"Revolutionsschauspiel im Sprühregen" überschreibt der Spiegel seinen Artikel über die "Corona-Demonstration in Berlin". Gleich vier RedakteurInnen werden aufgeboten, um etwa dies zu berichten:
»Eine gute halbe Stunde stehen die beiden Wasserwerfer einfach nur da, zwischen Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor, zwischen Parlament und Demonstranten. Wie eine mächtige Warnung: Wir können auch anders.
Gegen 12.30 Uhr am Mittag geht dann der erste Sprühregen auf die vorderen Reihen der protestierenden Menge nieder. Die Polizei hat eine Kette gebildet. Weitere Beamte klettern über die Absperrung. Die Polizei rückt langsam vor. Die Menge pfeift, buht, brüllt "Widerstand". Nach fünf Minuten und drei Einsätzen der Wasserwerfer sind nur etwa zehn Meter geräumt.
Wieder einmal hat die Polizei eine Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung aufgelöst, weil sich wieder einmal kaum jemand an die Auflagen gehalten hatte. Aber etwas ist anders als in Leipzig vor rund zwei Wochen, anders als in Berlin im Oktober und August: Die Polizei setzt auch durch, was sie durchsagt.
Diesmal legt der Staat seine übermäßige Rücksicht ab. Diesmal fordert die Bewegung den Staat aber auch so offen heraus wie nie. Sie drängt sich ins Herz der parlamentarischen Republik…
Anlass für die neuen Proteste ist ein Gesetz, das an diesem Tag im Bundestag verabschiedet wird: die Reform des Infektionsschutzgesetzes, als Teil des dritten Bevölkerungsschutzgesetzes. Es geht darum, die Corona-Maßnahmen, die Landesregierungen seit Monaten treffen, durch den Bundestag klarer zu regeln. Es geht also darum, das gewählte Parlament stärker einzubeziehen, zumindest ein wenig…
Doch diesmal ist der Staat vorbereitet. Polizeiwagen schirmen die Bundestagsgebäude ab. Beamte patrouillieren mit Hunden. Mehrere Reihen von Sperren halten die Menschen fern. Rund 2000 Polizisten sind im Einsatz – und sie haben es mit viel weniger Demonstrierenden zu tun als ursprünglich befürchtet. Nur etwa 7000 sollen es vor dem Brandenburger Tor sein, schätzt die Polizei am Mittag…
Draußen auf der Straße dagegen rückt die Polizei nach und nach vor.
Anders als bei vorherigen Corona-Demonstrationen sind diesmal weniger Erkennungszeichen der extremen Rechten zu sehen. QAnon-Flaggen, "Reichsbürger"-Transparente ja, aber keine sichtbaren Reichsflaggen, keine Shirts und Jacken mit Runen oder ähnlichen Insignien. Stattdessen wieder mehr Luftballons in Herzform, Friedenstauben.
Nach dem ersten Wasserwerfereinsatz steigen ein paar von ihnen auf. Gute Bilder, natürlich. Die friedliche Revolution, so soll das aussehen. Doch weder ist die Demonstration so friedlich, noch ist der Staat so repressiv, wie es nötig wäre, um diese Geschichte inszenieren zu können…
Auch bei der Räumung handelt die Polizei eher umsichtig. Die Wasserwerfer richtet sie in die Luft, sie sprühen Wasser über die Menge, keinen Strahl hinein. Sie lässt den vorderen Reihen ihre Plastikplane, um sich zu schützen. Sie setzt auch Pfefferspray ein, aber geht eher mit Bedacht vor…
Über mehrere Stunden schiebt die Polizei im Sprühregen der Wasserwerfer so die Menge Meter für Meter weiter weg vom Reichstagsgebäude, in Richtung Brandenburger Tor. Ein Polizist sagt dem SPIEGEL: »Wenn die Menge nicht geht, erhöhen wir vermutlich die Stärke des Strahls.« Doch erst einmal bleibt es beim Nieselregen…«
Ich kann mittlerweile kaum noch glauben, was ich da sehe, bin aber der festen Überzeugung, dass sowohl die politisch Verantwortlichen als auch Medienverteter, die all dies unterstützen, irgendwann für ihr Tun zur Verantwortung gezogen werden. In welcher Form auch immer. Und das tröstet mich – bei aller Verzweiflung und momentaner Ohnmacht – ungemein.
Was für eine Verdrehung ist das, die das ehemalige Nachrichtenblatt da absondert.
Ein Appell an alle: Bitte kauft diesen Dreck nicht (mehr), es ist zu schade um die abgeholzten Bäume für das bedruckte Papier!
Da schau mal an: mit Bedacht! Probiere ich jetzt auch mal. Mit Bedacht schlägt ein Polizist einem Teenager mit Brille ins Gesicht, der schon längst vor ihm zurückgewichen ist. Mit Bedacht wird ein Mann ohne Anlass von 5 Polizisten nach unten gedrückt und ein Knie auf seinem Kopf platziert. Mit Bedacht werden Wasserwerfer auf Kinder und alte Leute gehalten. Und mit Bedacht lösche ich jetzt mal das Abo für diese bedachtsamen RedakteurInnen. Wie wurde das so schön genannt. Die Leser setzen durch, was sie angesagt haben: Wie nennt man das so schön? Konsequenz, nicht wahr?! Aber wer braucht schon Bürger bzw. Leser. Werden völlig überbewertet.
Die Polizei im Stile einer "Schutzstaffel". Wer hätte sich das nochmal erträumen lassen ?!
Der Spiegel, einst Flaggschiff des kritischen Journalismus, dümpelt seit Jahren als Fregatte der Macht in trüben Gewässern . In Coronazeiten degeneriert er, wie so viele andere, zu reinen PR-Agenturen der Bundesregierung. Bald gibt es ja von unseren Steuergeldern wieder Belohnungen von Mutti ( über 200 Millionen für die brave Presse)
Und Bill lässt sich auch nicht lumpen (2,5 Millionen "Projekthilfe"für den Spiegel)
Der Spiegel: Vom Sturmgeschütz der Demokratie zur Feldhaubitze des Neoliberalismus.
Ich bin überhaupt kein Freund von Gewalt. Aber ich freue mich auf den Tag, an dem diese Stormtrooper mal auf eine angemessene Anzahl von Gegnern in ihrer Gewichtsklasse treffen werden. Diese Aktionen sind klar rechtswidrig, wenn nicht gar kriminell. Und gegen rechtswidrige Polizeigewalt darf man sich – insbesondere im Rahmen des Notwehrrechts – auch physisch wehren.
Ich schäme mich zutiefst, spiegel online bis zu Beginn des Jahres als Startseite auf meinem PC gehabt zu haben.
Seit Deinstallation derselben, Null-click auf diese Gülleseite.
Lediglich unter massiver Folterandrohung würde ich dieses menschenverachtende Medium jemals wieder "besuchen".
ja, man lernt eine Menge. Vor einem Jahr dachte ich auch noch, die WHO sei eine unabhängige Organisation, der es um die Gesundheit der Menschen geht! – Unglaublich naiv.