Nur 3G werden markiert mit gelbem Armband…

heu​te​.at

Ich woll­te das nicht sofort glau­ben und habe auf der Seite der Johannes-Kepler-Universität nach­ge­se­hen. Dort steht in der Tat:

»Corona Maßnahmen an der JKU

Aktuelle Verhaltensrichtlinien;
Stand: 3. September 2021.

3G-Regel

Die gesetz­li­che Möglichkeit, die Erfüllung der 3G-Regel als Voraussetzung für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen und Prüfungen fest­zu­le­gen, wur­de ver­län­gert. Die JKU wird von die­ser Möglichkeit Gebrauch machen, die Erfüllung der 3G-Regel weit­ge­hend ent­spre­chend COVID-19-Öffnungsverordnung (ohne Gültigkeit von Selbsttests) durch alle Teilnehmer*innen ist daher, ähn­lich wie schon im Sommersemester, ver­pflich­tend. Um die Kontrolle zu ver­ein­fa­chen, arbei­ten wir an der Umsetzung zen­tra­ler Checkpoints, an denen far­bi­ge Kontrollbänder aus­ge­ge­ben wer­den. Dadurch kann der 3G-Check bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen schnell erfol­gen. Spezifische Details dazu wer­den in Kürze ausgesendet.

FFP2-Maskenpflicht bei Lehrveranstaltungen & Prüfungen

Die Hausordnung legt in der aktu­el­len Fassung fest, dass für Personen, die die 3G-Voraussetzungen erfül­len, kei­ne Verpflichtung zum Tragen von Schutzmasken besteht. Ausnahme sind aus­ge­schil­der­te Bereiche mit star­kem Parteienverkehr, in denen MNS-Pflicht besteht. Wir emp­feh­len, hier zur höhe­ren Sicherheit FFP2-Masken zu tra­gen. Um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewähr­lei­sten, wird zudem in Kürze die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske für Studierende bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen ein­ge­führt. Die JKU stellt FFP2-Masken bei Bedarf zur Verfügung…«
jku​.at

Studierendenvertreterin begeistert

Die strah­len­de jun­ge Frau auf dem Foto ist die Chefin der Linzer "Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH)".

»Heute" hat bei Vanessa Fuchs, ÖH-Vorsitzende der JKU Linz, nach­ge­fragt und erreich­te sie Mittwochvormittag am Telefon. Sie erklärt: "Noch ist die Verordnung nicht fer­tig und es wird an ihr gear­bei­tet. Bisher geplant ist, dass es für jeden Tag ein ande­res Band, in einer ande­ren Farbe, geben wird. Egal ob gene­sen, gete­stet oder geimpft, die Farbe bleibt für alle gleich und das Band gilt für einen Tag. Die Bänder wer­den an zen­tra­len Checkpoints ver­ge­ben. Wo genau die posi­tio­niert sein wer­den, steht noch nicht fest. Die Studierenden sol­len aber bei zen­tra­len Zugängen zum Campus kon­trol­liert wer­den. Zum Beispiel im Bereich des Parkplatzes oder der Straßenbahnstation."

Der Vorteil die­ses Systems sei, dass man sich damit ohne Maske frei am Campus bewe­gen kön­ne – wobei im Hörsaal die Maskenpflicht wei­ter­hin auf­recht bleibt, wie die 23-Jährige erklärt. Die Linzerin selbst hält die Pläne für sinn­voll. Damit wür­de man viel Zeit spa­ren und die Vorlesungszeit nicht dar­un­ter lei­den. Jeden Studierenden auf sei­nen 3G-Nachweis hin in einer Lehrveranstaltung oder bei einer Prüfung zu kon­trol­lie­ren, sei auf­wen­dig, so Fuchs im "Heute"-Gespräch. 

Unipersonal soll Bänder verteilen

Die Überlegung ein "län­ger gel­ten­des Armband" für all jene ein­zu­füh­ren, die zum Beispiel bereits geimpft sind, wer­de aber wohl nicht umge­setzt, wie die ÖH-Vorsitzende klar stellt. Damit wäre der 3G-Status des ande­ren für jeden auf einen Blick nach­voll­zieh­bar –ein Punkt der offen­bar dann doch auch JKU-intern kri­tisch gese­hen wird.

Die Vergabe der Bänder soll durch Universitätsmitarbeiter erfol­gen. Dafür will die JKU ihr Personal ent­spre­chend auf­stocken, wie Fuchs ver­rät.«


Man soll­te nicht mei­nen, daß im Akademischen Jahr 2020/2021 an die­ser Hochschule eine "Hausarbeit Medizinrecht im Nationalsozialismus" ver­öf­fent­licht wur­de, eben­so wie eine RG Hausarbeit Medizinrecht im Nationalsozialismus.


Man soll­te vor allem nicht den­ken, daß dies alles geschieht an einer Hochschule, die den Namen Johannes Keplers trägt. Es han­delt sich schließ­lich um einen Denker, der gegen den erbit­ter­ten Widerstand bei­der christ­li­chen Kirchen und in der Nachfolge von Nikolaus Kopernikus ein wis­sen­schaft­li­ches Bild der Welt durch­setz­te. Zu des­sen Lebenslauf gehört, daß er nur mit gro­ßen Mühen sei­ne Mutter bei einem Hexenprozeß ret­ten konn­te. Sie ent­kam der Verbrennung, um wenig spä­ter ver­mut­lich an den Folgen der Haft zu ster­ben. (Für einen aller­er­sten Einblick sie­he Wikipedia).

21 Antworten auf „Nur 3G werden markiert mit gelbem Armband…“

  1. Dabei hat doch noch kei­ne "Eingliederung"Österreichs statt­ge­fun­den, geht´s jetzt anders­rum? Äußerst "geschmack­voll", sehr "rück­sichts­voll", die gel­be Farbe. Ich plä­die­re jetzt dafür, dass alle UNGEIMPFTEN als Emblem ein rotes, vier­blätt­ri­ges Kleeblatt tragen.

  2. Phantastisch, wie die Mitläufer die Perversion per­fek­tio­nie­ren. Dass dies noch old­school mit greif­ba­ren Gegenständen erfolgt, ist ver­mut­lich retro und damit „Mega“ (oder sind wir schon bei Terra, Penta? … – ach ne, das ken­nen die Hohlbirnen gar nicht).

  3. Ohne den Kulturpessimismus zu sehr raus­hän­gen las­sen zu wol­len: Unis wer­den hin­sicht­lich der Weisheit, die dort zu erwar­ten sei, völ­lig über­schätzt. Und die Entwicklung scheint mir nur eine Richtung zu ken­nen: Abwärts. Kapitalistische Verwertungslogik hat die Unis so schwer beschä­digt, dass man wirk­lich inter­es­sier­te kri­ti­sche Studierende oder Lehrende zuneh­mend mit der Lupe suchen muss. Lehrpläne abar­bei­ten und auf Prüfungen hin aus­wen­dig ler­nen ist der Normalzustand. Tiefergehendes Interesse und Kritik am Status quo wer­den als abso­lut stö­rend wahr­ge­nom­men. Bei Diskussionen habe ich häu­fig erlebt, wie sinn­ge­mäß gesagt wur­de »Ach, komm! Das brau­chen wir nicht für die Prüfung … Wir wol­len nach­hau­se« oder »Was hier gelehrt wird, wird ja wohl rich­tig sein« etc. – der Umbau der Hochschulen trägt Früchte. Widerstand ist auf die­sem Sektor kaum zu erwarten.

  4. Nice. Invertierte Symbolik: ein Stigma.

    Einen psy­cho­ana­ly­ti­schen Zugang zur Aufklärung des Tabus sieht Freud in der Zwangsneurose, die er als eine Art „Tabukrankheit“ (318) begreift. Auch in der Zwangsneurose geht es um Verbote, vor allem um Berührungsverbote,
    – deren Herkunft dem Kranken rät­sel­haft sind,
    – die vom Kranken ohne äuße­re Strafandrohung befolgt wer­den, – ein­zig weil er über­zeugt ist, dass eine Übertretung auto­ma­tisch ein Unheil her­bei­füh­ren wird,
    – die sich auf immer neue Objekte aus­wei­ten, „ver­schie­ben“,
    die mit bestimm­ten zere­mo­ni­el­len Handlungen ver­bun­den sind, den „Zwangshandlungen“, etwa einem Waschzwang.

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​T​o​t​e​m​_​u​n​d​_​T​abu

    Freuds "Erkenntnisse" wir­ken heu­te aus der Zeit gefal­len, aber immer­hin haben sie die Entwicklung einer aus­ge­spro­chen erfolg­rei­chen Massensteuerung den Weg berei­tet, auch wenn das erst durch sei­nen Neffen Bernays zur Blüte gebracht wurde.

    Etwas schräg zu Freud behaup­te ich, dass zwang­haf­tes Verhalten tat­säch­lich durch Berührungsangst ent­steht, aber durch die Angst vor der Berührung mit Schuld. Wer sich ihr nicht stellt, muss sie so lan­ge wie­der­ho­len, bis er es ent­we­der doch tut oder – sich geblen­det in den Hades verabschiedet.

    PS: Wollen Sie die mora­li­sche Empörung, die gegen Tatsachen eben­so unwirk­sam ist wie ein "MNS", dage­gen ver­dop­peln wie Spaaan mit sei­nen dop­pel­ten Maskeraden? Versuchen Sie's doch mal mit Analyse, Herr Aschmoneit. Muss ja nicht gleich Psycho‑A. sein.

  5. Würde ich mor­gen mit einer Armbinde mit "unge­impft" durch die Gegend lau­fen, wür­den sich die Leute furcht­bar auf­re­gen, wegen die­ser unmög­li­chen Anspielung. Dann gehen ins sie ins Café und freu­en sich, dass sie dank Imfpass hin­ein­dür­fen. Am Sonntag geht es dann auf ein Konzert, an dem sie Armbändchen tra­gen – grün für geimpft, gelb für genesen.
    Alles nor­mal soweit.

  6. Es ist schon ein biß­chen trau­rig, dass es kei­ne Protestbewegung, kei­ne Solidaritätskundgebung oder irgend­ei­nen erkenn­ba­ren Widerstand gegen die Gängelung an den Universitäten gibt, die sowie­so wäh­rend der Pandemie extrem lan­ge für Präsenzveranstaltungen geschlos­sen waren.
    Was ist das für eine Atmosphäre an den Universitäten, wenn auch da nicht für Freiheit gestrit­ten und dis­ku­tiert wer­den kann?
    Gerade im Studium braucht man den Kontakt und die Kommunikation mit ande­ren – und Bildung ist nicht ein­fach nur die Vermittlung von Stoff, der dann aus­wen­dig zu ler­nen ist!

  7. Ich bin Student in Graz und bin natür­lich ent­setzt über die Armbänder wel­che defi­nitv zu Diskriminierung füh­ren könn­ten. Allerdings haben unge­impf­te Studenten in Österreich im Moment deut­lich grö­ße­re Sorgen als die Armbänder an einer ein­zi­gen Uni.

    Es gilt für alle Unis 3G, was in Kombination mit dem aktu­el­len Stufenplan und ande­ren Ankündigungen des Regimes, das Studieren für Ungeimpfte stark erschwe­ren bzw. unmög­lich machen wird. Bis in den Oktober ist nach dem Stufenplan damit zu rech­nen, dass die Heimtests ungül­titg wer­den und die Schnelltests nur mehr einen Tag gel­ten wer­den. Wer also am Montag in der Früh eine LV hat kann nur hof­fen, dass er am Sonntag ein offe­nes Testzentrum fin­det. Allerdings dürf­te dass nicht lan­ge ein Problem sein, den höchst­wahr­schein­lich wir im Oktober die drit­te Stufe akti­viert und dann brau­chen wir alle PCR-Tests, die ver­mut­lich drei Tage gel­ten wer­den (inklu­si­ve Wartezeit aufs Ergebnis), wobei die even­tu­ell auch um einen Tag gekürzt wer­den könn­ten. Richtig pro­ble­ma­tisch wird es wenn das Regime die Ankündigung umsetzt und die Test im Oktober oder November kosten­pflich­tig macht, dann kann man wahr­schein­lich dem bay­ri­schen Vorbild fol­gend 50–80€ pro PCR-Test zah­len (sie haben bis­her kei­ne Preise genannt). Wer also zwei oder drei sol­cher Tests pro Woche braucht könn­te die­ses Jahr poten­zi­ell tau­sen­de an Euros zah­len müs­sen, was sich nicht alle Studenten lei­sten kön­nen. Die alter­na­ti­ve ist auf Fernunterricht zu hof­fen oder zu hof­fen einen posi­ti­ven Test zu bekom­men und Genesener zu wer­den. Zudem kann man natür­lich das Studium schlei­fen las­sen, was aber nicht Allen mög­lich sein wird, z.B. wegen Stipendium, Familienbeihilfe, Mitversicherung usw. Natürlich kann man sagen, dass wir es noch gut haben, denn die Medizin Unis haben bereits 2G ein­ge­führt und wenn man nicht medi­zi­ni­sche Gründe gegen eine Impfung vor­wei­sen kann, bleibt einem nicht mehr vie­le mehr als ein posi­ti­ver Test .

    Die ÖH unter­stützt das Alles und ist Regimetreu. Selbst wenn es unter den Studienrichtungsvertretern viel­leicht noch ein­zel­ne Abweichler gibt, wer­den die nichts aus­rich­ten kön­nen. Die ein­zi­gen mit Einfluss wäh­ren die Universitäts- und Bundesvertretungen, wel­che aber von Parteien gestellt wer­den. Dort wur­den ver­mut­lich vor der ÖH-Wahl im Mai Säuberungen durch geführt und nur coro­na­kon­for­me Kanidaten aufgestellt.

    Es gibt zwar etwas Wiederstand durch "Studenten ste­hen auf", aber ich habe kei­ne Zweifel dar­an, dass alles plan­mä­ßig umgestzt wer­den wird. Ich schät­ze mal, dass 70–80% der Studenten bereits geimpft sind bzw. sich imp­fen las­sen wer­den, wohin gegen eine Umfrage zeigt, dass 20% sich nicht Impfen las­sen wol­len. Laut besag­ter Umfrage scheint aller­dings zumin­dest die Hälfte der Studenten 1G abzu­leh­nen, da auch vie­le Geimpfte entäuscht sind bezüg­lich der Versprechungen der Herrschenden (z.B. müs­sen sie immer noch FFP‑2 Masken tra­gen) und es auch eini­ge soli­da­ri­sche gibt. Allerings glau­be ich wie gesagt nicht, dass, falls es stim­men soll­te, es einen Unterschied machen wird oder gar gro­ßen Wiederstand zu erwar­ten ist.

  8. Wiklich so gar kei­ne Ähnlichkeit zu 33/45?
    Waren die dama­li­gen Studenten in D und Ö nicht auch mit Eifer, va. jun­ge Frauen(!), vie­le iwSdW mit Feuer und Flamme dabei, eine mora­lisch über­ra­gen­de Weltherrschaft des ‑damals natio­na­len- Sozialismus, der sich ua. mit spe­zi­ell zuge­schnit­te­nen pro­pa­gan­di­sti­schen Begriffen wie "Hygiene", "Volksgesundheit", "gesun­der Volkskörper", "gesun­der Lebensraum" bis hin zu " krankmachendes‑, kran­kes, lebens­un­wer­tes Leben" iS der Aktion T4 führte?
    Es wird ja auch schon von "Schutz-/Absonderungseinrichtungen", "Berufsausübungseinschränkungen" , etc. gespro­chen, auch schon "Ungeimpfte in´s Gas" soll in Berlin(?) auf Wänden geschmiert wor­den sein?
    Und wie­der sind Mediziner dabei, nichts gelernt? Nürnberger Kodex´47?

  9. Der neue Intelligenztest. In D leben in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre, ca. 10 Mio. Menschen. In 18 Monaten COVID sind gem. RKI davon 88 angeb­lich an die­sem „Virus“ ver­stor­ben. Das sind 0,0009% !! In Felix Austria wird es rela­tiv ähn­lich sein. Wozu ist der aka­de­mi­sche Nachwuchs eines Landes noch fähig, wenn er sich der­art an der Nase her­um­füh­ren lässt.!?

    1. Da hat Bologna schon gro­ße Wirkung ent­fal­tet: Studieren nach Stundenplan mit vor­ge­ge­be­nen Inhalten und Abläufen – das lässt kei­nen Platz für Neugier, Wissensdurst, Selberdenken und für per­sön­li­che Entwicklung. Nur weni­ge ver­ste­hen es sich den dafür not­wen­di­gen Freiraum zu schaffen.
      Standardbeschwerde vor Klausuren in mei­nem 2010 abge­schlos­se­nen Studium: "Aber das haben wir doch gar nicht durchgenommen!"
      Literaturhinweise zu Semesterbeginn konn­ten da nur eini­ge weni­ge begei­stern; den mei­sten erschien es unzu­mut­bar, Wissen als Holschuld zu verstehen.

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