Zu den wirklich guten Einrichtungen in Berlin gehört eine sehr günstige Monatskarte für Fahrräder im ÖPNV. Die haben wir heute genutzt, um mit der DB und dem Fahrrad an den sehr schönen Schwielowsee hinter Potsdam zu fahren.
Die in Berlin vorgeschriebenen FFP2-Masken trug so gut wie niemand, in Brandenburg gibt es die Pflicht dazu ohnehin nicht. Allerdings hatten sich die allermeisten Mitreisenden wenigstens in den Zügen Stofflappen angelegt. Mein nicht mehr ganz himmelblauer MNS (der vierte in anderthalb Jahren) hing unter dem Kinn, so wie seit einigen Wochen. Niemanden hat das gestört, wobei der Zug auf der Hinfahrt auch ziemlich leer war. Dafür haben wir ausführlich mit zwei freundlichen Kontrolleuren geplaudert über dies und das, und auch für sie war Maske kein Thema.
Nach ein paar entspannten Stunden bei bestem Wetter war es auf der Rückfahrt schon voller. Wir waren also auf böse Blicke oder kritische Bemerkungen eingestellt. Ich hatte mir eine bedächtige Argumentation zurecht gelegt und wäre, ich gebe es zu, im Zweifelsfall bereit gewesen, für die wenigen Minuten klein beizugeben. Doch selbst, als es pickepackevoll wurde, war keinerlei Anzeichen von Angst oder Unmut zu erkennen. Bereitwillig halfen uns die Leute, unsere Fahrräder aus der Enge zur Tür zu schaffen, und gut war es.
Ich habe es stets so gehalten, daß ich bei Kontakten auf Wunsch der Leute mir die MNS übergezogen habe. Ich respektiere, wenn Menschen Angst haben. Allerdings ist mir das höchst selten begegnet. Mein Eindruck meines Umfeldes ist, daß inzwischen kaum jemand noch Furcht vor dem Virus hat. Man will Scherereien aus dem Weg gehen, nicht unnötig auffallen, da, wo es verlangt wird, sich an Vorschriften halten. Ich weiß, daß das nicht auf das ganze Land übertragen werden kann. Und ich beobachte, was hier oftmals geschildert wird, daß "einfache" Menschen sehr viel realistischer und weniger eingeschüchtert mit dem Thema umgehen als formal höher gebildete oder gar irgendwelche FunktionsträgerInnen.
Mir hat der heutige Nachmittag erneut Hoffnung gegeben.
Ich finde es gut, daß sie auch solche 'Anekdoten' erwähnen.
Selbst hier in Köln bin ich bei den Gelegenheiten, bei denen ich auf
der Post oder an der Tankstelle (ohne Wischlappen) war, (zumindest
bisher) nicht belästigt worden, weder von den Mitarbeitern noch sonst jemandem. Allerdings halte ich mich auch von gewissen Dingen (und gewissen Menschen) fern.
Ja. Das ist auf das ganze Land übertragbar.… zumindest wenn man im Bereich normaler Menschen unterwegs ist. Mit wachsender Intellektuellendichte nimmt aber die Panik immer weiter zu.
Das ist die für mich verblüffendste Ähnlichkeit zu Orwells 1984. Der beschreibt da eine Welt im permanenten Weltkrieg. Die Bevölkerung bekommt vom Krieg selbst praktisch nichts mit. Lediglich die Aktionen des großen Bruders (imaginärer Diktator) gegen die eigene Bevölkerung sind vom Krieg zu bemerken. Ja, die Leute bekommen bisweilen noch nicht mal mit, dass sie nun von einer der Gegenparteien erbeutet wurden. Nur die Symbolik ändert sich von jetzt auf gleich. Allerdings wächst die Kriegshysterie immer mehr, je weiter oben in der Verwaltungshirarchie man nachschaut. Fast ganz an der Spitze dieser Pyramide bestimmt dieser Krieg einfach das komplette Denken und Handeln.
Insofern: kannst beruhigt sein, es ist normal, dass allen dieser Schnupfen egal ist. Erlebe ich so auch täglich im Fitnesstudio.
Verstehe nicht, wieso die Berliner, wenn sie die Maßnahmen rund um Maske & Co. schon als hirnrissig-autoritäre Zumutung identifiziert haben, ihren faulen Arsch nicht wenigstens mal ab und zu auf eine Demo bewegen- wie sediert und geschichtsvergessen kann man eigentlich sein? @ aa: für den Schwielowsee gilt das gleiche, wie für den Liepnitzsee (der übrigens noch viel schöner ist – Tip: Boot mieten und ab auf die Insel) : auf keinen Fall den Zug nehmen, sondern gleich mit dem Fahrrad durchfahren – zumindest von T'garten, Ch'burg, Sch'berg etc. deutlich schneller, entspannter und gesünder.
Schöne Geschichte. Wenn ich/wir in Berlin unterwegs sind, erleben wir das eigentlich auch so. Das was lustig ist, immer wenn ich/ wir ohne Sabber & Staubschutz ein Geschäft betreten, gucken andere und ruck zuck machen einige mehr mit. Ist wie immer im leben.… einer muss anfangen.
Gegenbeispiel: Ich wurde vor zwei Tagen in der Drogerie von einer alten Frau (mit Maske und Handschuhen) an der Kasse angeschnauzt, weil ich "nur" anderthalb Meter von ihr entfernt stand und nicht exakt auf der auf dem Fußboden aufgemalten Linie. Der ist ist nicht mehr zu helfen.
In Münchner Biergärten, wo neuerdings Masken nicht mehr vorgeschrieben sind (nur noch an der "Warenausgabe"), spannt sich trotzdem eine große Mehrheit der Menschen (vor allem jüngere), sobald sie vom Tisch aufstehen, FFP2-Filter aufs Gesicht. Daß andere das nicht tun, nehmen sie ganz offensichtlich überhaupt nicht wahr – es gibt nicht mal verwunderte Blicke.
Das liest sich ja super. Endlich mal wieder was positives.
Bei uns hat sich eigentlich noch niemand aufgeregt, außer einigen Verkäuferinnen und einem jungen wohl verwirrten Verkäufer, das ich nicht mit Maulkorb einkaufe. Das ist wohl eher ein Problem im Westteil Deutschlands (naja, 40 Jahre hamse die verarscht).
Hagen scheint auf einem anderen Stern zu liegen.
Gestern Abend 18.00h im Bus.
Einstieg vorne. Kein Fahrgast sons t im Bus.
Mein Attest eingeschweißt am Schlüsselband um den Hals ist der Einstieg kein Problem.
Ich wähle den Platz an der Ausstiegstür. Plötzlich quakt der Busfahrer mich an, ich solle gefälligst eine Maske aufsetzen und ich müsste ihn um Erlaubnis fragen.
Ich konnte mir beim Aussteigen den Stinkefinger nicht verkneifen.
Warum Berlin immer noch an der FFP2-Macke festhält (nachdem sogar Bayern diesen Schwachsinn abgeschafft hat)?
Obwohl das weitgehend ignoriert wird?
Im rechtgläubigen Ba-Wü (wo dieselbe Macke nur während der "Bundesnotbremse" galt) fallen mir aktuell 2 Phänomene auf:
1. die ganz Frommen (und/oder besonders Verängstigten) – die, geschätzt, die 5%-Hürde (in der Bevölkerung) nicht überschreiten und z.B. mit Doppelmasken(!) in der frischen Luft rumlaufen (Hilfe! "Inzidenz" in meinem Landkreis > 100!!! – rette sich wer kann!).
2. (ignoriert man die kleine, radikale Minderheit aus 1.) das "ganz normale Leben":
– Masken unter dem Kinn oder eben am Oberarm (falls man sie "braucht" …),
– "Abstände" werden weitgehend ignoriert,
– Restaurants "verzichten" (zumindest im Außenbereich) auf "Kontaktnachverfolgung", "3G" oder Masken
– das "Argument", dass man eine 35-er "Inzidenzgrenze" brauche, um den hoffnungslos überlasteten Gesundheitsämtern weiter die "Kontaktnachverfolgung" zu ermöglichen ist völlig verschwunden (ein "doppelgeimpfter" und rechtgläubiger "Infizierter" in meinem Umfeld hat seine Kontakte dem Gesundheitsamt gegenüber denn auch problemlos mit NULL angegeben: auf meine ketzerische Frage, ob das nicht "verantwortungslos" sei, hat er lieber das Thema gewechselt).
– nur bei Veranstaltungen scheint man noch "vorsichtig" zu sein; eher wegen zu erwartender "Kontrollen", wie man mir glaubhaft berichtet (aber da gehe ich wegen der "Lebensberechtigungsscheinkontrollen" eh nicht hin)
Was bleibt: die Aggressivität (bei Scherzen über Masken, Impf-Themen et al) – weswegen ich mich etwas zurückhalte und nur hie&da noch eine Anekdote einschiebe wenn die Ausführungen allzu religiös werden und/oder allzu heftig über "Impfverweigerer", "Querdenker", "Coronaleugner" oder "Covidioten" gelästert und/oder die Weisheit von Dr.osten oder KL gepriesen wird.
Na, wenn schon in Berlin als die Wahninsel der Republik per se langsam die Vernunft einkehrt, dann kann man ja schon Hoffnung hegen …
jetzt noch ein Stimmungsbild aus München, dem Söderwahn-Zentrum, hat da wer was zu bieten?
"Mit wachsender Intellektuellendichte nimmt aber die Panik immer weiter zu."
Genau das beobachte ich auch. Aber das ist kein Wunder: je "gebildeter" umso mehr wurde man darauf trainiert irgendwelchen "Autoritäten" und "Eminenzen" alles abzukaufen, was die sabbern.
Aus dn Zügen der DB in Hamburg und SH kann ich leider nur berichten, dass sich alle an die C‑Regeln halten und ihre Masken brav tragen. Mittlerweile werden sie sogar korrekt aufgesetzt.
Im Sommer 2020 bot sich in den Zügen noch ein anderes Bild: Es waren immer einige Menschen ohne Maske unterwegs, zum Zeil besaßen Reisende aus Skandinavien gar keine und wunderten sich bloß ob der komischen Regeln.…Auch in Geschäften und Einkaufszentren kann ich zur Zeit im Allgemeinen dle Einhaltung derMaskenpflicht beobachten – abgesehen von kleineren Ausnahmen in meinem bunten, von MigrantInnen geprägten Stadtteil.
Mein heutiges Maskenerlebnis : ich begab mich in den Baumarkt( strenge Maskenpflicht), aber was soll Frau machen, manchmal muß es halt sein , und auch ich, eigentlich ärztlicherseits maskenbefreit, mußte nun mal da hin. Also Maske auf. Beim Kaufabschluß an der Kasse gab ich brav meine Daten:" ich bin Rechnungskundin… wohne … und heiße… an die durch eine große Plastikscheibe von mir und meinen evtl. entfleuchenden Coronaviren getrennte Kassiererin, die allerdings OHNE MASKE, zur Kenntnisnahme. Sie antwortete: "Ich kann Sie nicht verstehen", was für mich das befreiende Signal war, den Maulkorb freudig wegzureißen. Ihre Reaktion:" Setzen Sie Ihre Maske auf", beantwortete ich mit:" Sie tragen doch auch keine Maske", worauf sie mir klarzumachen versuchte, dass sie ja hinter einer Scheibe säße, demzufolge ich ihr klarmachte, dass auch ich vor einer Scheibe stünde.… ja, so kann´s gehen
@aa
Schön, deine Erfahrungen, machen ein bißchen Hoffnung.
Die kann ich aber nicht teilen. Nachdem letzte Woche Diktator Södolf die Kaffeefilterpflicht (FFP2) aufgehoben hat und jetzt einfache Drecklappen (OP-Masken) ausreichen, liefen am Wochenende im Supermarkt immer noch geschätzt über 90% mit Kaffeetüten rum.
Meine letzte Hoffnung, daß ein Großteil der Leute diese Änderung einfach nur nicht mitgekriegt haben, weil keiner mehr verfolgt, was der Södolf so von sich gibt … ansonsten sind wir verloren.
Das Nord-Südgefälle scheint es weiterhin zu geben. Wurde schon letztes Jahr mal angesprochen.
Wie schon von Jo erwähnt im Södolfland gibt es kein entrinnen. Ja, es tragen immer noch sehr viele Leute FFP2 Maulkorb.
Ich reduziere meine Besuche an Orten, an denen Maulkorbpflicht besteht, aufs nötigste, obwohl ich ein Attest habe. Selbst Lebensmitteleinkäufe überlasse ich meiner Frau, zu ihrem Leidwesen. Immerhin wurde mein Attest bisher immer anerkannt, wo ich nach dem Maulkorb gefragt wurde. Im Rathaus hat das komischerweise niemanden interessiert, obwohl dort sogar Security am Eingang sitzen. Vier Besuche ohne Maulkorb, vier mal von niemandem eine Nachfrage, nur blöde Blicke, vor allem von anderen Besuchern.
In Biergärten trägt auch jeder, ja wirklich jeder, vorschriftmäßig bis zum Platz Maulkorb. Die Leute sind sich für nichts zu blöde. Nur ich nicht. Dort wurde ich auch noch nicht angesprochen. Aber so oft gehe ich nun auch nicht in den Biergarten oder eine Gaststätte.