Paßt doch: "Bremer Klinikverbund muss Personal abbauen"

Für ein System, in dem es logisch ist, Krankenhäuser nicht als gesell­schaft­li­che Aufgabe zu sehen, son­dern als Wirtschaftsbetriebe, ist die­se Nachricht durch­aus fol­ge­rich­tig. Kostenfaktoren, derer man sich ent­le­di­gen kann, sind eben die Beschäftigten. Der Weser-Kurier berich­tet am 23.12.:

»Der städ­ti­sche Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) muss im neu­en Jahr sein Personal redu­zie­ren, um die deut­lich gesun­ke­ne Auslastung sei­ner Häuser in Mitte, Ost, Nord und Links der Weser zu kom­pen­sie­ren. Im Gespräch ist eine Verringerung des Stammpersonals im Volumen von rund 90 Vollzeitstellen, außer­dem soll die Leiharbeit dra­stisch her­un­ter­ge­fah­ren wer­den. Von einer wirt­schaft­li­chen Konsolidierung wird die Geno dann gleich­wohl noch weit ent­fernt sein. Schon im kom­men­den Frühjahr dürf­te eine neu­er­li­che Finanzspritze erfor­der­lich wer­den, um einen Kollaps abzuwenden.

Der Handlungsbedarf ergibt sich aus den Patientenzahlen, die im Geno-Verbund bereits seit 2017 rück­läu­fig sind und im lau­fen­den Jahr coro­nabe­dingt gegen­über 2019 noch­mals deut­lich abge­nom­men haben. Zwischen Mitte März und Anfang Mai war es den Krankenhäusern sogar ver­bo­ten, plan­ba­re Operationen und son­sti­ge Behandlungen durch­zu­füh­ren, sofern eine Verschiebung medi­zi­nisch ver­tret­bar war. Auf die­se Weise soll­ten Betten für Covid-Patienten frei­ge­hal­ten wer­den.«

Kauffreude der KundInnen zu gering

»Doch auch im wei­te­ren Verlauf des Jahres regi­strier­ten die Kliniken eine gro­ße Zurückhaltung bei den poten­zi­el­len Patienten. Die Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus hält vie­le nach wie vor fern, der­zeit liegt die Auslastung der Geno-Häuser im Schnitt bei ledig­lich 60 Prozent. Wer kann, weicht auf ambu­lan­te Therapien aus, und ein Ende die­ser Entwicklung ist nicht abzu­se­hen, wie es auch in einem aktu­el­len Sachstandsbericht des Gesundheitsressorts zur kom­mu­na­len Krankenhauswirtschaft heißt.

Damit aber ist die gesam­te bis­he­ri­ge Strategie für die wirt­schaft­li­che Gesundung des Geno-Verbundes hin­fäl­lig. Sie setz­te auf eine Steigerung der Fallzahlen und ent­spre­chend höhe­re Erlöse. Das hat auch das Gesundheitsressort erkannt. Dort drängt man inzwi­schen mas­siv auf eine Verringerung der Personalkosten des Geno-Verbundes. In dem Sachstandsbericht wird deut­lich gemacht: „Bei einem Personalkostenanteil am Umsatz von 72 Prozent inklu­si­ve Leiharbeit und 69,9 Prozent ohne Leiharbeit stimmt die Relation zwi­schen Leistungen und Personaleinsatz nicht.“ Zum Vergleich: 2018 (aktu­ell­ste Daten) betrug der Lohnkostenanteil des Eigenpersonals der Kliniken am Umsatz im Schnitt aller deut­schen Krankenhäuser rund 61 Prozent.«

Verantwortliche Senatorin: Claudia Bernhard (Die Linke)

Das beson­ders in die­sen Zeiten vor­bild­li­che Signal wird aus­ge­sandt von der Senatorin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Frauen und Vertreterin der Linkspartei im Senat. Da hilft nur Abstand halten.

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