Lauterbach erteilt keine Absolution und will mehr Datenschnüffelei

"Wirkung der Corona-Maßnahmen – Deutschland im Blindflug" lau­tet der Titel eines Beitrags vom 14.1. auf tages​schau​.de. Dort ist viel zu lesen von "alles wei­test­ge­hend unklar", "nur bedingt aus­sa­ge­kräf­tig", "das ist dif­fus" – meist bezo­gen dar­auf, daß hin­ter dem Zahlenmaterial des RKI weit­ge­hend hei­ße Luft steckt.

https://​www​.tages​schau​.de/​f​a​k​t​e​n​f​i​n​d​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​z​a​h​l​e​n​-​r​e​c​h​n​u​n​g​-​1​0​1​.​h​tml

Noch immer hält sich der Begriff des "Gesundheitsexperten". Es ist wie bei der Jungfrauengeburt bei den KatholikInnen.

»"Ich muss ehr­lich sagen, dass ich auch über­rascht bin, dass es sich jetzt zwei Wochen nach dem Jahreswechsel noch immer nicht wie­der kom­plett ein­ge­pen­delt hat", sagt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Gespäch mit tages​schau​.de. "Das ist in der Tat ent­täu­schend. Ehrlich gesagt, ist es rela­tiv unent­schuld­bar, dass wir die­se Meldeprobleme haben."«

»Kaum sozio­öko­no­mi­sche Daten vorhanden
Es müss­ten mehr Daten erfasst wer­den, for­dert der Direktor des Instituts der deut­schen Wirtschaft, Michael Hüther. "Warum hat das RKI nicht eine Struktur von Daten erho­ben, wo man beim ein­zel­nen Infektionsfall Alter, Geschlecht, Beruf, Bildungsgrad, Arbeits- und Wohnort sowie Familienstand weiß?", frag­te er in der ARD. "Dann könn­te man ganz ande­re Informationen über die Dynamik des Infektionsgeschehens abbil­den und nicht immer auf­füh­ren: 'Das ist dif­fus'". Das sei nach fast einem Jahr Pandemie nicht mehr hinnehmbar.

Systematisch von den Gesundheitsämtern dür­fen vie­le die­ser Daten nicht erho­ben wer­den, teil­te das RKI mit. Das Infektionsschutzgesetz aus dem Jahr 2000 lege fest, wel­che Daten auf dem Meldeweg erfasst wer­den dür­fen. "Die Sozialschicht bei­spiels­wei­se gehört nicht dazu", erklärt RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher auf Anfrage von tages​schau​.de.«

Wirtschaft und Lauterbach wissen Rat

»Mittlerweile habe das RKI mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung eine aus­führ­li­che­re Studie gemacht, bei der sozio­öko­no­mi­sche Daten, wie bei­spiels­wei­se das Haushaltseinkommen, von Infizierten erho­ben wur­den, so das RKI. Diese Untersuchung sei jedoch noch nicht abge­schlos­sen. Ergebnisse wer­den erst in eini­gen Monaten erwartet.

"Da wird zu wenig gemacht, das ist ein Manko", sagt Gesundheitsexperte Lauterbach. Er schlägt vor, Krankenkassendaten aus­zu­wer­ten. "Ich wun­de­re mich, dass die Kollegen aus der Soziologie das nicht sehr viel stär­ker machen. In Israel wer­den so im Rahmen der BioNTech-Verimpfung sehr rele­van­te Daten sehr schnell gewon­nen."«

Es ist bei wei­tem nicht das erste Mal, daß Lauterbach sich ver­fas­sungs­feind­lich betä­tigt. Über ihn und sei­ne Gesinnungsgenossen siehe:

Lauterbach für Goebbels-Preis nominiert?
Lauterbach: Wann über­nimmt die Staatsanwaltschaft?
Lauterbach: Datenschutz bei Corona-App aufheben
Wir gehen nicht in Privatwohnungen" – nur manchmal
Gestapo 2.0 in Berlin?

(Hervorhebungen nicht im Original.)

32 Antworten auf „Lauterbach erteilt keine Absolution und will mehr Datenschnüffelei“

  1. Was mich schockiert ist die gro­ße Affinität von Gregor Gysi zu die­sem Panikstifter mit Nähe zur Pharmaindustrie ( sie­he Gysis Youtube- Format "MISS-ver­ste­hen Sie mich richtig").
    Eigentlich soll­te Gysi aus sei­ner DDR- Erfahrung her­aus all­er­gisch auf sol­che Leute reagie­ren, die die Bevölkerung aus­spio­nie­ren und daten­mä­ßig abso­lut erfas­sen wollen.

    1. Wessen Nähe zur Pharmaindustrie mei­nen Sie? Falls Sie Herrn Lauterbach mei­nen: Wie kom­men Sie darauf?
      Es geht hier nicht um das Ausspionieren und daten­mä­ßi­ge Erfassen der Bevölkerung, son­dern dar­um, her­aus­zu­fin­den, wel­che Zusammenhänge es zwi­schen per­sön­li­chen Parametern und einer erfolg­ten Virusinfektion gibt. Daten, deren Erhebung in anony­mi­sier­ter Form kei­nem weh tun, aber Leben ret­ten können.

  2. ,, … In Israel wer­den so im Rahmen der BioNTech-Verimpfung … "

    Nee, ne – das klingt nach neu­en Strategien von Pils-Kalle : Wo will er jetzt einen "deut­schen" Gaza-Streifen für Impfverweigerer errich­ten ? Wird's das Saarland oder eher was mit Küste ?

    Holy shit …

    1. Wie kom­men Sie dar­auf, dass jemand einen Gaza-Streifen für Impfverweigerer errich­ten will?
      Herr Lauterbach führt ledig­lich aus, dass in Israel sozio­lo­gi­sche Daten direkt im Rahmen der Impfung erho­ben werden.

      1. @Christian N.

        Den Satz mit Fragezeichen am Ende "ver­ste­he" ich nicht … 

        Erst wenn Pils-Kalle mal die Funktionsweise eines PCR-Tests ver­stan­den haben soll­te – dann könn­te man sei­ne Aussagen viel­leicht ernst neh­men … Und war­um soll man eigent­lich noch mehr Daten rund um die­se Millionen von unsin­nig durch­ge­führ­ten und feh­ler­haf­ten PCR-Tests erheben ?

  3. 15.1.21.: Generalstreik von oben:
    "Das wür­den uns die Bürger nicht ver­zei­hen": Angst vor Mutation treibt Regierung zu schär­fe­ren Maßnahmen (21.08 Uhr)
    Kanzleramt prüft offen­bar neue Corona-Kontaktvorschriften
    08.31 Uhr: Nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ prüft das Kanzleramt eine Verschärfung der Corona-Kontaktregeln. Demnach sol­len für eine noch unbe­stimm­ten Zeitraum nur noch Treffen mit einer festen Person außer­halb des eige­nen Haushalts erlaubt sein, heißt es über­ein­stim­mend aus Regierungskreisen. Bislang gilt eine 1‑Freund-Regel, wonach man sich pri­vat und öffent­lich zwar nur mit einer Person tref­fen darf. Doch das ist mit Freunden ver­schie­de­ner Haushalte mög­lich. Aus der 1‑Freund-Regel könn­te nun dann aber die 1‑Fester-Freund-Regel werden. …
    Mit Blick auf Berichte, wonach eine Einstellung des Nah- und Fernverkehrs erwo­gen wird, sag­te sie (Anm. von mir: Markel) dem­nach, kei­ner wol­le den ÖPNV ein­schrän­ken. Dieser müs­se aber durch mehr Homeoffice ent­la­stet werden.
    Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach for­der­te, Homeoffice so weit wie mög­lich "ver­pflich­tend" zu machen. Die Unternehmen selbst sei­en gut bera­ten, ihren Beitrag zu lei­sten, um den Lockdown erfolg­reich zu Ende zu brin­gen, sag­te er den Funke-Zeitungen. "Andernfalls kön­nen wir irgend­wann gezwun­gen sein, auch Betriebe zu schlie­ßen. Möglicherweise müss­ten wir sogar an die Industrieproduktion heran.""
    https://​www​.focus​.de/​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​/​n​e​w​s​/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​c​o​r​o​n​a​-​l​a​g​e​-​i​m​-​t​i​c​k​e​r​-​a​n​g​s​t​-​v​o​r​-​m​u​t​a​t​i​o​n​-​t​r​e​i​b​t​-​u​n​s​-​i​n​-​e​i​n​e​n​-​n​o​c​h​-​s​c​h​a​e​r​f​e​r​e​n​-​l​o​c​k​d​o​w​n​-​r​k​i​-​m​e​l​d​e​t​-​m​e​h​r​-​a​l​s​-​2​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​c​o​r​o​n​a​-​i​n​f​e​k​t​i​o​n​e​n​_​i​d​_​1​2​8​6​7​2​5​6​.​h​tml

  4. Das ist doch ein erfreu­li­cher Artikel. Wenigstens wer­den so lang­sam die wah­ren Probleme und das Versagen erkannt. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung?

  5. Hat schon jemand Karl Lauterbach und Hape Kerkeling gleich­zei­tig im sel­ben Raum gese­hen? Ich arbei­te da an einer Hypothese …

    1. Selbstverständlich exi­stiert ein (Bundes-)Datenschutzgesetz. Und die­ses erlaubt in § 48 aus­drück­lich die Verarbeitung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten in anony­mi­sier­ter Form.

  6. Warum kei­ne Krankenkassendaten aus­ge­wer­tet wer­den? Frage ich mich von Anfang an, denn allei­ne die Daten der AOK als Marktführer wür­den genü­gen, um – natür­lich anony­mi­siert – sofort fest­stel­len zu kön­nen, wie­viel Behandlungsbedürftige denn unter den gan­zen Infizierten sind. Das wür­de abseits der Intensivpatienten und Verstorbenen mal eine ech­te Risikobewertung zulassen.
    Bei der jähr­li­chen Grippewelle waren zb bis zu 5 Mio beim Hausarzt, das RKI schätz­te bis zu 18 Mio. Infizierte.
    Aber das will man wohl nicht raus­krie­gen, denn man könn­te ohne gro­ßen Aufwand sogar loka­le Zusammenhänge mit "Coronaleugner-Demos" und anschlie­ßen­den Arztbesuchen unter­su­chen. Warum wohl nicht?
    Vielleicht muss man noch ergän­zen, daß es für jede Krankheit einen Schlüssel nach ICD-10 gibt, den der Arzt für die Diagnose angibt. Es müs­sen also nur die­se Datenschüssel aus­ge­wer­tet wer­den ohne Patientendaten etc.

  7. Handelt es sich hier um eine zen­sier­te Plattform oder war­um wird mei­ne Frage nicht ver­öf­fent­licht, wie­so man einen Arzt (Dr. med.) und stu­dier­ten Gesundheitsökonomen (MPH) nicht als Gesundheitsexperten bezeich­nen sollte?

    1. Weil er in die­ser Kombination und mit sei­ner Vorgeschichte eher ein Experte für die kom­mer­zi­el­le Ausschlachtung von Erkrankungen ist. Gewinnmaximierung durch gerings­mög­li­chen finan­zi­el­len Aufwand in der Versorgung und Therapie von Kranken ist "Gesundheits"ökonomie.
      Zugegeben, man kann es auch mar­ke­ting­ge­rech­ter for­mu­lie­ren, indem man sich mit der Verteilung von knap­pen Gesundheitsgütern beschäf­tigt. Die kann halt nicht jeder haben, und je knap­per sie sind, umso pro­fi­ta­bler wer­den sie. Wonach strebt man also in einer auf maxi­ma­len Gewinn aus­ge­rich­te­ten Wirtschaft? Na also. Jedenfalls nicht nach Gesundheit.

      1. Sie ver­kür­zen Gesundheitsökonomie auf die Verteilung von knap­pen Gütern. Es geht bei der Gesundheitsökonomie aber auch um die Produktion und den Konsum der Gesundheitsgüter. Unbestreitbar ist, dass "Gesundheitsgüter" knapp sind – ins­be­son­de­re wäh­rend einer Pandemie. Wir kön­nen schließ­lich nicht unbe­grenzt Intensivbetten und Beatmungsgeräte vor­hal­ten. Daher muss auch deren Verteilung orga­ni­siert wer­den und zwar unter ande­rem auch unter öko­no­mi­schen Gesichtspunkten. Ob Sie das Kind jetzt Gesundheits‑, Krankheits‑, Versorgungs‑, Therapie- oder Medizinökonomie nen­nen möch­ten, ist für deren sinn­vol­le Existenz voll­kom­men egal. Nicht jeder, der sich mit der Verteilung knap­per Güter beschäf­tigt, ist bestrebt, den maxi­ma­len betriebs­wirt­schaft­li­chen Gewinn zu erzie­len, denn auch der volks­wirt­schaft­li­che Aspekt spielt eine gro­ße Rolle. Soweit ich Herrn Lauterbachs Vita ken­ne, hat er vor allem in Forschung und Lehre gear­bei­tet und nicht in der (Gesundheits-)Industrie, in der er mit Sicherheit wesent­lich mehr Geld hät­te ver­die­nen kön­nen als im Deutschen Bundestag.

  8. Ich fin­de die Politiker soll­ten das home­of­fice Experiment erst sel­ber aus­pro­bie­ren. Wenn das Dach bei Herrn Lauterbach kaputt ist, bekommt er vom Dachdecker im home­of­fice die Anleitung es sel­ber zu repa­rie­ren, u.s.w.

  9. Frage aus der Schweiz:

    Heisst der Mann wirk­lich Karl Lauterbach?

    Ich mein, sei­ne Ergüsse dröh­nen durch die Medien wie ein lau­ter Bach, sicher­lich, aber ich muss dar­ob immer laut lachen (solan­ge zumin­de­stens bis es mir dann doch im Halse stecken bleibt).

    Der heisst doch in Wirklichkeit Karl Lauterlach?

  10. @Christian N: Zugegebenermaßen habe ich es auf die vor­han­de­nen Gesundheitsgüter begrenzt, weil die ja wei­ter­hin zb durch Schließungen von Krankenhäusern ver­knappt wer­den, obwohl sie in der der­zei­ti­gen Situation eher erwei­tert wer­den müss­ten, um noch gra­vie­ren­de­re Einschnitte bei den Gesunden zu ver­mei­den. Gleiches gilt übri­gens auch für das Personal.
    Und natür­lich sind auch nur die Krankenhäuser und Pflegeheime in pri­va­ter Hand bestrebt, ihren Investoren eine gute Rendite zu erwirtschaften.
    Gleiches gilt ana­log für die Produktion, denn die Pharmafirmen und Medizinproduktehersteller müs­sen nur dann Gewinne erwirt­schaf­ten, wenn sie zb Aktiengesellschaften oder son­sti­ge Kapitalgesellschaften sind – und zwar auch hier min­de­stens den Gewinn der von den Anteilseignern erwar­tet wird bzw in den Zielvereinbarungen der Geschäftsführer fest­ge­legt würde.

    Falls Sie hier eine Ironie durch­schim­mern sehen, haben Sie recht. Die ein­zi­gen, die in unse­rem "Gesundheitssystem" nicht öko­no­misch arbei­ten – und zwar gemes­sen an ihrem Gehalt in eige­ner Sache – sind die Angestellten, dar­un­ter haupt­säch­lich die Pflegekräfte.

    1. Ich gebe Ihnen voll­kom­men Recht, dass unter dem Deckmantel der Gesundheitsökonomie eini­ges geschieht, das nicht in Ordnung ist. Unter ande­rem auch die Entlohnung der Pflegekräfte. Das steht für mich außer Frage.
      Allerdings ging es ursprüng­lich ein­zig und allein um die Qualifikation des Herrn Lauterbach und ich möch­te ein­fach ein­mal klar stel­len bzw. dar­auf auf­merk­sam machen, dass es sich bei Herrn Lauterbach um einen der weni­gen tat­säch­li­chen Experten in Sachen Epidemiologie im Deutschen Bundestag han­delt. Man muss weiß Gott nicht auf jeden Schwätzer bei die­sem Thema hören. Bei Herrn Lauterbach kann ich aber nur emp­feh­len, genau­er hin­zu­hö­ren, denn der Mann weiß tat­säch­lich wovon er spricht und bis­lang hat er mit dem, was er gesagt oder pro­gno­sti­ziert hat, auch fast immer Recht behalten.

      1. "… und ich möch­te ein­fach ein­mal klar stel­len bzw. dar­auf auf­merk­sam machen, dass es sich bei Herrn Lauterbach um einen der weni­gen tat­säch­li­chen Experten in Sachen Epidemiologie im Deutschen Bundestag handelt. "

        Hallo Christian N.! Kennst Du Markus persönlich?

  11. »Vor allem aber kann nie­mand erklä­ren, wes­halb die Zahlen nicht signi­fi­kant sin­ken. Ob die Einschränkungen nicht weit genug gehen, ob sich zu vie­le Menschen nicht an die Regeln hal­ten, ob bereits Mutationen für höhe­re Zahlen sor­gen oder wo genau sich die Betroffenen anstecken – alles wei­test­ge­hend unklar.«

    Oder ob der PCR-Test nichts taugt … Ach, stopp, so weit sind sie noch nicht.

  12. @Christian N
    Vielleicht noch ein Nachtrag; natür­lich hat Herr Lauterbach 12 Jahre lang als durch­aus gut bezahl­tes Aufsichtsratsmitglied in den Rhön-Kliniken nicht wirk­lich gear­bei­tet, dafür haben das dort zb – durch­aus sehr öko­no­misch! jah­re­lang unter dem Mindestlohn bezahl­te Putzkräfte getan
    Er hat davon natür­lich nichts gewusst…SPD?

    1. Bitte erwäh­nen Sie aber auch, dass er bereits vor mehr als 7 Jahren – näm­lich im Jahr 2013 – von sei­nem Aufsichtsratsposten bei den Rhön-Kliniken frei­wil­lig zurück­ge­tre­ten ist und dass er das Aufsichtsratsmandat bereits seit 2001 inne­hat­te, aber erst seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestags ist.
      Selbst wenn damals etwas dort nicht in Ordnung gewe­sen sein soll­te, so fin­de zumin­dest ich es völ­lig dane­ben ihm einen Skandal um unter­be­zahl­te Putzkräfte vor 10 Jahren heu­te noch vor­zu­wer­fen. Dies hat mit sei­ner Expertise über­haupt nichts zu tun. Im Übrigen befasst sich der Aufsichtsrat eines Großunternehmens auch in der Regel nicht mit der Bezahlung der Putzkräfte.
      Was gut bezahlt ist, ist dabei auch immer Ansichtssache. Ein Akademiker, der im Vergleich zu einem nicht stu­dier­ten Angestellten 5–10 Jahre in sei­ne Ausbildung inve­stiert hat, muss im Zweifel erst mal meh­re­re hun­dert­tau­send Euro an Gehalt auf­ho­len, bis er das Niveau des bereits lang­jäh­rig arbei­ten­den erreicht hat.

      1. @Christian N
        Da kommt jetzt alles mög­li­che zusam­men; eini­ges beant­wor­tet sich bereits durch den Link von AA sowie wei­te­re Artikel.
        Bzgl der "Aufrechnung" der Studienzeit hält sich mein Mitleid mit den dadurch anschei­nend erst­mal völ­lig ver­arm­ten Akademikern auch in Grenzen. Niemand wird schließ­lich zu einem Studium gezwun­gen, wenn das Handwerk oder die ein­fa­che Arbeit von Anbeginn mehr Gewinn – und natür­lich einen genau­so siche­ren Job mit eben­sol­chen Aufstiegschancen ver­spricht. Und schon gar nicht ist ein Akademiker gezwun­gen, sich dazu am Rande der Moral zu bewe­gen und die tat­säch­li­chen Lebensverhältnisse der ihm Anvertrauten zu ignorieren.

  13. Kein Auswertung der Krankenkassendaten? Das kommt noch. Ähnlich der Forderung, end­lich Kohortenstudien durch­zu­füh­ren. Und viel­leicht die Zuverlässigkeit der rT PCR Tests unab­hän­gig zu vali­die­ren (außer der von den Herstellern durch­ge­führ­ten Selbstvalidierung). Die Ergebnisse wür­den aber unter Umständen der­zeit noch nicht ganz ins Bild passen. 

    Mit Herrn Lauterbach soll­te man nach­sich­tig sein. Er hat einen sehr undank­ba­ren Job. Er muss für die kri­sen­be­ding­te Panik mit ori­gi­nel­len Tweets und Forderungen sor­gen. Und das jeden Tag. 24/7.

  14. 15.1.21, T‑Online: "Lauterbach zur Corona-Krise
    Ohne schär­fe­ren Lockdown droht uns even­tu­ell eine Katastrophe
    … Ist das nicht erschreckend, dass wir noch immer ahnungs­los sind?
    Nein. Bei der hohen Fallzahl ist es unmög­lich, Genaueres zu wis­sen. Dafür müss­ten wir das Virus in gro­ßem Umfang sequen­zie­ren. Dafür haben wir aber noch nicht die Kapazitäten.
    Das klingt irgend­wie nicht so, als leb­ten wir in einem füh­ren­den Industrieland. Ist es nicht min­de­stens genau­so ver­wun­der­lich, dass wir auf­grund weni­ger Tests und des Meldeverzugs drei Wochen nach Weihnachten immer noch nicht genau wis­sen, ob das Fest ein Infektionstreiber war?
    Die Meldestellen haben über die Feiertage mit begrenz­ter Besatzung gear­bei­tet. Es ist des­halb kein Problem der man­geln­den Digitalisierung oder des über­zo­ge­nen Datenschutzes …"
    https://www.t‑online.de/nachrichten/deutschland/id_89286948/scharfer-corona-lockdown-lauterbach-sonst-droht-uns-eine-katastrophe-.html

  15. @Christian N:
    In Ihrer ersten Entgegnung haben Sie sich auf mei­ne Ausführungen zur Gesundheitsökonomie kon­zen­triert und sind erst am Ende auf Herrn Lauterbach ein­ge­gan­gen; dem­entspre­chend habe ich das kom­men­tiert und etwas spä­ter noch einen Anhang zu Lauterbach gemacht.
    In der Tat ist es für mich sehr müh­sam, auch bei genaue­rem Zuhören umsetz­ba­re Erkenntnisse von Herrn Lauterbach zu gewin­nen. Er ergeht sich stän­dig in exor­bi­tan­ten Zahlen bzgl Fallzahlen (womit er ver­gli­chen mit ca. jähr­lich 18 Mio. Grippe"Fällen" viel zu kurz springt) und Toten (wobei er glück­li­cher­wei­se völ­lig dane­ben liegt), oder for­dert stän­dig einen abso­lu­ten Lockdown, was ihn weder als Ökonom noch als Sozialpolitiker, der er als SPD-Mitglied eigent­lich sein soll­te, aus­zeich­net. Die Auswertung von Kassendaten, die Statitiker wohl auch für all­ge­mein zugäng­li­che Erhebungen zu Krankheiten aller Art durch­füh­ren, war die erste ver­nünf­ti­ge Idee, die ich von ihm gehört habe. Leider wür­de er damit den Machthabern wohl einen Bärendienst erwei­sen denn dann wür­den die wah­ren Ausmaße der Pandemie zuta­ge tre­ten. Es wür­den bestimmt weni­ger Patienten her­aus­kom­men als die 5 Mio Behandlungsbedürftigen bei der all­jähr­li­chen Grippe.

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