Ohne Maske sind wir alle gleich

focus​.de (18.9.)

»Der bekann­te Dirigent Justus Frantz soll auf dem Weg vom Hamburger Dammtor nach Berlin mit dem ICE von einem Schaffner raus­ge­schmis­sen wor­den sein, nach­dem er kei­ne Maske trug. In Berlin-Spandau sei Frantz dann laut „ Bild “ sogar von zwei Polizisten emp­fan­gen worden.

Allerdings: Zu dem Zeitpunkt, zu dem der 78-Jährige vom Schaffner auf­ge­for­dert wur­de, doch bit­te den Mund-Nasen-Schutz anzu­le­gen, soll sich der Pianist im Bord-Bistro auf­ge­hal­ten haben. Frantz gegen­über der „Bild“: „Ich hat­te mir im Speisewagen ein opu­len­tes Essen bestellt. Bratwurst, Kartoffelstampf, Sellerie, Bier, Wasser, Kaffee. Da kam der Zugbegleiter, for­der­te mich auf, mei­ne Maske aufzusetzen.“

Pianist Justus Frantz kam schließlich mit dem Taxi ans Ziel

Mehrmals habe er dem Schaffner ver­sucht zu erklä­ren, dass er ja gera­de esse und das schlecht mit Maske tun kön­ne. Frantz wei­ter: „Er ließ aber nicht von mir ab, sag­te mir, ich müs­se sonst den Zug ver­las­sen und poch­te auf sein Hausrecht. So etwas habe ich noch nie erlebt!“

Gegenüber „Bild“ nahm die Deutsche Bahn Stellung: „Den von Herrn Frantz beschrie­be­nen Vorfall neh­men wir sehr ernst und prü­fen ihn der­zeit intern. Dieser Vorgang ist noch nicht abge­schlos­sen, daher kön­nen wir uns zum jet­zi­gen Zeitpunkt nicht wei­ter dazu äußern.“«


The Piano has Been Drinking – Tom Waits, 1981 (you​tube​.com):

12 Antworten auf „Ohne Maske sind wir alle gleich“

  1. Wenn die Anna nicht mehr sin­gen darf, kann auch der Justus auch nicht mehr dirigieren.
    So ein­fach ist das, wenn sich die Leutz nicht an die neue Weltordnung halten.

  2. Die soll­ten lie­ber dafür sor­gen, dass so etwas über­haupt nicht pas­siert. Es kann doch nicht so schwer sein, dem Zugpersonal etwas Toleranz beizubringen.

  3. Der Herr Dirigent hat offen­sicht­lich noch nicht ver­stan­den, wie das mit dem Essen in der Neuen Normalität funktioniert. 

    Daher eine klei­ne Erinnerung vom Ministerium für Ernährungssolidarität und Speisesorgfalt:

    Selbstverständlich darf die Maske beim Essen abge­nom­men wer­den – aber aus­schließ­lich nur bei der unmit­tel­ba­ren Nahrungszufuhr in den Gaumen. Das heißt, wäh­rend des rest­li­chen Essvorgangs bleibt die Maske oben! 

    Die Regeln sind ganz ein­fach. Mit auf­ge­setz­ter Maske
    – wer­den die Speisen auf dem Teller/Brett kau­ge­recht zerkleinert
    – wer­den die so por­tio­nier­te Speise mit dem Essinstrument aufgenommen
    – wird das Essinstrument mit den Speisen an den Mund geführt und in weni­ger als 100mm Abstand zu die­sem gehal­ten. Vermeiden Sie dabei unnö­ti­ges Zittern, um die Maske nicht zu verdrecken.

    Erst dann wird die Maske mit der frei­en Hand schnell run­ter­ge­zo­gen und der Mund so weit wie nötig geöff­net. Dabei ist es unbe­dingt uner­läss­lich, weder ein- noch aus­zu­at­men. Nun wird ganz schnell die Speiseportion oral ein­ge­führt und die Maske sofort wie­der hochgezogen.

    Erst dann darf geat­met und mit dem Kauprozess begon­nen wer­den. Dabei muss dar­auf geach­tet wer­den, dass die Speisen im Mund mit min­de­stens 35 Kaubewegungen über den gan­zen Gaumen ver­teilt zu einem fei­nen Speisebrei zer­klei­nert wer­den. Nur so kann das Risiko, wegen zu grob ver­zehr­ter Nahrung Magenprobleme zu bekom­men und in ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis ein­ge­wie­sen zu wer­den und damit wert­vol­le Plätze für Pandemiekranke weg­zu­neh­men, mini­miert wer­den! ( Für min­de­stens Viertgeimpfte und Dreichfachgeboosterte redu­ziert sich die Kaubewegungsanzahl auf 28. ) 

    Während des Kau- und Schluckvorgangs ist dar­auf zu ach­ten, dass nicht über­mä­ßig Ausgeatmet wird. Zwar schüt­zen Masken den Kauenden und die dem Kauenden Beiwohnenden, doch könn­te das deut­li­che Ausatmen von den Beiwohnenden als miss­ge­laun­tes und unso­li­da­ri­sches Stöhnen emp­fun­den wer­den, womit die psy­cho­lo­gi­sche Wirkung der Masken ent­fal­len würde. 

    Zur ora­len Flüssigkeitsaufnahme ist aus­schließ­lich ein Strohhalm oder Schlauch zu nut­zen, der ohne Luftlöcher unter die eng anlie­gen­de Maske zu füh­ren ist. Die gewünsch­te Nährflüssigkeit ist dann mit schnel­len Saugtechniken aufzunehmen.

    Mit die­sen ein­fa­chen Regeln, die im Zug und allen Bereichen des Alltags ein­zu­hal­ten sind, kön­nen Sie sich und ande­re schützen.

  4. Gib Menschen Macht und Du erkennst ihren wah­ren Charakter. Viele Zugbegleiter, die sich vor Corinna lei­der Vieles ohn­mäch­tig anhö­ren muss­ten, haben nun eine ganz ande­re Stellung und nut­zen die­se (auch lei­der) aus.
    Gibt genug psy­cho­lo­gi­sche Experimente zu dem Thema, die alle das glei­che zeigen.

  5. Wahrscheinlich soll­te der Mund-Nasen-Schutz (wel­cher Narr darf sich sol­che Wörter eigent­lich aus­den­ken) den guten Herrn Frantz
    nur vor sei­nem opu­len­ten Essen schüt­zen. Bratwurst, Bier und Kartoffelstampf ! Der Herr Frantz ist ja auch nicht mehr der Jüngste und soll­te mal anfan­gen, sich vor zu viel Cholesterol und Kalorien in Acht zu neh­men. Die Gesundheitsdiktatur hilft ihm dabei gerne!
    Aber falls er sich nicht hel­fen las­sen will, kann sie auch anders.

  6. Na, die DB ist doch dafür bekannt, dass man sich das Essen durch die Maske drücken soll. Im IC folgt eine Durchsage, dass die Maskenpflicht auch dann gel­te, wenn man essen und trin­ken möch­te und das durch das Hausrecht der DB auch so abge­deckt sei. Somit geht die Bahn also davon aus, dass die Lemminge bereit sind, sich das Essen durch die Maske zu drücken, denn sonst hät­ten sie ja ihre Bahnbistros geschlossen.
    Vielleicht dür­fen dort aber auch nur geneh­me Menschen spei­sen und wenn der Bahn die Nase eines Bistrobesuchers nicht passt, kommt die Maskenpflicht im Bord-Bistro zum tra­gen. Alles denk­bar, im besten Deutschland aller Zeiten.

    Gut, dass der Musiker das öffent­lich gemacht hat! Auch das Ess- und Trinkverbot in der Privatbahn Metronom gehört öffent­lich gemacht. Selbst bei 30 Grad durf­te man dort die­sen und letz­ten Sommer nicht trin­ken. Die Durchsage lau­te­te "auch der Wunsch nach einem Biss ins Brötchen ent­bin­det Sie nicht von der Maskenpflicht". Abscheulich – aber unser bestes Deutschland aller Zeiten.… Menschenwürde abgeschafft.

    1. Allein die Aussicht aufs Maskentragen hat bei mir dazu geführt, den Öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu boy­kot­tie­ren, auch wenn es mit dem Auto teu­rer ist.

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