Prof. Dr. Stefan Ruenzi und zwei weitere WissenschaftlerInnen aus der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität Mannheim haben eine Studie mit dem genannten Titel erarbeitet. Darin ist zu lesen:
»Zusammenfassung: Wir untersuchen, ob Werbung von Pharmafirmen Zeitungsartikel über Arzneimittelsicherheit beeinflusst. Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Gesundheitsinformationen an die breite Öffentlichkeit. Allerdings führt die Abhängigkeit der Medien von der Werbung zu schweren Interessenkonflikten: Die Medien müssen sich entscheiden zwischen der Befriedigung von Werbekunden, indem sie positiv über sie berichten, und der objektiven Information der Leser über die Produkte ihrer Kunden. Wir zeigen, dass kommerzieller Druck aus der Pharmawerbung die Zeitungsberichterstattung über Medikamente verzerrt.
Zeitungen sind weniger geneigt, Nebenwirkungen von Medikamenten ihrer Werbekunden zu erwähnen oder über Warnungen der US Food and Drug Administration über diese Medikamente zu berichten. Schließlich schreiben Zeitungen im Allgemeinen weniger negativ über die Medikamente ihrer Werbekunden. Unsere Ergebnisse haben wichtige Implikationen für die öffentliche Gesundheit: Angesichts der großen Reichweite der Massenmedien sind akkurate Medienberichte ein wichtiges Element, um die Öffentlichkeit über die Sicherheit von Arzneimitteln zu informieren.
Aussage zur Bedeutung: Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Information der breiten Öffentlichkeit über wissenschaftliche Fortschritte. Medienberichte über Gesundheitsthemen sind jedoch dafür kritisiert worden, ungenau, oberflächlich oder unangemessen optimistisch zu sein. In diesem Manuskript liefern wir den ersten empirischen Nachweis, dass der kommerzielle Druck aus der Werbung die Medienberichte über pharmazeutische Medikamente beeinflusst. Wir zeigen, dass Zeitungen, die Werbung vom Hersteller eines Medikaments erhalten haben, signifikant seltener über mögliche Schäden des Medikaments berichten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Abhängigkeit vieler Medien von Werbeeinnahmen zu einer schlechten Qualität der Gesundheitsberichterstattung beitragen kann. Damit liefern sie auch ein neues Argument gegen Direct-to-Consumer-Werbung…
Von 1999 bis 2012 gab die Branche allein in den USA mehr als 120 Milliarden Dollar für Werbung aus und ist damit nach der Automobilindustrie der zweitgrößte Werbetreibende…«
Die Studie betrachtet die USA und auch nur den direkten Zusammenhang zwischen Anzeigen und redaktionellen Texten. Für die BRD wäre eine Analyse ebenfalls lohnend, auch wenn die direkte Werbung eher im Fernsehen als in Zeitungen wirksam sein wird. Ein Blick auf den Pharma-Lobbyismus in Richtung EU und Bundesregierung ist da sicher vielversprechend.
Die Tricks der Pharmaindustrie, etwa über PR-Agenturen, Ärzte und Selbsthilfegruppen Einfluß zu nehmen, sind ganz gut beschrieben auf planet-wissen.de.
Anschauungsmaterial gibt es etwa bei
https://www.apotheke.de/aus-der-tv-werbung-c-1008
https://www.linden-versandapotheke.de/category/aktuelle-tv-werbung.185.html
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