Offener Brief von 1.300 sächsischen Pflegebeschäftigten gegen "Impfpflicht"

In einem mir zuge­sand­ten Dokument vom 7.2., das ich für echt hal­te, heißt es:

»Dieser Brief geht an den Vorstand des Universitätsklinikum Dresden, an 36 Klinikdirektoren des Universitätsklinikum Dresden, an den Vorstand des Universitätsklinikum Leipzig, an 35 Klinikdirektoren des Universitätsklinikum Leipzig, an alle sächsischen Gesundheitsämter, an das sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie an alle 39 sächsischen Bundestagsabgeordneten.

Sehr geehr­te Vorstandsmitglieder,
sehr geehr­te Geschäftsführung,
sehr geehr­te Klinikdirektorinnnen und Klinikdirektoren, sehr geehr­te Damen und Herren,

das Thema „Corona“ beschäftigt uns alle nun schon seit über 1,5 Jahren. Viele Branchen, wie das Gaststättengewerbe, der Tourismus oder der Einzelhandel lei­den bereits mas­siv unter den Einschränkungen.

Mit dem am 10. Dezember 2021 ver­ab­schie­de­ten Impfpräventionsgesetz wur­de nun die Corona-Impfpflicht für das Personal von Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen beschlos­sen. An die­sem Punkt wur­de eine rote Linie überschritten! Das bedeu­tet einen mas­si­ven Einschnitt in die Grundrechte nach Artikel 2 Abs. 2 GG und steht im abso­lu­ten Widerspruch zur Resolution 2361/2021 des Europarates vom 27.01.2021, dass nie­mand gegen sei­nen Willen unter Druck geimpft wer­den und nicht geimpf­te Personen nicht dis­kri­mi­niert wer­den dürfen.

Sie können sich gar nicht vor­stel­len, wie sehr der Beschluss der Corona-Impfpflicht die Mitarbeiter in der Gesundheitsbranche aufgewühlt hat. Mit der Corona-Impflicht wird die Situation im Gesundheitswesen nicht ver­bes­sert, son­dern wei­ter mas­siv verschlechtert!

Wir haben uns ent­schie­den, dass wir an die­ser kli­ni­schen Studie nicht teil­neh­men werden!

Unsere Beweggründe:

        1. Die Nebenwirkungen der Corona-Impfung blei­ben wei­test­ge­hend unerwähnt.
        2. Die Corona-Impfung schützt weder vor der Übertragung des Virus auf ande­re Menschen noch vor einer Corona-Erkrankung! Dieser Punkt soll­te jedem zu den­ken geben, denn anfänglich wur­de genau das Gegenteil behaup­tet, dass nur Ungeimpfte das Virus wei­ter­ge­ben würden.
        3. Die in Blutabnahmen bestimm­ten Antikörper-Titer wer­den gar nicht berücksichtigt! Die Corona- Impfung soll doch den Körper dazu brin­gen, Antikörper auf­zu­bau­en. Wenn der Aufbau von Antikörpern das Ziel der Corona-Schutzimpfung ist: Warum wird ein hoher Antikörperanteil, der durch natürliche Immunisierung erreicht wur­de, nicht anerkannt?
        4. Von allen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus waren ca. 85–90% über 70 Jahre alt. Warum sol­len plötzlich Kinder, Jugendliche oder Menschen unter 70 Jahren gegen Corona geimpft wer­den, wenn es in die­sen Altersgruppen sehr wenig schwe­re Verläufe und ganz weni­ge Todesfälle gibt?

Wir möchten Sie mit die­sem Schreiben dar­auf hin­wei­sen, dass wir die­ser Entwicklung nicht mehr zuse­hen wer­den. Inzwischen haben sich die Mitarbeiter fast aller sächsischen Kliniken mit­ein­an­der ver­netzt. Wir erhal­ten bereits juri­sti­sche Unterstützung von meh­re­ren Anwälten und zählen weit mehr als 5.000 Kolleginnen und Kollegen in unse­rem Netzwerk. Darunter befin­den sich: Ärzte, Krankenschwestern, Pflegekräfte, Rettungssanitäter, Zahnarzthelferinnen, Hebammen, Wissenschaftler, Laborangestellte, Physiotherapeuten und vie­le mehr. Wir alle zusam­men leh­nen die Impfpflicht im Gesundheitswesen genau­so wie eine all­ge­mei­ne Impfpflicht strikt ab!

Wir haben uns jahr­zehn­te­lang lie­bend gern auf­ge­op­fert für unse­ren Job, für die Patienten und für unse­re Kollegen. Es galt immer die Maxime: Alle für einen und einer für alle. Dieser Zusammenhalt wird nun aber durch die Ausgrenzung von Corona-Ungeimpften mas­siv unter­gra­ben. Wir möchten alle gern unse­ren Job behal­ten, doch es gibt auch Grenzen.

Und ganz ent­schei­dend: Wir wer­den unse­re Konsequenzen aus die­sem Gesetzesbeschluss zie­hen, wenn wir dazu genötigt wer­den. Wir wer­den uns nicht gegen Covid imp­fen las­sen, davon sind wir tief in unse­rem Herzen überzeugt. Die Gründe haben wir Ihnen bereits dargelegt.

Das Gesundheitssystem war bereits ohne die Covid-Pandemie maro­de, poli­tisch fehl­ge­lei­tet und kaputt­ge­spart. Covid brach­te es über die Belastungsgrenze und oben drauf sol­len nun 20–30% der Mitarbeiter vor die Tür gesetzt wer­den. Sie wol­len Ihren Patienten die bestmögliche Behandlung anbie­ten – wie wol­len Sie dies mit fast 20% weni­ger Personal bewerkstelligen?

Die Krankenhäuser haben schon unter Normalbedingungen kein Personal gefun­den, wie wol­len Sie dann hun­der­te bestens aus­ge­bil­de­te, erfah­re­ne Mitarbeiter von einem auf den ande­ren Tag erset­zen? Manche Führungskräfte oder Direktoren mei­nen noch, wenn die Impfpflicht kommt, dann wird sich der Rest schon noch imp­fen las­sen. Wir möchten es des­halb noch ein­mal ganz klar und ohne Umschweife beto­nen: Das wird nicht passieren!

Bedenken Sie bit­te auch, dass mit dem Wegfall vie­ler hun­der­ter Mitarbeiter auch auf die Kollegen mit Covid- Impfschutz eine enor­me Mehrbelastung zukommt!

Es gibt bereits Länder, in denen eine Corona-Impfpflicht auf­grund mas­si­ver Proteste wie­der zurückgenommen wer­den muss­te. Wir wer­den geschlos­sen dafür ein­tre­ten, dass dies auch bei uns pas­siert. Alle Maßnahmen, die bis­her ergrif­fen wur­den, dien­ten ein­zig und allein, die Krankenhäuser vor Überlastung zu schützen. Eine Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen würde alle die­se Maßnahmen zunich­te­ma­chen und die Krankenhäuser von einem auf den ande­ren Tag durch den wei­ter verschärften Personalmangel mas­siv überlasten. Dies würde nicht nur Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger betref­fen, son­dern auch alle wei­te­ren essen­ti­el­len Bereiche, die für die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebes not­wen­dig sind.

Deshalb fordern wir von Ihnen!

        1. Sprechen Sie mit Politikern und set­zen Sie sich dafür ein, dass alle Mitarbeiter Ihrer Tätigkeit wei­ter­hin nach­ge­hen können, unabhängig von deren Corona-Impfstatus
        2. Die aggres­si­ve Rhetorik gegenüber Corona-Ungeimpften muss sofort been­det wer­den – egal ob in inter­nen Podcast-Beiträgen, in Pressemitteilungen oder in Fernsehinterviews. Der Begriff der soge­nann­ten „Pandemie der Ungeimpften“ wird immer noch dif­fa­mie­rend ver­wen­det, obwohl die momen­ta­ne Situation beweist, dass geimpf­te Menschen genau­so Überträger sind wie die unge­impf­ten Mitbürger!
        3. Häufig ist zu hören, den Kliniken wären „die Hände gebun­den“. Möchte man sei­ne Mitarbeiter aber unbe­dingt behal­ten, gibt es genug Möglichkeiten, etwas zu tun. Machen Sie vor allem den Politikern klar, dass eine Corona-Impfpflicht kata­stro­pha­le Konsequenzen für den gesam­ten Klinikbetrieb hat.
        4. Die Corona-Ungeimpften sind der­zeit nur der Sündenbock. Helfen Sie dabei, die wah­re Ursache die­ses Notstandes klar zu benen­nen: Jahrelanges poli­ti­sches Versagen:
          • Mitten in der Pandemie wur­den über 4.000 Intensivbetten abgebaut,
          • das Klinikpersonal ist immer noch völlig unter­be­zahlt und
          • die Gesundheitsämter sind wei­ter­hin chro­nisch unterbesetzt

5. Es ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu respek­tie­ren! Wir sind nicht der Spielball von poli­ti­schem Kalkül und finan­zi­el­len Interessen!

Im Anhang fin­den Sie die Unterschriften von über 1.300 sächsischen Klinikmitarbeitern, die sich die­sem Schreiben anschlie­ßen. Bitte überdenken Sie noch ein­mal gründlich, wie Sie in Zukunft mit Covid- unge­impf­ten Mitarbeiten umge­hen, wie sie über Covid-Ungeimpfte öffentlich spre­chen und wel­che Möglichkeiten Sie in Ihrer lei­ten­den Tätigkeit haben, um die Corona-Impfpflicht doch noch abzuwenden.

Mit freund­li­chen Grüßen, die Mitarbeiter vom

Universitätsklinikum Dresden, Universitätsklinikum Leipzig, Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf, St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig, den Elblandkliniken, Klinikum Chemnitz, Städtisches Klinikum Dresden sowie dem Herzzentrum Dresden.«

7 Antworten auf „Offener Brief von 1.300 sächsischen Pflegebeschäftigten gegen "Impfpflicht"“

  1. "Stadt Köln: Etwa 15.000 unge­impf­te Pflegekräfte
    18.30 Uhr: Wenn am 16. März die 'ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht' in Kraft tritt, müs­sen Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und ande­ren Stellen, die mit schutz­be­dürf­ti­gen Menschen arbei­ten, ihre Corona-Impfung nach­ge­wie­sen haben. Die ohne­hin über­la­ste­ten Gesundheitsämter der Kommunen müs­sen das kon­trol­lie­ren. Die Stadt Köln rech­net mit tau­sen­den Überprüfungen und schätzt, 'dass es etwa 15.000 unge­impf­te Beschäftigte in Kölner Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gibt.' Das teilt die Verwaltung auf Anfrage des 'Kölner Stadt-Anzeiger' mit. Die Zahl basiert auf der vom Robert-Koch-Institut ermit­tel­ten Impfquote von der­zeit 81 Prozent unter Pflegekräften."

    https://​www​.ksta​.de/​k​o​e​l​n​/​c​o​r​o​n​a​-​b​l​o​g​-​e​r​n​e​u​t​-​u​e​b​e​r​-​3​0​0​0​-​n​e​u​i​n​f​e​k​t​i​o​n​e​n​-​i​n​-​k​o​e​l​n​-​g​e​m​e​l​d​e​t​-​3​6​3​4​9​934

  2. Stark!
    wir müs­sen die geimpf­ten davon über­zeu­gen, ihren sta­tus nicht zu verlängern.
    jeden tag könn­te die zahl der nicht geimpf­ten wach­sen, bis wir die mehr­heit sind.
    es ist ganz ein­fach: abo kün­di­gen! jetzt!

  3. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ange­kün­digt, die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht, die ab Mitte März scharf gestellt wer­den soll, vor­erst nicht umsetzen.
    Patientenschützer betrach­ten das Impfpflichtgesetz damit als gescheitert.
    Die Probleme, die die Impfpflicht ver­ur­sa­che, sei­en nicht bedacht worden. 

    Berlin. Nach der Ankündigung Bayerns, die Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zunächst nicht umzu­set­zen, haben Patientenschützer die Rücknahme des Gesetzes gefor­dert. „Wenn eine Norm vor­her­seh­bar schei­tert, dann gibt es nur eine Lösung: Bund und Länder müs­sen ihren Fehler revi­die­ren“, sag­te der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

    Die gro­ße Mehrheit des Bundestages und alle Bundesländer hät­ten der ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impfpflicht zuge­stimmt, dabei aber die weit ver­brei­te­te Skepsis igno­riert. „Doch jetzt schlägt die Praxis mit aller Macht zurück. Denn weder der Vollzug noch die arbeits­recht­li­chen Folgen, geschwei­ge denn die Auswirkungen des Ausfalls Zehntausender von Pflegekräften wur­den bedacht“, kri­ti­sier­te Brysch.

    Es sei inak­zep­ta­bel, wenn in jedem Landkreis ande­re Regeln gel­ten wür­den. „Die Beschäftigten dür­fen nicht der ört­li­chen Behördenwillkür aus­ge­setzt wer­den“, mahn­te Brysch. Das Vorgehen Bayerns, die Impfpflicht ein­fach zu igno­rie­ren, sei aber auch kein gang­ba­rer Weg, son­dern ein ver­fas­sungs­recht­li­cher Verstoß. Schließlich hät­ten auch die geimpf­ten Beschäftigten einen Anspruch auf den Gleichheitsgrundsatz. „Der ein­zi­ge Ausweg aus dem Dilemma ist, das Gesetz auf­zu­he­ben“, for­der­te Brysch.
    https://​www​.rnd​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​b​a​y​e​r​n​-​a​u​s​s​e​t​z​u​n​g​-​d​e​r​-​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​p​f​l​i​c​h​t​-​p​a​t​i​e​n​t​e​n​s​c​h​u​e​t​z​e​r​-​f​o​r​d​e​r​n​-​g​e​s​e​t​z​e​s​-​r​u​e​c​k​n​a​h​m​e​-​P​F​S​K​P​I​T​Z​D​F​C​S​F​E​L​3​J​5​5​Q​D​G​X​J​W​Y​.​h​tml

  4. In 2020 gab es weni­ger Krankenhausbettenbelastungen und weni­ger Arztbesuche. Viele wur­den in Kurzarbeit geschickt, hat­ten Überstunden abge­fei­ert. Das heißt nicht, dass es kei­ne Überlastung gab. Das Arbeiten in Schutzbekleidung ist ganz gewiss anstren­gend. Ob es immer not­wen­dig war, wage ich zu bezweifeln.

    Mein in mei­nen Augen para­no­ider Zahnarzt ließ sogar den Sessel nach jedem Patienten des­in­fi­zie­ren, als kön­ne das Virus durch Jeans und Unterwäsche befallen.
    Wie immer muss die Frage nach dem: Wer pro­fi­tiert? gestellt werden.
    Gut, wenn sie sich zusammenschließen.

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