Darüber berichtet rp-online.de am 20.2.23 hinter der Bezahlschranke:
»Vieles hätte anders laufen können, ja sogar anders laufen müssen, denn vieles war von Beginn an bekannt. Das sagt Thomas Voshaar im Rückblick auf den Umgang mit Corona in Deutschland. Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 gehört der Chefarzt der Lungenklinik am Bethanien-Krankenhaus, der durch das „Moerser Modell“ bei der Behandlung von Covid-Erkrankten weit über die Grenzen der Grafenstadt hinaus bekannt wurde, zum Team „Besonnenheit“. Politische Entscheidungen in Bezug auf Corona hat er oft kritisch gesehen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Welche Lehren Voshaar aus der Pandemie zieht, hat er jetzt erneut in einem von elf weiteren Medizinern und Wissenschaftlern sowie Ex-NRW-Landtagsvizepräsident Oliver Keymis unterzeichneten Positionspapier des Vereins ‚Sokrates – kritische Rationalisten‘ skizziert…«
Dies sind alle Verfasser (ohne "innen"):
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- Dr. med. Thomas Voshaar (Chefarzt, Lungen- und Thoraxzentrum Moers; Vorsitzender des Verbandes Pneumologischer Kliniken e.V.)
- Prof. Dr. med. Dieter Köhler (ehemaliger Direktor, Klinikum Kloster Grafschaft, Schmallenberg)
- Dr. med. Patrick Stais, LL.M., MHBA (Pneumologe, Lungen- und Thoraxzentrum Moers)
- Dr. med. Thomas Hausen (Hausarzt im Ruhestand)
- Priv. Doz. Dr. Andreas Edmüller (Philosophie, LMU München)
- Prof. Dr. med Dominic Dellweg (Direktor der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie, Pius-Hospital Oldenburg)
- Prof. em. Dr. med. Dr. h.c. Peter Nawroth, em. Direktor Innere Medizin I und Klinische Chemie, Univ. Heidelberg
- Prof. Dr. med. Matthias Schrappe (Internist, Universität Köln)
- Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes (Mathematiker und Medizinstatistiker, Universität Freiburg)
- Dr. phil. nat. Gerhard Scheuch (Physiker mit Schwerpunkt Aerosolmedizin)
- Norbert Paland (Ministerialdirigent a. D.)
- Dr. phil. Andreas F. Rothenberger, Fürstenfeldbruck
- Oliver Keymis (Landtagsvizepräsident a. D.)
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Nachstehend die Hauptpunkte aus dem Papier vom 8.2.23, das hier ganz zu lesen ist:
»Vieles war bekannt
Jürgen Habermas hat in einem Interview der Frankfurter Rundschau 2020 zur Pandemie gesagt: „So viel Wissen über unser Nichtwissen gab es noch nie“. Dieser Satz war damals und ist erst recht im Nachhinein betrachtet falsch. Wenn man von spezifischen Forschungen zum neuen SARS-CoV‑2 absieht, war vieles von dem, was angeblich zur Bewältigung der Coronapandemie als Wissen neu erworben wurde, schon lange bekannt. Das Problem: Es war leider den Entscheidungsträgern bzw. deren wissenschaftlichen Beratern nicht bekannt oder wurde unter dem Generaleindruck einer völlig neuen Herausforderung nicht berücksichtigt. Mit etwas mehr Aufrichtigkeit, Besonnenheit und Literaturstudium hätte man fast alles schon vorher parat haben können. Bereits die seit mehr als 10 Jahren vorliegenden Empfehlungen zu einer Pandemiebewältigung enthielten viele wesentliche Informationen (1, 2, 3)…
1. Eine Infektion ist praktisch nicht zu verhindern
… Die Ausbreitung der Viren durch die Atemluft ist nicht zu verhindern; eine Pandemie werden wir nicht unterbinden können. Nur bei drohendem Kollaps der kritischen Infrastruktur und vor allem der medizinischen Versorgung sollten und müssen Maßnahmen zur Verzögerung erwogen werden.
2. Die Virusmenge pro Zeiteinheit entscheidet mit über den Krankheitsverlauf
… Die Schwere der Infektion und die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs werden auch entscheidend von der Virenlast beeinflusst.
3. Das entscheidende Element bei der Pandemiebewältigung ist die Reduktion der infektiösen Last, um schwere Verläufe und Todesfälle zu reduzieren
… Das Hauptziel einer Pandemiebewältigung muss in der Reduktion der Virenlast bei einer Ansteckung bestehen und nicht in der Vermeidung der Ansteckung.
Soviel zu den Kernelementen einer Pandemiebewältigung. Im Folgenden skizzieren wir weitere Aspekte, die für eine wirkungsvolle Pandemiekontrolle relevant sind.
Betreuung vulnerabler Gruppen
… Risikogruppen sollten individuell zugeschnittene Schutzkonzepte bekommen, die sich an den drei Grundprinzipen ausrichten.
Kontaktzeit und Abstand
… Eine Abstandsregelung ist wenig hilfreich. Kurze Kontaktzeiten anzustreben macht viel mehr Sinn.
Innen/außen
… Im Freien sind keine Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Masken
… Masken verhindern in der Summe nicht die Infektion, reduzieren aber die Virusmenge beim korrekten Tragen deutlich. Damit schützen sie in erster Linie vor schweren Verläufen bis hin zu Todesfällen. Das Tragen einer Maske ist nur in Innenräumen sinnvoll, insbesondere wenn viele Personen anwesend sind, die Lüftung bzw. Luftreinigung schlecht ist und die Decken niedrig sind.
Hände- und Oberflächendesinfektion
… Oberflächen- und Händedesinfektion ist bei aerogen übertragenen Viren nicht sinnvoll.
Krankschreibung und Quarantäne
… Krankschreibung ist nur bei entsprechen Symptomen erforderlich. Quarantänemaßnahmen sind wirkungslos, da sie die Ausbreitung nicht hemmen.
Kontrolle der Infektionsverläufe und Modellierungen
… Zur Überwachung einer Pandemie sind wenige, über das Land verteilte ausreichend große Kohorten erforderlich, in der die relevanten Daten prospektiv und mit hoher überprüfbarer Qualität erfasst werden.«
Der folgende Punkt soll ausführlich wiedergegeben werden:
»Impfung
Eine Impfung gegen respiratorische Viren kann Infektionen verhindern, Verläufe abmildern und Todesfälle reduzieren. Allerdings ist die Effizienz nur durch randomisierte und kontrollierte Studien, also mit einer Placeboimpfgruppe, zu bestimmen. Beobachtungsstudien zur Wirkung einer Impfung bei denen z.B. die Krankenhausaufnahme von Geimpften im Vergleich zu Ungeimpften untersucht wird, sind nicht verwertbar. Sie enthalten nämlich einen enormen systematischen Fehler (Bias). Dieser ist seit den großen Studien zur Influenza-Impfung in den 2000er Jahren bekannt (56–58). Damals hat man zwei große Gruppen untersucht, die bezüglich Alter, Geschlecht, sozialem Status und anderen Faktoren in etwa vergleichbar waren. Die Teilnehmer unterschieden sich nur in dem Wunsch, sich impfen oder nicht impfen zu lassen. Die Geimpften lebten um mehrere Jahre länger. Dieser enorme Effekt war an sich kaum glaubhaft, trotzdem sprach man ihn der Impfung zu. Nachuntersuchungen zeigten dann aber überzeugend, dass die Impfwilligen über ein ausgeprägteres Gesundheitsbewusstsein verfügten, was zu einer gesünderen Lebensweise führte und dadurch die Lebensverlängerung verursacht hatte (59, 60). Bestätigt wurde dieses Ergebnis durch Grippeimpfstudien mit Placebo-Kontrollgruppen und zufälliger Probandenauswahl (Randomisierung). Hier ergab sich ebenfalls ein positiver Effekt der Impfung – er fiel jedoch um Größenordnungen schwächer aus als bei den ersten Studien (61). Auch bei der Coronapandemie ist dieser Effekt aufgefallen, wenn man danach gesucht hatte (62).
Bei der Coronapandemie hat man leider erneut denselben systematischen Fehler gemacht: Nach Zulassung der Impfstoffe wurde nur auf die Erkrankungshäufigkeit und die Todesrate der Geimpften gegenüber den Ungeimpften geschaut. Es gab nach den Zulassungsstudien keine Placebokontrolle mehr. Wegen des hohen Risikos einer Verzerrung sind diese Daten zum Impfeffekt wissenschaftlich nur sehr bedingt brauchbar. Das gilt insbesondere für Mehrfachimpfungen mit Impfstoffen, die gegen das gleiche Virus gerichtet sind. Prospektive Kohortenstudien deuten bereits auf eine negative Wirkung mehrerer Impfungen hin (63), was inzwischen auch eine Diskussion in Deutschland ausgelöst hat (64).
Also: Epidemiologische Beobachtungsstudien zum Wirkungsnachweis einer Impfung sind wertlos, da die Impfwilligen einen anderen Lebensstil pflegen bzw. über ein anderes Gesundheitsbewusstsein verfügen, was alleine schon eine deutliche Reduktion der Krankenhausaufnahme sowie Mortalität bedingt. Da die überwiegende Mehrheit der Daten zur Bewertung der Impfstoffe bei der Coronapandemie aus Beobachtungsstudien stammt, kann derzeit keine gültige Bewertung der Wirksamkeit abgegeben werden.
Schlussbemerkung
Auf den ersten Blick weichen unsere Ausführungen und Empfehlungen in vielen Punkten von den in Deutschland praktizierten Maßnahmen zur Bewältigung der Coronapandemie ab. Andere Länder mit vergleichbarer Infrastruktur haben sie aber mit Erfolg umgesetzt. Dort waren deswegen die Einschränkungen des sozialen Lebens deutlich reduzierter bzw. erfolgten nur am Anfang der Pandemie. Zudem war die Morbidität und die Mortalität dort vermutlich sogar geringer als bei uns, soweit das aus den nicht immer gut vergleichbaren Daten zu entnehmen ist.
Gut durchdachte und vorurteilsfrei geplante Konzepte für die sicher kommende neue Pandemie sind deswegen bereits jetzt erforderlich. An den zumeist harmlos verlaufenden Grippepandemien kann die Funktionalität exemplarisch getestet werden.
(8. Februar 2023)«
Die Fakten waren wohl schon bekannt, sie passten aber nicht in das Konzept einer weltweit zelebrierten Pandemie. Wer bezahlt, bestimmt die Musik. Die Gründe und Vorteile der Pandemie für die Interessengruppen sind bereits ausgiebig diskutiert.
Die eher dritt- bis viertklassigen "Politiker", die auf den Rängen in der Exekutive und Legislative ihre Versorgungswartezeit absitzen, interessiert dies kaum, wenn der Chef vorgibt, wie abzustimmen und zu handeln ist. Und die Judikative nach Parteienproporz – Wie soll sich dies unterschieden?
Die Frage ist doch schlicht, ob ein tödliches Virus für die Gesamtgesellschaft existiert oder existierte. Voraussetzung zur Erörterung von Fehlern im Umgang mit der Pandemie ist letztlich, dass das Vorhandensein einer Pandemie und existenziellen Bedrohung anerkannt wird. War dies so?
Und wieder dieser Unsinn, dass Masken schützen. Dies ist durch Aerosolexperten schon längst widerlegt. Und wenn sie das ausatmen der Viren verhindern würden, dann würden sie den Maskenträger einer erhöhten Virenlast aussetzen, weil er die wegen der Maske nicht abatmen kann und sie sich im Maskeninneren konzentrieren würden, was ja offenbar zu schwereren Verläufen führt! Also, wem nützt das?
Also: Epidemiologische Beobachtungsstudien zum Wirkungsnachweis einer Impfung sind wertlos, da die Impfwilligen einen anderen Lebensstil pflegen bzw. über ein anderes Gesundheitsbewusstsein verfügen, was alleine schon eine deutliche Reduktion der Krankenhausaufnahme sowie Mortalität bedingt. Da die überwiegende Mehrheit der Daten zur Bewertung der Impfstoffe bei der Coronapandemie aus Beobachtungsstudien stammt, kann derzeit keine gültige Bewertung der Wirksamkeit abgegeben werden.
Da irrt der Herr Voshaar, den ich ansonsten sehr schätze: die Impfunwilligen pflegen einen besseren Lebenstil…
Wie schlau doch jetzt alle sind. Hinterher. Und bei der nächsten „Pandemie“ agieren doch wieder alle wie die kopflosen Hühner. Und die gleichen „Fehler“ werden wieder gemacht. Weil das meiste eben keine Planlosigkeit war, sondern das genaue Gegenteil. Weil man es eben sehr wohl besser wusste. Es war eine Machbarkeitsstudie. Ein Gehorsamkeitsexperiment. Und natürlich wie immer auch ein gigantischer Raubzug. In diesem Fall vor allem für die Pharmaindustrie.
Und schon sind wir mittendrin im nächsten: Dieses Mal für die Rüstungsindustrie. Nur, wenn die Brandstifter dieser Krise wieder nicht den Hals voll bekommen können, setzen sie dieses Mal wirklich die Existenz der gesamten Menschheit aufs Spiel.
"… dass die Impfwilligen über ein ausgeprägteres Gesundheitsbewusstsein verfügten…
Das halte ich für ein Gerücht.
Bezüglich Masken und Virenlast: Wer hat das gemessen, und auf wen bezieht sich das: Den Maskenträger oder sein Gegenüber?
Oder ist das so unwissenschaftlich wie die epidemiologischen Beobachtungsstudien?
Na hoffentlich berücksichtigt man diese Erkenntnisse beim Ausrufen der nächsten WHO- Pandemie.
Dass die Impfwilligen einen besseren Lebensstil haben bzw. gesundheitsbewusster sind halte ich für einen Trugschluss. Die Mehrheit derer, die zwar Angst um ihre Gesundheit haben, aber nicht bereit sind, sich auch selbst und aktiv um ihre Gesundheit zu kümmern, delegieren ihr Problem einfach an die Institutionen und Personen, die sich damit angeblich besser auskennen: die Experten und die Regierung. „Die werden schon wissen, was gut für mich ist“. Vielmehr verfügen diejenigen, die Verantwortung für sich und ihren Körper übernehmen, trotz schwerer beruflicher und gesellschaftlicher Nachteile, über ein ausgeprägteres Gesundheitsbewusstsein und pflegen eine gesündere Lebensweise.
Mir fallen zunächst folgende Fehlannahmen in diesem Text auf:
Man geht davon aus, dass es eine Pandemie mit einem überaus gefährlichen Erreger gab.
Man geht davon aus, dass es bei dem ganzen Tamtam um die Gesundheit der Allgemeinheit und besonders die Vermeidung einer Erkrankung in den vermeintlich "vulnerablen" Gruppen ging.
Das Dogma der heiligen Impfkuh wird nach wie vor nicht in Frage gestellt, siehe: "Eine Impfung gegen respiratorische Viren kann Infektionen verhindern, Verläufe abmildern und Todesfälle reduzieren.", wenn auch zarte Zweifel aufkeimen zu scheinen, siehe: "Allerdings ist die Effizienz nur durch randomisierte und kontrollierte Studien, also mit einer Placeboimpfgruppe, zu bestimmen."
Aber auch bei dieser Feststellung geht man scheinbar davon aus, dass den Herstellern der Medikamente / (experimentellen) Substanzen selbstverständlich nur die Gesundheit der Menschen am Herzen liegt und dass solche Studien mit allergrößter Ehrlichkeit, Sorgfältigkeit und Transparenz durchgeführt und veröffentlicht werden, um die daraus gewonnenen Daten einer breiten und ergebnisoffenen Diskussion zur Verfügung zu stellen.
Warum lässt der letzte Satz in dem oben stehenden Text, bei mir schon wieder alle Alarmglocken schrillen?
Statistischer Betrug auch in GB:
"Today, on Feb 21, 2023, UK’s ONS released the much-awaited “Deaths by Vaccination Status” data set.
The report is expansive, shows COVID-19 and overall mortality, and conveniently breaks it up by age, sex, or both—a very valuable and interesting resource.
It also shows “deaths per 100,000 person-years”, where the ONS statisticians calculated “person-years” lived by slices of the population they analyzed, month-by-month. They divide the number of deaths in a given vaccination status category by person-years lived by that category to show us the mortality broken down by vaccination status.
That number of “person-years” is the denominator of the calculation.
The data appears soothing and demonstrates that unvaccinated people have somewhat higher mortality.
Be aware that the mortality per 100,000 person-years numbers are fake because ONS undercounts unvaccinated people by approximately one-half."
"So, whose number is correct? Were only 6.19% of 50–59-year-olds unvaccinated at the time (per the ONS), or 13% (per the UKHSA)? The answer is that the second number (13%) from the UKHSA is correct and is based on databases of named UK residents eligible for vaccination.
So, the ONS understates the number of unvaccinated people by about 2x (depending on age category). Prof. Norman Fenton and Martin Neil discussed this in January. I also discussed that in November 2021 (yes, 2021!). See “Debunking fact checkers” here"
https://igorchudov.substack.com/p/ons-data-25-excess-mortality-among
Einfach nur Bullshit. Grenzt schon an Hartleibigkeit. Immer wieder dieselben Lügen.
"Epidemiologische Beobachtungsstudien zum Wirkungsnachweis einer Impfung sind wertlos, da die Impfwilligen einen anderen Lebensstil pflegen bzw. über ein anderes Gesundheitsbewusstsein verfügen […]."
in meinem Umkreis ist kürzlich wieder ein Impfwilliger verstorben: Herzschwäche, Hirnblutungen. Er ist nicht der erste Kranke oder Verstorbene den ich selbst kenne. Gürtelrosen, Schlaganfälle, schwere Herzprobleme, Turbokrebs, Hirnblutungen, Angststörungen. Muss ja nicht alles 'damit' zusammenhängen, aber mir reicht das. Viele Impfwillige sind auch ständig schwer und lange erkältet und müssen das soziale Zusammensein mühsam neu erlernen.
Daher pflege ich weiterhin meinen "anderen Lebensstil" und mein "anderes Gesundheitsbewusstsein".
https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/so-hat-infosperber-seit-anfang-der-corona-pandemie-informiert/
Die "Sokrates-Rationalisten" begründen ihre Meinung zur Schutzwirkung von Masken in Innenräumen mit der Studie "Bench testing of noninvasive ventilation masks with viral filters for the protection from inhalation of infectious respirable particles" (Dellweg, Haidl, Kerl, Maurer & Dieter Köhler, J Occup Environ Hyg. 2021 Mar;18(3):118–127) Dort wurden verschiendene Masken auf den Kopf einer Schaufensterpuppe gesetzt, der sich in einer 70l-Box befand, in die radioaktive Partikel in Kochsalzlösung vernebelt wurden. Anschließend wurde hinter der Maske Luft eingesogen um Atmung zu simulieren. (https://doi.org/10.1080/15459624.2020.1862417). Dabei stellte sich heraus, dass in der "eingeatmeten" Luft hinter einer chirurgischen Maske mit Gummiband etwa 47% (SPF 1,9±0,2), hinter einer FFP3-Maske etwa 56% (SPF 2,3±0,3), hinter einer chirurgischen Maske mit Bändern etwa 62% (SPF 2,7±0,7) und hinter einer N95-Maske etwa 72% (SPF 3,6±1,3) weniger Radioaktivität gemessen wurde, im Vergleich zu einer Kontrolle. Also muss etwas an der Maske hängen geblieben sein.
Die Aussagekraft der Studie ist begrenzt:
- Es werden keine Angaben gemacht, wie sich die Partikelkonzentration in dem 70l-Kanister zu Virenkonzentrationen in Räumen mit Menschen verhält, und welche Auswirkungen letztere auf die Filterleistung der Masken hätten.
– In der Studie wird die Filtration von radioaktivem Substrat (Tc-diethylenetriamine pentaacetate (DTPA)) in Aerosol gemessen, nicht von Viren. Auf Unterschiede hinsichtlich der Filtrierbarkeit wird nicht eingegangen.
– Am Menschen führt der Widerstand durch die Maske zu einer erhöhten Atemfrequenz. Deren Auswirkungen auf die Menge der eingeatmeten Partikel wurde nicht gemessen. Die Autoren weisen aber zumindest darauf hin, dass die erhöhte Frequenz und Atemleistung zu einer signifikanten Leckage führt. (Grinshpun et al. 2009; He et al. 2014; Rengasamy et al. 2014)
– Die Autoren weisen auch darauf hin, dass in der Studie keine Leckagen durch Kopf- und/oder Körperbewegungen berücksichtigt wurden, dass dies ein relevantes praktisches Problem zu sein scheint (Grinshpun et al. 2009), und dass Leckagen für den überwiedenden Teil der ungefilterten Partikel verantwortlich sind. (Grinshpun et al. 2009; Rengasamy et al. 2014)
– Ein Teil von inhalierten Viren wird durch die Rückatmung des Totraums unter der Maske jeweils erneut eingeatmet. Die Auswirkung der Rückatmung von Totraum wurde nicht gemessen.
Die gemessenen Werte gelten folglich nur für den Kopf einer Schaufensterpuppe in einem 70l-Kanister und mit radioaktivem Substrat in der gegebenen Aerosol-Konzentration, und lassen sich nicht auf ein reales Szenario übertragen, in dem die Masken von Menschen getragen werden, die sich in Räumen aufhalten.
Die Studie macht auch keine Aussagen, ob die gemessenen Filtrationleistungen eine Auswirkung auf das Infektionsrisiko hätten. Die Autoren weisen selber darauf hin, dass dies außerhalb des Rahmens der Untersuchung liegt.
Daraus die Schlussfolgerung abzuleiten, chirurgische und FFP-2-Masken (die gar nicht am Versuch teilnahmen) reduzierten die eingeatmete Virenmenge um 50–70%, und Masken würden vor schweren Verläufen bis hin zum Tod schützen, ist abenteuerlich, um es höflich auszudrücken, denn beides war nicht Gegenstand der Studie, und dazu könnte sie aufgrund ihrer Limitationen auch keine Aussagen machen. Dass in dem "Rationalisten"-Papier auch noch behauptet wird, die "abgeatmete Virenmenge" würde ebenfalls entsprechend reduziert, ist eine Frechheit, denn das wurde überhaupt nicht untersucht, und Voshaar et al nennen dafür auch keine Referenz.
Sie behaupten sogar, Masken stellten keine Gefährdung dar, da die Einatmung von im Maskenflies enthaltenen Viren und Bakterien nicht möglich sei – ebenfalls, ohne dafür eine Referenz zu nennen – und bezeichnen die Beeinträchtigung von Kindern durch erhöhte CO2-Konzentrationen unter der Maske als "subjektiv".
Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass es sich nicht um wissenschaftliche Schludrigkeit handelt – die ein Dorktorand um die Ohren gehauen bekäme. Anscheinend hatte man das Bedürfnis, einen Maskenfetisch zu rechtfertigen, wozu man ungeeignete Studien heran zieht, unbelegte Behauptungen aufstellt, und Gefahren verharmlost. Das ist traurig und bestürzend, denn es stellt die Verfasser und ihre ansonsten ehrenwerten Anliegen in ein unschönes Licht.