Lügt Drosten oder weiß er es nicht?

Wie alle "Qualitätsmedien" greift auch die FAZ am 9.10. auf die Worte von Christian Drosten zurück:

»"Da sind vie­le Irrlichter unter­wegs momen­tan in der Öffentlichkeit", sag­te der Direktor des Instituts für Virologie der Charité und for­der­te die Journalisten auf, genau­er nach Belegen zu fra­gen und eine Qualitäts­kontrolle einzufordern.«

Ebendies unter­läßt die FAZ und bringt unge­prüft Drostens Behauptung,

»…, dass es mitt­ler­wei­le kla­re Zahlen zur Infektions­sterblichkeit gebe. Wenn man alle Infizierten betrach­te, und nicht nur die regi­strier­ten Fälle, kön­nen [so im Original, AA] man in Deutschland von einer Sterblichkeit "im Bereich von einem Prozent oder sogar etwas mehr" aus­ge­hen, wenn das Virus die Bevölkerung durch­lau­fe. Das wäre eine etwa 20 Mal höhe­re Sterblichkeit als bei der Grippe

Sie hät­te nach den Belegen fra­gen müs­sen oder sich sel­ber schlau machen über die "kla­ren Zahlen zur Infektions­sterblichkeit". Sie hät­te prü­fen müs­sen, ob die von Drosten behaup­te­te Sterblichkeit bei der Grippe 0,05 Prozent "oder etwas mehr" beträgt.

Auf phar​ma​zeu​ti​sche​-zei​tung​.de war am 30.9. unter Berufung auf Drostens Podcast vom 29.9. (sie­he dazu Neues vom Trash-Comedy-Kanal: Drosten-Podcast 58), in dem er eine ent­spre­chen­de Studie erwähnt, zu lesen: "Infektionssterblichkeit bei Covid-19 um Faktor 10 grö­ßer". Nun sind die Belege die­ser Preprint-Studie selbst dafür dünn, aber immer noch weit ent­fernt von Drostens "20 Mal".

Genaue Zahlen zur Grippesterblichkeit in Deutschland sind rar. Ein "Faktencheck" auf daser​ste​.de vom 29.1., bei dem es dar­um ging, eine erhöh­te Gefahr von Corona dar­zu­stel­len, ver­wies dar­auf (Link nicht mehr vor­han­den):

»Ermittelt wird die­se Zahl anhand von Schätzungen, denn ein Todesfall mit Influenzainfektion bedeu­tet nicht auto­ma­tisch, dass Influenza auch die Todesursache war. "Die Entscheidung, ob ein Fall als an oder in Folge einer Influenzaerkrankung ver­stor­ben über­mit­telt wird, tref­fen die Gesundheitsämter auf­grund der ihnen vor­lie­gen­den Informationen. Das kön­nen Einschätzungen der betreu­en­den Ärzte des Falles sein oder zum Beispiel Angaben auf dem Totenschein", so das RKI. Doch Influenza wird häu­fig nicht als Todesursache auf dem Totenschein ein­ge­tra­gen, selbst wenn die Grippe wesent­lich zum Tod bei­getra­gen hat. Stattdessen wer­den häu­fig ande­re vor­lie­gen­de Krankheiten, z.B. Diabetes mel­li­tus, Pneumonie oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, für ursäch­lich erklärt.«

Das Verfahren ist also genau ent­ge­gen­ge­setzt dem, das heu­te auf Corona ange­wen­det wird.

»Eine zen­tra­le Größe bei der Ermittlung der Gesamtkrankheitsfälle ist vor allem die Zahl der Arztbesuche, die der Influenza zuge­schrie­ben wer­den. In der unge­wöhn­lich star­ken Grippewelle 2017/18 lag die­se laut RKI bei ca. 9 Millionen. Hieraus ergibt sich eine Sterblichkeitsrate von ca. 0,2 Prozent. Die Zahl der Erkrankungen schwankt jedoch stark von Saison zu Saison.«

Nach die­ser Methode wird es in Zeiten, in denen Menschen sich nicht in die ärzt­li­che Praxis trau­en, kaum Grippe-Tote geben. Sie ist zudem der­art vage (Zahl der Arztbesuche, die der Influenza zuge­schrie­ben), daß ein Vergleich mit den gleich­falls frag­wür­di­gen Corona-Zahlen auf die­ser Basis hin­fäl­lig ist.

Im aktu­ell­sten "Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2018/19" des RKI wird angegeben:

»Die Zahl Influenza-beding­ter Arztbesuche in der Saison 2018/19 wur­de auf rund 3,8 Millionen (95 %-Konfidenzintervall (KI) 3,0 – 4,6 Millionen) geschätzt..

Influenza-asso­zi­ier­te Arbeitsunfähigkeiten (bzw. Pflegebedürftigkeit oder die Notwendigkeit der Bettruhe bei Patienten, die kei­ne Krankschreibung benö­ti­gen) wur­den auf 2,3 Millionen (95 %-KI 2,1 – 2,5 Millionen) geschätzt…

Für die Saison 2018/19 konn­te noch kei­ne Schätzung der Übersterb­lichkeit vor­ge­nom­men wer­den, da die dafür not­wen­di­gen Angaben des
sta­ti­sti­schen Bundesamtes zeit­ver­zö­gert ver­öf­fent­licht werden.«

Die geschätz­te Zahl der Arztbesuche betrü­ge danach ca. 45 Prozent der Zahl aus dem Vorjahr. Auffällig ist, daß über 60 Prozent der Konsultationen zur Krankschreibungen führten.

Dem Bericht ist auch zu ent­neh­men, daß die Zahl der vom RKI geschätz­ten Grippetoten zwar 2017/18 die höch­ste bis­lang ermit­tel­te war, es aber schon 2008/2009, 2012/13, 2014/15 und 2016/17 Zahlen der glei­chen Größenordnung gab, näm­lich um die 20.000. Würde man die­se (immer noch frag­wür­di­gen) Zahlen berück­sich­ti­gen wäre also der Drostensche Faktor von 20 auf 5 geschrumpft.

Selbst mit den offi­zi­el­len Daten des RKI, die für Corona hoch­ge­rech­net und für Grippe wenig taug­lich sind, las­sen sich Drostens Aussagen nicht begrün­den. Die FAZ hat versagt.

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

10 Antworten auf „Lügt Drosten oder weiß er es nicht?“

  1. DIeser angeb­li­che Herr Prof. Dr. tritt mit sei­nen Behauptungen offen­bar stän­dig über die Grenzen sei­nes viro­lo­gi­schen Fachgebiets hin­aus und bedient sich dann undurch­sich­ti­ger Abschätzungen zu Statistik und Risikotheorie, bei denen die wis­sen­schaft­li­che Rechtfertigung äußerst frag­lich scheint.

  2. Noch gilt welt­weit: Sterblichkeit 100%.…Geburt bis Tot. So ist das nun mal. Wenn man krank wird soll­te man sich lie­ber behan­deln las­sen statt am Impfversuch teilzunehmen.…

  3. Wann legt man die­sem M ann end­lich das Handwerk? ALLE Daten bele­gen genau das Gegenteil! Dort wo Drosten und Kollegen nicht segens­reich wir­ken kön­nen, liegt die Sterblichkeit bei 0,1% oder weit dar­un­ter… Afrika, Indien, Haiti… https://​www​.nzz​.ch/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​h​e​r​d​e​n​i​m​m​u​n​i​t​a​e​t​-​i​n​-​i​n​d​i​e​n​-​m​o​e​g​l​i​c​h​e​r​w​e​i​s​e​-​e​r​r​e​i​c​h​t​-​l​d​.​1​5​6​8​970

    https://​www​.coro​dok​.de/​w​u​n​d​e​r​-​h​a​i​t​i​-​k​a​t​a​s​t​r​o​p​he/

    Und dass in Indien mehr Menschen an den wirt­schaft­li­chen Folgen der Pandemiehysterie ster­ben als an Covid-19 (Spiegel) inter­es­siert den Herren der Konjunktive auch nicht.

    Es wird aller­höch­ste Zeit, die­sem Mann das Handwerk zu legen.

  4. Nun, wie will man denn auch Aussagen der Form "könn­te, könn­ten, wäre mög­lich, nicht aus­zu­schlie­ßen, wahr­schein­lich, viel­leicht, ich glau­be" begründen?

    Die Pandemie ist eine Pandemie der puren Behauptung, unter­legt mit der Begründung, man müs­se ja das Schlimmste anneh­men, sonst wäre man ja Schuld dar­an, wenn es nach­her einträfe.

    Lasst uns end­lich Asteroiden-Abwehr-Dome über den Städten zu bau­en anfan­gen. Lasst uns end­lich die Alien-Abwehr-Armee auf­stel­len. Fertigt Atombomben, falls die Sonnen anfängt aus­zu­küh­len. Spannt Netze aus, falls die Luft nicht mehr trägt und Flugzeuge her­un­ter­fal­len. Sammelt Wasser in den Badewannen falls die Meere austrocknen. …

    Es könn­te ja sein, dass …

  5. Da haben Sie etwas miss­ver­stan­den. Die "Qualitätskontrolle" betrifft natür­lich nur Wissenschaftler, die etwas ande­res sagen als Drosten. Er selbst ist näm­lich unfehl­bar, ähn­lich wie der Papst. Daran hält sich die FAZ.

  6. Wenn man alle Infizierten betrach­te, und nicht nur die regi­strier­ten Fälle, kön­nen [so im Original, AA] man in Deutschland von einer Sterblichkeit "im Bereich von einem Prozent oder sogar etwas mehr" ausgehen(…)"

    Dann wür­de doch aber die Sterblichkeitsrate sin­ken, wenn man von einer noch grö­ße­ren Anzahl Infizierter aus­geht und die glei­che Anzahl Verstorbener dem gegen­über steht, oder? Es macht aus mei­ner Sich auch kei­nen Sinn, die Dunkelziffer mit irgend­wel­chen abge­schätz­ten Zahlen bele­gen zu wol­len, denn sonst hie­ße wäre es ja kei­ne Dunkelziffer.

    Ich ver­teuf­le bis heu­te die Zählweise, dass man einen posi­ti­ven Test gleich­setzt mit einer Infektion und sogar gleich­setzt mit dem Auftreten einer Erkrankung. Das ver­wäs­sert nicht nur die Statistik, son­dern ist auch maß­geb­lich für die über­zo­ge­ne Angst, Panik und Hysterie unter der Bevölkerung ver­ant­wor­lich. Die Agieren der Politik stützt sich eben­falls nur auf die­se Vorgehensweise, so dass der Anstieg der posi­ti­ven Laborbefunde mit SARS-CoV‑2 gleich­be­deu­tend mit einer COVID-19 Erkrankung sind.
    Eine Person mit posi­ti­ven Testergebnis (egal ob "rich­tig" oder "falsch" posi­tiv), die nicht erkrankt _ernsthaft_, das scheint ja offen­bar auf einen recht gro­ßen Anteil zuzu­tref­fen, ist weder schlimm, noch eine Belastung für das Gesundheitswesen. Wann hört man damit auf, in den Medien täg­lich auf thea­tra­lisch-dra­ma­ti­sche Weise die "Corona-Zahlen" vorzubeten?
    Ein zwei­ter Lockdown wird eben­so her­bei­ge­re­det, bis die­ser dann auch ein­tritt, also gewis­ser­ma­ßen die sich selbst­er­fül­len­de Prophezeiung.

  7. Ich sehe ein klei­nes Licht am Ende die­ses schreck­li­chen Tunnels – immer mehr Menschen trau­en sich ihre Zweifel öffent­lich zu bekun­den. Jeder klar den­ken­de muss not­wen­di­ger­wei­se bemer­ken, dass der­je­ni­ge, der Beweise ein­for­dert, kei­ne erbringt. Ih unter­stel­le, wenn es wel­che gäbe, wür­den die Vorbeter, die Lenker der DroneDrosten ihm die­se Beweise in den Mund legen. Da sie es nicht tun, ist dies der ulti­ma­ti­ve Beweis dafür, dass es kei­ne gibt. Wie auch, wo mitt­ler­wei­le klar bewie­sen ist und von Gerichten bestä­tigt, das bis dato kein Virus wirk­lich extra­hiert wer­den konn­te. Insbesondere kein Masernvirus, wo das RKI z. B. eine angeb­li­che Größe behaup­tet, die­se aber mit kei­ner ein­zi­gen wis­sen­schaft­lich kor­rek­ten Arbeit begrün­den und bewei­sen kann. Es beruht alles auf Computersimulationen.

    Ich den­ke auch, dass es Zeit gibt die­sem Hochstapler das Handwerk zu legen und allen denen, die wider bes­se­res Wissen für all die Schulden und Kolletralschäden ver­ant­wort­lich zeich­nen. Es ist aller­höch­ste Zeit.

    Auch soll­ten sich alle Privatermittler zusam­men auf die Suche nach dem Grund machen, war­um die Auftraggeber, die Lenker des Drosten und der gesam­ten Pharma Industrie, die­sen so der­ma­ßen in der Hand zu haben schei­nen, dass er jeden Tag die­sen unbe­wie­se­nen Unsinn ver­brei­tet… mit einem Gesicht, mit einer Gesamtausstrahlung, die jedem Profiler sofort ins Auge ste­chen muss­te. Warum hängt mn die­sen Quacksalber niht ein­fach mal an ein paar Lügendetektoren? Es könn­te so ein­fach sein…

  8. Bei schar­la­ta­nen und komoe­di­an­ten wie der prof.dr. einer ist weiss man eigent­lich nie…das ein­zig tra­gi­sche an der geschich­te ist eigent­lich dass eini­ge ihn ernst nehmen.
    Hab soeben gele­sen dass er nun jedem emp­fiehlt der ein krat­zen im hal­se ver­spuert sich in auto qua­ran­tae­ne zu begeben…lol
    Da wer­den die arbeits­scheu­en sich freuen.

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