Mecklenburg-Vorpommern: Keine Joints fürs "Impfen"

Am 1.7. berich­tet ndr​.de, daß in MV "der Impfmotor ins Stottern gerät". Besonders schlimm ist es im Landkreis Rostock:

»… Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wer­den der­zeit durch­schnitt­lich rund 15 Prozent der Impftermine abge­sagt, in Spitzen sogar fast jeder zwei­te. Wie Recherchen des NDR in Mecklenburg-Vorpommern erga­ben, kommt es in Einzelfällen zu noch höhe­ren Ausfallquoten. So wur­den im Landkreis Rostock am ver­gan­ge­nen Montag nach Kreisangaben von 245 Buchungen für eine Zweitimpfung mit AstraZeneca-Impfstoff nur drei wahr­ge­nom­men. Mittlerweile sei die Ausfallquote aber wie­der auf rund 20 Prozent gesun­ken, sag­te Kreissprecher Michael Fengler NDR MV Live.«

Cathleen impft flott weg

»Dagegen sieht die Schweriner Allgemeinärztin Cathleen Radtke in ihrer Praxis kei­ne Anzeichen für eine Impfmüdigkeit. "Wir imp­fen flott weg, wobei wir jetzt mitt­ler­wei­le bei den Zweitimpfungen sind", sag­te sie NDR MV Live. Sie ver­mu­te eher, dass vie­le der­je­ni­gen, die jetzt noch nicht geimpft sind, sich auch nicht imp­fen las­sen wol­len. "Aber bei mir ist das ein rela­tiv klei­ner Prozentsatz."«

Relativ ist rela­tiv. Zur Not klingt sie die Impfmuffel aus dem Bett:

»Wir ken­nen ja unse­re Leute und wenn dann einer nicht kommt, dann wür­den wir den schon aus dem Bett klingeln.«

Merke: SkeptikerInnen sind Faulpelze. Von Joints hält auch sie nichts:

»Andere Länder set­zen auf Anreize, um Zögernde und Skeptiker doch noch zum Piks zu bewe­gen. In Kanada besi­pi­els­wei­se bekom­men Menschen, die sich imp­fen las­sen, Cannabis geschenkt, in den USA Donuts und in Griechenland gibt es Einkausgutscheine. In Österreich wer­den Partys für die­je­ni­gen ver­an­stal­tet, die sich imp­fen las­sen. Die Ärztin Cathleen Radtke steht sol­chen Boni skep­tisch gegen­über. Sie wür­de statt­des­sen auf Aufklärung set­zen. Das habe sich bei ihren Patienten bewährt. Viele der Patienten, die einer Impfung zunächst unent­sh­cloi­s­sen [sic] oder skep­tisch gegen­über stan­den, sei­en nach einem Aufklärungsgespräch von den Vorteilen der Impfung über­zeugt gewe­sen, so Radtke…«

Eine vor­bild­li­che Initiative ist zwei­fel­los diese:

»Impf-Absagen telefonisch und online möglich

Über die Extra-Hotline für Terminabsage (0385/20279918) kön­nen sowohl Online-Termine als auch tele­fo­nisch ver­ein­bar­te Termine abge­sagt wer­den. Darüber hin­aus sind Terminabsagen auch per Mail mög­lich. Hierfür hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine Mailadresse geschal­tet: absagen-​corona-​impftermin@​la-​gus.​mv-​regierung.​de.«

Dem Vernehmen nach arbei­tet das Amt an einer App mit dem Namen "SiGGI – Sand im Getriebe – Gesellschaftliche Initiative". Damit kön­nen nach Auftreten von Nebenwirkungen bei der ersten "Impfung" Folgetermine auto­ma­tisch stor­niert wer­den. Eine dem­nächst geplan­te Version soll die Option beinhal­ten, Termine zu ver­ein­ba­ren, die die User gar nicht wahr­neh­men wollen.

5 Antworten auf „Mecklenburg-Vorpommern: Keine Joints fürs "Impfen"“

  1. Frage:
    Wie bekom­me ich denn über­haupt einen Termin? 

    Frage:
    Was ist mit den Menschen, die bis­her noch kei­nen Termin haben?

    Frage:
    Fallen die ohne Termin dann durch­ˋs Raster?

  2. Die Cathleen hat schon tol­le Ideen. Sind unauf­ge­for­der­te Werbeanrufe nicht ver­bo­ten? Wenn das der Verbraucherschutz erfährt. Da gibt's eine Abmahnung. Oder muss man sich das aus dem Bett klin­geln so vor­stel­len, wie bei einem Staubsaugervertreter? Hier wird wohl auch die Grenze zur uner­laub­ten Werbung für Freiberufler angetestet.

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