Über Demonstrationen in Rußland und Polizeigewalt dort informieren unsere Medien mehr als hinreichend. Sehr viel weniger, wenn überhaupt, wird berichtet über die Aktionen Zehntausender Menschen in Frankreich, Österreich, Italien, Spanien und anderen Ländern. Demos in der Bundesrepublik finden in den überregionalen Medien gleich gar nicht statt.
Hier ein kleiner und unvollständiger Überblick die letzten Tage betreffend.
"Linke, Impfgegner, Flüchtlingshelfer und Maskenkritiker
Demo-Wochenende im Zeichen der Corona-Krise" ist ein Artikel auf regensburg-digital.de am 1.2. überschrieben, in dem es heißt:
»Fünf Tage, fünf Aktionen. Während die Seebrücke am Samstag ohne Teilnehmer und etwas abseits der Altstadt erneut gegen die europäische Flüchtlingspolitik demonstrierte, zogen die hiesigen Querdenker als Schweigemarsch durch die Stadt. Im Anschluss präsentierte sich am Haidplatz ein Lehrer als Experte für Maskenfragen. Bereits am Donnerstag stellten mehrere linke Gruppierungen am Dachauplatz die Systemfrage.
Abgerundet wird das verlängerte Demo-Wochenende am Montag mit einer bundesweiten Aktion des Einzelhandels und des Mittelstands. Unter den Hashtags #Wirgehenmitvoran und #Wirgehenmitunter soll der Ernst der Lage in zweierlei Hinsicht unterstrichen werden: Während man bei der Bekämpfung des Virus „mit_vorangehe“ und die Maßnahmen grundsätzlich unterstütze, müsse endlich etwas „zur Rettung unserer Unternehmen“ geschehen.«
Ganz unterschiedliche Ansätze also, aber Hinweise darauf, daß die beabsichtigte politische Sedierung nicht mehr ohne weiteres durchgesetzt werden kann.
Aus München berichtete am 1.2. gewohnt reißerisch abendzeitung-muenchen.de:
»Tumult vor Hauptbahnhof: Polizei bei mehreren Corona-Demos im Einsatz
München – Mehrere Demonstrationen gegen die bestehenden Corona-Regeln in München sind nach Angaben der Polizei ruhig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Lediglich am Hauptbahnhof kam es am Sonntag gegen 17.30 Uhr zu tumultartigen Szenen.
Am Marienplatz hatten sich bereits am Samstagnachmittag in der Spitze rund 60 Personen getroffen… Zudem fand am Sonntagabend eine angemeldete Demo vor dem Verwaltungsgerichtshof in der Ludwigstraße statt, als Protest gegen die Beschränkungen im Lockdown. Sie begann um 20 Uhr. Gegen 21.30 Uhr nahmen in der Spitze etwa 250 Personen teil, teilte die Polizei mit. Die Mindestabstände wurden größtenteils eingehalten…
Zur Begleitung der Demo waren rund 500 Polizisten im Einsatz – also pro Demonstrant zwei Beamte.«
Am 1.2. meldet augsburger-allgemeine.de:
»200 Teilnehmer bei Corona-Demo in Illertissen
Auf dem Marktplatz in Illertissen fand am Sonntagnachmittag erneut eine Versammlung statt. Im abgesperrten Versammlungsraum hielten sich nach Angaben der Polizei etwa 200 Personen auf. Etwa 25 Interessierte beobachteten das Geschehen von außerhalb…«
rp-online.de schreibt am 31.1.:
»Auto-Corso in Langenfeld, „Lichtergruppe“ in Monheim:
Demos gegen Corona-Eindämmungspolitik
Mit einem Autocorso durch die Langenfelder Innenstadt haben am Samstag Kritiker der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen gegen die „Corona-Politik“ von Bund und Land demonstriert. Laut Polizei verlief die Demo, die für 12 bis 15 Uhr angemeldet war, friedlich. Auf einem Video, das die Veranstalter auf YouTube posteten, sind die Vorbereitungen zur Demo auf dem Freizeitpark-Parkplatz an der Langforter Straße zu sehen: Etwa 20 Pkw reihen sich hintereinander, während Teilnehmer ihre Autos mit Aufschriften wie „Langenfeld denkt anders“, „Hinterfragt alles“ oder „Recherchiert selbst“ bekleben. In Monheim war für Freitag ein neuerlicher „Abendspaziergang“ von Lockdown-Kritikern angemeldet worden. Die Stadt plakatierte am Rathaus für die Impfkampagne des Bundesgesundheitsministeriums – „zur Begrüßung“ der Demonstranten, wie es die Pressestelle der Stadt formulierte…«
Auf nordkurier.de ist am 31.1. zu lesen:
»Zwei Corona-Demos in Parchim mit rund 200 Teilnehmern
Zwei Protest-Züge gegen die Corona-Maßnahmen sind am Sonntag durch Parchim gezogen. Eine wurde von einem bekannten Rechtsextremisten angemeldet…
Die Demonstrationen bewegten sich am Sonntagnachmittag durch die Innenstadt. Beide Aufzüge wurden von der Polizei begleitet und endeten am frühen Abend in der Innenstadt. Im Zuge beider Demonstrationen haben die Beamten mehrere Verstöße gegen die Mund-Nasen-Bedeckung festgestellt, so die Polizei. Sie haben deswegen 14 Ordnungswidrigkeitsanzeigen aufgenommen.
An der von dem Rechtsextremisten Christian Worch angemeldeten Kundgebung „Gegen die Seuchen-Diktatur” nahmen bis zu 20 Personen teil. Sie verlief laut Polizei ebenfalls friedlich. Worch gilt als einer der führenden Kader der Neonazi-Szene in Deutschland, er war Vorsitzender der Splitterpartei „Die Rechte” von 2012 bis 2017.«
Schon am 28.1. berichtete wetterauer-zeitung.de:
»Butzbach: Demo gegen Corona-Maßnahmen – Nun äußert sich Polizei
Am Dienstag haben sich Gegner der geltenden Corona-Maßnahmen zu einer Demonstration in Butzbach getroffen. Nun äußert sich die Polizei zu der Versammlung.
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- Am Dienstag haben Gegner der Corona-Maßnahmen in Butzbach demonstriert.
- Polizei und Ordnungsamt waren zugegen, griffen jedoch nicht ein.
- Nun müssen Teilnehmer mit Bußgeldverfahren rechnen.
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… Der sogenannte „Spaziergang“ der mutmaßlichen Gegner der Corona-Maßnahmen in Butzbach war letztlich deutlich größer ausgefallen, als es erwartet worden war. Rund 70 Teilnehmer zählte die Polizei. „Nach einem Gang durch die Innenstadt liefen die Personen, die zum Teil Westen mit der Aufschrift ‚Querdenker‘ trugen, wieder in Richtung Bahnhof. Während dieses Aufzuges wuchs die Gruppe auf etwa 70 Personen an. Dabei ergaben sich Hinweise auf die Nichteinhaltung der Abstandsregeln. Von mehreren Personen wurden bereits Personalien festgestellt. Auch aufgrund von Videoaufnahmen wird geprüft, ob noch gegen weitere Personen solche Bußgeldverfahren eingeleitet werden müssen“, heißt es bei der Polizei.«
Am 29.1. schrieb rp-online.de:
»Corona-Pandemie:
Frisöre demonstrieren in Solingen gegen Berufsverbot im Lockdown
Solingen Unter dem Motto „Wir machen schön, nicht krank“ machten rund 120 Frisöre in der Solinger Innenstadt auf ihre prekäre wirtschaftliche Situation im Lockdown aufmerksam.
Die rund 120 Teilnehmer der angemeldeten Demonstration hatten sich fast allesamt schwarz gekleidet und Stühle zum Teil aus ihren seit Mitte Dezember geschlossenen Salons mitgebracht. So protestierten sie und forderten schnelle staatliche Hilfen…
Das Motto der Demo lautete „Wir machen schön, nicht krank“. Auf den zahlreichen unterschiedlichen Plakaten standen Slogans wie „Stoppt das Friseursterben“ oder „Ich liebe meinen Beruf“. Andere Demonstranten trugen ebenfalls schwarz als Zeichen der Trauer und der tiefen Besorgnis. „Schaffen wir das ??? – Steuerzahlende Friseure in Not“, stand etwa auf einem weiteren Transparent.«
Hier ein längerer Bericht zu Demonstrationen in Wien.
So wie es scheint, ist der Protest in Österreich größer.
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@AA: Wie war es auf dem Spaziergang am Montag abend,
zu dem Sie der Kommentator Thomas eingeladen hatte?
@Wachsam bleiben: Ich möchte vorsichtig davon sprechen, daß die Sache ausbaufähig bleibt. Allerdings war ich nur als interessierter Gast dort und habe insofern nicht das Recht auf besserwisserische Tips.
Bitte etwas genauer für die interessierten Leser :
Wie viele Personen haben teilgenommen, wie war der Ablauf,
und was werden Sie sich als nächstes ansehen?
@Wachsam bleiben: Ich schlage vor, Thomas übernimmt das.
Lieber Herr Aschmoneit,
ich hoffe, sie haben sich wirklich ein wenig erholen können.
Der Besuch ihres Blogs ist bei mir zur täglichen Routine geworden…
Vielen Dank für die Mühe die sie sich machen – das ist unbezahlbar.
Vorwärts – und nicht vergessen…!
Top…gut zu lesen was alles am Laufen ist…
Weil die Hofberichterstatter keine Nazi-Symbole oder "religiösen Spinner" mehr finden, mit denen sie die Teilnehmer insgesamt verunglimpfen und etikettieren können, werden Demonstrationen wohl mehr oder weniger ignoriert oder klein geredet! Deren geschätzte Teilnehmerzahl liegt grundsätzlich weit unter derjenigen der Veranstalter und z.T. auch der Polizei.
O‑Töne werden gar nicht erst zitiert und sogar aus Video- Beiträgen herausgeschnitten. Siehe auch: https://reitschuster.de/post/die-regierungssprecher-eine-innenansicht-aus-ard-zdf-co/
Wegen dem Hinweis auf Russland könnten doch auch andere, ausländische Veranstaltungen erwähnt werden.
Es gab gegen Corona-Maßnahmen Aktionen in den Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, Österreich, …
Auffallend, wie in einem "vereinigten Europa", EU, alle unerwünschten Erscheinungen konsequent aus den Hauptmedien und dem politischen Diskurs ausgeblendet werden.
Man sieht: die EU ist ein voller Erfolg (für die herrschende Klasse und deren Agenda).
Charles Krüger: In Polen öffnen Restaurants, Hotels und Skilifte – trotz Lockdown!
In den Niederlanden sind seit Anfang der Woche die Schulen und Kitas wieder geöffnet. In Amsterdam wurden extra die Schleusen geschlossen, damit die Leute auf den zugefrorenen Grachten Schlittschuhlaufen können. Und jetzt wird sogar angedacht, in Friesland die legendäre "Elfstedentocht" durchzuführen,…
Die dortigen "Unruhen" haben also offenbar Wirkungen gezeigt!
Passt zwar nicht ganz zu obigen Meldungen:
Polizei löst " illegalen " Karnevalsumzug in Jüchsen auf :
https://m.youtube.com/watch?v=nzqWHRpzcg4
…"Nach einem Gang durch die Innenstadt liefen die Personen, die zum Teil Westen mit der Aufschrift ‚Querdenker‘ trugen, wieder in Richtung Bahnhof. Während dieses Aufzuges wuchs die Gruppe auf etwa 70 Personen an." Also das kommt mir alles aus DDR Zeiten sehr bekannt vor, als Polizei und Stasi "kriminell gefährdete" und "dekadente" Jugendliche in ähnlicher Manier überwachte und gängelte. In etwa so: "die Subjekte bewegten sich von der Innenstadt zum Bahnhof. Es wird empfohlen die Mitglieder der Gruppierung vorzuladen und einzeln zu bearbeiten, damit dieses Elemente und Schmeißfliegen zersetzt werden können"
Übrigens, ist folgende Vorentscheidung des Landesverfassungsgerichtes Sachen Anhalts hier schon bekannt?
Es geht um folgende Punkte:
1. Die Regeln der Verordnung scheinen unverständlich zu sein – wenn jemand die Reglen nicht versteht, kann auch kein Bußgeld angeordnet werden.
2. Es ist fraglich ob es Apelle oder Gebote seien.
3. Es scheint zweifelhaft ob die Landesregierung solche weitgehenden Einschränkungen überhaupt per Verordnung anordnen dürfe.
4. Es scheint das die Auflistungen im Infektionsschutzgesetz, nicht zwingend die Verordnungen rechtmäßig machen.
Am 26. März dann das Urteil. Es bleibt spanned ob die Richter einknicken oder zu ihrer Vorentscheidung stehen. : https://www.n‑tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Verfassungsrichter-pruefen-Corona-Regeln-article22331469.html
30.1.21, "Helicopter view how Dutch police attacked anti-lockdown protestors"
https://www.youtube.com/watch?v=fjXD21LdHDk
21.2.21, "Innsbruck-Demo: Die große Zivilpolizisten-Bildgeschichte
Provokation, Eskalation, Gewalt. Die drei Eckpfeiler der kolportierten Vorgaben des ÖVP-Innenministerums, die zum Glück nur wenige Polizisten und Polizeieinheiten buchstabengetreu umsetzen. Während in Tirol Beamte auf einem 82-jährigen Mann knien, ihm das Gesicht am Asphalt blutig schlagen und ihm die Schulter auskugeln, macht dieser Zivilpolizist dankenswerterweise vor laufenden Kameras einen Kleidungswechsel. …"
https://www.wochenblick.at/innsbruck-demo-die-grosse-zivilpolizisten-bildgeschichte/
20.1.21, Vorgeschichte: https://www.wochenblick.at/bilder-die-nehammer-wollte-kaerntner-polizisten-pruegeln-alten-mann-blutig/