So überschreibt mdr.de diesen Beitrag:
»In der Uniklinik in Leipzig ist ein Mann an einer Sinusthrombose verstorben. Weil sich der Patient kurz zuvor gegen das Coronavirus impfen lies [sic], überprüft die Klinik gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut einen Zusammenhang.«
mdr.de (10.6.)
Damit dürfte das Ergebnis bereits feststehen. Glücklicherweise wird der Wirecard-Skandal nicht von dem Unternehmen und der Bafin überprüft, sondern von einem Bundestagsuntersuchungsausschuß. Wäre das bei vermuteten "Impftoten" nicht langsam auch mal eine Idee?
Der Mann ist "über 40 Jahre alt" (?). Die Fälle werden immer seltener:
»In Leipzig ist in dieser Woche ein Mann an den Folgen einer Sinusthrombose verstorben. Aufgrund der zeitlichen Nähe könne der Tod des über 40 Jahre alten Mannes mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca in Zusammenhang stehen, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums Leipzig am Donnerstag. Allerdings seien die Untersuchungen der Laborergebnisse noch nicht abgeschlossen.
Überprüfung im Paul-Ehrlich-Institut
Nach Angaben der Klinik habe man alle Informationen zu dem Fall an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weitergegeben. Dort sollen sie nun überprüft und bewertet werden.
Thrombosen äußerst selten
Nach Angaben des PEI waren in Deutschland bis Anfang Juni 102 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca gemeldet worden. Die sehr seltenen Fälle dieser Hirnthrombosen wurden demnach ausschließlich nach der ersten Impfdosis berichtet. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts wurden bis Anfang Juni in Deutschland 8.586.297 Erstdosen dieses Impfstoffs verabreicht. Bei den Betroffenen begannen die Symptome demnach meist innerhalb von 29 Tagen nach der Impfung. Die Nebenwirkungen seien bei 67 Frauen und 35 Männern aufgetreten. 21 Menschen seien gestorben.«
Haha, nein, die sind notstandsgeil. Die wollen den Notstand und keinen Untersuchungsausschuss. Die sind – in ihrer übergroßen Mehrheit, AfD ausgenommen – derart doof im Parlament und im wahrsten Sinn verkommen, dass sie erst gar nicht darauf kommen.
Der Vorschlag von Maaßen (CDU), künftig das Mehrheitswahlrecht walten zu lassen, ist das einzig Vernünftige, was helfen könnte.
@sv: Warum nicht gleich das Dreiklassenwahlrecht?
Aus guter Gewohnheit fehlt mir im MDR-Zitat ein [sic], hat sich in den 'Anreißer' doch der Imperativ zu 'lesen' eingeschlichen.
@Ebsylon: Merci, nachgetragen!
102 Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfungen sind also "sehr selten"? Klar, für die quantitative Einordnung und eine entsprechende Klassifizierung in einem Beipackzettel mag das wohl zutreffend sein, dass diese Nebenwirkung, gemessen an der Gesamtzahl der Geimpften, "sehr selten" vorkommt. Aber für die Beurteilung eines Zusammenhangs einer Nebenwirkung mit einer Impfung spielt es doch auch eine Rolle, wie häufig die als Nebenwirkung auftretenden Beschwerden ansonsten in der Bevölkerung vorkommen. Und da darf man vielleicht schon auch daran erinnern, dass statistisch – wenn ich mich recht erinnere – gerade einmal ein(!) Fall einer Sinusvenenthrombose erwartbar gewesen wäre (zumindest zum Zeitpunkt, als die ersten Sinusvenenthrombosen nach Impfung beobachtet wurden – das Verhältnis mag jetzt ein anderes sein). Denn eine Sinusvenenthrombose ist schon grundsätzlich ein sehr seltenes Phänomen (1 : 1.000.000 oder so). Das wurde vom PEI selbst dann noch betont, um einen Zusammenhang mit der Impfung als unwahrscheinlich darzustellen, als die Zahl der Sinusvenenthrombosen bereits bei 5 lag. Bei 7 – als also der statistisch erwartbare Wert bereits um den Faktor 7 überschritten wurde – fing das PEI dann doch langsam an, einen Zusammenhang mit der Impfung in Betracht zu ziehen.
Jetzt stehen wir bei 102 Fällen von Sinus- und Hirnvenenthrombosen – die offenbar in ca. 20% der Fälle auch tödlich verlaufen – bei ich weiß nicht genau wie vielen Millionen Geimpften in Deutschland, jedenfalls aber in einem Verhältnis, das einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Impfung überdeutlich nahelegt. Und diese 102 Fälle sollen quasi vernachlässigbar sein, weil das ja eine "sehr seltene" Nebenwirkung ist? Das ist wirklich ein Grad an Verblendung (und Verblödung), der mich zwar mittlerweile nicht mehr überrascht, aber in dem Ausmaß doch immer wieder beeindruckt und mich – so sehr ich Herrn Aschmoneits Optimismus gerne teilen möchte – für die weitere Entwicklung sehr pessimistisch stimmt. Wer bei solchen Zahlen (und da geht es ja nur um eines von vielen Risiken) nicht schreiend Reißaus nimmt vor einer Impfung, sondern sogar noch um die Impfung bettelt und den Arm hochkrempelt, dem ist schlicht und einfach nicht zu helfen. Und mit solchen Leuten ist nichts anzufangen, schon gar nicht eine emanzipatorische Alternative zum bestehenden kapitalistischen Elend. (Ich werde mich trotzdem immer wieder gerne von Herrn Aschmoneits Optimismus anstecken lassen und kann nur hoffen, dass er Recht behält.)