Mängel-Haft

In den vor­mals links­li­be­ra­len "Blättern für deut­sche und inter­na­tio­na­le Politik" ver­sucht die Geschäftsführerin Annett Mängel unter dem Titel "Drei Jahre Corona: Die Illusion der Normalität" einen Rückblick. Das Blatt hat den "Anspruch, Wissenschaftlichkeit und poli­ti­sche Intervention zu ver­bin­den". Mängel gelingt es, unter Ausblendung des ersten Faktors den zwei­ten vor­bild­lich umzu­set­zen – im Sinne einer fort­dau­ern­den Panikerzählung und der Lobpreisung von drei Jahren "Maßnahmen". In atem­be­rau­ben­dem Phrasendresch greift sie auf Angela Merkel zurück, um sogleich die aktu­el­le NATO-Boschaft damit zu verbinden:

»Immer lau­ter wer­den jene Stimmen, die die poli­ti­schen Maßnahmen zur Coronaeindämmung als völ­lig über­zo­gen oder gänz­lich unnö­tig dar­stel­len. Derweil sich immer mehr poli­ti­sche Entscheidungsträger Asche aufs Haupt streu­en, kommt in der media­len Diskussion eines ent­schie­den zu kurz, näm­lich eine wirk­li­che Bestandsaufnahme, wo wir heu­te ste­hen – und womit wir wei­ter rech­nen müs­sen – nach der größ­ten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, die nur des­halb in den ver­gan­ge­nen zwölf Monaten in den Hintergrund getre­ten ist, weil wir es seit einem Jahr mit dem Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine mit einer noch grö­ße­ren, die Grundfesten der euro­päi­schen Nachkriegsordnung infra­ge stel­len­den Herausforderung zu tun haben…«

Als hät­te sie noch nie etwas davon gehört, wie mit "an und mit Corona" mani­pu­liert wur­de, bleibt sie dabei:

»[Es kann] noch immer nicht davon die Rede sein, dass das Virus sei­nen Schrecken voll­stän­dig ver­lo­ren hät­te: Auch jetzt ster­ben allein in Deutschland täg­lich um die 100 Menschen an des­sen Folgen und in den Krankenhäusern wächst erneut die Zahl der Infizierten – auch wenn vie­le wegen ande­rer Indikationen dort lan­den. Doch weil sie dann – aus gutem Grund – noch immer iso­liert wer­den, erhöht die Infektion den Aufwand für Krankenpfleger und Ärztinnen erheblich…«

Ausführlich refe­riert sie, was über die schlim­men Ausprägungen von "Long Covid" bekannt sei, ohne ein ein­zi­ges Mal das selbst im "Mainstream" nicht mehr geleug­ne­te Parallelphänomen "Post Vacc" zu erwähnen:

»Allerdings wird es zuneh­mend schwe­rer, die genaue Ursache für Erkrankungen ein­deu­tig zuzu­wei­sen. Das liegt nicht zuletzt dar­an, dass inzwi­schen von einer mas­si­ven Untererfassung von Coronainfektionen aus­zu­ge­hen ist, seit­dem außer bei Krankenhaus- und Pflegeheimbesuchen kei­ne Coronatests mehr finan­ziert wur­den – seit Anfang März sind sie nun selbst dort nicht mehr vor­ge­schrie­ben. Sofern also nicht die viel­be­schwo­re­ne Eigenverantwortung zieht und husten­de Menschen sich selbst auf Corona testen, blei­ben vie­le Infektionen uner­kannt und wer­den unter die Leute getra­gen – mit dem Wegfall der Maskenpflicht für Klinik- und Pflegeheimpersonal zum 1. März erwart­bar nun auch in beson­ders vul­nerable Gruppen hin­ein…«

Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Cochrane-Metastudie zu Masken bekannt ist. Sie igno­riert sie und kol­por­tiert jen­seits jeg­li­cher Wissenschaftlichkeit den Schutz von Masken. Ja, sie kommt noch nicht ein­mal auf die Idee zu fra­gen, zu wel­chem Zweck das Pflegepersonal gezwun­gen wur­de, sich mehr­fach "imp­fen" zu lassen.

Mängel mag sich ein Leben ohne die Maske nicht vorstellen:

»Nachdem bun­des­weit an allen Schulen die Maskenpflicht gefal­len war, stieg erwar­tungs­ge­mäß die Zahl der Atemwegserkrankungen bei Kindern und damit auch deren Familien rasant an, wodurch sowohl die ambu­lan­te als auch die sta­tio­nä­re Versorgung der Jüngsten vor bis­lang kaum gekann­te Herausforderungen gestellt wur­de. Diese Welle hät­te mit einer vor­sor­gen­den Gesundheitspolitik ver­mie­den wer­den kön­nen – etwa mit­tels der nach zwei­ein­halb Jahren Pandemie end­lich in fast allen Klassenzimmern vor­han­de­nen Luftfilter oder indem man sich an die nach­ge­wie­se­ne Schutzwirkung von Masken erin­nert hätte…«

Das Blatt lobt sich dafür, daß sei­ne "Befunde mit Quellennachweisen belegt sind". Wo wären die Quellen für den Nutzen von Luftfiltern zu finden?

»Das Mantra vie­ler Kritiker: „Kinder und Bildung dür­fen nicht mehr lei­den, Schulen müs­sen unter allen Umständen offen blei­ben“, erwies sich als unhalt­bar. Zwar blie­ben die Schulen jetzt bun­des­weit offen, aber die Klassen waren wegen Krankheit oft nur zur Hälfte gefüllt – oder über­voll, weil die weni­gen ver­blie­be­nen gesun­den Lehrkräfte meh­re­re Klassen auf ein­mal beschu­len mussten…«

Ein zu 150 Prozent "durch­ge­impf­ter" Lehrkörper wur­de durch den Wegfall der Maskenpflicht dezi­miert? Um auch noch die letz­te Phrase der Corona-Hype auf­zu­grei­fen, heißt es weiter:

»Auch drei Jahre nach Beginn der Pandemie und der wie­der­holt aus­ge­ru­fe­nen Digitaloffensive fehlt dem deut­schen Bildungssystem die erfor­der­li­che digi­ta­le Ergänzung des ana­lo­gen Vor-Ort-Unterrichts.«

Wäre es zu viel ver­langt, wenn sie wenig­stens in eine der zahl­lo­sen Untersuchungen geschaut hät­te, die den ver­hee­ren­den Einfluß von "Digitalisierung" in den Schulen (die Curricula stel­len bekannt­lich Microsoft & Friends) auf Kinder beschreiben?

Mit dem Pathos der Selbstgerechtigkeit und wie­der­um ohne jeg­li­che Quelle ver­kün­det Mängel:

»Richtig ist, dass gera­de die Jüngsten, ins­be­son­de­re die mit dem RS-Virus, jene Infektionen nach­hol­ten, die sie in unge­schütz­ten Zeiten bereits frü­her gehabt hät­ten, wes­halb meh­re­re Altersgruppen zeit­gleich krank wur­den und die Krankenhäuser auch des­halb teil­wei­se über­la­stet waren. Dass man aber statt­des­sen das Virus bes­ser unge­bremst durch die Population der Kinder hät­te durch­lau­fen las­sen sol­len – inklu­si­ve der damit ver­bun­de­nen Ansteckungen von Lehrpersonal und Eltern und dem mas­si­ven Ausfall in der Arbeitswelt –, ist völ­lig abwegig.«

Was sie hier betreibt ist Theologie, nicht Wissenschaft. Die längst wider­leg­ten Glaubenssätze von Christian Drosten sind für sie unan­tast­bar, ewi­ge und gött­li­che Wahrheit.

Exakt gleich­lau­tend wie sämt­li­che Verantwortlichen schließt sie mit lau­er Kritik und pein­li­chen Entschuldigungen:

»Spielplätze abzu­sper­ren und den Aufenthalt in Parks ohne trif­ti­gen Grund zu unter­sa­gen, darf sich nicht wie­der­ho­len. Schließlich müs­sen die beson­ders vul­ner­ablen Gruppen – Gebärende wie Sterbende und Schwerkranke, stär­ker in den Blick genom­men wer­den. Spätestens dann, als Masken, zuver­läs­si­ge Tests und die Impfungen zur Verfügung stan­den, hät­ten deren Bedürfnisse Priorität bekom­men müs­sen. Dass vie­le von ihnen allein gelas­sen wur­den, ist in der Tat kaum zu verzeihen.

Und den­noch gilt es bei aller berech­tig­ten Kritik immer eines im Blick zu behal­ten: Nämlich dass man selbst­ver­ständ­lich mit heu­ti­gem Kenntnisstand vie­les anders machen wür­de, aber Entscheidungen in der­art histo­ri­schen Ausnahmesituationen immer nur mit den jeweils vor­han­de­nen Informationen getrof­fen wer­den kön­nen – nach bestem Wissen und Gewissen.«


Der Artikel ent­hält tat­säch­lich zehn Quellenangaben, dar­un­ter Christian Drosten, Christina Berndt, Margarete Stokowski und das RKI. Die Selbstdarstellung des Blattes fin­det sich auf blaet​ter​.de.

20 Antworten auf „Mängel-Haft“

  1. Die «Linke» und die «Pandemie».—Die Einleitung zur Rezension eines ähn­li­chen Machwerks in Buchform passt auch hier:

    «Wer ein Buch [einen Text] lesen möch­te, des­sen Autoren – bei mil­der Auslegung – fast drei Jahre unter einem Stein geschla­fen haben, der möge bit­te zugreifen.»

    https://​over​ton​-maga​zin​.de/​k​o​m​m​e​n​t​a​r​/​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​-​k​o​m​m​e​n​t​a​r​/​s​o​z​i​o​l​o​g​i​e​-​d​e​r​-​w​e​l​t​f​r​e​m​d​h​e​it/

    Eine wei­te­re Kritik des­sel­ben Machwerks fin­det der inter­es­sier­te Leser hier:

    https://​www​.kri​tik​netz​.de/​k​r​i​t​i​s​c​h​e​t​h​e​o​r​i​e​/​1​5​2​9​-​v​o​m​-​a​b​d​r​i​f​t​e​n​-​i​n​-​d​i​e​-​k​o​n​f​o​r​m​i​s​t​i​s​c​h​e​-​t​h​e​o​rie

  2. Die Autorin Annett Mängel hat noch wei­te­re Artikel , auch mit ganz ähn­lich klang­vol­len Überschriften zu verantworten.

    z.B.:

    "Corona: Ärzte gegen die Aufklärung " >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​0​/​d​e​z​e​m​b​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​a​e​r​z​t​e​-​g​e​g​e​n​-​d​i​e​-​a​u​f​k​l​a​e​r​ung

    "Die ver­ges­se­nen Kinder: Schutzlos in die vier­te Welle" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​o​k​t​o​b​e​r​/​d​i​e​-​v​e​r​g​e​s​s​e​n​e​n​-​k​i​n​d​e​r​-​s​c​h​u​t​z​l​o​s​-​i​n​-​d​i​e​-​v​i​e​r​t​e​-​w​e​lle

    "Kampf gegen Corona: Die fata­le Inkonsequenz" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​a​p​r​i​l​/​k​a​m​p​f​-​g​e​g​e​n​-​c​o​r​o​n​a​-​d​i​e​-​f​a​t​a​l​e​-​i​n​k​o​n​s​e​q​u​enz

    "Schulen im Ausnahmezustand: Homeschooling fore­ver?" >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​1​/​f​e​b​r​u​a​r​/​s​c​h​u​l​e​n​-​i​m​-​a​u​s​n​a​h​m​e​z​u​s​t​a​n​d​-​h​o​m​e​s​c​h​o​o​l​i​n​g​-​f​o​r​e​ver

    Das ein­zi­ge, über was Frau Mängel seit dem "off­zi­el­len Erscheinen" von Sars-CoV‑2 geschrie­ben hat, war auch Sars-CoV‑2. Sie scheint daher die Frau für die spe­zi­el­len Operationen bzg. der Aufrechterhaltung von Angst und Panik zu sein. In den letz­ten 3 Jahren hat es auch immer­hin dann doch zu 7 gan­zen Artikeln gereicht. Die Quellenauswahl erfüllt alle Erwartungen, was der Ursprungsartikel ja auch schon so ver­mu­ten lässt. Vorallem in einem Beitrag wird auch der Volksverpetzer mehr­fach zitiert. (1) Ansonsten sind es zumeist die SZ, TAZ, Tagespiegel, NDR, NOZ, Merkur, Spiegel oder auch der Deutschlandfunk.

    Ich bezweif­le von grund auf stark, dass es so gelin­gen wird, den eige­nen Anspruch (sofern die­ser über­haupt tat­säch­lich exi­stiert), Wissenschaftlichkeit und poli­ti­sche Intervention ver­bin­den zu wol­len, jemals zu erfüllen. 

    (1) Corona: Ärzte gegen die Aufklärung >>> https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​s​g​a​b​e​/​2​0​2​0​/​d​e​z​e​m​b​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​a​e​r​z​t​e​-​g​e​g​e​n​-​d​i​e​-​a​u​f​k​l​a​e​r​ung

  3. »Eine Insel der Vernunft
    in einem Meer von Unsinn«
    Genau. Der Covid-Artikel illu­striert die­sen Selbstanspruch genau so schön wie der Text zur Wagenknecht/ Schwarzer- Friedensinitiative.

  4. "links­li­be­ral" (mit oder ohne "vor­mals") ist vor 3 Jahren, vor allem bei "Blättern", ein deut­li­cher Hinweis auf Sektenmitgliedschaft gewor­den. "Wir" muss­ten schließ­lich ent­setzt fest­stel­len, dass die taz z.T. noch fana­ti­scher als SZ, Spiegel et al auf­ge­tre­ten ist.
    Deswegen muss man sich fast freu­en, dass die Reichweite die­ses Blattes (laut Selbstdarstellung "mehr als 13000" Abos) über­schau­bar ist.
    Das "Geschwurbel" der von der C‑Sektenschrumpfung maß­los(!) ent­täusch­ten Au-Torin ent­hält weder Neues noch Überraschendes – ein Abschnittchen hat mich aller­dings dann doch umgehauen:

    "Schließlich müs­sen die beson­ders vul­ner­ablen Gruppen – Gebärende wie Sterbende und Schwerkranke, stär­ker in den Blick genom­men wer­den. Spätestens dann, als Masken, zuver­läs­si­ge Tests und die Impfungen zur Verfügung stan­den, hät­ten deren Bedürfnisse Priorität bekom­men müs­sen. Dass vie­le von ihnen allein gelas­sen wur­den, ist in der Tat kaum zu verzeihen."

    (zu den Bedürfnissen der Gebärenden fällt mir ein Artikel ein, der noch aus Zeiten kokeln­der Glaubenskriege und ver­öf­fent­lich­ter Zweifel stammt:
    https://​bnn​.de/​k​r​a​i​c​h​g​a​u​/​b​r​u​c​h​s​a​l​/​m​a​s​k​e​n​p​f​l​i​c​h​t​-​i​m​-​k​r​e​i​s​s​s​a​a​l​-​b​e​i​-​a​l​l​e​n​-​f​r​a​u​e​n​-​k​o​m​m​t​-​d​e​r​-​p​u​n​k​t​-​a​n​-​d​e​m​-​s​i​e​-​d​i​e​-​m​a​s​k​e​-​h​e​r​u​n​t​e​r​r​e​i​s​sen )

    Was die Au-Torin mit den "Bedürfnissen" von "Sterbenden und Schwerkranken" meint ist mir kein Rätsel.
    Die Gesamtschau des Artikels legt nahe, dass es um "Masken, zuver­läs­si­ge Tests und die Impfungen" für ALLE geht (not­falls um das Sterben zu ver­län­gern und z.B. den Sterbenden dadurch die Illusion zu geben, dass sich "die Gesellschaft um sie kümmert").
    Ich habe aber kei­ne Idee, wie man sol­che Au-Toren von ihrem Wahn befrei­en könnte.
    Hilft es ("uns"), sie ein­fach zu igno­rie­ren und damit allein zu lassen?
    Mir deucht, dass ich einen ähn­li­chen Vorschlag schon von Rechtgläubigen über "uns" gele­sen hät­te – der dann aber ver­wor­fen wur­de, weil man das
    1. zu "unse­rem" Schutz "nicht zulas­sen" dürfe!
    und
    2. "wir, als Gesellschaft", dadurch "gefähr­det" sei­en, wenn sich die­se Gedanken noch wei­ter aus­brei­ten und so.

    Was also tun? Что делать?
    Ich beob­ach­te mal weiter …

  5. Wenn man in Wissenschaft, Medien, Politik, Verbänden und Justiz unzu­rei­chen­de Behauptungen papa­gei­en­haft wie­der­holt und unauf­hör­lich vari­iert fin­det, dann scheint es nur dadurch erklär­bar, dass Dienste an der Volks- und Selbstverblödung aus macht­gie­ri­gen Quellen offen­bar bes­se­re Bezahlung erhal­ten als Wahrheit und Einsichtigkeit. Hauptsache, die eige­nen Kontostände stim­men. Wenn es in Chaos und Zerstörung führt, dann doch nur wegen der Schuld der anderen.

  6. und dann sind da noch die vie­len Firmen, die glo­bal ver­netzt, so "hilf­reich" und unbü­ro­kra­tisch unter­stützt haben:
    auf­merk­sam wur­de ich durch
    https://​metat​ron​.sub​stack​.com/​p​/​m​i​d​a​z​o​l​a​m​-​i​n​-​i​t​a​l​y​/​c​o​m​m​e​n​t​/​1​3​4​7​8​679

    https://​www​.bbraun​.co​.uk/​e​n​/​s​t​o​r​i​e​s​/​c​o​m​m​i​t​t​e​d​-​t​o​-​f​i​g​h​t​-​a​g​a​i​n​s​t​-​c​o​r​o​n​a​/​i​t​a​l​y​-​e​m​e​r​g​e​n​c​y​-​d​e​l​i​v​e​r​y​-​t​o​-​i​c​u​s​.​h​tml

    "Italien | Notfalllieferung an Intensivstationen

    Gabriele Ceratti | 59
    Marketing Manager für Hospital Care und OEM-Manager für die B. Braun-Gruppe, Mailand

    Am Morgen des 21. März 2020 traf ein Lieferfahrzeug aus Melsungen, Deutschland, im Lager in Mirandola ein. Es war ein Samstag, und nor­ma­ler­wei­se gab es an Wochenenden kei­ne Lieferungen. Doch in die­sen Zeiten war nichts nor­mal. Das Fahrzeug hat­te 10.000 Dosen des Beruhigungsmittels Midazolam gela­den, das in Italien drin­gend für die mecha­ni­sche Beatmung von Tausenden von COVID-19-Patienten benö­tigt wur­de, die Hilfe beim Atmen brauch­ten. Gabriele Ceratti arbei­te­te mit dem ita­lie­ni­schen Team in Mailand und Mirandola zusam­men, um die Lieferung in nur weni­gen Tagen zu ermöglichen.

    Herr Ceratti, vor wel­chen Herausforderungen stan­den Sie bei der Beschaffung des Beruhigungsmittels?

    Aufgrund der äußerst kri­ti­schen Situation benö­tig­ten die Krankenhäuser plötz­lich die drei- bis vier­fa­che Menge die­ses Medikaments. Wir wuss­ten, dass wir es aus einem ande­ren Land besor­gen muss­ten, aber dafür brauch­ten wir zunächst eine Sondergenehmigung – die Midazolam-Fläschchen aus Melsungen hat­ten Etiketten in deut­scher und eng­li­scher Sprache, aber hier sind nur Etiketten in ita­lie­ni­scher Sprache erlaubt.

    Warum haben Sie und Ihr Team beschlos­sen, die­se Verantwortung zu übernehmen?

    In jenen schreck­li­chen Tagen der ersten Welle sahen wir, wie ver­zwei­felt die Krankenhäuser waren, und wir wuss­ten sofort, dass wir reagie­ren muss­ten. Auch wenn wir den Stein ins Rollen gebracht haben, hät­te es ohne die Regulatory Affairs-Leute von B. Braun in Italien und Deutschland nie funk­tio­niert. Auch sie haben sofort Verantwortung über­nom­men und gehan­delt. Normalerweise dau­ert eine sol­che Genehmigung Wochen, aber wir beka­men sie in nur weni­gen Tagen. Das war eine außer­ge­wöhn­li­che Situation.

    Wie haben Sie die­se schwie­ri­ge Zeit überstanden?

    Das ist das Ergebnis eines groß­ar­ti­gen Teams bei B. Braun – sowohl hier als auch in Deutschland. Wir konn­ten die Unterstützung unse­rer deut­schen Kollegen sehr stark spü­ren. Alle waren so freund­lich und ein­fühl­sam, sie ver­stan­den, dass es Zeit war, sofort zu reagie­ren, um Italien und allen Patienten in die­ser schreck­li­chen Situation zu helfen.

    Was gibt Ihnen Hoffnung?

    Die Notfallbeschaffung von Midazolam war das erste Mal, aber sicher nicht das letz­te Mal in die­ser Krise, dass wir schnell hel­fen konn­ten. Ähnliches konn­ten wir auch mit dem Beruhigungsmittel Propofol und Pumpen für Krankenhausbetten erreichen."

    Weiter unten wird noch wei­ter­ge­gan­gen, doch der link geht auf 404 not found (war­um wohl?
    "Die Krise als Katalysator
    Möchten Sie wis­sen, wie die Coronavirus Pandemie zum Treibstoff für Wandel wur­de? und wel­che Katalysatoren in der Krise am Werk waren?"

    Jedenfalls hat die­se Firma auch für digi­ta­le Lernplattformen gespen­det, damit die Kinder zuhau­se etwas Nützliches tun…

  7. Wenn die Corona-Veranstaltung eines bewie­sen hat, dann ist es, dass die Wirkung von Propaganda und dem meist bne­reits bedin­gungs­lo­sen Folgen eines Gruppenzwanges als Herde/ Schwarm weder von Intelligenz noch von Bildung abhängt. Gruppenzugehörigkeit/ Individualität, sozia­les und wirt­schaft­li­ches Umfeld/ Status, dürf­ten die wesent­li­chen Elemente und Basis der "Befiehl, wir fol­gen" Eigenschaft sein, die jeder­zeit und über­all sicht­bar ist. Es ist unver­än­dert die glei­che "oben-unten-Logik", die seit jeher die Gesellschaften, egal in wel­chem System, geprägt hat und prägt. Je nach per­sön­li­cher Auffassung kann man den Rest, das Drumherum, als ideo­lo­gi­sche Krücke mit ein paar "Zuckerli" sehen oder nicht. 

    Die "vul­ner­ablen Gruppen". Dieser Begriff ist irgend­wie seit bereits etwas län­ge­rer Zeit, zumin­dest bei mir, mit einem gewis­sen Würgereiz ver­bun­den. Nach der gän­gi­gen Definition mag bei mir das eine oder ande­re Kriterium zur Zugehörigkleit einer "vul­ner­ablen Gruppe" durch­aus vor­lie­gen. Nur darf man sich in die­sem ver­ord­ne­ten Zustand nicht suh­len und als Propaganda- und Maßnahmeninstrument ver­wen­den lassen. 

    Linksliberal? Eine Frage der Definition und der Assoziation mit die­sem Begriff. Man neh­me einen Begriff, ent­lee­re ihn und fül­le ihn neu mit einem zweck­mä­ßi­gen Inhalt auf. Dazu die ent­spre­chen­de Werbung, um dies in die Schädel zu brin­gen und … es funktioniert! 

    Selten hat/ haben sich herr­schen­de Systeme so unge­niert offen­bart, wie dies in der Corona-Veranstaltung der Fall ist. Und eine wei­te­re Etappe ist der Ukraine-Krieg. Die Aufzählung ist ausbaufähig.

  8. Es hat schon mehr als tau­send Jahre gedau­ert, die Kirchen als domi­nan­te Sekte zu ver­drän­gen. Wie lan­ge wird es wohl dau­ern die Desinfektionisten einzuhegen?

  9. "Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Cochrane-Metastudie zu Masken bekannt ist."

    Nein, das DÜRFTE man ledig­lich, wenn die Autorin irgend­ein Erkenntnisinteresse, oder Anspruch an Wissenschaftlichkeit erken­nen ließe. 

    Tatsächlich lässt sich fest­stel­len – anhand ihrer "Quellen" – dass Frau Mängel, der Name ist Programm!, über das Niveau von Tagesschau, Talkshowformaten, und Maskenbürgers Digest (SZ, Spiegel, taz, etc.) nie hin­aus­ge­le­sen hat.

    Nicht nur, dass die Autorin für ein weit­ge­hend natur­wis­sen­schaft­li­ches Thema nicht qua­li­fi­ziert ist (falls Einwände kom­men – sie behan­delt es so) – sie ver­zich­tet auch voll­stän­dig dar­auf, ihre erwor­be­nen Qualifikationen in Politikwissenschaft und Germanistik anzu­wen­den, als hät­te es staat­li­ches Fehlhandeln und Propaganda nie gegeben.

  10. ste­fa­nie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    1/ „Vor gut zwei Jahren, … schrieb ich hier in einer Kolumne, dass sich vie­le Menschen nach immer här­te­ren Maßnahmen sehn­ten, um die … #Pandemie end­lich ein­zu­däm­men. Mich ein­ge­schlos­sen. Ich schrieb: ‚Die auto­ri­tä­re Versuchung ist groß. Ich ent­decke den Diktator in mir.‘ …
    https://pbs.twimg.com/media/Fq7i_w3WYAAUS‑A?format=jpg&name=small
    stefanie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    2/ Viele Deutsche hiel­ten damals #China für ein Musterbeispiel effi­zi­en­ter Coronabekämpfung. Zigtausende unter­stütz­ten Initiativen wie #ZeroCovid, for­der­ten ein Durchgreifen der deut­schen Politik, einen radi­ka­len Shutdown, ein Runterfahren von Wirtschaft & öffent­li­chem Leben. …
    https://​pbs​.twimg​.com/​m​e​d​i​a​/​F​q​7​j​e​v​n​W​Y​A​E​P​v​Z​_​?​f​o​r​m​a​t​=​j​p​g​&​n​a​m​e​=​s​m​all
    stefanie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    1h
    3/ Doch was mich im Nachhinein umtreibt, ist, wie leicht die Freiheitsrechte in unse­rer angeb­lich so libe­ra­len Gesellschaft sus­pen­diert wur­den. Der Firnis der Zivilisation ist dies­be­züg­lich offen­bar dün­ner, als ich glaub­te. Ist Freiheit für die Deutschen doch nur ein …
    https://​twit​ter​.com/​Q​u​o​_​v​a​d​i​s​_​B​R​D​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​3​4​4​9​5​6​1​5​0​2​2​3​7​4​9​1​3​?​c​x​t​=​H​H​w​W​g​o​C​9​h​c​P​G​8​q​4​t​A​AAA

  11. Spätestens nach dem 2. Absatz habe ich auf­ge­hört zu lesen.
    Dieses schwach­sin­ni­ge Gefasel hat in etwa das Niveau einer (schlecht insze­nier­ten) Daily Soap. Und die tue ich mir auch nicht an.

  12. Die 'Blätter' haben einen kon­ser­va­ti­ven Hang zur Staatstreue, nur sehr sel­ten gibt es pro und con­tra, Kritik am Status quo kommt zwar vor, ist aber fast so schwer zu fin­den wie eine Nadel im Heuhaufen.

    Annett Mängel (nomen est omen) hat schon lan­ge ganz beson­ders die Kinder im Visier. "Und selbst wenn Kinder "nur" ihre im Homeoffice arbei­ten­den Eltern anstecken, besteht mit jeder Infektion die Gefahr eines schwe­ren, auch töd­li­chen Verlaufs.", kom­men­tier­te sie knapp zwei Jahre zuvor in den Blätter 4/2021 (Kampf gegen Corona: Die fata­le Inkonsequenz), ganz im Geiste der unse­li­gen Handlungsanweisung des BMI-Strategiepapiers vom Frühjahr 2020 – "Um die gewünsch­te Schockwirkung zu erzie­len, müs­sen die kon­kre­ten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die mensch­li­che Gesellschaft ver­deut­licht wer­den: […] 2) "Kinder wer­den kaum unter der Epidemie lei­den": Falsch. Kinder wer­den sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qual­voll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld dar­an zu sein, weil sie z.B. ver­ges­sen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erle­ben kann." Und sie hat bis heu­te nichts dazu­ge­lernt, ihr Realitätssinn ist noch gestör­ter als der von Lauterbach, der sich immer­hin, wenn auch nur halb­her­zig, für die unsin­ni­ge Drangsalierung der Kinder entschuldigte.

    Wie Boris Büche tref­fend fest­stellt, sind ihre wis­sen­schaft­li­chen Quellen durch­wegs nur jour­na­li­sti­sche Medienberichte. 

    "Man darf als gesi­chert anneh­men, daß der Autorin die gro­ße Cochrane-Metastudie zu Masken bekannt ist."
    Ja Artur, doch dei­ne Annahme, sie igno­rie­re die­se Studie, stimmt nicht. "Schwurbler die das Review tri­um­phie­rend als Beweis ver­brei­tet haben, Masken wären ohne Evidenz/nicht wirk­sam müs­sen jetzt ganz stark sein! Die Chefredakteurin des @cochranecollab Karla Soares-Weiser erklärt dass die Autoren zuviel Raum für Misinterpretation lie­ssen und dass die Studie kei­nes­wegs den Sinn von Masken infra­ge stel­len soll­te.", ret­weete­te die 'ost­see­freun­din' gestern begei­stert – https://​twit​ter​.com/​o​s​t​s​e​e​f​r​e​u​n​din – (ost­see­freun­din = Annett Mängel / vergl. https://​www​.blaet​ter​.de/​a​u​t​o​r​e​n​/​a​n​n​e​t​t​-​m​a​e​n​gel).

  13. Herzlichen Dank an
    @Ulf Martin 11. März 2023 um 1:36 Uhr
    Die Overton-Rezension trifft den Kern des Problems. Große Teile der ehe­ma­li­gen Linken sind zu Wadenbeißern der Herrschenden ver­kom­men, dort „lin­ke Brahmanen“ genannt. Kein Wunder dass ver­nünf­tig geblie­be­ne Menschen sich davon mit Grausen abwenden.
    "In den vor­mals links­li­be­ra­len "Blät­tern für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik…" fin­det man nur noch rechts­au­tori­tä­re Anmaßungen. Welches Gewicht hat die­se Strömung eigent­lich noch? Ich spü­re nur dass deren Aktivitäten in sozia­len Medien etwas vor­spie­geln, das sich dann in Gestalt von 500 Gegendemonstranten wider­spieglt wo 60 000 Leute demonstrieren.

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