New York Times: Regierungsbehörde hält Daten zurück

Das ist am 20.2. auf nyti​mes​.com zu erfah­ren. Man befürch­tet, "daß die Informationen falsch inter­pre­tiert wer­den könn­ten". Experten sind "fas­sungs­los":

»Die CDC ver­öf­fent­licht gro­ße Teile der von ihr gesam­mel­ten Covid-Daten nicht
Die Behörde hat wich­ti­ge Daten über Auffrischungsimpfungen, Krankenhausaufenthalte und, bis vor kur­zem, Abwasseranalysen zurückgehalten.

Seit mehr als einem Jahr sam­meln die Centers for Disease Control and Prevention Daten über Krankenhausaufenthalte wegen Covid-19 in den Vereinigten Staaten und schlüs­seln sie nach Alter, Rasse und Impfstatus auf. Die mei­sten die­ser Informationen wur­den jedoch nicht veröffentlicht.

Als die CDC vor zwei Wochen die ersten aus­sa­ge­kräf­ti­gen Daten über die Wirksamkeit von Auffrischungsimpfungen bei Erwachsenen unter 65 Jahren ver­öf­fent­lich­ten, lie­ßen sie die Zahlen für einen gro­ßen Teil die­ser Bevölkerungsgruppe aus: Die 18- bis 49-Jährigen, die Gruppe, die am wenig­sten von zusätz­li­chen Impfungen pro­fi­tie­ren dürf­te, weil sie mit den ersten bei­den Dosen bereits gut geschützt sind…

Zwei vol­le Jahre nach Beginn der Pandemie hat die Behörde, die für die Reaktion des Landes auf den Gesundheitsnotstand zustän­dig ist, nur einen win­zi­gen Teil der gesam­mel­ten Daten ver­öf­fent­licht, so meh­re­re Personen, die mit den Daten ver­traut sind…

Ohne die Daten über die Auffrischungsimpfungen für die 18- bis 49-Jährigen muss­ten sich die exter­nen Experten, die von den Bundesgesundheitsbehörden um Rat gefragt wer­den, auf Zahlen aus Israel stüt­zen, um ihre Empfehlungen zu den Impfungen abzugeben.

Kristen Nordlund, eine Sprecherin des CDC, sag­te, die Behörde habe die ver­schie­de­nen Datenströme nur lang­sam frei­ge­ge­ben, "weil sie im Grunde genom­men noch nicht reif für die Hauptsendezeit ["prime time"] sind". Sie sag­te, dass die Behörde bei der Erhebung von Daten vor allem dar­auf ach­tet, dass die­se kor­rekt und ver­wert­bar sind.

Ein wei­te­rer Grund sei die Angst, dass die Informationen falsch inter­pre­tiert wer­den könn­ten, so Nordlund…

Die CDC. haben auch meh­re­re Behördenabteilungen, die wich­ti­ge Veröffentlichungen abseg­nen müs­sen, und sei­ne Beamten müs­sen das Gesundheitsministerium – das die Behörde beauf­sich­tigt – und das Weiße Haus über ihre Pläne infor­mie­ren. Die Behörde teilt die Daten oft mit Staaten und Partnern, bevor sie sie ver­öf­fent­licht. Diese Schritte kön­nen zu Verzögerungen führen.

"Die CDC. sind sowohl eine poli­ti­sche Organisation als auch eine Organisation des öffent­li­chen Gesundheitswesens", sag­te Samuel Scarpino, geschäfts­füh­ren­der Direktor für Erregerüberwachung am Pandemic Prevention Institute der Rockefeller Foundation. "Die Schritte, die nötig sind, um so etwas frei­zu­ge­ben, lie­gen oft außer­halb der Kontrolle vie­ler Wissenschaftler, die bei den CDC arbeiten.

Die Wirksamkeit von Impfstoffen und Auffrischungsimpfungen, ins­be­son­de­re bei jün­ge­ren Erwachsenen, gehört zu den ekla­tan­te­sten Auslassungen in den Daten, die die CDC ver­öf­fent­licht haben.

Im ver­gan­ge­nen Jahr geriet die Behörde wie­der­holt in die Kritik, weil sie so genann­te Durchbruchsinfektionen bei geimpf­ten Amerikanern nicht erfass­te und sich nur auf Personen kon­zen­trier­te, die krank genug wur­den, um ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert zu wer­den oder zu ster­ben. Die Behörde prä­sen­tier­te die­se Informationen als Risikovergleiche mit unge­impf­ten Erwachsenen, anstatt zeit­na­he Schnappschüsse von hos­pi­ta­li­sier­ten Patienten zu lie­fern, die nach Alter, Geschlecht, Rasse und Impfstatus geschich­tet waren.

Aber die CDC sam­meln rou­ti­ne­mä­ßig Informationen, seit die Covid-Impfstoffe letz­tes Jahr auf den Markt kamen, so ein Bundesbeamter, der mit den Bemühungen ver­traut ist. Die Behörde habe gezö­gert, die­se Zahlen zu ver­öf­fent­li­chen, sag­te der Beamte, weil sie fälsch­li­cher­wei­se als unwirk­sa­me Impfstoffe inter­pre­tiert wer­den könnten.

Frau Nordlund bestä­tig­te dies als einen der Gründe. Ein wei­te­rer Grund sei, dass die Daten nur 10 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten reprä­sen­tier­ten. Aber die CDC ver­las­sen sich schon seit Jahren auf die­sel­be Stichprobengröße, um die Grippe zu verfolgen.

Einige exter­ne Gesundheitsexperten waren fas­sungs­los, als sie hör­ten, dass die­se Information existiert…

Die Besorgnis über die Fehlinterpretation von nach Impfstatus auf­ge­schlüs­sel­ten Daten über Krankenhausaufenthalte ist nicht auf die CDC beschränkt. Am Donnerstag erklär­ten Beamte des öffent­li­chen Gesundheitswesens in Schottland, dass sie die Veröffentlichung von Daten über Covid-Krankenhausaufenthalte und Todesfälle nach Impfstatus ein­stel­len wür­den, weil sie ähn­li­che Befürchtungen hegen, dass die Zahlen von Impfgegnern falsch dar­ge­stellt wer­den könnten…

Als die Delta-Variante im letz­ten Sommer einen Ausbruch in Massachusetts ver­ur­sach­te, führ­te die Tatsache, dass drei Viertel der Infizierten geimpft waren, zu der irr­tüm­li­chen Schlussfolgerung, dass die Impfstoffe gegen das Virus macht­los sei­en – was die Bedenken der CDC bestätigte…

Es war auch schwie­rig, Daten der Seuchenschutzbehörde über den Anteil der Kinder zu fin­den, die wegen Covid ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert wur­den und an ande­ren Krankheiten lei­den, sag­te Dr. Yvonne Maldonado, Vorsitzende des Ausschusses für Infektionskrankheiten der American Academy of Pediatrics.

Laut einer Sprecherin der A.A.P. baten die Mitarbeiter der Akademie ihre Partner bei der C.D.C. bei einem Anruf im Dezember um die­se Informationen und erhiel­ten die Auskunft, dass sie nicht ver­füg­bar seien…

"Sie wis­sen das schon seit über andert­halb Jahren und haben es uns nicht gesagt", sag­te sie. "Ich mei­ne, man kann nichts von ihnen erfah­ren."..«

8 Antworten auf „New York Times: Regierungsbehörde hält Daten zurück“

  1. Die mei­sten die­ser Informationen wur­den jedoch nicht veröffentlicht.

    Natürlich nicht. Diese Daten wer­den erst inter­es­sant wenn es meh­re­re ver­schie­de­ne Hersteller mit meh­re­ren ver­schie­de­nen Produkten gibt.

  2. Es ist ja eine Behörde – gibt es denn schon die Klagen zur Datenherausgabe nach Freedom of infor­ma­ti­on act oder so? Jetzt nach­dem sie bestä­tigt haben, dass es Daten gibt, soll­te sich doch jemand fin­den, der die gut für Zivilprozesse ver­wen­den kann.

  3. "Alina Chan@Ayjchan

    It's dif­fi­cult for me to under­stand why it has been so dif­fi­cult for the NIH to tell us what it knows about the coro­na­vi­rus rese­arch that was hap­pe­ning in Wuhan as part of an inter­na­tio­nal collaboration."

    Passendes Foto dazu:

    https://​twit​ter​.com/​A​y​j​c​h​a​n​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​9​5​9​0​4​3​2​5​4​4​8​7​3​6​7​7​4​/​p​h​o​t​o/1

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