So hebt der Artikel "Zwölf Impfstraßen an einem Tag" auf faz.net vom 7.12. an und fährt fort:
»Also zieht Thomas Lembeck am Samstagvormittag noch rasch seine blaue Uniformjacke über. Dann beginnt der Leiter der Berufsfeuerwehr Essen gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) einen Rundgang durch Halle 4 der städtischen Messe. Helfer vom Roten Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, den Maltesern und dem Technischen Hilfswerk richten gemeinsam mit Feuerwehrleuten Stellwände auf, tragen Liegen heran, plazieren Stühle in coronakonformem Abstand, bauen Bürotische und Regale zusammen. Es ist ein geschäftiges, konzentriertes Treiben, nach und nach entstehen Räume und Gänge.«
Er wird so enden:
»Derweil ist in Messehalle 4 der nächste Feuerwehr-Lastwagen mit Selbstbau-Büromöbeln eingetroffen. Und schon wenige Augenblicke später liefern sich freiwillige Helfer von THW, Rotem Kreuz und ASB einen eifrigen Wettbewerb im Regalzusammenschrauben.«
Dazwischen wird der hochverantwortliche Weg zur Impfung beschrieben:
"Aufklärung" per Video
»Im Impfzentrum muss man seine Berechtigung vorzeigen, dann wird Fieber gemessen. Wer eine erhöhte Körpertemperatur hat – was ein Zeichen für eine Corona-Infektion sein kann –, muss das Zentrum gleich wieder über einen gesonderten Ausgang verlassen.
Ansonsten geht es in einem Einbahnstraßensystem über den Check-in-Schalter zum Info-Raum, wo man noch einmal eingehend per Video über den Impfstoff, seine Wirkweise und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt wird. Hat ein Mediziner der Kassenärztlichen Vereinigung den Impfbogen unterschrieben, steht der Impfung nichts mehr im Weg. Danach muss man noch eine halbe Stunde in einem Wartebereich zur Beobachtung im Zentrum blieben.«
Ob es wenigstens für die Aufklärungs-Farce Untertitel in anderen Sprachen gibt? Klar ist immerhin und völlig überraschend:
»„Eines ist sehr klar: Den Weg raus aus dieser Pandemie gibt es nur, wenn wir eine hohe Impfbereitschaft haben“, sagte Spahn.
Diese Botschaft ist auch Thomas Kufen wichtig. Er hoffe auf Aufgeschlossenheit und Geduld, sagt der Essener Oberbürgermeister am Samstag in der Messehalle 4. Denn bis ausreichend viele Bürger geimpft sind, werden viele Monate vergehen. „Und bis dahin müssen wir die strengen Corona-Regeln unbedingt einhalten. Denn die Pandemie ist noch lange nicht vorüber.“«
Impfstoff "recht anspruchsvoll"
»Ein Problem bei der mobilen Verabreichung ist, dass der Impfstoff von Biontech recht anspruchsvoll in der Handhabung ist. Er muss bei etwa minus 70 Grad Celsius gelagert werden. Das geht zwar auch in Trockeneisboxen – die aber groß und entsprechend schwer sind. Hinzu kommt, dass das Biontech-Vakzin, anders als etwa der Impfstoff von Astra-Zeneca, vor der Verabreichung erst zubereitet werden muss. Für viele mobile Teams dürfte das Handling des Biontech-Stoffs zu kompliziert sein.
Eine Investition zahlt sich aus
In Essen ist das durch einen schönen Zufall anders. Vor gut zwei Jahren hat sich die Feuerwehr zwei Infektionsrettungswagen für den Transport von Patienten mit hochansteckenden Krankheiten nach eigenen Vorgaben bauen lassen. Die mit Hepa- und UV-Filtern ausgestatteten Spezialfahrzeuge können nun mit ein paar Handgriffen zu rollenden Reinraum-Laboren umgebaut werden, mit denen die Alteneinrichtungen nach und nach versorgt werden können. Sogar Hebebühnen, mit denen die schweren Trockeneisboxen ins Innere gewuchtet werden können, haben die Rettungswagen.«
Wie sagte doch Heinz Erhardt:
»Manchmal hilft nur noch:
Zähne hoch und den Kopf zusammenbeißen.«
,, Lasst uns von Tonne zu Tonne eilen, und dem Müll eine Abfuhr erteilen! "