich impfen zu lassen, so meinen viele und gute Gründe sich nicht impfen zu lassen, meinen auch nicht wenige. Andere warnen eindringlich, auch mit guten Gründen: in diesem Falle einer nie dagewesenen Problemlage seien von einer Verimpfung mit einem synthetischen Gentechnikprodukt, katastrophale, irreversible Schädigungen der Menscheit zu befürchten, auch wenn es in vielen anderen herkömmlichen Fällen schwerer Erkrankungen, sinnvoll gewesen sein mag, zu impfen.
Das sind Meinungen – wo liegt die Wahrheit? Sie zu erarbeiten liegt an uns!
Der Mensch ist ein geistig physiches Gesamtwesen. Und für seine Gesunderhaltung ist die moderne Medizin einerseits ein Segen mit ihren Diagnosemöglichkeiten und Möglichkeiten der Mikrochirurgie usw. usf. . Aber andererseits bedarf es auch alternativer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, geschöpft aus einer Erkenntnis von Geist und Seele. Der Werkzeugkasten der Schulmedizin wird es allein nicht richten, wenn es um den „ganzen Menschen“ geht. Und um diesen geht es bei der Pandemie der aktuellen Virenerkrankungen, der Pandemie der Angst und der Pandemie einer schleichenden moralischen Verwahrlosung.
Ein Paradigmenwechsel ist, fällig, je eher desto besser (und nicht erst nach dem 4., 5. oder 6. Lockdown): dass das bisherige Coronakrisenmanagement ergänzt werde mit Maßnahmen einer alternativen Salutogenese, die mit öffentlichen Mitteln eben so zu fördern wäre wie die Entwicklung der Vakzime.
Die medizinische Frage, wie Immunität wirklich entsteht, ist sehr kompliziert und umstritten, eben weil wir von physischen und geistig-seelischen Faktoren ausgehen müssen.
Eine Veröffentlichung von Ärzten aus der Schweiz legt nahe, dass wir uns von bisherigen Denkgewohnheiten verabschieden müssen:
„Die jetzige wissenschaftliche Datenlage lässt keinen Zweifel daran: es gibt nichtgeimpfte Immune und geimpfte Nichtimmune. Wenn es überhaupt einen wissenschaftlichen Grund geben sollte, eine Unterscheidung zwischen Immunen und Nichtimmunen machen zu wollen, dann müsste dies ein beweistauglicher immunologischer Test sein, welchen es nach unserem medizinischen Verständnis nie wird geben können, weil es nie ein „ganz-immun“ oder „garnicht-immun“ sondern nur ein Kontinuum ohne klare Abgrenzungen geben wird.“
Diese Ärzte der „Praxis für Allgemeinmedizin – Muotathal CH“ sind meines Wissens seriös und glaubwürdig. Und ihre Argumentation erscheint nachvollziehbar.
Was not tut innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, ist wach zu sein und einzustehen für die Therapifreiheit des mündigen Patienten, nicht im „Kampf gegen Feinde“, sondern, falls nötig, durch Beschreiten des Rechtsweges oder durch die demokratischen Verfahrenswege, die das Grundgesetz trotz aller Unkenrufe und „Notbremsen“ des Infektionsschutzgesetzes garantiert. Es garantiert auch den Weg, dass sich unser Staatswesen von dem relativ zahnlosen Tiger einer nur parlamentarischen Demokratie zur vollen Volkssouveränität weiter entwickeln kann. Wenn das eine signikante Zahl von Mitbürgern wirklich wollte und mit Bürgeraktionen nachhaltig einforderte, wäre die Einführung von Bundesvolksabstimmungen nur noch eine Frage der Zeit, die vielleicht kürzer ist als gedacht, wenn genügend „Politikverdrossene“ erst einmal die Ärmel aufkrempeln und ins Tun kämen. Dazu kann man „anstiften“ (z. B. im Sinne: „Der Kaiser stiftete ein neues Kloster“) – vielleicht besonders gut in Corona-Zeiten!