»Die Retter rückten 2020 bisher 294 Mal unter dem Stichwort „Beinahe Strangulierung/ Erhängen“ aus. Im Vorjahr gab es drei vergleichbare Einsätze, 2018 sieben…
Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf eine Anfrage des Einzelabgeordneten Marcel Luthe hervor.
Aufgrund des Datenschutzes ist aus den reinen Einsatzzahlen nicht ersichtlich, woher die extreme Steigerung der Zahlen zu den Stichworten „Beinahe Strangulierung/ Erhängen“ rührt. Nach Aussage von Micha Quäker, aktiver Feuerwehrmann und Landesvorsitzender der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, hat sich an den Alarmierungsstichworten, der internen Kategorisierung und der Zuordnung von besagten Fällen innerhalb der Feuerwehrstatistik in den letzten drei Jahren nichts geändert.
Aus seiner täglichen Erfahrung als Feuerwehrmann im Einsatz heraus könne er bestätigen: „Die Suizidquote geht in diesen Zeiten nach oben, wie auch die Fälle von häuslicher Gewalt.“ Das sagte Quäker der Berliner Zeitung.
In anderen Ländern werden vergleichbare Entwicklungen direkt mit der Corona-Pandemie und den dazugehörigen Begleitumständen erklärt. So hieß es bei der „Tagesschau“ in einem Beitrag über die Pandemie in den USA: „US-Wissenschaftler warnen, dass in den nächsten Jahren bis zu 75.000 Amerikaner zusätzlich entweder durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder durch Suizid ums Leben kommen werden.“
Jack Westfall, Direktor des Robert Graham Center in Washington, sagte der ARD zufolge, dass Jobverlust und die damit verbundenen Existenzängste am häufigsten zu Suizid führten. „Der zweite Faktor ist die tiefgreifende soziale Isolation. So etwas hatten wir in der Form noch nie. Weder hier in den USA noch sonst irgendwo. Wir wissen, dass soziale Isolation psychische Störungen hervorruft und damit Suizid und Drogenmissbrauch enorm begünstigt.“…«
Das ist zu lesen auf berliner-zeitung.de.
Die FAZ berichtet heute:
»Zahl der Selbsttötungen 2019 zurückgegangen
Das Statistische Bundesamt hat die Suizid-Statistik für das Jahr 2019 veröffentlicht. Die Anzahl der Selbsttötungen ist demnach abermals zurückgegangen, um 200 im Vergleich zum Vorjahr, auf insgesamt 9041. Dabei fällt jedoch auf, dass in den Bundesländern im Osten Deutschlands – mit Ausnahme von Brandenburg – die Zahlen gestiegen sind und klar über dem bundesweiten Mittel von 10,9 Fällen pro 100.000 Einwohner liegen…
Nach Forschungserkenntnissen geschehen bis zu 90 Prozent der Suizide unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung. Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass in den stärker betroffenen Regionen mehr Personen an Depressionen erkrankt sind. Aber in ländlichen Gebieten ist die Versorgung mit Hausärzten und vor allem mit Fachärzten oft schlechter als in Städten. Zudem liegt der Altersdurchschnitt in den ostdeutschen Bundesländern höher als im Westen. Da „Suizid ein Phänomen des Alters ist“, wie es Lewitzka formuliert, macht sich die Überalterung der Bevölkerung in den strukturschwächeren Regionen im Osten auch in der Suizidstatistik bemerkbar. Zudem spielen sozioökonomische Faktoren wie die Arbeitslosenquote oder die Höhe der Rente eine Rolle.«
Ob diese Faktoren wohl auch eine Rolle spielen bei Corona? Nicht für mrd.de, der überzeugt ist:
»Legt man die Zahlen der aktuellen Inzidenzwerte mit denen des letzten Wahlergebnisses übereinander, zeigt sich in Sachsen zum jetzigen Zeitpunkt der Pandemie: Tatsächlich sind dort die Inzidenzzahlen am höchsten, wo die AfD bei der Landtagswahl 2019 die meisten Stimmen bekam.«
Der Tagesspiegel findet das auch, ist aber etwas vorsichtiger:
»Tatsächlich gibt es eine Korrelation zwischen den Wahlerfolgen der AfD in einzelnen Landkreisen und den Infiziertenzahlen. Allerdings gibt es auch Orte in Westdeutschland, die heftig von Corona getroffen sind, die AfD aber schwach ist.«
Er beruft sich auf eine "Studie" des "Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ)" in Jena. Deren Macher muß allerdings zugeben:
»Korrelation bedeutet nicht automatisch Kausalität, ein solcher rechnerischer Zusammenhang heißt nicht zwangsläufig, dass das eine seine Ursache im anderen hat. Im Klartext: Nur, weil in einem Landkreis viele AfD-Treue wohnen, heißt das nicht, dass sie es sind, die den Virus bekommen – oder dass sie daran Schuld sind. Es könnte reiner Zufall sein oder eine gemeinsame Ursache in etwas anderem haben, beispielsweise in niedrigerem Einkommen oder medizinischen Unterschieden.
Um das stärker auszuschließen, müsste man idealerweise die tatsächlich Infizierten nach ihrer Parteipräferenz fragen. Das tut das RKI jedoch nicht, wie Lothar Wiehler auf seiner letzten Pressekonferenz bestätigte.«
Das Institut hatte bereits zuvor "nachgewiesen", daß MaskenverweigerInnen eine Gefahr für die Demokratie darstellen (s. Proteste in der Corona-Pandemie: Gefahr für unsere Demokratie?).
Gibt es diese Entwicklung eigentlich nur in Berlin? Und wenn – Warum? Und warum will hier keiner kommentieren?
Ein Freitod ist immer ein Schock für die ganze Familie.
Da ist nichts mehr wie es vorher war.
Selbstvorwürfe, Scham, Verzweiflung sind tägliche Begleiter.
Das wirft auch Angehörige oft völlig aus der Bahn.
Das ganze Thema ist ein Tabu.
Einmal wegen des Werthereffekts und auch weil in der fröhlichen Konsumwelt, es als deren komplette Verneinung gilt.
Was wird erst werden, wenn jetzt schon die Suizidversuche massiv zunehmen. Was, wenn alles um uns herum, weiter und weiter kollabiert.
Menschen Arbeitsplätze verlieren und keine Neuen in Sicht sind. Konkurse ansteigen, mit der Folge weiterer Konkurse.
Gilt dann – rette sich wer kann?
Was ist dann mit denen, die sich nicht mehr retten wollen?
Eine weitere Quelle zum Thema gefunden.
Betrifft: Japan
https://www.dw.com/de/mehr-selbstmorde-in-japan-durch-pandemie/a‑55241727
Auszug:
"Japan gehört zu den wenigen Ländern weltweit, die Selbstmorde zeitnah erfassen und die Statistik schnell veröffentlichen. Doch Berichte deuten darauf hin, dass es infolge der Pandemie auch in anderen Nationen zu mehr Selbsttötungen kommt. So stieg in Südkorea die Zahl der Selbstmörderinnen im Frühjahr ebenfalls signifikant an. Eine US-Studie sagte im Mai 75.000 zusätzliche "Verzweiflungstote" in den nächsten zehn Jahren vorher, ein zusammenfassender Ausdruck für Tod durch Selbstmord und Drogenmissbrauch. Nach Angaben der indischen Suicide Prevention Foundation berichteten zwei Drittel der Therapeuten von mehr Selbstverletzungen und Selbsttötungsversuchen."
Zum ins Verhältnis setzen:
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/japan/
"Johanna Wahlig (Politologin, Journalistin, Unternehmerin) und Frank Wahlig (Historiker und 30 Jahre ARD-Hauptstadtkorrespondent) recherchieren für reitschuster.de." über solche Schicksale.
"Wir geben Zahlen einen Namen und eine Seele. Die Serie „Kollateralschaden“ basiert auf Berichten Betroffener der Coronapolitik. Damit keiner sagen kann: „Das haben wir nicht gewusst!“"
https://reitschuster.de/post/category/kollateralschaden/
Auch Reitschuster hat darüber berichtet:
https://reitschuster.de/post/der-alte-mann/
Auszug:
"Der alte Mann ruft an. Er ist kaum zu verstehen. Seine Stimme klingt tränenerstickt. Immer wieder macht er Pausen, um sich zu sammeln. „Können Sie sich an mich erinnern?“, fragt er. „Vor nicht allzu langer Zeit haben Sie meinen Bruder beerdigt,“ sagt er. „Jetzt ist meine Frau verstorben.“ Annette fährt zu ihm.
Annette ist „Trauerrednerin“. Annette sieht nicht aus, wie man sich eine „Trauerrednerin“ vorstellt. Annette ist Pianistin, Kampfsportlerin, Trainerin und … Trauerrednerin…"
Sehr schwieriges Thema, finde ich. Man liest und hört immer wieder ähnliches, aber eindeutig belastbare Zahlen sind schwer zu erstellen. Wenn jemand mit dem Auto auf gerader Strecke gegen einen Brückenpfeiler rast, kann man vermuten aber nicht beweisen, was der Hintergrund dafür war. Aus Kalifornien, einem der US-Staaten mit dem härtesten Lockdown-Regime, hatte ich schon im Juni gelesen, von einer psychologischen Beratungsstelle für Studenten veröffentlicht, dass die Zahl der Suizidversuche in den ersten beiden "Corona-Monaten" so hoch war wie normalerweise im ganzen Jahr. Die Quelle dafür habe ich grad nicht zur Hand, sorry. (Ich könnte mal versuchen, sie zu finden, wenn jemand Interesse daran hat).
Einen ähnlichen Weg wie die FAZ, nämlich "Entwarnung" im Hinblick auf die Corona bedingten Suizidraten zu vermitteln, geht auch das RND, muß dann am Ende aber doch durchblicken lassen, dass es dabei noch eine ziemlich große große Dunkelziffer geben könnte und sich die Problematik möglicherweise erst in der nahen Zukunft zeigen wird, z.B. wegen der im Lockdown reduzierten Hilfemöglichkeiten.
https://www.rnd.de/gesundheit/suizid-wie-das-virus-indirekt-toten-kann-WCKI2VUR5VGJFK46QCRZAES5GA.html
Da auch in Österreich der assistierte Suizid erlaubt ist gibt es hier schon belastbarere Auskünfte:
https://www.ief.at/assistierte-suizide-nehmen-durch-corona-zu/
Dass gerade die Maßnahme, die vorgeblich zum Schutz der alten und geschwächten Menschen ergriffen worden sei, der Lockdown nämlich, letztendlich für ihr vorzeitiges "Ableben" verantwortlich gemacht werden kann, zeigt besonders deutlich der Fall der 90jährigen Kanadierin Nancy Russell, in dem Artikel auch beschrieben, der in Kanada zu einem medialen Ereignis wurde. Gerade für die sehr alten Menschen, die nicht bettlägerig sind, ist Mobiltät und der Kontakt zu anderen dabei die Grundvoraussetzung für ihr Immunsystem, das sie lebendig hält: “Being mobile was everything to my mom,” her daughter, Tory, told CTV News.
“My mother was extremely curious, and she was very interested in every person she met and every idea that she came across so she was constantly reading, going to different shows and talks. [She] was frequently talking about people she met and their life stories, very curious, open minded. So for 90, she was exceptional.”
Ich habe eine fast 92jährige Mutter mit ähnlicher Lebensneugier und weiß, was für sie der erneute Lockdown bedeutet. Zu ihrem Glück kann sie noch selbständig sich versorgen und in der eigenen Wohnung leben. Für mich ist gerade an diesem Punkt die Verlogenheit der sogenannten Schutz-und-Solidaritäts-Bekundungen am deutlichsten geworden.
Und dann noch mal Japan. Dort sind im Monat Oktober mehr Menschen durch Suizid verstorben als bis dahin insgesamt Corona-Todesopfer gezählt worden waren.
https://edition.cnn.com/2020/11/28/asia/japan-suicide-women-covid-dst-intl-hnk/index.html
5.1.2021
"Doch viele der "Kollateralschäden" sind bislang unerfasst.
Ärztinnen und Ärzte, die sich in der deutschen Sektion der Organisation IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) engagieren, haben unlängst in einem Thesenpapier gefordert, dass sich das ändern soll. "Coronaverharmloser" sind sie sicher nicht – sie betonen zunächst unter anderem, dass zur Bekämpfung der Pandemie freier Wissens- und Technologietransfer auf medizinischem Gebiet und sofortige Waffenstillstände in allen internationalen Konflikten nötig seien.
…
Luthe betonte am Dienstag gegenüber Telepolis, er stehe regelmäßig im Austausch mit Rettungs- und Polizeikräften über den Berufsalltag und gehe fest von einem Anstieg – "wie hoch auch immer" – aus. "Wer die psychosozialen – und damit auch medizinischen – Folgen der Verordnungen gar nicht erfasst, handelt nicht verantwortungsvoll", erklärte er mit Blick auf die Verlängerung des aktuellen Lockdowns. "Es kann nicht sein, dass wir ausschließlich tagesaktuell SARS-CoV2-Laborergebnisse erheben, aber erst Monate bis Jahre später erfahren sollen, ob und wie viele Menschen wegen ausgefallener Therapien oder aus purer Existenzangst Suizid begangen haben.""
https://www.heise.de/tp/features/Psychosoziale-Katastrophe-5004135.html