Thomas Busse, Professor für Pflegemanagement und Leiter des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und ‑recht (ZGWR) an der Frankfurt University of Applied Sciences sieht eine Privatisierungswelle bei Krankenhäusern auf uns zurollen.
»Insbesondere kommunale Krankenhäuser seien in diesem Zusammenhang übernahmegefährdet, da „Kommunen ohnehin schon finanziell angeschlagen sind und nach der Coronakrise definitiv noch weniger Gelder zur Verfügung haben werden, um diese in ihre Krankenhäuser zu investieren“, prognostiziert Busse.
Daseinsvorsorge versus Shareholderinteressen
Ein deutliches Übergewicht privater Krankenhausträger hält Busse indes für bedenklich: Nur öffentliche und kommunale Träger könnten langfristig eine Daseinsvorsorge garantieren, da diese keinen Shareholder- oder anderen Trägerinteressen verpflichtet seien.
Der Appell des Gesundheitsökonoms an die Länder: Sie sollten festlegen, welche Krankenhäuser in welcher Größe und mit welchen Abteilungen in kommunaler Trägerschaft gehalten werden müssen. Im Anschluss gelte es, deren Erhalt zu sichern. Andernfalls müssten die Kommunen jene Krankenhäuser unter hohen finanziellen Aufwendungen in ihre Trägerschaft zurückholen, sollten die Privaten das wirtschaftliche Interesse an diesem Geschäft verlieren.« Link (Das Dokument steht auf der Seite nicht mehr zu Verfügung. Den Artikel gibt es jetzt hier.)