Der taz-Autor, der einen Artikel am 12.12. so überschreibt, zeigt klare Sympathien für das "Impfen". Da die LeserInnen des Blattes ganz überwiegend nicht links und schon gar nicht autoritätsskeptisch sind, erntet er für seine Aufforderung dennoch reichlich gehässige Kommentare. Er schreibt:
»Mit der linken Geduld für Impfverweigerer ist es vorbei. „Viel zu viele benötigen offenbar die Peitsche der Obrigkeit, um sich im Sinne des Gemeinwohls zu verhalten“, schrieb erst vor wenigen Tagen der Schriftsteller Ilja Trojanow in der taz zum Impfverhalten in diesem Land.
Trojanow veröffentlichte 2009 das Buch „Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“, in dem er sich kritisch mit staatlichen Eingriffen in die Privatsphäre von Bürgern auseinandersetzte.
Doch in der Covidkrise fantasiert auch er zumindest implizit einen starken Staat herbei, der endlich entschlossener gegen Ungeimpfte vorgehen möge – zum Beispiel durch eine Impfpflicht.
Und Trojanow ist wahrlich nicht allein mit seinem Ruf nach einem harten Eingreifen der Obrigkeit. Im vergangenen Winter schon forderten diverse linke Publizisten und Aktivisten einen ZeroCovid-Lockdown. Um die Zahl der Infektionen auf zero – also null – zu senken, solle es Kontaktbeschränkungen und eine weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens geben…
In der Covidkrise entdeckten und entdecken viele eigentlich antiautoritäre Linke offenbar ihre Liebe zu Polizei und Obrigkeit und nehmen dabei weitgehend kritiklos erhebliche Eingriffe in die Selbstbestimmung von Menschen hin – mitunter von Menschen, die keineswegs zu den Privilegierten im Land gehören…
Arme besonders betroffen
Ein Klima der Denunziation machte sich breit. Aktuell ist es vor allem Die Linke, die einen harten Lockdown fordert. Zwar erneut mit sozialem Ausgleich, doch in der politischen Realität in Deutschland dürfte der nächste Lockdown eher wieder kaum ausreichende Kompensation für Arme geben.
Laut Reichtums- und Armutsbericht der Bundesregierung hatten im vergangenen Sommer 30 Prozent der Befragten mit besonders niedrigen Einkommen seit Beginn der Pandemie Probleme, laufende Ausgaben zu decken. Was bleibt, ist vermutlich die harte staatliche Hand. In Thüringen will Gesundheitsministerin Heike Werner, auch sie von den Linken, verstärkt die Polizei einsetzen, um 2G in Lokalen zu kontrollieren. Polizisten, die durch Gastronomie-Einrichtungen streifen – ist das linke Politik?
In Berlin hat der Senat in dieser Woche die 3G-Regeln auf die Nutzung von Bahnsteigen ausgeweitet. Sie gelten auch für Obdachlose, die dort im kalten Winter Unterschlupf suchen. „Grundsätzlich ist es so, dass Kontrolleure Personen abweisen müssen, die die 3G-Bedingung nicht erfüllen“, teilte die Berliner Sozialverwaltung am Dienstag auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Im schlimmsten Fall werden Sicherheitskräfte nun die Ärmsten der Armen aus warmen Unterschlüpfen vertreiben müssen.
Berufsverbot für Pfleger
Längst ist klar, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung sich nicht gegen eine Corona-Infektion wird impfen lassen – was neue Fragen für die politische Linke aufwirft. Die neue Bundesregierung plant derweil, eine Impfpflicht für Pfleger einzuführen.
Wer sich nicht fügt, hat praktisch Berufsverbot…
Sollte es irgendwann eine allgemeine Impfpflicht geben, würden Bußgelder vermutlich gerade Arme an die Grenze ihrer sozialen Existenz bringen. Der Ruf nach konsequentem Durchgreifen hat potenziell verheerende soziale Folgen…
Die Bestrafungsfantasien gegenüber Nichtgeimpften, die sich in der zwischenzeitlichen Abschaffung kostenloser Tests, der Einführung von 2G (obwohl auch Geimpfte ansteckend sind) und der Abschaffung der Entgeltfortzahlung im Quarantänefall zeigt, droht die Gesellschaft noch weiter zu spalten. Hier sollten Linke ein Gegengewicht bilden und die Verteidigung von Bürgerrechten und Solidarität mit vermeintlich Abtrünnigen nicht der politischen Rechten überlassen, die die Zurückgewiesenen nur zu gern in ihre Reihen integriert.
Der Impuls der Abneigung, den viele Linke gegen Nichtgeimpfte haben, ist verständlich. Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht…«
Die MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) hat heute auf FB folgendes gepostet:
Corona: eine unendliche Geschichte?
Bereits ganz am Anfang der Coronakrise haben Spitzenpolitiker und diverse Multimilliardäre verdeutlicht, dass die Pandemie erst beendet ist, wenn alle Menschen auf der Welt geimpft sind. Sie sprachen nicht von 60, 70 oder 80 Prozent – sondern von allen. Das war auffällig, denn eigentlich konnte das damals noch niemand wirklich wissen. Doch aus irgendeinem Grund hatte man sich bei dieser Fragestellung bereits sehr früh festgelegt.
Deswegen wird übrigens vermutlich schon bald der Status "genesen" wieder einkassiert, damit man auch diese Leute zur Impfung drängen kann
Wir erleben gerade genau genommen eine Konditionierung der gesamten Menschheit auf völlig neue Normen, Denk- und Verhaltensmuster. Dabei werden die Menschen ‑und vor allem die Kinder- unterschwellig auf folgende Denkmuster getrimmt:
1. Der gesunde Mensch, wie man ihn früher kannte, existiert nicht mehr. Er wurde einfach abgeschafft. Gesund und sicher ist man heute nur, wenn man sich entsprechend der staatlichen Vorgaben impfen lässt oder andere Auflagen erfüllt.
2. Wenn die Regierung etwas anordnet, hat man keinerlei Möglichkeit mehr, sich dem zu entziehen.
3. Die körperliche Unversehrtheit ist abgeschafft.
4. Wenn Multimilliardäre ankündigen, dass sie die gesamte Weltbevölkerung impfen werden, dann beschließen kurz darauf alle Regierungen der Welt Maßnahmen, die diese Durchimpfung erwirken.
5. Wer die staatlichen Vorgaben infrage stellt, gefährdet die Gesellschaft und muss ausgegrenzt und wirtschaftlich vernichtet werden.
Diese Konditionierung prallt an vielen von uns Erwachsenen ab, weil wir lange genug unter normalen Umständen ein menschliches Leben kennengelernt haben. Wir wehren uns also gegen diese technokratische Entmenschlichung der Gesellschaft.
Aber damit kommen wir zur verheerendsten Auswirkung der gesamten Corona-Politik.
Es besteht eine reale Gefahr, dass die Kinder die oben genannten Denk- und Verhaltensmuster schnell verinnerlichen. Und dann haben wir in 15 bis 20 Jahren wirklich ein Problem. Man hätte die Kinder bei der gesamten "Pandemiebekämpfung" außen vor lassen können, weil sie von der Krankheit nicht betroffen sind. Das hat man aber nicht getan, ganz im Gegenteil.
Man hat sie in maximale Geiselhaft genommen und prägt ihnen jetzt in den Schulen, im Fernsehen und natürlich in den sozialen Netzwerken die neuen Denk- und Verhaltensmuster ein. Das geschieht praktisch weltweit nach exakt dem gleichen Muster.
✅Fazit: Die ersehnte Normalität hat damit etwas von einer Fata Morgana, die weiter in die Ferne rückt, je näher man ihr kommt!
😎
Der Ösi
Wahre Worte. Das frühe Festlegen der diversen Spitzenpolitiker ist mir damals auch schon übel aufgestoßen. Man weiß eigentlich gar nichts aber kündigt einfach mal eine neue Normalität an? Klingt einleuchtend.
Das mit den Kindern sehe ich ebenfalls als großes Problem. Die kleinen trauen sich z.T. kaum mehr ihre Spucknäpfe abzunehmen… Das dort beschriebene bedingt auch mindestens teilweise noch das Verhalten der 20–30er Altersgruppe. Die Eltern haben da oft größtemteils den Vorbildcharakter verloren und die eigene "Normalität" ist noch nicht gefestigt genug um sich gegen das Umerziehungsprogramm zu sperren.
Allzu "menschlich" war das Leben in der "alten Normalität" freilich auch nicht. Da zeigt sich halt, dass der Kontext der MFG ein durch und durch bürgerlicher ist (mit allen Bornierungen, die das impliziert).
Dass das an sich schon "falsche Leben" der alten Normalität durch das noch falschere eines spätkapitalistischen Hygiene-Totalitarismus ersetzt werden soll, ist aber in der Tat schwer zu ertragen. Insofern hat MFG meine Unterstützung. Ein Zurück zur "alten Normalität" mit ihrem kärglichen Wohlstand (in dessen Genuss selbst da schon nur eine relative Minderheit kam) und ihrer kümmerlichen "Freiheit" und "Selbstbestimmung" (als bürgerliches Arbeits- und Wirtschaftssubjekt) kann jedoch sicher nicht das Ziel sein.
"1. Der gesunde Mensch, wie man ihn früher kannte, existiert nicht mehr. Er wurde einfach abgeschafft. Gesund und sicher ist man heute nur, wenn man sich entsprechend der staatlichen Vorgaben impfen lässt oder andere Auflagen erfüllt."
Man wird aber nicht schlechter gestellt als das Vieh, äh – zumindest nicht schlechter als das Nutzvieh!
In dieser unkritischen Übernahme des Regierungsvokabulars zeigt sich die geballte Idiotie dieser Protagonisten, die auf Biegen und Brechen nicht vom Irrglauben ablassen wollen, dass man sich "gegen eine Corona-Infektion" "impfen" lassen könne, obwohl selbst festgestellt wird, dass "auch Geimpfte ansteckend sind". Man kann weiterhin infiziert werden, sonst könnte man nicht erkranken, wenn man "geimpft" ist. Und man kann das Virus auch weitergeben.
Was also sollte die "Impfung" mit Solidarität zu tun haben, von der der Autor schwadroniert?
"Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht…"
Übersetzung: "Wieso sollte man Menschen ihre unveräußerlichen Grundrechte zugestehen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits ungehorsam gegenüber der Regierung sind? Eine Lösung für das Problem hat der Autor auch nicht…"
Wooow und das in der "taz" . Der Frühling kommt 🙂 Zur Einstimmung, weil es so schön ist:
https://rumble.com/vqbhye-worldwide-massive-demonstrations-the-revolution-wont-be-televised-dec‑5–202.html
Herrschaftszeiten!
Aber erst einmal: Lieber aa, die besten Genesungswünsche an die Liebste!
Aber jetzt: ich les immer, in dieser "Regierung" wären "Linke" oder "Sozialisten", oder die heutige taz wäre eine "linke" Zeitung.
Nichts könnte doch falscher sein!
Ich war mein Leben lang ein "Linker" und werde es wohl für den Rest des Lebens auch bleiben. Wenn ich auch "Die Linke" nie nie mehr wählen werde. Gott bewahre.
Aber diese Leute sind doch keine Linke! Sie sind Büttel des ganz großen Großkapitals, der US-Superreichen, der Pharma- und anderer Mafia, des US-Deep-States, der NATO, was auch immer.
Sie haben alles, was für "links" und "sozial" steht, doch ganz und gar verraten.
Damit der Leserbrief nicht zu lang wird, reicht es doch, das Beispiel der Pflegekräfte zu nehmen, welches ihnen sch…egal ist; und so ist es auch mit dem Rest der Arbeiterschaft.
Hört also auf, diese Befehlsempfänger der Banken, Konzerne und der Billionäre als Sozialisten zu bezeichnen.
Meinetwegen als Stalinisten. Denn bei Stalin trifft der Begriff "Sozialist" genauso zu wie bei den Regierenden: nämlich gar nicht.
Sagen wir es mal so: Die taz hat an Liberalität eingebüßt und Linke, die auf den autoritären Staat setzen, gab es ja auch schon, z. B. Erich Mielke. Statt sich in in Diskussionen zu verheddern, was noch links und was nicht, würde ich einfach mal behaupten, dass sowohl ein großer Teil der Linken als auch der großer Teil der Konservativen (vulgo Rechten) ihren Verstand verloren haben. Es gibt viele Bereiche der Politik, die man nicht ideologisch herleiten kann und wo man Vernunft und Verstand walten lassen muss. Genau das hätte man hier gebraucht, aber die Politiker der Welt machen eine Politik wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen.
Die Ursachen dürften sein, dass unsere Politiker vom Wertschöpfungsprozess weitestgehend entkoppelt sind und die keine Vorstellung davon haben, was passiert, wenn sie einfach so für mehrere Wochen die Restaurants schließen. Hat nix mit links oder rechts zu tun. Auch bei der CDU/CSU gibt es zu viele Leute, die nie wertschöpfend tätig waren.
Diese Politikerelite kann man knicken; die gehören samt und sonders ausgetauscht. Sicherlich bestehen die darauf, dass wir ihre Pensionen erwirtschaften müssen. Verdient werden haben sie es nicht. Vielleicht gibt beim Regimewechsel Todesurteile, man weiß es ja nicht. Pfizer hat ja genug geliefert und irgendwohin muss das Zeug ja. #allesindenarm.
@Johannes Schumann: An einem "Regimewechsel" bin ich nicht interessiert, warum sollte man ein Regime durch ein anderes austauschen? Und Phantasien von Todesurteilen sind nicht angetan, den "Verfassungsschützern" das Leben schwer zu machen, wobei mir deren Meinung egal ist, nicht aber die der zu Recht erschrockenen Menschen, die man ansonsten überzeugen könnte.
Kardinal Müller ist einer der höchsten Vatikan-Richter. Nun übt der frühere Regensburger Bischof scharfe Kritik gegen die Corona-Maßnahmen und ist damit an die Öffentlichkeit gegangen.
Umgehend wurde er dafür medial als " antisemitischer Verschwörungstheoretiker" geschmäht und in die "rechtsradikale" Ecke gestellt.
Linke fürchten nichts mehr als diese öffentliche Schmähung und werden deshalb auch eine dreimonatliche Zwangsimpfung, von der Wiege bis zur Bahre, auf Jahre, als Akt der Solidarität umdeuten, wie die Amtskirche den Impfzwang als Nächstenliebe von den Kanzeln predigen läßt.
Hier ein erster Clip der Kritik Kardinal Müllers:
https://twitter.com/Inst_StBoniface/status/1467949581413535751
@Die Linken…: Wenn es so etwas wie Rechtsradikale gibt in der Katholischen Kirche, dann gehört Müller sicher dazu. Dafür braucht er keine Ecke. Erzreaktionäre, die gegen Bill Gates und Klaus Schwab wettern (Konkurrenz?), bleiben Erzreaktionäre.
Siehe auch https://www.corodok.de/froehliche-weilachten/#comment-101505.
Ich lese aus dem Trojanow-Artikel mit spitzester Feder und giftiger Tinte aufs Blatt gespuckte Kritik heraus.
@aa
Kardinal Müller nimmt sich eher aus wie ein Stauffenberg,
beide Erzreaktionäre, aber:
Der Feind meines Feindes ist mein Freund, solange man sich echte Linke nicht backen kann.
Warten auf Godot, dazu mit Zwangs-Impf-Abo, ist keine Alternative.
Die Kinder Impfkampagne wird nicht vor der Säuglingsstation anhalten.
Ich habe gehört, dass in RU die dortigen Kommunisten gegen das totalitäre Neue Normal sind.
Wenn das zutrifft, zur Ehrenrettung linker Ideale, sind sie, anders als die Linken im Westen, jedenfalls nicht die Steigbügelhalter einer totalitären NWO.
@Diesmal…: Ich halte den Spruch "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" für äußerst dumm. "Faschismus von links" war schon in meiner Jugend entlarvt als Phrase von Bundeszentralen für politische Aufklärung…
@aa:
Ein hungriger Löwe ist hinter dir her und Atilla Hildmann springt in Ring. Was tust du?
A) Dich freuen weil sich deine Chancen verbessern und es dir reichlich egal sein kann ob der Herr Hildmann vielleicht als Vorspeise endet.
B) Atilla Hildmann attackieren und den Löwen aufholen lassen weil der Hirse Hitler ist zwar keine ernstzunehmende Bedrohung aber es geht ums Prinzip.
Hmmm… 😉
@d: Da ich ein alter Mann bin, hatte ich in meiner Jugend das Vergnügen der Prüfung meines Gewissens, die mich berechtigen sollte, den Kriegsdienst zu verweigern. Da wurden mir ähnliche Fragen gestellt. Ich mit Freundin in dunkler Straße, eine Horde Hooligans will sie vergewaltigen, steche ich mit dem Messer zu, das ich zufällig dabei habe? Es war tatsächlich so ähnlich wie bei Degenhardts "Befragung eines Kriegsdienstverweigerers" (https://www.youtube.com/watch?v=WDTtMTcj8X0).
Ja, es ist eine gemeine Fragestellung. Ich muss allerdings darauf bestehen, dass meine Version wesentlich netter und vorallem weniger emotionalisierend ist.
Bezüglich Wehrdienst habe ich es wesentlich einfacher gehabt. Es hat gereicht die Kaserne als hässlich zu bezeichnen und meinen Tagesablauf offen zu legen (um 10 aufstehen, Kaffee kochen, dann mal schauen). Ein paar Monate später kam dann ein netter Brief wo drin stand, daß ich wohl eher nicht so sehr geeignet bin Soldat zu spielen. Ich muss allerdings zuegeben, dass sie zuvor bereits meine geistige Gesundheit angezweifelt hatten.
Dein Video werde ich mir aber auf jeden Fall mal ansehen sobald ich wieder ein "normaleres" Internet habe.
@AA Lieber AA, das ist ja alles auch Definitionssache. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Volksverpetzer und seine Freunde in den tatsächlichen Fußstapfen des Völkischen Beobachters marschieren, sowohl was die Methoden angeht, als auch die Wirkung. Man übersieht gerne, gerade als Deutscher, dass Sündenböcke austauschbar sind, der Faschismus immer der gleiche bleibt: Überhöhung der eigenen, Verachtung anderer Gruppen ohne Hemmungen, was Gewalt angeht – die als soziale Gewalt, Ausgrenzung, beginnt – das ist Faschismus, am brutalsten im Moment vom IS gelebt, aber hier und heute ist auch der Sündenbock gefunden und der totalitäre Weg beschritten.
Aber diese selbst ernannten Antifaschisten halten sich für Linke, und zwar ziemlich radikale. Sie gehen in dieselben Läden, Kneipen und Klubs wie richtige Linke und wo sich Nichtlinke eher nicht blicken lassen. Mit welchem Recht dürfte ihnen irgendwer das Linkssein absprechen?
Natürlich ist die Linke, so wie sie ist, das Gegenteil eines Hoffnungsträgers und der wird sie auch nicht mehr werden, m.M. nach. Und tun wir doch bitte nicht so, als wäre ein linker Flirt mit dem Totalitären etwas Neues.
Interssant ist für mich allenfalls, dass diese totalitären Linken historisch aus der antiautoritären Linken zu kommen scheinen. Mehr Selbstverblendung geht kaum.
@ aa
Vor ihrer Jugend gab es die Bezeichnung "roten Faschismus" auch schon – aber noch keine Bundeszentrale für politische Bildung.
Vsevolod Michajlovič Ejchenbaum, genannt Volin, hat die Sowjetherrschaft so bezeichnet, von einem dezidiert "linken" Standpunkt aus.
Und den "Sozialfaschismus" von Seiten der der Kommunisten hatten wir hier auch schon mal diskutiert.
@viele-der-Kommentatoren
Ich denke etwas womit man sich einfach abfinden muss ist, dass der Begriff "Links" gekapert wurde. Weder handelt es sich um einen "linken Faschismus" noch macht es Sinn diesen "linken" Trittbrettfahrern etwas von Werten zu erzählen. "Links sein" ist zu einem Freibrief für gesellschaftliche Anerkennung verkommen den viele eben gern mitnehmen wollen. Da ist nichts zu holen . Diesen Leuten geht es nur darum geht den Kopf getätschelt und ein fein-gemacht zu kriegen. Wenn es irgendetwas gibt wovor die Angst haben dann ist es Anecken. Hoffnungsloser Bodensatz.
@ d
Stimme voll und ganz zu!
"Wieso sollte man sich solidarisch zeigen mit Menschen, von denen man glaubt, dass sie ihrerseits unsolidarisch gegenüber der Gemeinschaft handeln?"
Und ein paar Sätze weiter oben gibt er zu Protokoll, dass Geimpfte auch ansteckend sein können. Was bleibt übrig vom "solidarischen" Akt? Dass Geimpfte die ITS weniger auslasten? Die geimpften 20-jährigen? Die haben nichts von den Impfstoffen zu befürchten???
Links wäre es, diese und andere Scheinargumente der Bourgeoisie zu durchblicken, die wahren Nutznießer solcher Argumente (die Pharmaindustrie) zu benennen und den Fokus auf Probleme zu legen, welche tatsächlich solidarische Antworten erfordern, wie die Pflegekrise.
Wie gut hätte es der maßnahmenkritischen Bewegung getan, wenn dort von Anfang an tatsächlich Linke eine Rolle gespielt hätten und neben der Verteidigung der Grundrechte auch die Verteidigung der Arbeiterrechte auf die Fahnen geschrieben hätten. Die bürgerliche Führung müsste um ihr Narrativ der "Solidarität" kämpfen und hätte sich womöglich längst ein anderes Narrativ zulegen müssen, das weitaus schlechter funktionieren würde.
Ich sehe es ja in Russland wo die KPRF ziemlich maßnahmenkritisch ist und gegen die Covid-Pässe mobil macht. Die staatliche Propaganda funktioniert dort viel schlechter. Die Rolle des Verteidigers der Volksgesundheit mag man ihr nicht recht abkaufen.
Die "LINKinnEN" jagen lieber Minderheiten heutzutage…
https://miloszmatuschek.substack.com/p/anthroposophen
Was war denn schon immer der Spruch der Linken "Keine Toleranz gegenüber Intoleranten!". Da sieht man doch, auf welchem Misthaufen, deren Gedanken wachsen.
Deren Moral ist an den Haaren bzw. am Intellekt herbeigezogen und baut nicht auf WAHRER Menschenwürde, nicht auf WAHREM Humanismus, Nicht auf WAHRER Gerechtigkeit auf, sonst würde man im Traum nicht auf die Idee kommen, Obdachlose im Kalten verrecken zu lassen, die ungeimpfte Bevölkerung im Winter verlottern und erfrieren zu lassen (keine Mützen, Handschuhe, Winterjacken, Schuhe und warme Unterhosen für Ungeimpfte). Man käme nicht auf die Idee, Impfungen mit einer Zwangsbrühe zu fordern, um im Gegenzug wieder in ein Restaurant, eine Kultureinrichtung, eine Bibliothek etc. gehen zu dürfen.
Wenn man wirklich Rückgrat hätte und verankerte innere Werte käme man nicht auf diese menschenverachtenden Dinge, sondern hätte von Anfang an begriffen, wie hier Menschen gegeneinander ausgespielt werden und wie auch hohle Begriffe wie "Solidarität" genutzt werden, um Leute gegeneinander auszuspielen. In meinen Augen ist die Linke rückblickend ein Haufen Heuchler aus der Burgeoisie, die sich besonders toll darin vorkommen, die "Guten" und "Richtigen" zu sein. Bei denen kommt das aber alles nicht aus dem Herz, sondern aus dem Hirn und deshalb sind sie anfällig und sogar bereit, sich gegen ihre ursprünglichen Werte aufstacheln zu lassen.
@Mira Ich glaube, das ist schon lange das Dilemma der Linken.
Im kommunistischen Manifest wird die kommunistische Partei emphatisch als "Avantgarde der Arbeiterklasse" bezeichnet. Der Begriff hat ja eine innere Spannung, aus der er seinen Reiz bezieht: Avantgarde geht voran, die Arbeiterklasse läuft aber in der bürgerlichen Gesellschaft hinterher.
Also: Anführer der Unterdrückten, das wollen/sollen Linke sein. Ohne die Interessen der Unterdrückten ins Zentrum zu rücken keine Linke. Oder noch schärfer identitätspolitisch gesprochen: Wenn Linke die Arbeiterklasse anführen wollen, müssen sie auch selber Arbeiterklasse sein, oder wenn nicht, sich darüber im klaren sein, dass man eher Wasserträger ist im Klassenkampf, zum Beispiel indem man solche Lieder schreibt (die womöglich auch hauptsächlich von Funktionären gesungen wurden):
Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte,
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
duldet die Schmach nun länger nicht!
Echte Linke, so verstehe ich das, kapieren das. Die akademisierte Linke, über die wir uns hier dauernd beklagen, hat den Avantgardismus als Besserwisserei verinnerlicht und den Rest aufgegeben. Der Aufstieg aus der Arbeiterklasse mithilfe akademischer Bildung ist ja quasi die biographische Version der Revolution: mach es so wie ich und die Ausbeutung hat ein Ende. Bisschen narzisstisch: wenn sie für mich ein Ende hat, ist sie für alle vorbei.
Von da aus ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Intoleranz für Andersdenkende. Schließlich hat man ja akademische Bildung, also die Lizenz zum Besserwissen. Akademiker sind ja auch sowieso alle links. Folgt ihrem Rat und die klassenlose Gesellschaft steht vor der Tür.
Ich glaube, dieses Selbstverständnis ist sehr weit verbreitet unter unseren Eliten. Es wäre ganz leicht dadurch zu knacken, dass die Unterdrückten sich erheben würden. Vielleicht kommt das ja irgendwann. Dann aber eben auch als Aufstand gegen die Linke.
https://schwarzerpfeil.de/2021/11/25/das-versagen-der-linken-im-ausnahmezustand/
Es gibt auch böse links-linke Gutmenschen…
😎
Der Ösi