Die Narren in Düsseldorf haben ihren verlegten Karnelvalszug bereits abgesagt, die in München grübeln noch. Das ist merkur.de am 5.4. zu entnehmen. "Dabei stehen nicht nur moralische Bedenken im Vordergrund – wie die von OB Reiter aufgeworfene Frage, wie kann man ein fröhliches Fest planen kann, während in der Ukraine Menschen sterben." Den Spaßbremsen, die zwei Jahre lang weitgehend verhindert haben, daß Menschen sich ins Gesicht schauen oder gar ein Lächeln zeigen, ist kein Argument zu blöde.
Sterben nicht jeden Tag irgendwo Menschen? Haben wir uns an den Tod hungernder Kinder nicht längst gewöhnt, deren Zahl weit über der der Opfer im Ukraine-Krieg liegt? Die verlogene Betroffenheit läßt sich beliebig fortsetzen: Darf man feiern, solange ein einziger Arktisgletscher schmilzt? Solange es Verkehrstote gibt? Solange Tiere unter brutalen Verhältnissen gehalten werden? Solange Mädchen beschnitten und fremd aussehende Menschen gejagt werden?
Geht es nicht viel mehr erneut darum, Menschen in Angst und Schrecken zu halten, ihnen Lebensfreude zu stehlen, damit sie nicht ins Nachdenken geraten? Stünde gemeinsamer Frohsinn der anhaltenden Erzählung im Wege, daß wir alle eine Gefahr füreinander seien?
Natürlich spielt auch wieder viel Geld eine Rolle. Die Entscheidung in Düsseldorf wurde getroffen, weil der WDR sich weigerte, für die Fernsehübertragung zu zahlen ("Es sterben Menschen"). Schuld in beiden Fällen ist irgendwie immer Putin:
»Die Gaspreise sind explodiert, man braucht zusätzliches Personal für Corona-Kontrollen – aber es werden wahrscheinlich weniger Besucher kommen.
haste nix, biste nix…nacht!
Ja der Reiter. War der schon mal beim Klausi in Davos? Falls nicht, der würde gut passen. Ein Mitläufer/Täter vor dem Herrn. Und die 14, 15 oder 20 Teuros für die 3/4 eingeschenkte Mass aus der Wiesn können die Vollhonks gerne zahlen. Da nehme ich mir lieber ne Kiste vom regionalen wesentlich besser schmeckenden Bier und genieße die auf meiner Terrasse ohne Idioten-Terror. Aber gut, dass die Aussies und Kiwis noch kommen werden, die Coronazis verstehen sich ja blind international. Die Italiener (2. Wochenende) würden gerne kommen, sind aber zu schwach wegen dem täglichen Anstehen an der Tafel. Und den Rest macht der künstlich hochgepushte Spritpreis. Dann lieber mit dem Radl nach Jesolo.
Letzte Woche war ich drei Tage in der bayrischen Landeshauptstadt, genau eine Person in der Tram ohne Maulkorb. Wird jetzt nicht viel anders sein. Sollen sie alle am Gesslerlappen ……(Zensur).
"…man braucht zusätzliches Personal für Corona-Kontrollen"
Ich dachte, die Maßnahmen sind aufgehoben? Was soll denn weiterhin kontrolliert werden? OK, bei uns in der Firma gilt auch weiterhin FFP2 auf unbestimmte Zeit, aber in der Öffentlichkeit sollte doch alles aufgehoben sein.
@R.L.: Oktoberfest ist ja keine Öffentlichkeit. Außerdem ist da doch schon wieder Herbst. Mehr sog i ned. 😉
Tja, die Pseudo-Moralisten geben einfach keine Ruhe. Die Frage "Kann man…" ist nichts als eine schlechte Tarnung für "Ich will nicht dass ihr das wollt, und weil ihr das wollt seid ihr böse!" Gestellt wird diese Frage meistens von Leuten, die im Leben nichts auszuhalten hatten oder haben werden.
Es gehört zum Leben, dass es hin und wieder auch mal bergab geht, und bei knapp 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten und höchst unterschiedlichen Lebensbedingungen ist das "bergab" häufig lebensbedrohlich.
Wer schlechte Situationen irgendwo auf der Welt als Ausrede heranzieht stellt keine moralische Frage, sondern ist ein ignoranter und gefährlicher (hier passend erscheinendes Substantiv einsetzen).
Ein schlechter Geschäftsmann ist man dann obendrein. Wenn ich nicht mal in der Lage bin, eines der größten Volksfeste der Welt so zu gestalten, dass möglichst viele Leute kommen können und ich trotzdem ausreichend Erträge erwirtschafte, dann sollte ich nicht in der freien Wirtschaft arbeiten.
Jedes Volksfest, alles was Spaß macht muss weg. Kein Zusammenhalt mehr unter den Deutschen. Alles geplant.
Schöner Thread zum Thema WDR Karneval und Münchner Oktoberfest:
https://twitter.com/le0nenrique/status/1508381410175983617
In Deutschland sterben ungefähr 2 600 Menschen pro Tag. 2019 wurden 55 Kinder im Straßenverkehr umgebracht, was mehr als die zehnfache Rate der an COVID-19 gestorbenen Kinder zwischen den Jahr 2020/2021 ist.
Im obigen Text hat sich ein Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen:
Natürlich geht spielt auch wieder viel Geld eine Rolle
@David Hartmann: Danke, korrigiert.
Ach da sterben Menschen? Wie falsch und verlogen ist das denn!?
Eine andere Erzählung beschwört aufkeimende Gewalt, sobald der Staat diese nicht mit eigener Gewalt unterdrückt. Stünde gemeinsamer Frohsinn der anhaltenden Erzählung im Wege, daß wir alle eine Gefahr füreinander seien?