So geben zwei taz-Redakteure Fragen von LeserInnen der Zeitung wieder.
"Manche Leser:innen geben uns in diesen Tagen ein irritiertes Feedback. Sie sehen unsere Berichterstattung über das Virus und die rigiden Maßnahmen der Bundesregierung kritisch. Ein häufiger Kritikpunkt lautet, wir seien zu „regierungsnah“, zu dicht „am Mainstream“ und täten kritische Stimmen, die es wagten, den Regierungskurs zu hinterfragen, als Verschwörungstheorien ab."
Sie würden die Frage nicht stellen, hätten sie nicht auch eine Antwort:
"Kritik aus Prinzip ist nicht mehr als eine Pose. Gute Argumente eines Gegenübers zu ignorieren, weil er auf der vermeintlich falschen Seite steht, ist Ideologie.
Jenseits der Tatsache, dass wir das Coronavirus ebenso wie alle relevanten Wissenschaftler:innen und alle seriösen Medien sehr ernst nehmen, halten wir den Vorwurf, die taz sei zum „Regierungsblatt“ mutiert, für nicht haltbar…
Menschen, die Fakten offensichtlich ignorieren, zu lebensgefährlichem Verhalten aufrufen und absurde Verschwörungstheorien verbreiten wollen, wird die taz kein Forum bieten." Link
Das kann zum Teufelskreis werden. Wer zugleich definiert, was Verschwörungstheorien sind und sich dann dagegen wehrt, sie zu veröffentlichen, steht immer auf der sicheren Seite. Das war mit Gottesurteilen im Mittelalter schon so.