Mängel-Haft

In den vor­mals links­li­be­ra­len "Blät­tern für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik" ver­sucht die Geschäfts­füh­re­rin Annett Män­gel unter dem Titel "Drei Jah­re Coro­na: Die Illu­si­on der Nor­ma­li­tät" einen Rück­blick. Das Blatt hat den "Anspruch, Wis­sen­schaft­lich­keit und poli­ti­sche Inter­ven­ti­on zu ver­bin­den". Män­gel gelingt es, unter Aus­blen­dung des ers­ten Fak­tors den zwei­ten vor­bild­lich umzu­set­zen – im Sin­ne einer fort­dau­ern­den Pani­ker­zäh­lung und der Lob­prei­sung von drei Jah­ren "Maß­nah­men". In atem­be­rau­ben­dem Phra­sen­dresch greift sie auf Ange­la Mer­kel zurück, um sogleich die aktu­el­le NATO-Boschaft damit zu verbinden:

»Immer lau­ter wer­den jene Stim­men, die die poli­ti­schen Maß­nah­men zur Coro­na­ein­däm­mung als völ­lig über­zo­gen oder gänz­lich unnö­tig dar­stel­len. Der­weil sich immer mehr poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger Asche aufs Haupt streu­en, kommt in der media­len Dis­kus­si­on eines ent­schie­den zu kurz, näm­lich eine wirk­li­che Bestands­auf­nah­me, wo wir heu­te ste­hen – und womit wir wei­ter rech­nen müs­sen – nach der größ­ten Kri­se seit dem Zwei­ten Welt­krieg, die nur des­halb in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten in den Hin­ter­grund getre­ten ist, weil wir es seit einem Jahr mit dem Angriffs­krieg Putins gegen die Ukrai­ne mit einer noch grö­ße­ren, die Grund­fes­ten der euro­päi­schen Nach­kriegs­ord­nung infra­ge stel­len­den Her­aus­for­de­rung zu tun haben…«

Als hät­te sie noch nie etwas davon gehört, wie mit "an und mit Coro­na" mani­pu­liert wur­de, bleibt sie dabei:

»[Es kann] noch immer nicht davon die Rede sein, dass das Virus sei­nen Schre­cken voll­stän­dig ver­lo­ren hät­te: Auch jetzt ster­ben allein in Deutsch­land täg­lich um die 100 Men­schen an des­sen Fol­gen und in den Kran­ken­häu­sern wächst erneut die Zahl der Infi­zier­ten – auch wenn vie­le wegen ande­rer Indi­ka­tio­nen dort lan­den. Doch weil sie dann – aus gutem Grund – noch immer iso­liert wer­den, erhöht die Infek­ti­on den Auf­wand für Kran­ken­pfle­ger und Ärz­tin­nen erheblich…«

Aus­führ­lich refe­riert sie, was über die schlim­men Aus­prä­gun­gen von "Long Covid" bekannt sei, ohne ein ein­zi­ges Mal das selbst im "Main­stream" nicht mehr geleug­ne­te Par­al­lel­phä­no­men "Post Vacc" zu erwähnen:

»Aller­dings wird es zuneh­mend schwe­rer, die genaue Ursa­che für Erkran­kun­gen ein­deu­tig zuzu­wei­sen. Das liegt nicht zuletzt dar­an, dass inzwi­schen von einer mas­si­ven Unte­r­er­fas­sung von Coro­na­in­fek­tio­nen aus­zu­ge­hen ist, seit­dem außer bei Kran­ken­haus- und Pfle­ge­heim­be­su­chen kei­ne Coro­na­tests mehr finan­ziert wur­den – seit Anfang März sind sie nun selbst dort nicht mehr vor­ge­schrie­ben. Sofern also nicht die viel­be­schwo­re­ne Eigen­ver­ant­wor­tung zieht und hus­ten­de Men­schen sich selbst auf Coro­na tes­ten, blei­ben vie­le Infek­tio­nen uner­kannt und wer­den unter die Leu­te getra­gen – mit dem Weg­fall der Mas­ken­pflicht für Kli­nik- und Pfle­ge­heim­per­so­nal zum 1. März erwart­bar nun auch in beson­ders vul­nerable Grup­pen hin­ein…«

Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Coch­ra­ne-Meta­stu­die zu Mas­ken bekannt ist. Sie igno­riert sie und kol­por­tiert jen­seits jeg­li­cher Wis­sen­schaft­lich­keit den Schutz von Mas­ken. Ja, sie kommt noch nicht ein­mal auf die Idee zu fra­gen, zu wel­chem Zweck das Pfle­ge­per­so­nal gezwun­gen wur­de, sich mehr­fach "imp­fen" zu lassen.

Män­gel mag sich ein Leben ohne die Mas­ke nicht vorstellen:

»Nach­dem bun­des­weit an allen Schu­len die Mas­ken­pflicht gefal­len war, stieg erwar­tungs­ge­mäß die Zahl der Atem­wegs­er­kran­kun­gen bei Kin­dern und damit auch deren Fami­li­en rasant an, wodurch sowohl die ambu­lan­te als auch die sta­tio­nä­re Ver­sor­gung der Jüngs­ten vor bis­lang kaum gekann­te Her­aus­for­de­run­gen gestellt wur­de. Die­se Wel­le hät­te mit einer vor­sor­gen­den Gesund­heits­po­li­tik ver­mie­den wer­den kön­nen – etwa mit­tels der nach zwei­ein­halb Jah­ren Pan­de­mie end­lich in fast allen Klas­sen­zim­mern vor­han­de­nen Luft­fil­ter oder indem man sich an die nach­ge­wie­se­ne Schutz­wir­kung von Mas­ken erin­nert hätte…«

Das Blatt lobt sich dafür, daß sei­ne "Befun­de mit Quel­len­nach­wei­sen belegt sind". Wo wären die Quel­len für den Nut­zen von Luft­fil­tern zu finden?

»Das Man­tra vie­ler Kri­ti­ker: „Kin­der und Bil­dung dür­fen nicht mehr lei­den, Schu­len müs­sen unter allen Umstän­den offen blei­ben“, erwies sich als unhalt­bar. Zwar blie­ben die Schu­len jetzt bun­des­weit offen, aber die Klas­sen waren wegen Krank­heit oft nur zur Hälf­te gefüllt – oder über­voll, weil die weni­gen ver­blie­be­nen gesun­den Lehr­kräf­te meh­re­re Klas­sen auf ein­mal beschu­len mussten…«

Ein zu 150 Pro­zent "durch­ge­impf­ter" Lehr­kör­per wur­de durch den Weg­fall der Mas­ken­pflicht dezi­miert? Um auch noch die letz­te Phra­se der Coro­na-Hype auf­zu­grei­fen, heißt es weiter:

»Auch drei Jah­re nach Beginn der Pan­de­mie und der wie­der­holt aus­ge­ru­fe­nen Digi­tal­of­fen­si­ve fehlt dem deut­schen Bil­dungs­sys­tem die erfor­der­li­che digi­ta­le Ergän­zung des ana­lo­gen Vor-Ort-Unterrichts.«

Wäre es zu viel ver­langt, wenn sie wenigs­tens in eine der zahl­lo­sen Unter­su­chun­gen geschaut hät­te, die den ver­hee­ren­den Ein­fluß von "Digi­ta­li­sie­rung" in den Schu­len (die Cur­ri­cu­la stel­len bekannt­lich Micro­soft & Fri­ends) auf Kin­der beschreiben?

Mit dem Pathos der Selbst­ge­rech­tig­keit und wie­der­um ohne jeg­li­che Quel­le ver­kün­det Mängel:

»Rich­tig ist, dass gera­de die Jüngs­ten, ins­be­son­de­re die mit dem RS-Virus, jene Infek­tio­nen nach­hol­ten, die sie in unge­schütz­ten Zei­ten bereits frü­her gehabt hät­ten, wes­halb meh­re­re Alters­grup­pen zeit­gleich krank wur­den und die Kran­ken­häu­ser auch des­halb teil­wei­se über­las­tet waren. Dass man aber statt­des­sen das Virus bes­ser unge­bremst durch die Popu­la­ti­on der Kin­der hät­te durch­lau­fen las­sen sol­len – inklu­si­ve der damit ver­bun­de­nen Anste­ckun­gen von Lehr­per­so­nal und Eltern und dem mas­si­ven Aus­fall in der Arbeits­welt –, ist völ­lig abwegig.«

Was sie hier betreibt ist Theo­lo­gie, nicht Wis­sen­schaft. Die längst wider­leg­ten Glau­bens­sät­ze von Chris­ti­an Dros­ten sind für sie unan­tast­bar, ewi­ge und gött­li­che Wahrheit.

Exakt gleich­lau­tend wie sämt­li­che Ver­ant­wort­li­chen schließt sie mit lau­er Kri­tik und pein­li­chen Entschuldigungen:

»Spiel­plät­ze abzu­sper­ren und den Auf­ent­halt in Parks ohne trif­ti­gen Grund zu unter­sa­gen, darf sich nicht wie­der­ho­len. Schließ­lich müs­sen die beson­ders vul­ner­ablen Grup­pen – Gebä­ren­de wie Ster­ben­de und Schwer­kran­ke, stär­ker in den Blick genom­men wer­den. Spä­tes­tens dann, als Mas­ken, zuver­läs­si­ge Tests und die Imp­fun­gen zur Ver­fü­gung stan­den, hät­ten deren Bedürf­nis­se Prio­ri­tät bekom­men müs­sen. Dass vie­le von ihnen allein gelas­sen wur­den, ist in der Tat kaum zu verzeihen.

Und den­noch gilt es bei aller berech­tig­ten Kri­tik immer eines im Blick zu behal­ten: Näm­lich dass man selbst­ver­ständ­lich mit heu­ti­gem Kennt­nis­stand vie­les anders machen wür­de, aber Ent­schei­dun­gen in der­art his­to­ri­schen Aus­nah­me­si­tua­tio­nen immer nur mit den jeweils vor­han­de­nen Infor­ma­tio­nen getrof­fen wer­den kön­nen – nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen.«


Der Arti­kel ent­hält tat­säch­lich zehn Quel­len­an­ga­ben, dar­un­ter Chris­ti­an Dros­ten, Chris­ti­na Berndt, Mar­ga­re­te Sto­kow­ski und das RKI. Die Selbst­dar­stel­lung des Blat­tes fin­det sich auf blaet​ter​.de.

20 Antworten auf „Mängel-Haft“

  1. Die «Lin­ke» und die «Pandemie».—Die Ein­lei­tung zur Rezen­si­on eines ähn­li­chen Mach­werks in Buch­form passt auch hier:

    «Wer ein Buch [einen Text] lesen möch­te, des­sen Autoren – bei mil­der Aus­le­gung – fast drei Jah­re unter einem Stein geschla­fen haben, der möge bit­te zugreifen.»

    https://​over​ton​-maga​zin​.de/​k​o​m​m​e​n​t​a​r​/​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​-​k​o​m​m​e​n​t​a​r​/​s​o​z​i​o​l​o​g​i​e​-​d​e​r​-​w​e​l​t​f​r​e​m​d​h​e​it/

    Eine wei­te­re Kri­tik des­sel­ben Mach­werks fin­det der inter­es­sier­te Leser hier:

    https://​www​.kri​tik​netz​.de/​k​r​i​t​i​s​c​h​e​t​h​e​o​r​i​e​/​1​5​2​9​-​v​o​m​-​a​b​d​r​i​f​t​e​n​-​i​n​-​d​i​e​-​k​o​n​f​o​r​m​i​s​t​i​s​c​h​e​-​t​h​e​o​rie

  2. Gott­chen! Man möch­te gar­nicht den­ken, an die schwä­bi­sche Trans­la­ti­on "der/die/das Män­gel" => "s'Mengele"…

  3. Die Autorin Annett Män­gel hat noch wei­te­re Arti­kel , auch mit ganz ähn­lich klang­vol­len Über­schrif­ten zu verantworten.

    z.B.:

    "Coro­na: Ärz­te gegen die Auf­klä­rung " >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​0​/​d​e​z​e​m​b​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​a​e​r​z​t​e​-​g​e​g​e​n​-​d​i​e​-​a​u​f​k​l​a​e​r​ung

    "Die ver­ges­se­nen Kin­der: Schutz­los in die vier­te Wel­le" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​o​k​t​o​b​e​r​/​d​i​e​-​v​e​r​g​e​s​s​e​n​e​n​-​k​i​n​d​e​r​-​s​c​h​u​t​z​l​o​s​-​i​n​-​d​i​e​-​v​i​e​r​t​e​-​w​e​lle

    "Kampf gegen Coro­na: Die fata­le Inkon­se­quenz" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​a​p​r​i​l​/​k​a​m​p​f​-​g​e​g​e​n​-​c​o​r​o​n​a​-​d​i​e​-​f​a​t​a​l​e​-​i​n​k​o​n​s​e​q​u​enz

    "Schu­len im Aus­nah­me­zu­stand: Home­schoo­ling fore­ver?" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​f​e​b​r​u​a​r​/​s​c​h​u​l​e​n​-​i​m​-​a​u​s​n​a​h​m​e​z​u​s​t​a​n​d​-​h​o​m​e​s​c​h​o​o​l​i​n​g​-​f​o​r​e​ver

    Das ein­zi­ge, über was Frau Män­gel seit dem "off­zi­el­len Erschei­nen" von Sars-CoV‑2 geschrie­ben hat, war auch Sars-CoV‑2. Sie scheint daher die Frau für die spe­zi­el­len Ope­ra­tio­nen bzg. der Auf­recht­erhal­tung von Angst und Panik zu sein. In den letz­ten 3 Jah­ren hat es auch immer­hin dann doch zu 7 gan­zen Arti­keln gereicht. Die Quel­len­aus­wahl erfüllt alle Erwar­tun­gen, was der Ursprungs­ar­ti­kel ja auch schon so ver­mu­ten lässt. Vor­al­lem in einem Bei­trag wird auch der Volks­ver­pet­zer mehr­fach zitiert. (1) Ansons­ten sind es zumeist die SZ, TAZ, Tages­pie­gel, NDR, NOZ, Mer­kur, Spie­gel oder auch der Deutschlandfunk.

    Ich bezweif­le von grund auf stark, dass es so gelin­gen wird, den eige­nen Anspruch (sofern die­ser über­haupt tat­säch­lich exis­tiert), Wis­sen­schaft­lich­keit und poli­ti­sche Inter­ven­ti­on ver­bin­den zu wol­len, jemals zu erfüllen. 

    (1) Coro­na: Ärz­te gegen die Auf­klä­rung >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​0​/​d​e​z​e​m​b​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​a​e​r​z​t​e​-​g​e​g​e​n​-​d​i​e​-​a​u​f​k​l​a​e​r​ung

  4. »Eine Insel der Vernunft
    in einem Meer von Unsinn«
    Genau. Der Covid-Arti­kel illus­triert die­sen Selbst­an­spruch genau so schön wie der Text zur Wagenknecht/ Schwar­zer- Friedensinitiative.

  5. "links­li­be­ral" (mit oder ohne "vor­mals") ist vor 3 Jah­ren, vor allem bei "Blät­tern", ein deut­li­cher Hin­weis auf Sek­ten­mit­glied­schaft gewor­den. "Wir" muss­ten schließ­lich ent­setzt fest­stel­len, dass die taz z.T. noch fana­ti­scher als SZ, Spie­gel et al auf­ge­tre­ten ist.
    Des­we­gen muss man sich fast freu­en, dass die Reich­wei­te die­ses Blat­tes (laut Selbst­dar­stel­lung "mehr als 13000" Abos) über­schau­bar ist.
    Das "Geschwur­bel" der von der C‑Sektenschrumpfung maß­los(!) ent­täusch­ten Au-Torin ent­hält weder Neu­es noch Über­ra­schen­des – ein Abschnitt­chen hat mich aller­dings dann doch umgehauen:

    "Schließ­lich müs­sen die beson­ders vul­ner­ablen Grup­pen – Gebä­ren­de wie Ster­ben­de und Schwer­kran­ke, stär­ker in den Blick genom­men wer­den. Spä­tes­tens dann, als Mas­ken, zuver­läs­si­ge Tests und die Imp­fun­gen zur Ver­fü­gung stan­den, hät­ten deren Bedürf­nis­se Prio­ri­tät bekom­men müs­sen. Dass vie­le von ihnen allein gelas­sen wur­den, ist in der Tat kaum zu verzeihen."

    (zu den Bedürf­nis­sen der Gebä­ren­den fällt mir ein Arti­kel ein, der noch aus Zei­ten kokeln­der Glau­bens­krie­ge und ver­öf­fent­lich­ter Zwei­fel stammt:
    https://​bnn​.de/​k​r​a​i​c​h​g​a​u​/​b​r​u​c​h​s​a​l​/​m​a​s​k​e​n​p​f​l​i​c​h​t​-​i​m​-​k​r​e​i​s​s​s​a​a​l​-​b​e​i​-​a​l​l​e​n​-​f​r​a​u​e​n​-​k​o​m​m​t​-​d​e​r​-​p​u​n​k​t​-​a​n​-​d​e​m​-​s​i​e​-​d​i​e​-​m​a​s​k​e​-​h​e​r​u​n​t​e​r​r​e​i​s​sen )

    Was die Au-Torin mit den "Bedürf­nis­sen" von "Ster­ben­den und Schwer­kran­ken" meint ist mir kein Rätsel.
    Die Gesamt­schau des Arti­kels legt nahe, dass es um "Mas­ken, zuver­läs­si­ge Tests und die Imp­fun­gen" für ALLE geht (not­falls um das Ster­ben zu ver­län­gern und z.B. den Ster­ben­den dadurch die Illu­si­on zu geben, dass sich "die Gesell­schaft um sie kümmert").
    Ich habe aber kei­ne Idee, wie man sol­che Au-Toren von ihrem Wahn befrei­en könnte.
    Hilft es ("uns"), sie ein­fach zu igno­rie­ren und damit allein zu lassen?
    Mir deucht, dass ich einen ähn­li­chen Vor­schlag schon von Recht­gläu­bi­gen über "uns" gele­sen hät­te – der dann aber ver­wor­fen wur­de, weil man das
    1. zu "unse­rem" Schutz "nicht zulas­sen" dürfe!
    und
    2. "wir, als Gesell­schaft", dadurch "gefähr­det" sei­en, wenn sich die­se Gedan­ken noch wei­ter aus­brei­ten und so.

    Was also tun? Что делать?
    Ich beob­ach­te mal weiter …

  6. Wenn man in Wis­sen­schaft, Medi­en, Poli­tik, Ver­bän­den und Jus­tiz unzu­rei­chen­de Behaup­tun­gen papa­gei­en­haft wie­der­holt und unauf­hör­lich vari­iert fin­det, dann scheint es nur dadurch erklär­bar, dass Diens­te an der Volks- und Selbst­ver­blö­dung aus macht­gie­ri­gen Quel­len offen­bar bes­se­re Bezah­lung erhal­ten als Wahr­heit und Ein­sich­tig­keit. Haupt­sa­che, die eige­nen Kon­to­stän­de stim­men. Wenn es in Cha­os und Zer­stö­rung führt, dann doch nur wegen der Schuld der anderen.

  7. und dann sind da noch die vie­len Fir­men, die glo­bal ver­netzt, so "hilf­reich" und unbü­ro­kra­tisch unter­stützt haben:
    auf­merk­sam wur­de ich durch
    https://​metat​ron​.sub​stack​.com/​p​/​m​i​d​a​z​o​l​a​m​-​i​n​-​i​t​a​l​y​/​c​o​m​m​e​n​t​/​1​3​4​7​8​679

    https://​www​.bbraun​.co​.uk/​e​n​/​s​t​o​r​i​e​s​/​c​o​m​m​i​t​t​e​d​-​t​o​-​f​i​g​h​t​-​a​g​a​i​n​s​t​-​c​o​r​o​n​a​/​i​t​a​l​y​-​e​m​e​r​g​e​n​c​y​-​d​e​l​i​v​e​r​y​-​t​o​-​i​c​u​s​.​h​tml

    "Ita­li­en | Not­fall­lie­fe­rung an Intensivstationen

    Gabrie­le Cerat­ti | 59
    Mar­ke­ting Mana­ger für Hos­pi­tal Care und OEM-Mana­ger für die B. Braun-Grup­pe, Mailand

    Am Mor­gen des 21. März 2020 traf ein Lie­fer­fahr­zeug aus Melsun­gen, Deutsch­land, im Lager in Miran­do­la ein. Es war ein Sams­tag, und nor­ma­ler­wei­se gab es an Wochen­en­den kei­ne Lie­fe­run­gen. Doch in die­sen Zei­ten war nichts nor­mal. Das Fahr­zeug hat­te 10.000 Dosen des Beru­hi­gungs­mit­tels Mid­azo­lam gela­den, das in Ita­li­en drin­gend für die mecha­ni­sche Beatmung von Tau­sen­den von COVID-19-Pati­en­ten benö­tigt wur­de, die Hil­fe beim Atmen brauch­ten. Gabrie­le Cerat­ti arbei­te­te mit dem ita­lie­ni­schen Team in Mai­land und Miran­do­la zusam­men, um die Lie­fe­rung in nur weni­gen Tagen zu ermöglichen.

    Herr Cerat­ti, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen stan­den Sie bei der Beschaf­fung des Beruhigungsmittels?

    Auf­grund der äußerst kri­ti­schen Situa­ti­on benö­tig­ten die Kran­ken­häu­ser plötz­lich die drei- bis vier­fa­che Men­ge die­ses Medi­ka­ments. Wir wuss­ten, dass wir es aus einem ande­ren Land besor­gen muss­ten, aber dafür brauch­ten wir zunächst eine Son­der­ge­neh­mi­gung – die Mid­azo­lam-Fläsch­chen aus Melsun­gen hat­ten Eti­ket­ten in deut­scher und eng­li­scher Spra­che, aber hier sind nur Eti­ket­ten in ita­lie­ni­scher Spra­che erlaubt.

    War­um haben Sie und Ihr Team beschlos­sen, die­se Ver­ant­wor­tung zu übernehmen?

    In jenen schreck­li­chen Tagen der ers­ten Wel­le sahen wir, wie ver­zwei­felt die Kran­ken­häu­ser waren, und wir wuss­ten sofort, dass wir reagie­ren muss­ten. Auch wenn wir den Stein ins Rol­len gebracht haben, hät­te es ohne die Regu­la­to­ry Affairs-Leu­te von B. Braun in Ita­li­en und Deutsch­land nie funk­tio­niert. Auch sie haben sofort Ver­ant­wor­tung über­nom­men und gehan­delt. Nor­ma­ler­wei­se dau­ert eine sol­che Geneh­mi­gung Wochen, aber wir beka­men sie in nur weni­gen Tagen. Das war eine außer­ge­wöhn­li­che Situation.

    Wie haben Sie die­se schwie­ri­ge Zeit überstanden?

    Das ist das Ergeb­nis eines groß­ar­ti­gen Teams bei B. Braun – sowohl hier als auch in Deutsch­land. Wir konn­ten die Unter­stüt­zung unse­rer deut­schen Kol­le­gen sehr stark spü­ren. Alle waren so freund­lich und ein­fühl­sam, sie ver­stan­den, dass es Zeit war, sofort zu reagie­ren, um Ita­li­en und allen Pati­en­ten in die­ser schreck­li­chen Situa­ti­on zu helfen.

    Was gibt Ihnen Hoffnung?

    Die Not­fall­be­schaf­fung von Mid­azo­lam war das ers­te Mal, aber sicher nicht das letz­te Mal in die­ser Kri­se, dass wir schnell hel­fen konn­ten. Ähn­li­ches konn­ten wir auch mit dem Beru­hi­gungs­mit­tel Pro­po­fol und Pum­pen für Kran­ken­haus­bet­ten erreichen."

    Wei­ter unten wird noch wei­ter­ge­gan­gen, doch der link geht auf 404 not found (war­um wohl?
    "Die Kri­se als Katalysator
    Möch­ten Sie wis­sen, wie die Coro­na­vi­rus Pan­de­mie zum Treib­stoff für Wan­del wur­de? und wel­che Kata­ly­sa­to­ren in der Kri­se am Werk waren?"

    Jeden­falls hat die­se Fir­ma auch für digi­ta­le Lern­platt­for­men gespen­det, damit die Kin­der zuhau­se etwas Nütz­li­ches tun…

  8. Wenn die Coro­na-Ver­an­stal­tung eines bewie­sen hat, dann ist es, dass die Wir­kung von Pro­pa­gan­da und dem meist bne­reits bedin­gungs­lo­sen Fol­gen eines Grup­pen­zwan­ges als Herde/ Schwarm weder von Intel­li­genz noch von Bil­dung abhängt. Gruppenzugehörigkeit/ Indi­vi­dua­li­tät, sozia­les und wirt­schaft­li­ches Umfeld/ Sta­tus, dürf­ten die wesent­li­chen Ele­men­te und Basis der "Befiehl, wir fol­gen" Eigen­schaft sein, die jeder­zeit und über­all sicht­bar ist. Es ist unver­än­dert die glei­che "oben-unten-Logik", die seit jeher die Gesell­schaf­ten, egal in wel­chem Sys­tem, geprägt hat und prägt. Je nach per­sön­li­cher Auf­fas­sung kann man den Rest, das Drum­her­um, als ideo­lo­gi­sche Krü­cke mit ein paar "Zucker­li" sehen oder nicht. 

    Die "vul­ner­ablen Grup­pen". Die­ser Begriff ist irgend­wie seit bereits etwas län­ge­rer Zeit, zumin­dest bei mir, mit einem gewis­sen Wür­ge­reiz ver­bun­den. Nach der gän­gi­gen Defi­ni­ti­on mag bei mir das eine oder ande­re Kri­te­ri­um zur Zuge­hö­rigk­leit einer "vul­ner­ablen Grup­pe" durch­aus vor­lie­gen. Nur darf man sich in die­sem ver­ord­ne­ten Zustand nicht suh­len und als Pro­pa­gan­da- und Maß­nah­men­in­stru­ment ver­wen­den lassen. 

    Links­li­be­ral? Eine Fra­ge der Defi­ni­ti­on und der Asso­zia­ti­on mit die­sem Begriff. Man neh­me einen Begriff, ent­lee­re ihn und fül­le ihn neu mit einem zweck­mä­ßi­gen Inhalt auf. Dazu die ent­spre­chen­de Wer­bung, um dies in die Schä­del zu brin­gen und … es funktioniert! 

    Sel­ten hat/ haben sich herr­schen­de Sys­te­me so unge­niert offen­bart, wie dies in der Coro­na-Ver­an­stal­tung der Fall ist. Und eine wei­te­re Etap­pe ist der Ukrai­ne-Krieg. Die Auf­zäh­lung ist ausbaufähig.

  9. Es hat schon mehr als tau­send Jah­re gedau­ert, die Kir­chen als domi­nan­te Sek­te zu ver­drän­gen. Wie lan­ge wird es wohl dau­ern die Des­in­fek­tio­nis­ten einzuhegen?

  10. "Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Coch­ra­ne-Meta­stu­die zu Mas­ken bekannt ist."

    Nein, das DÜRFTE man ledig­lich, wenn die Autorin irgend­ein Erkennt­nis­in­ter­es­se, oder Anspruch an Wis­sen­schaft­lich­keit erken­nen ließe. 

    Tat­säch­lich lässt sich fest­stel­len – anhand ihrer "Quel­len" – dass Frau Män­gel, der Name ist Pro­gramm!, über das Niveau von Tages­schau, Talk­show­for­ma­ten, und Mas­ken­bür­gers Digest (SZ, Spie­gel, taz, etc.) nie hin­aus­ge­le­sen hat.

    Nicht nur, dass die Autorin für ein weit­ge­hend natur­wis­sen­schaft­li­ches The­ma nicht qua­li­fi­ziert ist (falls Ein­wän­de kom­men – sie behan­delt es so) – sie ver­zich­tet auch voll­stän­dig dar­auf, ihre erwor­be­nen Qua­li­fi­ka­tio­nen in Poli­tik­wis­sen­schaft und Ger­ma­nis­tik anzu­wen­den, als hät­te es staat­li­ches Fehl­han­deln und Pro­pa­gan­da nie gegeben.

  11. ste­fa­nie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    1/ „Vor gut zwei Jah­ren, … schrieb ich hier in einer Kolum­ne, dass sich vie­le Men­schen nach immer här­te­ren Maß­nah­men sehn­ten, um die … #Pan­de­mie end­lich ein­zu­däm­men. Mich ein­ge­schlos­sen. Ich schrieb: ‚Die auto­ri­tä­re Ver­su­chung ist groß. Ich ent­de­cke den Dik­ta­tor in mir.‘ …
    https://pbs.twimg.com/media/Fq7i_w3WYAAUS‑A?format=jpg&name=small
    stefanie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    2/ Vie­le Deut­sche hiel­ten damals #Chi­na für ein Mus­ter­bei­spiel effi­zi­en­ter Coro­nabe­kämp­fung. Zig­tau­sen­de unter­stütz­ten Initia­ti­ven wie #Zero­Co­vid, for­der­ten ein Durch­grei­fen der deut­schen Poli­tik, einen radi­ka­len Shut­down, ein Run­ter­fah­ren von Wirt­schaft & öffent­li­chem Leben. …
    https://​pbs​.twimg​.com/​m​e​d​i​a​/​F​q​7​j​e​v​n​W​Y​A​E​P​v​Z​_​?​f​o​r​m​a​t​=​j​p​g​&​n​a​m​e​=​s​m​all
    stefanie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    3/ Doch was mich im Nach­hin­ein umtreibt, ist, wie leicht die Frei­heits­rech­te in unse­rer angeb­lich so libe­ra­len Gesell­schaft sus­pen­diert wur­den. Der Fir­nis der Zivi­li­sa­ti­on ist dies­be­züg­lich offen­bar dün­ner, als ich glaub­te. Ist Frei­heit für die Deut­schen doch nur ein …
    https://​twit​ter​.com/​Q​u​o​_​v​a​d​i​s​_​B​R​D​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​3​4​4​9​5​6​1​5​0​2​2​3​7​4​9​1​3​?​c​x​t​=​H​H​w​W​g​o​C​9​h​c​P​G​8​q​4​t​A​AAA

  12. Spä­tes­tens nach dem 2. Absatz habe ich auf­ge­hört zu lesen.
    Die­ses schwach­sin­ni­ge Gefa­sel hat in etwa das Niveau einer (schlecht insze­nier­ten) Dai­ly Soap. Und die tue ich mir auch nicht an.

  13. Die 'Blät­ter' haben einen kon­ser­va­ti­ven Hang zur Staats­treue, nur sehr sel­ten gibt es pro und con­tra, Kri­tik am Sta­tus quo kommt zwar vor, ist aber fast so schwer zu fin­den wie eine Nadel im Heuhaufen.

    Annett Män­gel (nomen est omen) hat schon lan­ge ganz beson­ders die Kin­der im Visier. "Und selbst wenn Kin­der "nur" ihre im Home­of­fice arbei­ten­den Eltern anste­cken, besteht mit jeder Infek­ti­on die Gefahr eines schwe­ren, auch töd­li­chen Ver­laufs.", kom­men­tier­te sie knapp zwei Jah­re zuvor in den Blät­ter 4/2021 (Kampf gegen Coro­na: Die fata­le Inkon­se­quenz), ganz im Geis­te der unse­li­gen Hand­lungs­an­wei­sung des BMI-Stra­te­gie­pa­piers vom Früh­jahr 2020 – "Um die gewünsch­te Schock­wir­kung zu erzie­len, müs­sen die kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen einer Durch­seu­chung auf die mensch­li­che Gesell­schaft ver­deut­licht wer­den: […] 2) "Kin­der wer­den kaum unter der Epi­de­mie lei­den": Falsch. Kin­der wer­den sich leicht anste­cken, selbst bei Aus­gangs­be­schrän­kun­gen, z.B. bei den Nach­bars­kin­dern. Wenn sie dann ihre Eltern anste­cken, und einer davon qual­voll zu Hau­se stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld dar­an zu sein, weil sie z.B. ver­ges­sen haben, sich nach dem Spie­len die Hän­de zu waschen, ist es das Schreck­lichs­te, was ein Kind je erle­ben kann." Und sie hat bis heu­te nichts dazu­ge­lernt, ihr Rea­li­täts­sinn ist noch gestör­ter als der von Lau­ter­bach, der sich immer­hin, wenn auch nur halb­her­zig, für die unsin­ni­ge Drang­sa­lie­rung der Kin­der entschuldigte.

    Wie Boris Büche tref­fend fest­stellt, sind ihre wis­sen­schaft­li­chen Quel­len durch­wegs nur jour­na­lis­ti­sche Medienberichte. 

    "Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Coch­ra­ne-Meta­stu­die zu Mas­ken bekannt ist."
    Ja Artur, doch dei­ne Annah­me, sie igno­rie­re die­se Stu­die, stimmt nicht. "Schwurb­ler die das Review tri­um­phie­rend als Beweis ver­brei­tet haben, Mas­ken wären ohne Evidenz/nicht wirk­sam müs­sen jetzt ganz stark sein! Die Chef­re­dak­teu­rin des @cochranecollab Kar­la Soares-Wei­ser erklärt dass die Autoren zuviel Raum für Mis­in­ter­pre­ta­ti­on lies­sen und dass die Stu­die kei­nes­wegs den Sinn von Mas­ken infra­ge stel­len soll­te.", ret­weete­te die 'ost­see­freun­din' ges­tern begeis­tert – https://​twit​ter​.com/​o​s​t​s​e​e​f​r​e​u​n​din – (ost­see­freun­din = Annett Män­gel / vergl. https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​t​o​r​e​n​/​a​n​n​e​t​t​-​m​a​e​n​gel).

  14. Herz­li­chen Dank an
    @Ulf Mar­tin 11. März 2023 um 1:36 Uhr
    Die Over­ton-Rezen­si­on trifft den Kern des Pro­blems. Gro­ße Tei­le der ehe­ma­li­gen Lin­ken sind zu Waden­bei­ßern der Herr­schen­den ver­kom­men, dort „lin­ke Brah­ma­nen“ genannt. Kein Wun­der dass ver­nünf­tig geblie­be­ne Men­schen sich davon mit Grau­sen abwenden.
    "In den vor­mals links­li­be­ra­len "Blät­tern für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik…" fin­det man nur noch rechts­au­tori­tä­re Anma­ßun­gen. Wel­ches Gewicht hat die­se Strö­mung eigent­lich noch? Ich spü­re nur dass deren Akti­vi­tä­ten in sozia­len Medi­en etwas vor­spie­geln, das sich dann in Gestalt von 500 Gegen­de­mons­tran­ten wider­spieglt wo 60 000 Leu­te demonstrieren.

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