Nochmal zu SM-102 Lipid-Nanopartikeln

In einem frü­he­ren Beitrag wur­de zu die­sem Thema ein Beitrag auf coro​na​-blog​.net vor­ge­stellt. Auf phar​ma​zeu​ti​sche​-zei​tung​.de gibt es nähe­re Informationen unter der Überschrift "Nanotechnologie der Covid-19-Vakzinen". Es ist zu lesen:

»Die nukle­osi­di­schen Wirkstoffe der Covid-19-Vakzinen erfor­dern neue Formulierungs- und Delivery-Ansätze, um einen Impferfolg zu erzie­len. RNA und DNA wer­den in Nanostrukturen ver­packt, um die emp­find­li­chen Moleküle zu schüt­zen und sie an ihren intra­zel­lu­lä­ren Wirkort zu trans­por­tie­ren. Was macht die Technologie der Vakzinen aus?…

Im Gegensatz zu die­sen klas­si­schen Impfstoffen basie­ren die aktu­ell zuge­las­se­nen Covid-19-Impfstoffe nicht auf Antigenen selbst, son­dern beinhal­ten als Wirkstoffe Boten-RNA (mRNA) oder DNA, die für das Spike-Protein des SARS-Coronavirus‑2 kodie­ren. Die nukle­osi­di­sche Struktur der Wirkstoffe stellt beson­de­re Anforderungen an die Impfstoff-Formulierung. RNA und DNA haben einen intra­zel­lu­lä­ren Wirkort, sind aber auf­grund ihrer anio­ni­schen Polymerstruktur nicht in der Lage, die Zellmembran zu über­win­den, um die­sen Wirkort zu errei­chen. Vielmehr sind sie auf Trägersysteme ange­wie­sen, die einen Wirkstofftransport über die gleich­falls nega­tiv gela­de­ne Membranstruktur ermöglichen.

Erschwerend kommt bei nukle­osi­di­schen Wirkstoffen hin­zu, dass sie recht emp­find­lich gegen­über äuße­ren Einflüssen sind. Dazu zäh­len Scherkräfte und Grenzflächeneffekte, die bei­spiels­wei­se beim Schütteln ent­spre­chen­der Substanzlösungen wir­ken. Die ein­ge­setz­ten Trägersysteme müs­sen die ver­pack­ten nukle­osi­di­schen Wirkstoffe auch vor die­sen Einflüssen schützen.

Transportsysteme, die alle die­se Anforderungen erfül­len, sind Lipidnanopartikel (LNP) und Liposomen in der kol­lo­ida­len Größenordnung, also im soge­nann­ten Nanometerbereich. Die aktu­el­len Vakzinen stel­len somit eine phar­ma­zeu­ti­sche Anwendung der Nanotechnologie dar…

Nanotechnologie in Arzneimitteln

Nanotechnologische Aspekte wer­den bereits viel­fach in unter­schied­li­chen Arzneimitteln genutzt. So wer­den nie­der­mo­le­ku­la­re Arzneistoffe seit Jahren in nano­struk­tu­rier­te Trägersysteme ver­packt, um deren Körperverteilung zu beein­flus­sen und die Wirkstoffe in erkrank­te Körperregionen zu trans­por­tie­ren. Zu die­sen Trägersystemen zäh­len Lipidvesikel wie kugel­för­mi­ge Liposomen oder auch feste Trägersysteme in Form von Nanopartikeln und Nanokapseln. Aufgrund ihrer gerin­gen Größe kann eine geziel­te Anreicherung des inkor­po­rier­ten Wirkstoffs in Organen, Geweben oder erkrank­ten Körperstellen (Drug Targeting) erreicht werden…

Nanotechnologie der Covid-19-Impfstoffe

Durch die Covid-19-Impfstoffe erschließt sich für die Nano­technologie im phar­ma­zeu­ti­schen Bereich ein neu­es Anwendungsfeld. Bei den bei­den mRNA-basier­ten Impfstoffen der Firmen Biontech/Pfizer (Comirnaty®) und Moderna (Covid-19 Vaccine, mRNA-1273) han­delt es sich um nano­par­ti­ku­lä­re Formulierungen des jewei­li­gen Polynukleotids…

Die Nanostrukturen wer­den aus einem kat­io­ni­schen Lipid gebil­det, das die anio­ni­sche mRNA kom­ple­xiert, typi­scher­wei­se in Kombination mit zwei Hilfslipiden, oft­mals Cholesterol und ein pegy­lier­tes (PEG: Polyethylenglykol) Lipid, die der Stabilisierung des Systems die­nen. Die resul­tie­ren­den Nanostrukturen sind nicht als Adjuvanzien auf­zu­fas­sen, son­dern die­nen dem Schutz des Wirkstoffs und ver­mit­teln einen Polynukleotid-Transport in die Zielzellen…«

Risiko einer Antikörperbildung gegen PEG

»Die Verwendung pegy­lier­ter Lipide ist grund­sätz­lich mit dem Risiko einer Antikörperbildung gegen PEG ver­bun­den. Auch gibt es in der Bevölkerung durch die lang­jäh­ri­ge Verwendung von PEG-hal­ti­gen Produkten eine aus­ge­präg­te Prävalenz für Anti-PEG-Antikörper. Allergische Reaktionen gegen pegy­lier­te Lipide kön­nen somit nicht aus­ge­schlos­sen wer­den, auch wenn bis dato kei­ne Immunogenität oder Immunotoxizität beob­ach­tet wer­den konn­te. Überempfindlichkeits­reaktionen gegen die ver­wen­de­ten Hilfsstoffe stel­len auf jeden Fall eine Kontraindikation für die Anwendung des Impfstoffs dar.«

In Leber, Milz, Nebennieren und Eierstöcken nachgewiesen

Für Comirnaty® von Biontech wird angeführt:

»Pharmakokinetisch zeich­net sich der Impfstoff dadurch aus, dass die höch­sten Konzentrationen an der Injektionsstelle gefun­den wer­den, über die Zeit aber eine Umverteilung zu beob­ach­ten ist. Für nano­par­ti­ku­lä­re Arzneiformen ist eine Anreicherung in der Leber typisch und auch für die LNP beschrie­ben. In phar­ma­ko­ki­ne­ti­schen Studien mit radio­ak­tiv mar­kier­tem Impfstoff wur­den bis zu 21,5 Prozent der inji­zier­ten Dosis in der Leber und deut­lich gerin­ge­re Mengen in Milz, Nebennieren und Eierstöcken nachgewiesen.

Covid-19 Vaccine (mRNA-1273) von Moderna

… Eine Impfdosis ent­hält 100 µg mRNA ein­ge­bet­tet in »SM-102 Lipid-Nanopartikel«. Hierbei han­delt es sich um LNP-Strukturen, die nach dem kat­io­ni­schen Lipid SM-102 benannt sind…

Auch bei der Moderna-Vakzine stel­len die bei­den funk­tio­nel­len Lipide SM-102 und PEG2000-DMG neu­ar­ti­ge Hilfsstoffe dar, die bis­her noch nicht in zuge­las­se­nen Fertigarzneimitteln zu fin­den waren. Allerdings wur­de in dem 2018 zuge­las­se­nen Fertigarzneimittel Onpattro® mit PEG2000-C-DMG ein struk­tu­rell sehr ähn­li­ches Lipid zu LNP ver­ar­bei­tet, für das ein Risiko der Antikörperbildung gegen PEG beschrie­ben ist…

Pharmakokinetische Untersuchungen erfolg­ten im Tierversuch an der Ratte. Neben einer Anreicherung der mRNA am Injektionsort konn­te der Wirkstoff in allen unter­such­ten Geweben außer der Niere wie­der­ge­fun­den wer­den. Eine Umverteilung in die Leber ist für Lipid-basier­te Nanopartikel typisch und wur­de auch für die Moderna-Vakzine beob­ach­tet. Besonders bemer­kens­wert erscheint der Nachweis gerin­ger mRNA-Konzentrationen im Gehirn, ein Hinweis auf einen Transport der Nanopartikel über die Blut-Hirn-Schranke.«

(Fußnoten und Abbildungen wur­den hier weggelassen.)
(Hervorhebungen nicht im Original.)


Am 18.5. ist auf news​week​.com zu lesen:

»Was ist SM-102? Behauptungen über den Moderna COVID Impfstoff-Inhaltsstoff von Wissenschaftlern entlarvt

Eine Verschwörungstheorie in Bezug auf den Moderna-Impfstoff wird in den sozia­len Medien ver­brei­tet, in denen Impfgegner Bedenken äußern, dass der Impfstoff einen Inhaltsstoff ent­hält, der für den mensch­li­chen Gebrauch unsi­cher ist.

Die Verschwörungstheorie, die von Nutzern auf Twitter und TikTok ver­brei­tet wird, hebt einen Inhaltsstoff des Moderna-Impfstoffs her­vor: ein Lipid oder eine Art von Fett, das als SM-102 bekannt ist.

Nach Angaben von Moderna ist SM-102 tat­säch­lich unter den Inhaltsstoffen des Impfstoffs aufgeführt.

Viele der Social-Media-Beiträge und Videos heben dann das US-ame­ri­ka­ni­sche bio­che­mi­sche Produktionsunternehmen Cayman Chemical her­vor, das SM-102 als Forschungschemikalie vertreibt.

Die Website besagt, dass das SM-102-Produkt, das sie ver­kauft, "nur für Forschungszwecke, nicht für den mensch­li­chen oder tier­ärzt­li­chen Gebrauch" ist.

Es ent­hält auch ein Sicherheitsblatt, das Gefahren wie Entflammbarkeit und "schäd­lich, wenn ver­schluckt," unter ande­rem identifiziert.

Was die Videos und Beiträge jedoch nicht zei­gen, ist, dass das von Cayman ver­kauf­te SM-102-Produkt eine Mischung aus zwei Substanzen ist – SM-102 und Chloroform. Es listet Chloroform als die gefähr­li­che Komponente auf, und nicht SM-102, das als "Sonstiges" auf­ge­führt ist.

Substanzen wer­den oft in Mischung mit ande­ren Chemikalien zube­rei­tet, die ihnen hel­fen, sich auf­zu­lö­sen. Diese Substanzen, die beim Lösen hel­fen, wer­den als Lösungsmittel bezeich­net, und Chloroform wird auf die­se Weise ver­wen­det. Auch Wasser kann als Lösungsmittel ver­wen­det werden.

Al Edwards, Impact Lead für die Pharmazie-Forschungsabteilung an der University of Reading, erklär­te gegen­über Newsweek: "Einige Lösungsmittel wer­den oft ver­wen­det, um Dinge wie Lipide zuzu­be­rei­ten, aber sie wer­den nach dem Gebrauch entfernt.

Ich ken­ne den genau­en Prozess nicht, der zur Herstellung des Moderna-Impfstoffs ver­wen­det wird, aber selbst wenn das Lipid in einem Lösungsmittel wie Chloroform auf­ge­löst wird, wür­de jede Restmenge an Lösungsmittel, die im Impfstoff ver­bleibt – wenn sie nicht voll­stän­dig ent­fernt wird – sehr genau gemes­sen und als Inhaltsstoff auf­ge­führt wer­den. Es wäre auch nur erlaubt, wenn es als sicher bekannt wäre."

Chloroform ist nicht als Inhaltsstoff des Moderna-Impfstoffs aufgeführt.

Ed Hutchinson, Dozent am Zentrum für Virusforschung der Universität Glasgow, erklär­te gegen­über Newsweek, dass es "völ­lig nor­mal" sei, dass Chemikalien in ver­schie­de­nen Reinheitsgraden gelie­fert wür­den und dass die­je­ni­gen, die für den mensch­li­chen Gebrauch bestimmt sei­en, mit größ­ter Sorgfalt behan­delt würden.

"Wenn Sie eine Analogie wol­len – Streusplitt und Tafelsalz sind bei­des Salz, aber Sie soll­ten nur das teu­re­re und sau­be­re­re essen", sag­te er.

"Sicherheitsdatenblätter für Chemikalien, die für ande­re Zwecke als Impfstoffe ver­kauft wer­den, kön­nen aus drei Gründen alar­mie­rend aus­se­hen – sie könn­ten sich auf ein weni­ger rei­nes Produkt bezie­hen, als es in Impfstoffen ver­wen­det wird; sie könn­ten Warnungen über zusätz­li­che Verbindungen ent­hal­ten, die in Impfstoffen nicht vor­han­den sind – zum Beispiel ent­flamm­ba­re Lösungsmittel; oder sie könn­ten sich auf Eigenschaften der Verbindung an sich bezie­hen, die im Impfstoff selbst nicht vor­han­den sind."

Edwards sag­te auch, dass Sicherheitsdatenblätter, wie das von den Impfgegnern erwähn­te SM-102, leicht fehl­in­ter­pre­tiert wer­den können.

"Ein Verkäufer kann etwas als nicht für den mensch­li­chen Verzehr oder die Verwendung in Medikamenten kenn­zeich­nen, nur weil er nicht will, dass das Produkt auf die­se Weise ver­wen­det wird; das Unternehmen will nicht beschei­ni­gen, dass es für den mensch­li­chen Gebrauch sicher ist.

Das bedeu­tet aber nicht, dass das Produkt und alle sei­ne Bestandteile unsi­cher sind – nur die­se spe­zi­el­le Zubereitung.

Erdnüsse, die als Vogelfutter ver­kauft wer­den, sind oft auf die­se Weise gekenn­zeich­net. Das bedeu­tet aber nicht, dass Erdnüsse für den Menschen gefähr­lich sind."

Newsweek hat Moderna für einen Kommentar kon­tak­tiert.«

Übersetzt mit www​.DeepL​.com/​T​r​a​n​s​l​a​tor (kosten­lo­se Version)

War das eine Entlarvung?

In der bei der EMA hin­ter­leg­ten Produktinformation von Moderna heißt es auf Seite 9:

»Genotoxizität/Kanzerogenität:
Es erfolg­ten In-vitro und In-vivo-Genotoxizitätsstudien mit den neu­ar­ti­gen SM-102-Lipidbestandteilen des Impfstoffs. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Genotoxizitätspotenzial für den Menschen sehr gering ist. Es wur­den kei­ne Kanzerogenitätsstudien durchgeführt.«

Das muß als mehr als vage ange­se­hen werden.

Im Safety Data Sheet des Herstellers zum Inhaltsstoff SM-102 ist zu lesen:

https://​www​.cayman​chem​.com/​m​s​d​s​s​/​3​3​4​7​4​m​.​pdf
https://​www​.cayman​chem​.com/​m​s​d​s​s​/​3​3​4​7​4​m​.​pdf

Sehr zurück­hal­tend, um vor­sich­tig zu for­mu­lie­ren, hat Newsweek mit

»Es ent­hält auch ein Sicherheitsblatt, das Gefahren wie Entflammbarkeit und "schäd­lich, wenn ver­schluckt," unter ande­rem iden­ti­fi­ziert.«

den Gefahrenkatalog beschrie­ben. Die Tatsache, daß in der zwei­ten Abbildung ledig­lich Chloroform als gefähr­lich benannt wird, steht in einem merk­wür­di­gen Kontrast zu den Informationen der ersten Darstellung.

27 Antworten auf „Nochmal zu SM-102 Lipid-Nanopartikeln“

  1. Danke, AA, für das bestän­di­ge Nachhaken und Nachreichen. So geht ergeb­nis­of­fe­ne Dokumentation, um nicht zu sagen: objek­ti­ver Journalismus.

  2. Die Angaben im SDB (= safe­ty data sheet = SicherheitsDATENblatt) ent­spre­chen zu einem Großteil denen für rei­nes Chloroform.
    Ich wür­de davon aus­ge­hen – wenn die­se Art Lipid-Nanopartikel ja so neu ist – es dazu noch kei­ne Klassifizierung geben wird.

    Sowieso gibt es ja auch kein Verunreinigungsprofil für die Impfstoffe. Das heißt die pro­du­zie­ren ein­fach und ob da jetzt 99% oder 60% RNA drin ist, inter­es­siert nicht.
    Eine Tatsache die für mich unfass­bar ist und mei­ne beruf­li­che Tätigkeit in einem Analytiklabor (Freigabe von Rohstoffen/ Fertigarzneimitteln von der Pharmaindustrie) kom­plett infra­ge stellt…

    1. Ich habe frü­her für eine sog. "Benannte Stelle" gear­bei­tet, deren Aufgabe die Prüfung von Medizinprodukten war. Das sind zwar defi­ni­ti­ons­ge­mäß kei­ne Pharmaka aber den­noch Stoffzubereitungen, die auf Toxizitaet geprüft wer­den müs­sen. Dabei müs­sen die Firmen, die das Produkt auf den Markt brin­gen wol­len, die von den benann­ten Stellen gefor­der­ten Nachweise erbrin­gen, bevor eine CE-Zertifizierung erfol­gen kann. Derartige Nachweise müs­sen nun für die Impfstoffe mit "vor­läu­fi­ger Zulassung" zwar erbracht wer­den, aber erst nach­dem Millionen Menschen damit geimpft wor­den sind. Bei etwas kom­ple­xe­ren Medizinprodukten dau­ert die Prüfung auch schon mal meh­re­re Jahre. Da sind in Panikstimmung not­wen­di­ge Toxizitaetspruefungen igno­riert bzw. auf die lan­ge Bank gescho­ben wor­den. Nach dem Motto "Augen zu und durch".
      Die bis­her auf­ge­tre­te­nen Nebenwirkungen stel­len hin­sicht­lich töd­li­cher Nebenwirkungen alle bis­he­ri­gen Impfstoffe in den Schatten. Und nun will man auch noch Kinder imp­fen, bei denen das Impfrisiko moeg­lich­wei­se grö­sser ist als das Erkrankungsrisiko.
      Man kann nur hof­fen, dass im näch­sten Winter kei­ne Katastrophe pas­siert und die zu befürch­ten den Immunreaktionen bei Kontakt mit dem Wildvirus ausbleiben.

  3. Ich hät­te da doch noch ein paar Fragen:

    Ist Caymanchem der ein­zi­ge Produzent und Lieferant des SM-102 weltweit?

    Wenn, wie Al Edwards erklärt "Einige Lösungsmittel … oft ver­wen­det (wer­den) um Dinge wie Lipide zuzu­be­rei­ten, aber … nach dem Gebrauch ent­fernt (wer­den), war­um lie­fert Caymanchem SM-102 nur als Mischung?

    Weshalb unter­schei­det das Produktdatenblatt nicht beim Trade-Name und dem Inhaltsstoff – ich mei­ne, der Trade-Name steht genau­ge­nom­men für die im Datenblatt unten auf­ge­führ­te Mischung aus Hauptbestandteil „Chloroform“ und Nebenbestandteil und Namensgeber für die Mischung „SM-102“. Das ist für mich eine Unschärfe, die ich als Nicht-Chemiker nicht ein­ord­nen kann.

    Wie genau trennt man Chloroform von Lipiden?

    Zitat aus dem Text:
    „Ich ken­ne den genau­en Prozess nicht, der zur Herstellung des Moderna-Impfstoffs ver­wen­det wird, aber selbst wenn das Lipid in einem Lösungsmittel wie Chloroform auf­ge­löst wird, wür­de jede Restmenge an Lösungsmittel, die im Impfstoff ver­bleibt – wenn sie nicht voll­stän­dig ent­fernt wird – sehr genau gemes­sen und als Inhaltsstoff auf­ge­führt wer­den. Es wäre auch nur erlaubt, wenn es als sicher bekannt wäre.
    Chloroform ist nicht als Inhaltsstoff des Moderna-Impfstoffs aufgeführt.“
    In der gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Aufführung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung von Lebensmitteln gibt es bekann­te Unschärfen. Wenn dort Fruchtzubereitung zB. als Bestandteil im Fruchtjoghurt steht, kann die­ser Zucker in unbe­stimm­ten und damit für den Verbraucher unbe­kann­ten Mengenanteilen ent­hal­ten. Wie sind die Vorgaben bei der Medizinprodukteherstellung gere­gelt? Und gel­ten die­se welt­weit einheitlich?

    Zitat aus dem Text:
    "Ein Verkäufer kann etwas als nicht für den mensch­li­chen Verzehr oder die Verwendung in Medikamenten kenn­zeich­nen, nur weil er nicht will, dass das Produkt auf die­se Weise ver­wen­det wird; das Unternehmen will nicht beschei­ni­gen, dass es für den mensch­li­chen Gebrauch sicher ist.
    Das bedeu­tet aber nicht, dass das Produkt und alle sei­ne Bestandteile unsi­cher sind – nur die­se spe­zi­el­le Zubereitung.“
    D‘accord, aber wo ist dann das Produktdatenblatt für den medi­zi­nisch geeig­ne­ten Stoff?

    1. Für "nor­ma­le", regu­lär zuge­las­se­ne Arzneimittel legt der Hersteller bei der Zulassung Grenzwerte fest, heißt z.B. Gehalt Hauptkomponente 98,0–100,0%, Verunreinigung A max. 0,3% etc.
      Diese Qualitätsmerkmale wer­den vor der Chargenfreigabe bestimmt und müs­sen erfüllt wer­den, sonst kann die Charge in die Tonne.

      Die Regelungen zur Zulassung sind jeweils spe­zi­fisch für die USA (FDA), Europa (EMA) etc.
      Fakt ist in die­sem Fall jeden­falls, dass bei den "expe­ri­men­tel­len Injektionssubstanzen" sol­che defi­nier­ten Verunreinigungsprofile (noch) nicht existieren.

      Warum die­ses Lipid als 10%ige "Lösung" in Chloroform ver­trie­ben wird, kann ich nicht beurteilen.
      Da Chloroform aller­dings einen Siedepunkt um die 61°C hat, könn­te man es ent­spre­chend abde­stil­lie­ren bzw. abdampfen.
      Aber da ich kein Biologe bin, kann ich nicht sagen, ob oder wie das pas­siert bzw. wie sta­bil die­se Lipid-Nanopartikel sind…

    2. Hi, Chloroform von Lipiden zu tren­nen ist recht einfach.
      In der Lipidforschung wird Chloroform als ein­fa­ches und gün­sti­ges Extraktionsmittel für Lipiden ver­wen­det. Chloroformist bereits bei Raumtemperatur flüch­tig. In dem beschrie­be­nen Fall mit SM-102 wür­de man das Chloroform ein­fach abdamp­fen las­sen. Je nach Größe des Gefäß und der Menge an Chloroform ist das Abdampfen nach ein paar Sekunden geschehen.

      1. Dumm nur, dass das die emp­find­li­chen Nanopartikel nicht über­ste­hen: die sind nur sta­bil bei unter Null Grad und bit­te ja kei­ne Scherkräfte (Schütteln!).

        Denn war­um sonst die Transport-Restriktionen?

    3. Ich habe beruf­lich viel mit Sicherheitsdatenblätter zu tun.
      Das ein Produkt (hier SM-102) nur in bestimm­ten Formen nutz­bar sind, ist nichts unge­wöhn­li­ches. In dem Fall muss das Lipid, damit es halt­bar ist oder sta­bil bleibt, in Chloroform gelöst wer­den. Chlorform ist ein durch­aus kri­ti­sches Lösemittel (wur­de aber über vie­le Jahrzehnte in gro­ssen Mengen von Biologen und Mediziner [!=Chemiker] verwendet).
      Dazu muss man 2 Dinge beachten:
      1. Wie und in wel­chen Mengen wird mit dem Stoff umgegangen.
      2. Was sind die kon­kre­ten Gefahren

      1. Hier geht es offen­sicht­lich um den Inhaltstoff, daher wird das Lösemittel ent­fernt. Dafür gibt es meh­re­re Optionen, der ein­fach­ste ist die Destillation (Siedepunkt 61°C). Ich weiss aber nicht wie in der Pharamindustrie so was gemacht wird. Da Chloroform nicht was­ser­mi­chschbar ist, könn­te es auch sein, dass SM-102 aus­ge­schüt­telt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Aussch%C3%BCtteln).

      2. In dem Fall sind sie durch­aus beacht­lich. Aber es gibt bei die­sen Einstufungen nach GHS durch­aus zwei­fel­haf­te bzw. wirt­schaft­li­chen Interessen erfolg­te Einstufungen. Z.b. um ein che­mi­sches Produkt einem Naturprodukt vor­zu­zie­hen. Beispielsweise wird Orangenöl als ganz beson­ders gefähr­lich ein­ge­stuft, weil es sonst oft als her­vor­ra­gen­der Fettlöser ein­ge­setzt wer­den könn­te. (https://de.wikipedia.org/wiki/Orangen%C3%B6l#Gef%C3%A4hrdungen)

      Was die Einstufungen für den Gebrauch angeht, erfolgt die durch den letz­ten Verarbeiter. Diese kau­fen Produkte, die nicht zuge­las­sen sind. Garantieren dann aber auf­grund ihrer Verarbeitungsmethoden, dass das Endprodukt benutzt wer­den kann. 

      Ich hal­te die­se Diskussion nicht für ziel­füh­rend, auch wenn ich die Impfung an sich auch für zwei­fel­haft hal­te. Würde mich aber nicht auf die unmit­tel­ba­re Gefährlichkeit von Stoffen die im Mikromililiterbereich benutzt wer­den foku­sie­ren. Wer mal geraucht hat, hat sicher in sei­nem Leben weit­aus gefähr­li­cher Mengen an gefähr­li­chen Stoffen aufgenommen.

      Beachtenswerter fin­de ich die bio­lo­gi­schen Vorgänge nach der Impfung und wel­che Folgen die­se haben können.

      1. Danke für die Einordnung. Ich dach­te mir zwar schon ähn­li­ches (also Ihr Schlussfazit), es ist aber immer schön, eine qua­li­fi­zier­te Meinung zu fin­den, die das dann fach­lich unterfüttert.

  4. Ich hät­te da doch noch ein paar Fragen:

    Ist Caymanchem der ein­zi­ge Produzent und Lieferant des SM-102 weltweit?
    Wenn, wie Al Edwards erklärt "Einige Lösungsmittel … oft ver­wen­det (wer­den) um Dinge wie Lipide zuzu­be­rei­ten, aber … nach dem Gebrauch ent­fernt (wer­den), war­um lie­fert Caymanchem SM-102 nur als Mischung?

    Weshalb unter­schei­det das Produktdatenblatt nicht beim Trade-Name und dem Inhaltsstoff – ich mei­ne, der Trade-Name steht genau­ge­nom­men für die im Datenblatt u.a. Mischung aus Hauptbestandteil „Chloroform“ und Nebenbestandteil und Namensgeber für die Mischung „SM-102“. Das ist für mich eine Unschärfe, die ich als Nicht-Chemiker nicht ein­ord­nen kann.

    Wie genau trennt man Chloroform von Lipiden?

    Zitat aus dem Text:
    „Ich ken­ne den genau­en Prozess nicht, der zur Herstellung des Moderna-Impfstoffs ver­wen­det wird, aber selbst wenn das Lipid in einem Lösungsmittel wie Chloroform auf­ge­löst wird, wür­de jede Restmenge an Lösungsmittel, die im Impfstoff ver­bleibt – wenn sie nicht voll­stän­dig ent­fernt wird – sehr genau gemes­sen und als Inhaltsstoff auf­ge­führt wer­den. Es wäre auch nur erlaubt, wenn es als sicher bekannt wäre.
    Chloroform ist nicht als Inhaltsstoff des Moderna-Impfstoffs aufgeführt.“
    In der gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Aufführung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung gibt es bekann­te Unschärfen. Wenn dort Fruchtzubereitung zB. als Bestandteil im Fruchtjoghurt steht, kann die­se Zucker in unbe­stimm­ten und damit für den Verbraucher unbe­kann­ten Mengenanteilen ent­hal­ten. Wie sind die Vorgaben bei der Medizinprodukteherstellung gere­gelt? Und gel­ten die­se welt­weit einheitlich?

    Zitat aus dem Text:
    "Ein Verkäufer kann etwas als nicht für den mensch­li­chen Verzehr oder die Verwendung in Medikamenten kenn­zeich­nen, nur weil er nicht will, dass das Produkt auf die­se Weise ver­wen­det wird; das Unternehmen will nicht beschei­ni­gen, dass es für den mensch­li­chen Gebrauch sicher ist.
    Das bedeu­tet aber nicht, dass das Produkt und alle sei­ne Bestandteile unsi­cher sind – nur die­se spe­zi­el­le Zubereitung.“
    D‘accord, aber wo ist dann das Produktdatenblatt für den medi­zi­nisch geeig­ne­ten Stoff?

    @aa
    Ja, schon merk­wür­dig, auch dass für die Klassifizierung kei­ne Tabelle ent­hal­ten ist, die die gefähr­li­chen Einzelsubstanzen zuordnet.

  5. Es war eine Entlarvung, aber nicht von "das".
    "Nanostrukturen" ver­su­chen eine rea­le Biomembran zu kopie­ren. Diese ent­hal­ten immer als wesent­li­chen Baustein "akti­vier­te" Lezithine. Also nicht das was man im Eigelb oder gar in Soja-Lezithin findet.
    Diese Membran "nach­zu­bau­en" so dass man ein fer­ti­ges halt­ba­res Produkt erhält das man in irgend­ei­ner Form län­ger auf­be­wah­ren kann ist außer­or­dent­lich schwie­rig und teu­er. Meist weiß man sich im Moment nur durch ziem­lich gif­ti­ge Hilfsmittel zu hel­fen. Ein qua­ter­nä­res PEG-2000-Amid ist in BionTech. Die beste Darstellung davon bei Schmidt-Krüger. Das Problem exi­stiert aber für alle indu­stri­ell her­ge­stell­ten Nano-Strukturen. Eine legier­te Suppe mit Eiern kann der Könner her­stel­len ohne gif­ti­gen Kram. Man kann sie nur nicht in Ampullen oder so halt­bar auf­ge­wah­ren. Siehe auch:
    https://​en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​Q​u​a​t​e​r​n​a​r​y​_​a​m​m​o​n​i​u​m​_​c​a​t​ion
    "Quaternium-15 is the sin­gle most often found cau­se of all­er­gic cont­act der­ma­ti­tis of the hands (16.5% in 959 cases)"
    Ich per­sön­lich wür­de zur Zeit von allem indu­stri­ell her­ge­stell­ten "Nano"-Zeuch die Finger las­sen. Zur Zeit die Bremse für Big Pharma. Dagegen hel­fen wirk­lich nur „Faktenchecker" und pro­fes­sio­nel­le Framer.

  6. Wenn man die­ses Datenblatt mit ande­ren Datenblättern von Chloroform ver­gleicht, so ent­hält erste­res mehr Punkte mehr, z.B. "sehr gif­tig für Wasserlebewesen". Wenn dies für "nor­ma­les" Chloroform nicht gilt, dürf­te es von den dar­in gelö­sten Lipiden ver­ur­sacht werden.
    Also kommt die Gefahr wohl von bei­den Lösungsbestandteilen.

  7. Warum bekommt die Bevölkerung den Impfstoff gra­tis von der Regierung, und für die Masken müs­sen wir bezah­len? Der Impfstoff ist doch viel teu­rer!!! Das macht mich nach­denk­lich. L.g

  8. So wird die Welt in 3 Jahren aussehen:
    rap​tu​ra​.co wenn die Impfnebenwirkungen voll ein­schla­gen. Ich den­ke die Nanopartikel wer­den lang­fri­stig zu einem rie­sen Problem! Lest ja auch viel bezüg­lich Nanoplastikpartikel in den Ozeanen

  9. Schuld an der Fehlinterpretation hat dem­nach der Hersteller. Er ver­kauft eine Mischung aus SM-102 + Chloroform als "SM-102", wodurch in den Foren SM-102 als gefähr­lich beti­telt wor­den ist. Es wäre die Aufgabe des Herstellers das wie­der geradezubiegen.

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