Zu der Demonstration der Münchener GegnerInnen der "Corona-Maßnahmen" hatten sich In Erwartung rechtsradikaler MitläuferInnen linke Gruppen zu einer Gegenveranstaltungen zusammengefunden. Die Rechten blieben aus oder hatten sich getarnt.
Das undifferenzierte Vermengen von zu Recht besorgten KritikerInnen und rechten Organisationen, die die Bewegung in ihr Fahrwasser leiten wollen, ist für einen der Sprecher der Gegendemo bei weitem nicht der erste Irrtum seines politischen Lebens. Heute erzählte er laut sueddeutsche.de:
»Sehr deutliche Worte findet etwa Max Brym, Trainer beim jüdischen Sportverein TSV Maccabi. Er bezeichnet die Demonstranten der "Querdenker" als "bescheuertes, rücksichtloses Kleinbürgertum" . Dann erzählt er noch einmal die Geschichte, wie er Ende Mai im Englischen Garten von einem Radfahrer mit "Coronaleugner"-T-Shirt antisemitisch beleidigt wurde, die Juden "hätten das mit Corona gemacht". Brym redet sich regelrecht in Rage und fordert, man müsse "diese Typen in die Flucht schlagen".«
Der Vorfall ist selbstredend zu verurteilen und vermutlich strafrechtlich relevant. Borniert und selbstgefällig ist der Schluß von einem hirnlosen Nazi auf die tausenden DemonstrantInnen auf der Theresienwiese.
Mit diesem Denkmuster, das so gar nicht in das Bild eines aufgeklärten und mit den Prinzipien von Marxismus oder auch nur Dialektik vertrauten Linken passen will, hat Brym schon einige Irrtümer in seinem politischen Leben hinnehmen müssen.
Schenkt man einer wohlwollenden Rezension seines Buches "Mao in der bayerischen Provinz" Glauben (im übrigen verfaßt von einem Autoren der "jungen Welt", der einer der eifrigsten Beschimpfer der "Corona-Leugner" ist), dann hat er so ziemlich alle Variationen linker Organisationen hinter sich.
Seinen ersten politischen Irrtum erkannte er, als er wegen der "Verbürgerlichung der Linken" von der DKP zum maoistischen Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD wechselte (der gerne zur Wahl der SPD aufrief). Jahre später erkannte er, daß Albanien doch nicht das "Leuchtfeuer des Sozialismus in Europa" war. Eine Begegnung mit einem Theoretiker der trotzkistischen IV. Internationale führte ihn in die Vereinigte Sozialistische Partei (VSP) .
Bis 2014 war er Bundesvorstandsmitglied der trotzkistischen Sozialistischen Alternative (SAV), kandidierte für die PDS und später die Linkspartei, der er inzwischen angehörte. Er engagiert sich für die nationalistische kosovo-albanische Bewegung (diese Angaben nach marjorie-wiki.de).
Damit zeichnet er sich aus als jemand, der Irrtümer eingestehen kann. Es sei ihm auch bei der Einschätzung der "Corona-Kritiker" gewünscht. Vielleicht hilft es ihm zu überlegen, wieviele WählerInnen der Linken wohl auf der großen Demo mitgelaufen sein mögen.
"Damit zeichnet er sich aus als jemand, der Irrtümer eingestehen kann. "
… oder als Wendehals der auf jeden irgendowhin fahrenden Karren aufspringt wenn es ihm nur nutzt.
Die "Querfront" von angeblich linken Kräften und Hauptmedien, Parteipersonal und Staat bei der Beurteilung der Grundrechtedemonstrationen unisono als "rechts" ist doch schon sehr auffällig.
Klar. Was wäre, wenn die aktivistische Jugend ihren Irrtum erkennen würde, dass sie mit ihrem Tun nämlich nichts weiter als den Status Quo aufrecht erhalten und die Politiker an der Macht halten, die für unglaublich viel Elend verantwortlich sind …
Was wäre, wenn freiheitliches Querdenken und "linker Polit-Aktivismus" zusammenginge … ?
Eine Katatstrophe …