
In dem Artikel ist zu lesen:
»… Was es jetzt braucht, ist nicht mehr Offenheit, sondern ein scharfer Keil. Einer, der die Gesellschaft spaltet. Wenn davon die Rede ist, entsteht schnell ein Zerrbild im Kopf, als würde das Land in zwei gleich große Teile zerfallen. Doch so ist es nicht. Richtig und tief eingeschlagen, trennt er den gefährlichen vom gefährdeten Teil der Gesellschaft.
Sicher, es ist nicht ganz leicht, den Spaltpunkt exakt zu treffen. Liegt er zu weit außerhalb, können die Extreme weiter wachsen. Liegt er zu weit innerhalb, gehen legitime kritische Stimmen verloren. Man wird diese Grenze immer wieder neu austarieren müssen. Ein Anfang wäre ja schon, alles nicht faktenbasierte, unwissenschaftliche und staatsfeindliche auszuschließen. Falschbehauptungen sind keine Meinung, Hetze ist keine berechtigte Sorge. Wer das nicht begreift, gehört auf die andere Seite. Dann ist Spaltung nicht das Problem, sondern Teil einer Lösung. Denn nur wenn Ruhe ist vor diesem Geschrei, lässt sich geduldig reden mit denen, die nah an der Kante stehen.«
(Hervorhebungen nicht im Original.)
Das Buebchen hat Angst um seine Pfruende. Und beherrscht die Rechtschreibung aber nicht. Das zum Faktenbasierten, Unwissenschaftlichen und Staatsfeindlichen. Ausserdem noch "Einigkeit und Recht und Freiheit".
Oh, das fällt mir auf Twitter ständig auf. Einige staatsnahe Medienschaffende und diverse Politiker hetzen am schlimmsten. Twitter wird in Deutschland von einigen Millionen genutzt. Die meisten hetzen definitiv nicht 🙂
Darauf habe ich in meiner letzten "Rundmail an meinen Bekanntenkreis" (natürlich wie immer mit anonymisierten Empfängeradressen) auch verlinkt und ein paar Zitate daraus gebracht.
Wie immer hat sich niemand gemeldet.
Aber während eines Telefonates mit einer der Empfängerinnen (über ein berufliches Thema) stellte sich heute heraus, dass selbst die Toleranten unter "denen" und "uns" nun wirklich Welten trennen:
Die von mir sehr wertgeschätzte (gespritzte, aber ansatzweise noch aufgeweckte) Kollegin empfahl mir doch tatsächlich, mich öfter mal mit Menschen zu treffen, die nicht so dächten wie ich.
Ich antwortete: "Liebe X., das ist zweifelsohne ein gute Idee. Nur leider haben sich die alle bis auf ein, zwei Freunde aus meinem näheren Bekanntenkreis vertschüsst. Und wenn wir uns sehen, dann wollen die von "Corona" nix hören, aber mir immer davon erzählen, wie toll der letzte Kinobesuch war und was für einen schnuckligen neuen Italiener sie da wieder aufgetan hätten. Wenn ich dann frage: >Verzeihung, aber wisst Ihr überhaupt, dass man Menschen wie mir verboten hat, ins Kino und ins Restaurant, ins Theater und ins Café, ins Fitnessstudio und zum Friseur zu gehen? Und könnt ihr euch vorstellen, dass mich euer Geplapper über euer Lebensidyll einfach nur entsetzt?<, dann ernte ich schockierte Blicke.
Schockiert, nicht etwa weil die dann merken würden, dass ich eine dieser tyrannisch-terroristischen Gefährderinnen namens "Ungeimpfte" bin (das wissen die und akzeptieren es). Sondern schockiert, weil die auch nicht ansatzweise begriffen haben, WAS das heutzutage in diesem Lande heißt."
Und auch jene Kollegin war ziemlich schockiert. Aus genau dem gleichen Grund.
Die Leute leben einfach ihr kleines, mehr oder minder idyllisches ('hurra, ich darf wieder ins Restaurant, und dass ich mich zigmal kontrollieren und registrieren lassen muss, find ich langsam richtig toll') Leben.
Und die sehen an uns einfach vorbei.
~ ~ ~
Meine Großeltern haben immer behauptet, nie "etwas" gesehen zu haben, nie gesehen zu haben, wie Juden Unrecht angetan wurde, nie gesehen zu haben, wie Juden (aus ihrem eigenen Haus, aus ihrer Straße!) abtransportiert wurden. "Die" seien halt einfach irgendwann nicht mehr da gewesen. Und im Krieg dann hätte man ja mehr als genug mit sich selbst zu tun gehabt.
~ ~ ~
Die sehen einfach an uns vorbei. Jetzt.
(Und nein: Ich vergleiche mich nicht mit einer Jüdin in Nazideutschland! Da gibt es keine Vergleichsbasis.
Aber ich vergleiche die TäterInnen und die MitläuferInnen damals und heute. Und da gibt es eine breite Vergleichsbasis.)
Und diese Blindheit, die ich heute hautnah erlebte bei jemandem, der immer noch tolerant ist, hat mich ziemlich fassungslos gemacht.
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, wer nicht betroffen ist, den scheint es nicht zu interessieren, was den anderen widerfährt, damals wie heute. All die menschenverachtenden, böswilligen und verfassungswidrigen Vorschläge zur Impferpressung werden einfach hingenommen, kein Aufschrei, kaum Protest. Beängstigend!
Witwesk
Herzlichen Dank für Ihre Worte! Worte können Balsam für die Seele sein.
@Witwesk Sie sprechen mir so sehr aus dem Herzen, danke! Meine, inzwischen 87 jährige Mutter sagte bereits im Frühsommer des Jahres 2020 (!), das fühlt sich an wie in ihrer Kindheit. Da musste sie vom Bürgersteig treten, weil sie als Kind nicht den "richtigen" Gruß gezeigt hätte. Sie hatte "Guten Tag" gesagt.….
!
@Witwesk: Wir müssen uns schon entscheiden: Leben oder leben lassen.
Es tut mir sehr leid das zu hören. Gibt es dort wo du lebst keine "Widerstandsgruppe"?
Dort wo ich lebe, gelingt es uns allmählich, eine wirklich schöne alternative Parallelwelt und ‑strukturen zu schaffen.
@Jel: Ich arbeite als und mit den Freien Linken Berlins im Protest.
Dennoch: Ich habe nicht vor, mich in einer "Parallelwelt" wohlig einzurichten.
Denn 1. werden die nicht von langer Dauer sein, sondern bald vom Regime "ausgehoben" werden.
Und 2. müsste ich mir dann genauso den Vorwurf machen, in einem illusionären Idyll zu leben, wie ich ihn meinen gespritzen, aber ansatzweise noch toleranten, wenn auch gegenüber der gesellschaflichen Entwicklung "blinden" Bekannten mache.
(3. schließlich noch ein persönlicher Grund: Ich hab's nicht so mit "alternativ" und "Kommune" etc.)
Same here. Ich stehe als eingefleischte Benutzerin des ÖPNV vor einer Herausforderung: Zur (noch vorhandenen) Arbeit latsch ich eben zu Fuss. Allerdings wird das sonntägliche Familientreffen im 30 km entfernten Heimatort schwierig. Vorigen Sonntag die letzte Fahrt als freie Ungetestete erwartete ich ein: ‑Un, wie machse dat denn demnächst, wie kommse dann hierhin- von meinen Lieben. Aber, nichts. Das ist denen garnicht bewusst (?), was das für mich bedeutet…Stattdessen teilte mir mein Bruder seinen Termin fürs Buuustern mit. Geistiges Impferno, allerorten. Kopfschüttel.
Die gleiche Erfahrung mache ich auch, allerdings bereits seit Mai letzten Jahres.
nicht erst seit 2, 3 oder sonst was G außer gesund sondern seit Beginn der Maskenpflicht. Solange es reicht, bis zur eigenen Nasenspitze zu gucken, ist die Welt in Ordnung.
Es nützt auch nichts darauf hinzuweisen, dass das zweifach Astra-geimpfte Zahnerztpersonal genauso ungeschützt ist wie ich. Wie hieß es da: „Darauf kommt es ja nicht an!“
Besonders herzig der Vorschlag, ich könnte doch ein Gesichtsvisier tragen, damit man mich richtig einordnen kann.
Mir ziehen solche Äußerungen den Boden unter den Füßen weg.
Dazu passend auch diese Begebenheit.
"Interessante Post
Geschrieben am 17. November 2021 von Witwesk"
https://c‑laude.de/interessante-post/
(Gibt es eine Möglichkeit sich euch anzuschließen beim Demonstrieren?)
@ Benjamin:
Die Berlin-Brandenburger Freie Linke ist am besten über einen Telegram-Kanal zu erreichen (es gibt auch eine ganz einfach googlebare Homepage, doch die ist etwas lahm; aber da tut sich demnächst was Neues): https://t.me/fl_bahnhofshalle_bundesweit.
Von dort kannst du den Berliner Haupt-Kanal auswählen. Allerdings möchten wir neue Menschen persönlich kennenlernen.
Eine Gelegenheit dazu hast Du z.B. schon am kommenden Samstag von 12 bis 18 Uhr auf dem Nettelbeckplatz (U-/S‑Bhf. Wedding), denn dort veranstalten wir zusammen mit vielen anderen Initiativen den "Markt der Demokratie".
Ich würde mich sehr freuen, Dich dort zu sehen.
Wenn Du erst einmal nur über Aktionen der Freien Linken informiert werden möchtest, kannst Du auch diesen Kanal abonnieren: https://t.me/AufzugInfokanalBundesweit
Einen herzlichen Gruß aus dem Witwesk von Corinna
@Witwesk
(((((war da, aber keiner kannte den Eisbären 😉 )))))
@Benjamin:
Oh, das tut mir sehr leid. Dort waren ja noch Menschen von vielen andere Initiativen, die mich gar nicht kennen.
Und von den Freien Linken kennen mich die meisten als Corinna oder unter meinem Telegram-Avatar "Witwesk" (demselben, der hier erscheint).
Das mit dem Eisbären wissen nur ein paar. Hättest Du den Kameramann gefragt (der aber ab etwa 16 Uhr nicht mehr da war), hätte er Dich an die Frau mit den orangefarbenen Stiefeln verwiesen: Das war ich gestern auf dem frustrierenden Markt der Demokratie, der frustrierend war vor allem, weil die Polizei von Beginn an eine erschreckende Eskalationsstrategie gegen uns anwandte (es sind wegen "Verstoßes gegen die Maskenpflicht und /oder den Mindestabstand" – die dort unter freiem Himmel über uns paar Männeken von Anfang an verhängt worden waren, Ordnungswidrigkeitsstrafen bis zu 5.000 Euro [sic!!!!] angeordnet worden, und es kam zu gewaltsamen Verhaftungen ohne jedwede Berechtigung).
Und der auch frustrierend war, weil so wenig BesucherInnen kamen – und das lag nicht allein am Regen, der zwei Stunden nach Beginn einsetze und nicht mehr aufhörte, das lag auch daran, dass die Deutschen so autoritätsgläubig und träge sind.
Aber die Arbeit geht weiter: Am 4.12. auf der Demonstration!
In Ergänzung zu Ihren Erfahrungen @Witwesk, eine persönlich erlebte Analogie vom gestrigen Montag in einer Besprechung im kleinen Kreis eines deutschen, recht bekannten und großen Konzerns hinsichtlich historischer Ereignisse von vor rund achtzig Jahren. Und auch ich will das eine nicht gleichsetzen mit dem anderen:
Es sei alles so stressig momentan. Man müsse jetzt in kürzester Zeit die Logistik beim Pförtner installieren, alle kontrollieren zu können, die rein wollen. Man könne ja den schrecklichen Impfverweigerern mit der elektronischen Zugangskarte (quasi beim „Stempeln“) erst mal den Zugang verweigern bis diese mit einem Aufkleber ihren Status sichtbarer machen könnten. Solange würde man vielleicht mit Sicherheitsfirmen und überhaupt – machen die einem Arbeit kehr…
Es wird logistisch optimiert, schneller markiert und erkannt. Der effiziente Weg gesucht. Werden Züge bestellt. Wird Personal aufgeboten, werden Hebel bewegt, alle Kraft mobilisiert und die Rüstung verschärft. All derweil die Diskussion nicht gesucht. Denn diese Volksverräter und Dolch-Stosser haben es ja nicht anders gewollt und verdient…
In dem kleinen Kreis in der deutschen Firmenzentrale schauten sich zwei Augenpaare bedrückt an und schwiegen während die anderen sich überboten mit Effizienzvorschlägen zum Wohle unserer Gesundheit.
Alles grad live erlebt. Ich hatte keinen Vater mehr, als ich alt genug war, ihn zu fragen: Wie konnte das alles nur geschehen hier: https://m.youtube.com/watch?v=466eQ2kkQKk
Das Weiß ist irreführend und der Maulkorb fehlt, vielleicht in rot, mit weißem Kreis und so?
Meine Oma hatte es durchaus bemerkt, als ihre Nachbarn abtransportiert wurden. Und sie bezeichnete diese Zeit immer als einen Sumpf, wobei man sich nicht wehren konnte und immer tiefer versank.
Was mich so schockiert ist, dass die Denkungsweise meiner Mitbevölkerung zum größten Teil genauso ist wie damals. Allen Parolen "Nie wieder Faschismus" zum trotz.
Manuel Atug
@HonkHase
Wenn eine Regierung nach 2 Jahren Pandemie immer noch nicht genug Vorsorgen kann und lieber den absoluten Notnagel Bundeswehr im Inneren tausendfach als Normalzustand verwendet.
Peinlich, lächerlich, nicht mehr nachvollziehbar oder begründbar.
Staatsversagen XXL
https://twitter.com/HonkHase/status/1462787252355018778
[oder bringt man die MA schon einmal dezentral in Stellung?]
@Witwesk
Schockiert, nicht etwa weil die dann merken würden, dass ich eine dieser tyrannisch-terroristischen Gefährderinnen namens "Ungeimpfte" bin (das wissen die und akzeptieren es). Sondern schockiert, weil die auch nicht ansatzweise begriffen haben, WAS das heutzutage in diesem Lande heißt.
Das ist mir so auch schon passiert.
Bus und Bahn ist ab dieser Woche auch nicht mehr. Demnächst versperren sie uns noch den Zugang zum Lebensmittelhandel. Die drehen völlig frei. Ich komm mir vor, als hätte ich Lepra, oder die Pest.
Als nächstes brechen dann die Soderkommandos mit Gasmaske und Schutzanzug zum Spritzen in die Wohnungen ein.
Ich sehe das so:
In fast jeder Redaktion werden durch Dritte bezahlte Hetzer beschäftigt. Leute, die in "normalen Zeiten" es beruflich zu nichts gebracht hätten.
Dieser Hetzer der Wochenzeitung Die Zeit konkurriert mit einem gewissen Herrn Göbbels.
Aber wiederum ist keiner gezwungen, das Hetzblatt Die Zeit zu lesen. Man könnte auch ein öffentliches Schreddern tausender Ausgaben der Zeit veranstalten.
@Jo: Nein! Das Verbrennen von Büchern ist ganz sicher nicht etwas, das zu einer aufklärerischen Arbeit gehört, im Gegenteil. Gilt auch für Zeitschriften.
@ Witwesk Das entspricht auch voll und ganz meiner Beobachtung. Und es ist auch genau das, was mich besonders beunruhigt. Während von woken Mitbürgern jede noch so kleine vermeintliche Diskriminierung angeprangert wird, werden die Würde und Rechte eines Viertels der erwachsenen Bevölkerung von den einen mit Füßen getreten und von anderen schlichtweg ignoriert.
@Witwesk
Danke für diesen Beitrag. Ich denke, dass er ins Schwarze trifft.
Und ins Mark.
"Modern" würde ich das nicht nennen, was der germanistische Musikwissenwissenschaftler und demzufolge natürlich Experte für Fakten und Staatstheorie so von sich gibt. "Zeitgenössisch" passt besser.
Einen Keil zu treiben, um das "Gefährliche" vom "Gefährdeten" zu trennen…
Der zuverlässigste Hetzer im Land bleibt der vermeintlich aufgeklärte Bildungsbürger. Niemand sonst ist so bereit, seine eigene, höchst beschränkte Sicht der Dinge anderen aufzudiktieren und am eigenen Wesen die Welt genesen zu lassen.
Mit dieser Passage zumindest liegt er richtig:
"Ein Anfang wäre ja schon, alles nicht faktenbasierte, unwissenschaftliche und staatsfeindliche auszuschließen. Falschbehauptungen sind keine Meinung, Hetze ist keine berechtigte Sorge."
Dann dürften angebliche Experten wie Lauterbach & Co. ja nirgendwo mehr zu Wort kommen.
Wenn man im Hinterkopf behält, dass Menschen, die schlecht über andere reden, eigentlich sich selbst meinen (Projektion), dann liest sich der Zeit-Artikel eigentlich recht interessant.
Ich wünsche dem jungen Mann Selbsterkenntnis, da kann er noch viel lernen.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__130.html
Die Anzeige gegen den Mann ist gestellt, das dürfte auch kaum nicht im öffentlichen Interesse sein, sodass der Staatsanwalt Anklage erheben muss!
@Witwesk:
mit Freunden/Bekannten habe ich mich zwar auch früher gerne mal über Film X oder die Qualität von Restaurant Y unterhalten, aber wenn jetzt die Rede darauf kommt, dann erwähne ich, dass mir die Lust vergangen ist, mich irgendwo aufzuhalten wo ich beim Eintritt:
– einen Lebensberechtigungsschein vorweisen und
– mich zwecks "Kontaktnachverfolgung" registrieren und
– eine Gesichtswindel tragen muss.
Das Gefühl können die meisten nachvollziehen. (Dass das jemand "richtig toll" fand? Kam noch nicht vor).
Manchmal füge ich dann hinzu, dass ich mich – ungeachtet meines "Impfstatus" – erst gar nicht in einer Gesellschaft aufhalten möchte, die dies klaglos hinnimmt.
Optional auch die Bemerkung:
Wenn denn tatsächlich ein "Killervirus" zirkuliert, dessen Gefährlichkeit (weit!) über das hinausgeht, was ein Durchschnittsbewohner der BRD bereits durchlebt hat, ohne es zu bemerken (anekdotische Kurzberichte ausgenommen: z.B. über die vorletzte, zweiwöchige Krankschreibung, die kein Erholungsurlaub war), dann geht man weder in Kinos noch in Restaurants.
Erst recht nicht, wenn man durch etwas "immunisiert" ist, das lediglich einen selbst vor "schwerem Verlauf" oder Tod einigermaßen schützen soll.
Diese Artikel und der FAS-Artikel "Kontrolliert uns!" sind ein bisschen gruselig. 🙂
Es scheint mir nachvollziehbar, dass eine kapitalistische Gesellschaft spaltet. Die radikale Mitte entledigt sich sozusagen ihrer Ränder. Und all dies im Namen der Wissenschaft und der Wahrheit. Es ist sehr interessant Zeuge eines gesellschaftlichen Wandels zu sein.
Manchmal google ich in den Zeugnissen der alten Normalität bei der bpb. Z.B. das hier aus dem Jahr 2009:
"Mehrheitsprinzip. In einer Demokratie gilt der Grundsatz, dass bei Wahlen und Abstimmungen die Mehrheit entscheidet und dass die Minderheit die Mehrheitsentscheidung anerkennt. […] Das Mehrheitsprinzip ist eine Kompromisslösung. Die Entscheidung der Mehrheit muss nicht "richtig" sein. Das Mehrheitsprinzip gewährleistet aber, dass Konflikte friedlich ausgetragen werden."
https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39287/demokratie
Da fragt man sich wirklich, was in die Redaktion der Zeit gefahren ist, die anscheinend zum Reinigungsdienst am verseuchten Volkskörper blasen lässt.
Wann wohl der erste nach Lagern goebbelt?
Für eine weiße Weste hat's wohl nicht gereicht.
Den Text dieses T‑Shirt-Mannes, wenn er denn nicht satirisch gemeint ist, halte ich durchaus für justiziabel, worauf @Xman hier schon hinwies, zumindest für verantwortungslos und gehässig. Was ist nur aus der ZEIT einer Gräfin Dönhoff geworden, die ich seit Schülerzeiten in den 1960ern bis in die 90er gerne las!
Zitat: Wo bleibt das Ethos? – Am puren Egoismus geht jede Gesellschaft zugrunde – von Marion Gräfin Dönhoff, 5. Juli 1996 Quelle: © DIE ZEIT 1996 https://www.zeit.de/1996/28/ethik.txt.19960705.xml :
(…) Eine Ethik der Verantwortung ist heute noch viel notwendiger als früher. Der Philosoph Hans Jonas sagte einmal: "Früher mögen die Zehn Gebote als Orientierungshilfe ausgereicht haben, aber im Zeitalter des Globalismus und in Anbetracht des Zerstörungspotentials, über das der Mensch verfügt, sowie angesichts des technischen Fortschritts, der es möglich macht, GENE ZU VERÄNDERN, vielleicht einen neuen Menschen zu kreieren, müssen wir eine Ethik entwickeln, die uns bewusst werden lässt, wie groß unsere Verantwortung ist." Manchmal fragt man sich besorgt: Wird die Demokratie unter den obwaltenden Umständen weiter bestehen können? Nicht, dass die Gesellschaft ihrer überdrüssig wäre, sie bejaht Pluralismus, ist froh über Rechtssicherheit und Freiheit, aber sie lehnt viele derzeitige Erscheinungsformen der Demokratie ab. Die Bürger sind verdrossen, sie treten aus der Kirche aus, aus den Parteien, den Gewerkschaften, sie schimpfen über die Politiker, haben kein Vertrauen mehr zu den Parlamentariern, behaupten, diese dächten nur an ihre Wiederwahl und kümmerten sich nicht um die wirklichen Probleme. Die Politiker ihrerseits erklären, die Medien seien an allem schuld. Die Gesellschaft ist ganz einfach frustriert. (Zitat Ende)
Gebt den Menschen, die nicht gentherapeutisch behandelt werden möchten, doch einfach ein eigenes Land, in dem sie endlich in Ruhe leben können! Aber zu gleichen Bedingungen, versteht sich.
Gebt den Ungeimpften einen eigenen Staat!
Was ist aus der "Zeit" mittlerweile für ein morbides Blatt geworden. Was für ein "geistiges Niveau" das m.E. jedem intellektuellen Anspruch nicht mehr gerecht werden kann.
Sie ist für mich zu einem "Sumpfblatt" unterster Schublade (s.o.)mutiert ist, pfui Teufel!