"Maske auf und Maul halten"

Das kön­ne nicht die Lösung sein, moniert die "Zeit" in einem Kommentar.

Wundersamerweise sind in der Frage der Maskenpflicht alle Bundesländer in weni­gen Tagen zu der (ver­mut­lich wis­sen­schaft­li­chen) Erkenntnis gekom­men, dies sei ein Top-Idee.

Bislang galt das (ver­mut­lich aus wis­sen­schaft­li­chen Gründen) als höchst umstrit­ten. Auch das RKI hat­te wochen­lang eher abge­ra­ten, war dann aber ohne irgend­ei­ne Begründung umgeswitcht.

Auch hier erle­ben wir wie­der: Politische Entscheidungsträger suchen sich aus, von wem sie "bera­ten" wer­den wol­len. Abweichende Positionen sind nicht gefragt. Etwa wie die des noto­ri­schen Verschwörungstheoretikers Frank Ulrich Montgomery, sei­nes Zeichens Weltärztepräsident (kei­ne Ahnung, was das für eine Funktion ist).

"Weltärztepräsident – Montgomery kri­ti­siert Maskenpflicht 
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die ab kom­men­der Woche in ganz Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus gel­ten­de Maskenpflicht scharf kri­ti­siert. Er tra­ge zwar sel­ber "aus Höflichkeit und Solidarität" eine Maske, hal­te aber eine gesetz­li­che Pflicht für "falsch", sag­te Montgomery der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Link

Auch frü­he­re Positionen Montgomerys wur­den beharr­lich igno­riert, etwa zu den Themen Lockdown:

"Ich bin kein Freund des Lockdown. Wer so etwas ver­hängt, muss auch sagen, wann und wie er es wie­der auf­hebt. Da wir ja davon aus­ge­hen müs­sen, dass uns das Virus noch lan­ge beglei­ten wird, fra­ge ich mich, wann wir zur Normalität zurück­keh­ren? Man kann doch nicht Schulen und Kitas bis Jahresende geschlos­sen hal­ten. Denn so lan­ge wird es min­de­stens dau­ern, bis wir über einen Impfstoff ver­fü­gen. Italien hat einen Lockdown ver­hängt und hat einen gegen­tei­li­gen Effekt erzielt. Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung inner­halb des Lockdowns über­haupt nicht ver­lang­samt. Ein Lockdown ist eine poli­ti­sche Verzweiflungsmaßnahme, weil man mit Zwangsmaßnahmen meint, wei­ter zu kom­men, als man mit der Erzeugung von Vernunft käme." Link

Oder zu Zwangsmaßnahmen wie in Bayern:

'Der Freistaat ste­he bun­des­weit bei den Infektionszahlen am schlech­te­sten da, habe die höch­ste Sterbequote und die nied­rig­ste Verdopplungszeit bei den Infektionen. „Dass Herr Söder da Ängste ent­wickelt, kann ich nach­voll­zie­hen“, beton­te Montgomery. „Es hilft aber nichts, das Denken aus­zu­schal­ten. Wir brau­chen Vernunft, kei­ne dra­ma­ti­schen Aktionen.“

Statt „die­ses nach außen vor­ge­tra­ge­ne Auftreten als har­ter Mann“ plä­dier­te Montgomery dafür, auf Freiwilligkeit zu set­zen und die Menschen mit­zu­neh­men. Je län­ger Kontakteinschränkungen vor­ge­schrie­ben wür­den, umso pro­ble­ma­ti­scher wer­de die Situation gera­de von älte­ren und ein­sa­men Menschen. „Da muss man in bestimm­tem Umfang Freiheiten zulas­sen, sonst gerät die Situation aus den Fugen und der Konsens in der Gesellschaft geht ver­lo­ren.“' Link

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