Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, hat eine neue Karriere angekündigt.
Unter dem Titel "Viele Intensivstationen in eingeschränktem Betrieb" wird er am 9.7. von dpa so zitiert:
"… 55 Prozent der 736 Intensivstationen arbeiteten im teilweise eingeschränkten oder eingeschränkten Betrieb. «Das ist leider schon eine sehr hohe Zahl, die wir sonst nur in den kälteren Jahreszeiten und einer höheren Covid-Belastung gesehen haben», sagte Marx.
Intensivmedizinisch behandelt werden nach dem Divi-Tagesreport vom Freitag 1072 Patienten, 25 mehr als am Tag zuvor. Das seien etwa doppelt so viele wie zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr und knapp vier Mal so viele wie 2020, betonte Marx. Zugleich stünden vor allem wegen Personalmangels fast 2000 Intensivbetten weniger zur Verfügung als im vergangenen Jahr. "
Ob dieser Start in die Komikerlaufbahn gelingen kann, steht dahin. Die legendäre US-Truppe war bekannt und beliebt geworden mit Überzeichnungen, aber nicht mit Unwahrheiten wie Gernot.
Er berichtet von 736 Intensivstationen. Das RKI hingegen weiß von fast doppelt so vielen, die seinem Verein unterstehen:
»Das Register erfasst Fallzahlen intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Patientinnen und ‑Patienten sowie Behandlungs- und Bettenkapazitäten von etwa 1.300 Akutkrankenhäusern Deutschlands. Damit ermöglicht das Intensivregister in der Pandemie, sowie darüber hinaus, Engpässe in der intensivmedizinischen Versorgung im regionalen und zeitlichen Vergleich zu erkennen.«
rki.de (7.7.)
Dabei ist nicht alles gelogen, was Marx sagt. Hier ist sein Bezugspunkt vielleicht etwas konstruiert, aber die Zahlen stimmen an dieser Stelle:
Geschenkt sei das Kleingedruckte, das schließlich immer galt:
»Generell kann sich die zugrundeliegende Gruppe der COVID-19-Intensivpatient*innen von Tag zu Tag verändern (durch Verlegungen und Neuaufnahmen), während die Fallzahl ggf. gleich bleibt.«
Geschenkt auch, daß wie stets keine Unterscheidung getroffen wird zwischen "an und mit" und daß ein umstrittener und nicht normierter PCR-Test die Grundlage aller Zahlen ist.
Immer schon wurde auch die Erzählung von den fehlenden Intensivbetten gemeldet, die zu keinem Zeitpunkt stimmte, auch heute nicht:
Die Krankenhäuser selbst schätzen ihre Lage nicht wirklich als bedrohlich ein:
Dabei ist zweifellos richtig, daß Sparmaßnahmen, Test- und Quarantänebestimmungen, Erschöpfung des Personals und nicht zuletzt die drohende "Impfpflicht" zu Problemen in den Kliniken führen. Nur haben sie nichts mit einer "Corona-Pandemie" zu tun. Herr Marx könnte das unschwer in seinen eigenen Daten erkennen: