Pfizer und die Covid-Tablette Paxlovid: Die Furcht vor Resistenzen wächst

Unter die­ser Übeschrift ist am 30.5. auf han​dels​blatt​.com zu lesen, daß Paxlovid "rein kom­mer­zi­ell dank umfang­rei­cher Vorbestellungen durch diver­se Regierungen schon heu­te ein extrem erfolg­rei­ches Produkt" ist, aber in den USA und der BRD kaum genutzt wird. Es taugt nichts:

»… Es wächst die Sorge, dass über kurz oder lang Varianten auf­tau­chen könn­ten, die eine Resistenz gegen das Pfizer-Medikament ent­wickeln.

Anlass dazu gibt zum einen die gene­rel­le Erfahrung, dass sich sol­che Resistenzen bei muta­ti­ons­freu­di­gen Viren häu­fi­ger ent­wickeln und sich daher Kombinationen von meh­re­ren Wirkstoffen oft als die erfolg­reich­ste Behandlungsstrategie erweisen…

Zum ande­ren sorg­te in den letz­ten Wochen auch die Beobachtung für Aufmerksamkeit, dass man­che Patienten nach anfäng­li­chem Behandlungserfolg mit Paxlovid einen Rückfall erlitten. 

Das heißt: Die Viruslast ging bei die­sen Patienten zunächst zwar wie erwar­tet zurück, nach Ende der fünf­tä­gi­gen Behandlung stieg sie aber wie­der an. Covid-Tests fie­len dann trotz der vor­an­ge­gan­ge­nen Behandlung wie­der posi­tiv aus

„Bisher ist Omikron noch neu genug, sodass die Behandlungen wei­ter funk­tio­nie­ren. Aber wenn mehr Menschen Paxlovid neh­men, erwar­ten wir, dass Resistenzen auf­tre­ten“, erklär­te dazu der Medizinalchemie-Professor Jun Wang, einer der Mitautoren der jüngst in der Fachzeitschrift „Nature Cell-Research" ver­öf­fent­lich­ten Analyse.

Rein kom­mer­zi­ell ist Paxlovid dank umfang­rei­cher Vorbestellungen durch diver­se Regierungen schon heu­te ein extrem erfolg­rei­ches Produkt. Pfizer erwar­tet für 2022 einen Umsatz von immer­hin 22 Milliarden Dollar mit dem Medikament, was gemes­sen an den bis­her bekann­ten Preisen auf ein glo­ba­les Bestellvolumen von mehr als 40 Millionen Therapieeinheiten schlie­ßen lässt.

Allein die USA order­ten 20 Millionen Packungen des Mittels, Deutschland eine Million. Zudem hat Pfizer Produktionslizenzen an diver­se Generikahersteller vergeben.

Was den kon­kre­ten Einsatz von Paxlovid angeht, sind die Zahlen bis­her aber noch weit­aus nied­ri­ger. Ärzte und Patienten agie­ren offen­bar noch eher zurück­hal­tend. So sind in den USA nach letz­ten Berichten bis Mitte Mai nur 660.000 Patienten mit dem Mittel behan­delt wor­den. Das ent­spricht gera­de ein­mal drei Prozent der geor­der­ten Menge.

In Deutschland befan­den sich von bis­her gelie­fer­ten 280.000 Therapieeinheiten nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums noch 263.000 Einheiten auf Lager. Demnach wur­den seit der Zulassung Ende Januar in Deutschland maxi­mal 17.000 Personen mit Paxlovid behan­delt. Das ent­spricht nur rund 0,1 Prozent der gut 16 Millionen Infektionsfälle in die­ser Zeit und 1,7 Prozent der bei Pfizer geor­der­ten Menge von einer Million Einheiten…

In einer kli­ni­schen Studie mit gut 1200 Teilnehmern redu­zier­te das Pfizer-Mittel das Risiko für schwe­re Krankheitsverläufe und Klinikeinweisungen um fast 90 Prozent, wenn die Behandlung inner­halb von fünf Tagen nach Symptombeginn gestar­tet wur­de. Eine Studie, bei der Paxlovid zur Vorbeugung gegen Covid-Erkrankungen nach Kontakt mit dem Virus ein­ge­setzt wur­de, schlug dage­gen fehl.

Die FDA, die dem Medikament im Dezember eine Notfallzulassung erteil­te, sieht die posi­ti­ven Testresultate in der Covid-Behandlung bis­her nicht infra­ge gestellt…

Eine sinn­vol­le Gegenstrategie könn­te dar­in bestehen, Paxlovid mög­lichst mit einem wei­te­ren Wirkstoff zu kom­bi­nie­ren, der an einem ande­ren mole­ku­la­ren Mechanismus ansetzt. Ein nahe­lie­gen­der Kombinationspartner wäre aus Sicht man­cher Mediziner etwa das vom ame­ri­ka­ni­schen Konkurrenten Merck & Co. ent­wickel­te Covid-Mittel Lagevrio mit dem Wirkstoff Molnupiravir, das nach einem ande­ren Prinzip funk­tio­niert, in kli­ni­schen Studien aber weni­ger gute Resultate lie­fer­te«

Es bleibt die Frage: Was kön­nen die eigent­lich bei Pfizer, außer Geld ver­die­nen? Und was ver­die­nen dabei Gesundheitsminister mit?

(Hervorhebungen nicht im Original.)

5 Antworten auf „Pfizer und die Covid-Tablette Paxlovid: Die Furcht vor Resistenzen wächst“

  1. "Covid-Tests fie­len dann trotz der vor­an­ge­gan­ge­nen Behandlung wie­der posi­tiv aus…"

    Also wie die "Impf"-Plörre!

    Und ver­dient ist das Geld nicht, son­dern erbeutet.

  2. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass Resistenzen eine der zahl­lo­sen Ausreden sind, um zu ver­schlei­ern, dass das Zeug außer Nebenwirkungen von Beginn an kei­ne Hauptwirkung hat. Bei Medikamenten heißt die Ausrede Resistenzen, bei Impfungen heißt sie Mutationen, bei Tests heißt sie asym­pto­ma­ti­sche Infektionen.

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