Lichtenfels: Impfteams sollen Virus in Heim eingeschleppt haben

Am 12.1. berich­tet br​.de:

»Die Vorwürfe sind mas­siv: Mitarbeiter von Impfteams hät­ten nach Weihnachten das Coronavirus in ein Lichtenfelser Altenheim ein­ge­schleppt und den Ausbruch von Covid-19 ver­ur­sacht. Das sagt der Geschäftsführer des Altenheims, Fabian Franke, dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Mitarbeiter des Impfteams sollen gegen Vorschrift verstoßen haben

Nach den Worten des Geschäftsführers sei­en die Mitarbeiter des Impfteams die ein­zi­gen Personen gewe­sen, die im frag­li­chen Zeitraum ohne Testergebnis im Heim gewe­sen sei­en. Außerdem habe es Verstöße sei­tens der Teams gegen die Vorschriften gege­ben. So hät­ten sich bei­spiels­wei­se Mitarbeiter zum Teil erst in der Einrichtung umge­zo­gen und Mindestabstände sei­en nicht ein­ge­hal­ten worden.

Landratsamt Lichtenfels weit Vorwürfe zurück

Das Landratsamt Lichtenfels hat die Vorwürfe in einer Mitteilung zurück­ge­wie­sen. Von sämt­li­chen Mitarbeitern und betrof­fe­nen Ärzten sei aus­nahms­los bestä­tigt wor­den, dass in der Einrichtung sowohl Dienstkleidung, Schutzkittel als auch FFP2-Masken getra­gen wur­den. Das Risiko einer Virusübertragung bei einer Impfung sei äußerst gering, da es sich um einen sehr kur­zen Kontakt han­de­le und die imp­fen­den Personen wäh­rend der Durchführung per­sön­li­che Schutzausrüstung tra­gen würden.

Landratsamt Lichtenfels will den Fall aufklären

Dem Landratsamt und dem Impfzentrum sei an einer voll­stän­di­gen Aufklärung des Sachverhalts gele­gen. Die Mitarbeiter des Zentrums wür­den sich täg­lich auf mög­li­che Corona-Symptome über­prü­fen, bei ein­schlä­gi­gen Krankheitszeichen iso­lie­ren und sich umge­hend testen lassen.

Schnelltests sind nur eine Momentaufnahme

Sowohl Antigenschnelltests als auch PCR-Tests lie­fer­ten nur eine Momentaufnahme und sag­ten nichts über den tat­säch­li­chen Infektionsstatus eines Getesteten aus. So kön­ne sich eine Person trotz nega­ti­vem Testergebnis bereits in der Inkubationsphase befinden.

Landratsamt weiß nichts von weiteren Corona-Ausbrüchen in Heimen

Das Landratsamt Lichtenfels kommt in der Mitteilung zu dem Schluss, dass das aktu­el­le Ausbruchsgeschehen kei­ne Rückschlüsse auf ein Fehlverhalten des Impfteams zulas­se. Bis Dienstag sei­en die mobi­len Impfteams in ins­ge­samt zwölf sta­tio­nä­ren Einrichtungen zur Erstimpfung unter­wegs gewe­sen. Bislang sei dem Landratsamt von kei­ner wei­te­ren Einrichtung ein nach­ge­la­ger­tes Ausbruchsgeschehen bekannt.

Altenheim: Gesundheitsamt hat zu langsam reagiert

Fabian Franke, der Geschäftsführer des Pflegeheims Elisabeth in Lichtenfels, sag­te dem BR, am Montagabend sei­en 13 Bewohner und zwölf Mitarbeiter posi­tiv auf das Virus gete­stet wor­den. Für heu­te rech­ne er mit wei­te­ren posi­ti­ven Testergebnissen. In der ver­gan­ge­nen Woche sei­en die ersten Corona typi­schen Symptome bei Bewohnern fest­ge­stellt wor­den, eine Testung mit zuver­läs­si­ge­ren PCR-Tests habe erst vier Tage spä­ter statt­ge­fun­den. Das Gesundheitsamt habe zu lang­sam auf das aku­te Ausbruchsgeschehen reagiert, so Franke weiter.

Auch isolierte Bewohner des Altenheims infiziert

Geschäftsführer Franke nann­te ein wei­te­res Indiz dafür, dass die Infektionen durch die Impfteams in die Einrichtung gekom­men sei­en. Das Ausbruchsgeschehen sei in der gesam­ten Einrichtung auf­ge­tre­ten. Infiziert wor­den sei­en auch Bewohner, die anson­sten sehr iso­liert sei­en und deren ein­zi­ger Kontakt das regel­mä­ßig gete­ste­te Personal sei.«

10 Antworten auf „Lichtenfels: Impfteams sollen Virus in Heim eingeschleppt haben“

  1. Es spricht vie­les dafür, dass die­se gan­ze Impfkampagne als abso­lu­tes Desaster in die Geschichte ein­ge­hen wird. Ich bin gespannt, wie die Entscheidungsträger*innen – die sich jetzt noch so voll­mun­dig äußern – dar­auf reagie­ren und sich aus der Affäre zu zie­hen ver­su­chen werden.

    1. Mit der Notzulassung ver­sucht man zu ver­mei­den, dass weder der Hersteller noch der Landrat, der per­ma­nent die Werbetrommel rührt, Haftung für sein Tun über­neh­men muss. Aber die Zeiten wer­den sich auch wie­der ändern.
      Ich fra­ge mich, wo die Begeisterung gera­de auf nie­de­r­er­en Ebenen herkommt.

  2. Bei Tierseuchen ist immer auch der Tierarzt ver­däch­tig, den Erreger über­tra­gen zu haben oder zu kön­nen. Das ist Allgemeinwissen, in der Literatur sind genü­gend Fälle beschrie­ben. Wenn die Leute, die die­se Impfteams orga­ni­sie­ren, selbst an das Segenbringende ihrer Aktion glau­ben: Warum waren (sind) dann Impfteams nicht geimpft? Dies hat­te eine Pflegeheim-Leiterin aus Grimmen bemän­gelt und war dafür von einem Kinderarzt (Herr Michel) kri­ti­siert worden. 

    Am 29.12.20 berich­te­te dar­über die Ostsee-Zeitung:
    "Einrichtungsleiterin steht zu Aussagen (Anm. von mir: zum Impfstart am 27.12., im Landkreis Vorpommern Rügen)
    Idun Dührkoop steht auch am Montagnachmittag voll und ganz zu ihren Aussagen: „Der Herr Michel hat den Artikel ver­mut­lich gar nicht kom­plett gele­sen oder ihn viel­leicht miss­ver­stan­den“, sagt sie. Noch immer kön­ne sie per­sön­lich nicht ver­ste­hen, dass das Team, das direk­ten Kontakt zu den alten und kran­ken Menschen in Heimen hat, selbst noch kei­nen Impfstoff in sich trägt: „Man setzt bei­de Seiten einer Gefahr aus, die man nicht über­blicken kann.“ Kinderarzt Michel schreibt in sei­ner Mail wei­ter­hin: „Der Gedanke, dass das Team nicht geimpft ist, weil es die 80 Jahre noch nicht erreicht hat, ist Ihnen wohl nicht gekom­men? Erwähnenswert wäre auch gewe­sen, dass das im Team den eige­nen Weihnachtsurlaub unter­bricht, um unse­ren Senioren die ret­ten­de Impfung zu brin­gen.“ Auch in die­sem Fall wider­spricht Idun Dührkoop: „Im ersten Durchgang sol­len Menschen über 80 Jahren und auch das medi­zi­ni­sche Personal geimpft wer­den. Das Impfteam zählt in sei­ner Funktion zum medi­zi­ni­schen Personal.“ Im Wortlaut heißt es: Höchsten Vorrang haben Personen ab 80 Jahren, Menschen in Alten- und Pflegeheimen, deren Pflegekräfte wie auch medi­zi­ni­sches Personal, etwa auf Intensivstationen. …"
    https://​www​.ost​see​-zei​tung​.de/​V​o​r​p​o​m​m​e​r​n​/​G​r​i​m​m​e​n​/​G​r​e​i​f​s​w​a​l​d​e​r​-​A​r​z​t​-​k​r​i​t​i​s​i​e​r​t​-​H​e​i​m​l​e​i​t​e​r​i​n​-​a​u​s​-​J​e​s​s​i​n​-​V​e​r​t​r​a​u​e​n​-​i​n​-​I​m​p​f​u​n​g​e​n​-​g​e​f​a​e​h​r​det

    1. Die Frage ist doch, ob das Virus tat­säch­lich "ein­ge­schleppt" wurde.
      Zu die­sem Thema konn­te man heu­te fol­gen­de Anfrage des Corona-Ausschusses bei Telegram lesen:
      https://t.me/Corona_Ausschuss/341

      Zu Telegram wäre noch ein inter­es­san­ter Hinweis, dass sich dort inner­halb von 72 Stunden 26 Mio neue Nutzer ange­mel­det haben. Dass da vie­le neu hin­zu gekom­men sind konn­te ich selbst auf mei­nem eige­nen Account mer­ken. Wenn die dann alle WhatsApp den Rücken gekehrt haben, ist es doch ok. Ob es am Ende hilft gegen wei­te­re Einschränkungen und Zensur im Internet wäre sehr die Frage. Auf alle Fälle soll­te man auch hier sich ver­stärkt dar­über Gedanken machen. Könnte mög­li­cher­wei­se sehr schnell gehen, wenn ihnen die Felle davon schwim­men. Seit der Turbo-Einführung eines qua­si Corona-Ausnahmezustandes hal­te ich nichts mehr für unmöglich.

  3. "Das Risiko einer Virusübertragung bei einer Impfung sei äußerst gering, da es sich um einen sehr kur­zen Kontakt handele"
    Das sagt viel aus über Beratungsgespräch und Anamnese..

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