Notaufnahmen: Luft-Nummer von Lauterbach

»Lauterbach will Notaufnahmen an Kliniken entlasten
Die Notaufnahmen in den deut­schen Krankenhäusern arbei­ten vie­ler­orts nicht erst seit der Corona-Pandemie am Limit. Eine vom Bundesgesundheitsministerium ein­ge­setz­te Expertenkommission hat nun Vorschläge vor­ge­legt, wie Kliniken ent­la­stet wer­den könnten…

Wer die Notfallnummer 112 oder die Nummern des ärzt­li­chen Bereitschaftsdiensts (116117) wählt, soll künf­tig nach Empfehlung der Experten zunächst bei einer neu­en inte­grier­ten Leitstelle (ILS) lan­den. Diese Leitstelle soll die Anruferin oder die Anrufer dann an die "für sie am besten geeig­ne­te Notfallstruktur" ver­mit­teln, wie das Ministerium erklär­te. Medizinisch qua­li­fi­zier­te Fachkräfte sol­len die Leitstellen beset­zen.«
ndr​.de (13.2.23)

Was von Lauterbachs Sprüchen zur Entlastung der Kliniken zu hal­ten ist, wird erkenn­bar an die­ser Meldung:

»Warnstreiks in NRW gehen wei­ter – Krankenhäuser in Essen betroffen

Essen (dpa/lnw) – Die Warnstreiks im öffent­li­chen Dienst in Nordrhein-Westfalen gehen wei­ter. Am Montagmorgen leg­ten Beschäftigte von drei Krankenhäusern in Essen für einen Tag die Arbeit nieder…

Wie bei Arbeitsniederlegungen an Krankenhäusern üblich gab es für Montag soge­nann­te Notdienstvereinbarungen, um die Versorgung schwe­rer Fälle wäh­rend des Arbeitskampfes sicherzustellen…

Die Kommunalen Arbeitgeber leh­nen die Forderungen von Verdi in Nordrhein-Westfalen als wirt­schaft­lich nicht ver­kraft­bar ab…«
kran​ken​kas​sen​.de (13.2.23)

Über Inititativen Lauterbachs, die berech­tig­ten Gehaltsforderungen zu unter­stüt­zen oder gar gegen­zu­fi­nan­zie­ren, ist nichts bekannt.

Welche Gewinne Klinikkonzerne machen und war­um die Vorschläge der von Lauterbach ein­ge­setz­ten ExpertInnen nicht zufäl­lig so aus­fal­len , ist zu lesen in:

»Ein All-inclu­si­ve-Gesundheitssystem, in dem jeder fast alles bezahlt bekommt, ist nicht mehr finanzierbar«

11 Antworten auf „Notaufnahmen: Luft-Nummer von Lauterbach“

  1. Kalle, gut gemacht! Jetzt noch die Steigerung des Ganzen: Der Notfällige muss die Versichertenkarte bereit­hal­ten und sei­ne Versichertennummer wis­sen. Danach wird er am Telefon unmit­tel­bar gefragt, ob und wel­che IGEL er ger­ne möch­te. Ein schwa­ches Stöhnen des Notfälligen wird als "Ja" gewer­tet. Ob eine Chefaztbehandlung (gegen gerin­ges Aufgeld, sagen wir 100%) gewünscht wird, ob er sein Impfzertifikat bereit hat oder einen aktu­el­len Popeltest. Er muss ent­we­der ein Stichwort nen­nen oder eine Taste drücken. In vie­len Fällen dürf­te sich der Notfall damit bereits erle­digt haben. Und eine ande­re Branche pro­fi­tiert. Der Anruf kann an deren noch ein­zu­rich­ten­de Leitstellen wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Eine win-win-win Situation. So kann man mit­tels der Verpflichtung zum Notruf bei einer Leitstelle für Notrufe recht gut die Arbeitsbelastung redu­zie­ren. Und nicht ver­ges­sen: Die Warteschleife geht nicht auf die Rechnung des Anrufenden. Ist doch was, oder? Kleine Aufmerksamkeiten erhal­ten die Treue des Stimmviehs.

  2. Diese Leitstelle soll die Anruferin oder die Anrufer dann an die "für sie am besten geeig­ne­te Notfallstruktur" ver­mit­teln, wie das Ministerium erklärte.
    Läuft dann mit­tel­fri­stig ala Telekom&Co.…: Geben Sie bit­te Ihre Versicherten:innen-Nr. an. Bitte wie­der­ho­len. Danke. Privat oder gesetz­lich ver­si­chert? Danke. Wenn Sie kei­ne Luft mehr bekom­men drücken Sie nun die 1, wenn Sie kei­nen Puls mehr haben die 2, wol­len Sie einen Rückruf die 3, anson­sten die 4.…

    1. @Letzter, von 110

      🙂 Genau, das schafft Arbeitsplätze für die, die dann als "medi­zi­nisch qua­li­fi­zier­te Fachkräfte" ein­ge­stellt wer­den, und wahr­schein­lich nur die Qualifikation des Telefonhörerhaltens nach­wei­sen müssen.
      Und die Leute lan­ge genug am Telefon hin­hal­ten, das müs­sen sie bestimmt auch können. 

      Denn dann sind die Kliniken damit wirk­lich ent­la­stet – schafft dann näm­lich kaum noch einer in die Notaufnahme – außer er wird direkt pri­vat dahin gekarrt – am besten mit einem Bulldozer, damit er auch wirk­lich IN die Klinik kommt und nicht am Eingang abge­wim­melt wird..

      So kann man das Problem auch lösen – also "lösen" nach K.L..

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