Müssen alle auf den Balkon? Weitere Fragen des galoppierenden Wahnsinns

rp​-online​.de erweist sich ein­mal mehr als zuver­läs­si­ger Ratgeber für Fragen, die die Nation zu beschäf­ti­gen haben.

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»Düsseldorf Wen laden wir ein? Wie sol­len wir sit­zen? Müssen alle auf den Balkon? Viele Menschen haben vor den Festtagen eini­ge logi­sti­sche Probleme – mit Disziplin sind sie aber lösbar.«

Wie das Foto zeigt, kann die kor­rek­te Verkleidung auch für gute Laune sorgen.

Bevor es zu Praxistips kommt, wird noch eine Infobox ein­ge­blen­det mit dem Hinweis

»Nach-Quarantäne Wer Weihnachten kein infek­tio­lo­gisch siche­res Fest mit ande­ren gefei­ert hat, der soll­te nach­her wie­der sechs Tage in Quarantäne gehen, damit er nicht ande­re ansteckt.«

Doch dann geht es gene­ral­stabs­mä­ßig los:

»So unweih­nacht­lich es ist: Am Anfang muss eine Gefahrenanalyse ste­hen. Werde ich alle Regeln ab dem 16. Dezember beher­zi­gen kön­nen? Und wer­de ich noch in Situationen kom­men, in denen ich mich mög­li­cher­wei­se anstecken kann? Fahre ich mit einer vol­len Bahn? Sofern dort nicht alle Passagiere ihre Masken vor­bild­lich oder gar ein FFP2-Exemplar tra­gen, steigt das Risiko, das ist unver­meid­lich. Besuche ich einen Discounter, des­sen Kassenpersonal hin­ter Pseudo-Glaswänden sitzt und die Waren ohne Mundschutz über den Scanner zieht?

Jeder die­ser Nahkontakte kann viro­lo­gisch einer zu viel sein, das gilt auch an der fri­schen Luft. Menschen, die dort ohne Maske ein Schwätzchen begin­nen, kön­nen hoch­in­fek­tiö­se Tröpfchen aus­sto­ßen. Und ein­an­der anstecken.

Und noch ein­mal: Keinem Menschen sieht man in den Hals. Bin ich zu einem advent­li­chen Kaffeekränzchen in die Nachbarschaft ein­ge­la­den, in der angeb­lich „nie­mand Corona hat“? Schon die­se Vorbemerkung ist ein Hinweis dar­auf, dass die Gastgeber die Gefahren unter­schät­zen. Hier soll­te man freund­lich ablehnen.

Besteht nach die­ser Selbstprüfung jedoch wenig Grund zur Sorge, ist viel gewon­nen. Nun beginnt die Phase zwei: die vor­beu­gen­de Quarantäne. Wer sich mit dem 16. Dezember in Klausur begibt (oder bereits ein Eremiten-Leben führt) und hier­für auch sei­ne Familie erwär­men kann, der erlebt einen vor­bild­li­chen Advent: als stil­les Warten, als Sinnsuche und Bewusstwerdung. Virologisch ist die Sache ein­deu­tig: Eine Familie, die an Heiligabend acht acht­sa­me Tage ohne kri­ti­sche Situationen hin­ter sich hat und in der kei­ner Krankheitszeichen spürt, die hat alles rich­tig gemacht.«

Mißtrauen ist erste BürgerInnenpflicht, wenn sich schon die VerkäuferInnen hin­ter Pseudo-Glaswänden tar­nen. Vorbildlich ist ein Eremiten-Leben mit Sinnsuche. Ob der Mann Einblick in wirk­li­ches Familienleben hat?

Gefährlich dum­mes Zeug ver­brei­tet er in Hinblick auf die angeb­lich zu schüt­zen­den Menschen:

»Eine Familie, die sich am 16. Dezember in Vor-Quarantäne begibt und beim Hausarzt sie­ben Tage spä­ter einen kol­lek­ti­ven Schnelltest absol­viert, ist bei durch­weg nega­ti­vem Ergebnis auf der siche­ren Seite.«

Siehe dazu u.a. RKI-Server gehackt? Schnelltest völ­lig feh­ler­haft?.

Äußerst fahr­läs­sig auch die­ser Tip:

»Wer sicher sein will, dass sei­ne Liebsten, die er besucht oder die er ein­lädt, eben­falls viren­frei sind, kann ihnen und sich etwas Gutes tun: Er schenkt ihnen schon eine Woche vor­her FFP2-Masken. Sie schüt­zen den Träger, aber auch sei­ne Gegenüber vor Ansteckung.«

Dazu sagt die AWO Warnendes (Arbeiterwohlfahrt Westfalen warnt vor unbrauch­ba­ren Schutzmasken des Bundes).

Der Fachmann weiß aber noch mehr:

»Masken müs­sen getra­gen wer­den, und zwar rich­tig. Gerade Ältere nei­gen hier zur Gottergebenheit, nach dem Motto: Wir haben schon einen Weltkrieg über­lebt, wird schon nichts pas­sie­ren. Wer so kal­ku­liert, über­lebt mög­li­cher­wei­se Corona nicht.

Man sieht, vie­le Unwägbarkeiten las­sen sich aus­schlie­ßen. Wer das aber nicht kann oder will, für den könn­te die stra­te­gi­sche Planung mit einer Ortsbegehung begin­nen. Wie groß ist unser Wohnzimmer (oder die Küche) wirk­lich? Wie weit kön­nen wir unter­schied­li­che Hausstände von­ein­an­der weg­set­zen? Die Antwort ent­schei­det über die Konsequenzen. Wer eine Drei-Zimmer-Wohnung mit knapp 50 Quadratmetern Gesamtfläche zu bie­ten hat, bei dem wird es schwie­rig, aber nicht unmög­lich. Wenn frei­lich sechs Personen plus drei Kinder unter 14 im Wohnzimmer ver­sam­melt sind, steigt das Infektionsrisiko ins Horrende, dann soll­te man sei­ne Liebsten aus Liebe lie­ber nicht tref­fen. Wer davon nicht abse­hen möch­te, kann die Gefahren wenig­stens etwas sen­ken. Viele Maßnahmen in die­se Richtung fal­len unter „intel­li­gen­tes Improvisieren“, und alle Gäste soll­ten sie vor­her ken­nen. Ein Corona-Weihnachten mit Überraschungen ver­bie­tet sich.

In jedem Fall soll­te man den Wetterbericht stu­die­ren. Nach aktu­el­len Prognosen wird Weihnachten kaum sibi­risch kalt wer­den. Das macht das Lüften nicht zur Plage. Ohne häu­fi­ge Zufuhr von Frischluft geht es sowie­so nicht, will man drin­nen feiern.

Die Mahlzeiten ber­gen wei­te­re Probleme. Wenn alle an einem Tisch sit­zen, wird es eng. Aber kommt mensch­li­che Nähe nur durch räum­li­che Nähe zustan­de? Wenn meh­re­re Tische ver­füg­bar sind, soll­te man die ver­schie­de­nen Hausstände in schö­nem Abstand von­ein­an­der plat­zie­ren. Jeder bekommt ein Esseckchen. Häufiges Lüften ver­treibt übri­gens auch Küchengerüche.«

(Hervorhebungen nicht imOriginal.)

13 Antworten auf „Müssen alle auf den Balkon? Weitere Fragen des galoppierenden Wahnsinns“

  1. galop­pie­ren­der Wahnsinn ist das rich­ti­ge Wort. Würde all die­se Energie dar­auf ver­wen­det, sich mal ein paar Studien zu Gemüte zu füh­ren, könn­ten alle sor­gen­frei Weihnachten fei­ern. Zum Beispiel die Studie aus China mit 10000000 !Probanden, die her­aus­ge­fun­den hat, dass Symptomlose selbst mit posi­ti­vem PCR-Test nicht ansteckend sind. Das gan­ze Elend beruht auf dem Märchen von der sym­ptom­lo­sen Übertragung. "Ja, aber die "Präsymptomatischen"! Meiner Meinung nach merkt man das. Der Volksmund kennt da schö­ne Redewendungen."Ich brü­te etwas aus", "ich habe was in den Knochen" usw. , also der Zustand, wo man noch nicht krank ist, aber spürt, das, was kommt. Es wür­de völ­lig rei­chen, wenn auch die­se Menschen etwas vor­sich­ti­ger wären und natür­lich die rich­tig Kranken.Die soll­ten nicht zur Arbeit gehen, nicht gera­de die berüch­tig­te Oma besu­chen usw. Also eigent­lich alles, wie immer.

    1. Schon Albert Einstein hat schon die exak­te Bewertung für die­sen Zustand verkündet:
      "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wie­der das Gleiche zu tun und ande­re Ergebnisse zu erwarten."

  2. "Ein Corona-Weihnachten mit Überraschungen ver­bie­tet sich."

    Ja ne is klar. 

    Doch wer ver­bie­tet hier eigent­lich und war­um soll­te sich irgend jemand dar­an hal­ten? Vielleicht wer­den die Überraschungen umso schö­ner, wenn sie "sich verbieten".

    Auf jeden Fall soll­te der Autor mal zum Psychiater… er macht das Leben von ande­ren Menschen durch sei­ne Paranoia-Regeln zur Hölle.

    "Virusfrei" ist ein Wahnwort.

  3. Man kann jetzt ansatz­wei­se ver­ste­hen, wie sich Franz Kafka gefühlt haben muss.
    Die Blödheit die­ses Volkes ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben.
    Handelt es sich bei dem Autor evtl. um den Kalle? Vom „Niveau“ her wür­de es passen.

  4. @aa
    Sie armer Kerl.
    Für Ihre Blog-Leser neh­men sie aller­hand in Kauf und lesen ver­mut­lich unter Schmerzen so einen Bockmist.
    Ich hof­fe nur, dass Sie dafür nicht auch noch bezah­len müssen. 🙂

  5. Das kann doch wohl nur iro­nisch gemeint sein, oder hat Herr Lauterbach das geschrie­ben? Falls bei­des nicht zutrifft, gibt es nur noch eins: Wir müs­sen uns abschaf­fen, Ok, lie­be Landes "Mutter?"

  6. Wer so einen Schwachsinn schreibt, dem ist nicht mehr zu hel­fen. Mir sind die­se Vorgaben egal. Zufälligerweise sind wir an Weihnachten sowie­so nur zu fünft. Aber an Silvester könn­te das schon anders aussehen. 

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