Auf welt.de ist am 13.8. ungefähr dies über den Kampf der Bundeswehr in der Pandemie zu lesen:
»Kein Tag verging in dieser Woche, an dem die Viren in Deutschland nicht neue Gebiete erobern. Sie scheinen nahezu unaufhaltsam auf die Hauptstadt Berlin zu marschieren. Mittlerweile haben die Mutanten auch Hamburg im Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht…
Die Soldaten haben ihre Aufträge bestmöglich erfüllt und sich bewährt – einerseits. Auf der anderen Seite stehen die Erfolglosigkeit des internationalen Engagements und bittere Zahlen…
WELT hat drei Veteranen gebeten, ihre Gedanken angesichts des Siegeszugs der Delta-Variante zu schildern.«
Die Berichte tragen die Überschriften "Unser Selbstbetrug", "Mein eigener Stolz ist weg" und "Dieser Einsatz war nie zu gewinnen".
Tatsächlich geht es in dem Artikel hinter der Bezahlschranke nicht um Corona, sondern um Afghanistan. Der oben stehende Text ist insofern überarbeitet. Die Überschriften sind allerdings echt. Während hier "zeitnah" eine ziemlich ungeschminkte Darstellung des Fiaskos am Hindukusch geliefert wird, bleibt sie zu Corona noch aus.
Ein Oberstabsgefreiter a.D. beginnt poetisch:
»„Unser Selbstbetrug“
Als die Heckrampe der Transall mit einem lauten Surren nach oben fuhr, schrumpfte der Lichtstrahl, den die Januarsonne in das Innere der Transportmaschine schickte. Der Moment markierte das Ende meines Kampfeinsatzes, fast auf den Tag genau war ich sieben Monate als Fallschirmjäger in Afghanistan gewesen.«
Und endet nüchtern und ohne das K‑Wort diplomatisch zu vermeiden:
»Mit unseren unrealistischen Erwartungen, falschen Versprechungen, unserem Selbstbetrug angesichts dieses unpopulären und doch notwendigen Einsatzes haben wir sie im Stich gelassen.
Ich habe etwas bewirken können: 2011 war die Region Kundus weitestgehend befriedet. Ich habe nichts bewirken können: 2021 ist die Lage dramatischer als je zuvor. Ich stelle mir wieder vor, wie ich nach sieben Monaten Krieg in der Transportmaschine sitze und auf den Abflug ins sichere Deutschland warte. Als mich die Maschine aus Afghanistan brachte, wirkte mein Beitrag so klein wie der Lichtstrahl in der Heckrampe der Transall.«
Beim Hauptfeldwebel heißt es:
»„Mein eigener Stolz ist weg“
Ich war zwischen 2004 und 2015 sechs Mal in Afghanistan im Einsatz, auch in der Region Kundus. Tätig war ich im Bereich der Aufklärung, fast jeden Tag außerhalb der Bundeswehrcamps unterwegs, um mit Einheimischen zu reden und Informationen zu gewinnen. Das Spektrum meiner Gesprächspartner reichte von Regierungsmitgliedern bis hin zu Bauern.
Wenn ich in diesen Tagen in den Nachrichten lese, was in Afghanistan passiert: Es überrascht mich nicht. Wir haben gewusst, dass es so kommen wird. Ich habe Dorfbewohner mal gefragt: Was ist besser, die Zeit unter den Taliban, oder die Zeit jetzt mit uns? Die Antwort lautete: die Taliban…
Wir haben letztlich eine Handvoll Leute reich gemacht, aber die Mehrheit hat nicht profitiert…
Ein Wort noch zum geplanten Zapfenstreich am 31. August. Ich habe meinen untergebenen Soldaten immer beigebracht, sie sollen stolz auf ihre Heimat sein, auf die Parlamentsarmee. Aber mittlerweile merke ich, dass mein eigener Stolz weg ist.
Weil Politiker und auch Vorgesetzte in der Bundeswehr nicht sagen, was in Afghanistan wirklich war. Sondern alles schön malen, um selbst besser dazustehen. Ich fürchte, auch der Zapfenstreich wird am Ende der Selbstdarstellung der politischen und militärischen Führung dienen – nicht dem Einsatzveteranen.«
Der Oberstabsfeldwebel a.D. resümiert:
»„Dieser Einsatz war nie zu gewinnen“
25 Jahre war ich Soldat, ehe ich 2019 aus dem Dienst schied. In dieser Zeit war ich sieben Mal im Afghanistaneinsatz, davon vier Mal in Kundus: 2006, 2010, 2012 und 2013. Dort war ich unter anderem für die Informationsgewinnung zuständig und hatte damit Einblick in die jeweils aktuelle Sicherheitslage…
Das Erstarken der Taliban hat aus meiner Sicht damit zu tun, dass wir auf der einen Seite zwar eine gute militärische und polizeiliche Ausbildung auf den Weg gebracht haben, aber politisch Korruption nicht nachhaltig bekämpft wurde. Meiner Meinung nach war dieser Einsatz militärisch zu keiner Zeit zu gewinnen…«
Er hingegen freut sich auf den Zapfenstreich.
Mal sehen, wie lange es dauert, über einen verlorenen "Krieg gegen das Virus" zu lesen. Man wird mit dem Virus leben müssen wie mit den Taliban, wenn beide auch ungleich gefährlich sind. Die Taliban haben vorerst gewonnen, das Virus hat diese Absicht noch nicht einmal. Eine Lehre könnte lauten: Die vermeintlichen Befreier von einem Übel laufen Gefahr, von den zu Befreienden als übergriffige Gegner angesehen werden. Vielleicht läutet die Wende am Hindukusch ja auch die bei Corona ein.
ein bißchen schwurbelig, lieber herr.
Gegen das Corona-Virus alpha, beta,… mü und zuletzt omega hätte auch der Taliban verloren und kapitulieren müssen.…
Warum sollten wir ?
ot
eine Analyse über die Lage von Medien in der Coronazeit
"Executive summary and key findings of the 2021 report
Nic Newman"
https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/digital-news-report/2021/dnr-executive-summary
Die weniger Verbliebenen ergeben im Schnitt ein größeres Vertrauen 🙂
Wg. Truppenabzug haben die USA mit den Taliban verhandelt. Also nicht etwa mit der Regierung Afghanistans. Um was es da ging das sehen wir jetzt, wonach siehts denn aus? Danach:
Die Taliban führen den Terrorkrieg gegen das Volk von Afghanistan weiter. Als Stellvertreter der NATO und dafür werden sie von USA und EU bezahlt. Es gilt, zu verhindern daß Afghanistan souverän wird und das Volk von Afghanistan sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt. Darum geht es!
PS: Glaubt hier wirklich jemand daß es dem BRD-Staat darum geht eine Pandemie zu bekämpfen? Dieser Staat ist gar nicht in der Lage dazu! Wenn es eine Pandemie gäbe, hätten sich Unternehmer und Politiker in ihren Bunkern verkrochen und wir wären jetzt längst tot!
Wenn korrupte Deppen ein Land regieren, jede Land korrumpieren, vor allem Steinmeier und seine Banden. siehe auch Kosovo, Albanie, Afrika. Und das weiß man lange, was die KfW treibt und die EU