Panne in Osnabrück: Kochsalzlösung statt Biontech verimpft

Manchmal kommt es her­aus. Unter genann­ter Überschrift berich­tet ndr​.de am 29.10.:

»Bei einer Corona-Impfaktion eines mobi­len Teams in Osnabrück ist es zu einer Panne gekom­men. Anstelle des Vakzins von Biontech wur­de sechs Menschen nur Kochsalzlösung inji­ziert, teil­te die Stadt mit.

Es han­de­le sich um ein Versehen ohne gra­vie­ren­de Folgen, sag­te ein Sprecher am Freitag. Für die Betroffenen bestehe kei­ne gesund­heit­li­che Gefahr, hieß es. Es habe sich um Auffrischungsimpfungen gehal­ten – alle Betroffenen sei­en bereits dop­pelt gegen Corona geimpft. Die Panne erfolg­te den Angaben zufol­ge bereits am Dienstag bei Impfaktionen in zwei Senioren-Einrichtungen in Osnabrück.

Ein Biontech-Fläschchen bleibt übrig

Bei Besuchen in einer Tagespflege und einer Einrichtung für betreu­tes Wohnen soll­ten den Angaben zufol­ge 42 Menschen geimpft wer­den. Bei einer anschlie­ßen­den Kontrolle habe das mobi­le Impfteam fest­ge­stellt, dass mehr Impfstoff übrig war, als nach der Impfung von 42 Personen hät­te übrig sein dür­fen. Konkret sei ein kom­plet­tes Biontech-Fläschchen nicht ange­bro­chen gewe­sen. Dies ent­spricht sechs Impfungen.

Fehler beim Auffüllen der Fläschchen vermutet

Die Stadt geht davon, dass beim vor­he­ri­gen Auffüllen der Fläschchen mit Kochsalzlösung ein Fehler gemacht wur­de. Demnach sei bei dem übli­chen Vorgang "ver­se­hent­lich" ein Fläschchen auf­ge­füllt wor­den, das bereits benutzt wor­den war und dem­entspre­chend gar kei­nen Impfstoff mehr erhielt. "Sechs Personen wur­de also ledig­lich die Kochsalzlösung geimpft", teil­te die Stadt mit.«

Daß die Folgen weni­ger gra­vie­rend sein wer­den als beim Verabreichen des Stoffes von Biontech, will ich ger­ne glau­ben. Am besten gefällt mir die näch­ste Zwischenüberschrift, die unfrei­wil­lig auf die "Impfung" als Glücksspiel verweist:

»6 aus 42

Wer die sechs Betroffenen sind, ist nicht bekannt. Die Stadt will des­halb, dass sich alle 42 Menschen, die am Dienstag in bei­den Einrichtungen geimpft wur­den, in zwei Wochen einem Antikörpertest unter­zie­hen. Wer dann nicht über den Immunschutz ver­fü­ge, soll unver­züg­lich eine Auffrischungsimpfung erhal­ten, hieß es.

Krisenstabsleiterin: Kontrolle hat funktioniert

Katharina Pötter, Leiterin des Corona-Krisenstabs in Osnabrück, lob­te die Aufarbeitung der Impfpanne. Es sei nie gänz­lich aus­zu­schlie­ßen, dass Versehen pas­sie­ren. Wichtig sei, dass dann Kontrollmechanismen grei­fen. Und dies sei in die­sem Fall erfolgt, sag­te Pötter.«

Shit hap­pens, nicht nur beim Kochsalz. Nur bei den "rich­ti­gen" Stoffen hapert es an der Aufarbeitung.

10 Antworten auf „Panne in Osnabrück: Kochsalzlösung statt Biontech verimpft“

  1. Klassische Freud'sche Fehlleistung.
    Habe ich doch glatt 'Aufarbeitung der Impfpfanne' gelesen.
    Und es lebe die Subversion !
    Sowohl die Kochsalzlösung als auch die 6 aus 42 waren doch
    Absicht… 😉

  2. "Bei einer anschlie­ßen­den Kontrolle habe das mobi­le Impfteam fest­ge­stellt, dass mehr Impfstoff übrig war, als nach der Impfung von 42 Personen hät­te übrig sein dür­fen. Konkret sei ein kom­plet­tes Biontech-Fläschchen nicht ange­bro­chen gewe­sen. Dies ent­spricht sechs Impfungen.
    Die Stadt geht davon, dass beim vor­he­ri­gen Auffüllen der Fläschchen mit Kochsalzlösung ein Fehler gemacht wurde."

    Soso, davon GEHT DIE STADT AUS. Wie kommt sie dar­auf? Man könn­te auch davon aus­ge­hen, dass jede Impfcharge zu 50% mit Kochsalzlösung ver­setzt wur­de, dann wären ver­mut­lich alle Impfungen nicht zu gebrau­chen. Wieso geht die Stadt nicht davon aus? Fragen über Fragen…

  3. Ich ver­steh nicht wie­so Flaschen mit Kochsalzlösung auf­ge­füllt werden?
    "… bereits benutzt und bei dem übli­chen Vorgang ver­se­hent­lich mit Kochsalzlösung aufgefüllt??"

    1. Genau das habe ich mich auch gefragt????
      Oder müs­sen die Fläschen mit NaCl-Lösung gefüllt wer­den, damit nicht aus­ver­se­hen jemand nach­träg­lich die Impfstoffreste mal untersucht??????
      Fragen über Fragen aber kein Faktenchecker will die Antwort wissen.

  4. Ist das Kontrollgruppe mit Placebo? Es soll ja Unterschiede bei den Chargen geben, aber so gro­ße 😉 Aus Sicht des Herstellers nach­voll­zieh­bar, um den größ­ten Erkenntnisgewinn aus dem lau­fen­den Feldexperiment zu ziehen.

  5. Mein Vorschlag: Nichts wei­ter unter­neh­men und wenn bis zu sechs Senioren in naher Zukunft posi­tiv gete­stet wer­den, dann alles auf die Kochsalzlösung schie­ben. An einer Ausrede, falls es mehr als sechs Leute betrifft, soll­te man zwi­schen­zeit­lich arbeiten.

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