Das "Demonstrations-Geschehen" in Leipzig hat erneut gezeigt, wo Polizeikräfte sich zurückhalten, bleibt es ruhig, wo sie martialisch einschreiten, gibt es Krawall. Als die Polizei versuchte, die Querdenker-Demo aufzulösen, widersetzten sich viele DemonstrantInnen dem und handelten ähnlich wie viele Menschen auf eher linken Veranstaltungen, die sich ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit im Hambacher Forst und anderswo nicht nehmen lassen. Das "Durchfließen" von Polizeiketten ist gute aktivistische Tradition auf Seiten der Linken. Merkwürdigerweise soll das aus ihrer Sicht aber zur Zeit nur masketragend als nachvollziehbar angesehen werden.
Polizei und Medien brauchten niemals unbedingt brennende Barrikaden, um von gewalttätigen Demonstrationen zu phantasieren. Gegebenenfalls schaffen sie sich entsprechende Bilder ganz unabhängig vom Geschehen.
Warum, wenn das doch durchschaubar ist, lassen sich so viele auf dieses Gewalt-Märchen ein?
Da distanzieren sich QuerdenkerInnen von derart produzierten "Gewaltausbrüchen" im linken Leipziger Stadtteil Connewitz, und die dort beheimateten Antifas von denen der Querdenker-Demo. Beide Seiten erleben die gleiche Markierung durch Medien und Politik. Daß sie den gemeinsamen Gegner, der politische wie soziale Rechte außer Kraft setzen will und dies in der Krise zunehmend tut, ignorieren, ist für beide fatal.
Vordergründig trennt Querdenken und Antifa/Linke der jeweilige Faschismus-Vorwurf. Die einen verweisen auf die massiven Versuche von NPD, AfD etc., die Bewegung zu steuern, die anderen auf die unkritische Unterstützung von Regierungsmaßnahmen, die eine faschistoide Ausrichtung hätten. An beiden Argumenten ist etwas dran. Aber beide Seiten übersehen Entscheidendes.
Vielen der Zehntausenden, die gegen die Grundrechtseinschränkungen auf die Straße gehen, ist die rechte Anbiederung oftmals unangenehm. Wie auch die OB-Wahlen in Stuttgart zeigen, gibt es auch im Kernland der QuerdenkerInnen Differenzierungsvermögen. Sie haben allerdings das Problem, daß nicht nur im parlamentarischen Raum im Wesentlichen nur die AfD auf ihrer Seite zu stehen scheint. Daß die dabei ihre eigenen Pläne verfolgt und die Bewegung auf einen fremdenfeindlichen Weg lenken will, wird den meisten bewußt sein. Die Situation zeigt auch das schwerwiegende Fehlen einer politischen Auseinandersetzung der Linken mit den Notstandsmaßnahmen. Insofern müssen deren Vorwürfe ins Leere laufen.
Doch auch die Adressierung von Antifa und Linken als Vorreiter faschistoider Tendenzen greift zu kurz. Jenseits des dümmlichen Spruchs "Maske auf – Nazis raus!" sind es meist AktivistInnen aus diesem Lager, die ungeachtet der Einschränkungen sozialen und politischen Protest weiter verfolgen. Man findet sie bei den Aktionen der PflegerInnen und der Gewerkschaften und bei Klimaschutz-Demos, und sie sind es – eher als die QuerdenkerInnen -, die die extreme soziale Schieflage des Lockdowns problematisieren.
Auf beiden Seiten gibt es Viele, die wissen oder ahnen, welche Übermacht aus Wirtschaft und Medien ihnen entgegensteht, sie könnten ein Gespür dafür entwickeln, daß diese Macht ihr gemeinsamer Gegner ist, daß sie sich mit dem Gewalt-Vorwurf gegeneinander ausspielen lassen. Das könnte ein Ansatz sein, jenseits des Masken-Fetischs endlich ins Gespräch zu kommen.
… bei beiden Gruppierungen herrschen "Defizite" … Eine der beiden Gruppen wird allerdings nachweislich mit Steuergeldern umsorgt …
Nicht ganz. Die eine Gruppe wird offen als auch verdeckt unterstützt und beworben. Die andere wird ebenfalls unterstützt und von den Geheimdiensten geführt, um durch das Schreckgespenst des wiederkehrenden NS-Terrors in Form einer abstoßenden, tätowierten, springerstiefeltragenden Subkultur alle gegen nicht-linkes Denken zu immunisieren. NSU lässt grüßen.
AA, Sie machen hier einen ganz klassischen Propaganda-Dreh:
Sie vertauschen Ursache und Wirkung.
Nicht die "Querdenker" haben sich zuerst von den Pseudolinken distanziert, sondern vielmehr werden von Beginn an alle Veranstaltungen von Corona-Maßnahmen-Kritikern von der Pseudolinken und Pseudo-Antifa in undemokratischster Weise gestört und bedroht. Das war nicht nur in Berlin so, sondern genauso in Oldenburg, Stuttgart, Mannheim, Ulm, … große und kleine Veranstaltungen, Veranstaltungen unterschiedlichster Veranstalter mit einem einzigen gemeinsamen Nenner: Widerstand gegen Staatswillkür und Freiheitsbeschränkungen.
Dass Sie von diesem "Personal", dass es für eine Demonstration hält, Andersdenkende niederzubrüllen, zu belästigen, zu behindern, zu bedrohen, ja tätlich anzugreifen und Bomben zu werfen (Stuttgart) als von "Linken" sprechen, finde ich sehr bedenklich.
Justieren Sie bitte Ihren Kompass mal neu, Herr Aschmoneit.
@Albrecht Storz: Antifas und Linke agieren in der Corona-Frage überaus dumm. Das ist auf diesem Blog in vielen Beiträgen zu lesen. Deshalb werfe ich meinen Kompaß nicht in die Tonne. Er ist darauf ausgerichtet zu erkennen, wer denn die Kräfte sind, die gerade ökonomisch und politisch unendlichen Schaden anrichten. Da hilft mir meine linke Tradition, zu fragen, wem es nützt. Die ersten Beiträge hier und viele folgende beschäftigen sich mit der Frage der wirtschaftlichen Interessen rund um WHO, Charité, Drosten und anderer Akteure, etwas, das ich bei den QuerdenkerInnen leider vermisse. Ich bin davon überzeugt, daß ein solches Herangehen notwendig ist, um zu erkennen, wo Angst und Irrationalität am Werk sind, und wo es knallhart durchgesetzte Interessen gibt. Nur so wird es gelingen, den Gegner zu erkennen und sich auf den langen Kampf einzustellen, der in den nächsten Jahren erforderlich ist.
Die Spaltung der Gesellschaft in Links und Rechts ist so praktisch wie saudumm. Tatsache ist, dass das linke Denken in hohem Maße verantwortlich ist für den moribunden Zustand der westlichen Welt. Das Auflösen aller Strukturen (Familie, Nationen, Unterschiede überhaupt!) mit dem Ziel der Erschaffung eines Neuen Menschen in einer neuer Ordung kommt auch dem globalisierten Kapitalismus zu pass. Wer das nicht versteht (und dafür braucht man lange), wird sich auf ewig in Scheingefechten aufreiben und durch Eskalation diesen fatalen Prozess noch beschleunigen.
Guter Beitrag.
Mir kommt es eher so vor, als hätten die Linken völlig den Verstand verloren. Für die meisten scheint es nur noch den Kampf gegen „Rechts“ zu geben, mit teils absurder Logik. Alle Gegner der Maßnahmen sind per se rechte, die keine Maßnahmen wollen, weil sie angeblich nur wirtschaftliche Interessen hätten und ihnen Menschenleben egal sind. Gleichzeitig wird von links völlig ausgeblendet wer aktuell wirklich von der Krise profitiert und das sind eigentlich recht offensichtlich die, die eigentlich schon immer der Feind eines Linken waren. Ich sehe von links wenig Kritik an who und co, eher das Gegenteil. Ein Drosten wird sogar von Punkbands als der wissenschaftlich und faktenbasierte Heiland gesehen, während die Hintergründe seiner Person völlig geleugnet werden. Ebenso werden die Folgen und Opfer der Maßnahmen völlig ausgeblendet, bis auf das betteln für die systemkonformen Künstler. Ich find das alles sehr verrückt und ganz schwer einzuordnen. Umso mehr genieße ich aktuell die häusliche Quarantäne mit meiner Familie, bedingt durch einen positiven Test bei mir, ausgehend von meinem Arbeitsplatz im Behindertenwohnheim, wo eine Bewohnerin positiv war. Krank ist allerdings keiner.…
In Leipzig hat es gestern einen Nazi-Aufmarsch unter Beteiligung "besorgter BürgerInnen" gegeben. Nichts Neues für Sachsen. Früher waren sie wegen der "Flüchtlingsflut" besorgt und heute sind sie wegen der "Cornoadiktatur" besorgt.
Nun kann man ja zu Corona und den Maßnahmen jede denkbare Meinung haben, aber wer mit Nazis gemeinsame Sache macht, ist ein Feind der Menschheit.
Wie sieht '…gemeinsame Sache mit Nazis machen.." bei den Demonstrationen für Grundrechtewahrung und gegen sog.
Corona-Schutzmaßnahmen aus?
Den Veranstaltern z.B. von Querdenken können soviel Distanzierungs-Gebete sprechen wie sie wollen. Sie wurden und werden meist pauschal in die sog. rechts-offene Ecke gestellt.
Achtung: Kontaktschuld-Vorwurf wird zunehmend als Diffamierungs-Strategie benutzt:
http://www.planet-interview.de/blog/betr-interview-zu-kontaktschuld/51703/
Zeigt die Antisemitismus-Vorwurfsdebatte, die oft an Absurdität
nicht zu überbieten ist:
https://bibjetzt.wordpress.com/author/bibjetzt/
Nun, indem Seite an Seite mit Neonazis demonstriert wurde und es keinerlei Aktivitäten gab, diese von der Aktion auszuschließen. Im Gegenteil, hier wurde die Teilnahme der NPD ausdrücklich begrüßt: https://twitter.com/RPFDMOPO/status/1325446061486379008
Und komm mir nicht mit "Einzelfall".
Diese kurze Einspielung begrüßt kein NPD-Programm, sondern Menschen, die von Definitionshoheiten 'außerhalb d. Gesellschaft' stehend angesehen werden (sollen).
Durch die Teilnahme an dieser Demo stellen sich die als Nazis , Rechte.… definierten Menschen auf den Boden des Grundgesetzes . Was ist daran verkehrt?
Wenn die Reinheitssehnsucht linker Geister meint, sich nicht beschmutzen zu wollen durch die Teilnahme an solchen Demos dann fragt sich, wo diese mit ihren eigenen Demos bleiben in diesen Corona-Ausnahmezustand-Zeiten?
Stattdessen wird sich an Etiketten-Verteilungsaktionen
wie Nazi, Verschwörungsmythen, Wahnwichtel.… abgearbeitet,.
Mir scheint, dass dieses pauschale Eindreschen auf Proteste gegen " Corona-Schutzverordnungen" u.a. ablenken soll, dass gerade diejenigen, die sich als aufgeklärt und antiautoritär betrachten, nicht eigestehen können, dass sie autoritären Versuchungen erlegen sind?
Demos von Menschen, die bisher kaum politisiert waren,
sind vermutlich eine Art Kränkung für die linksorientierten
Aufklärer?
@UtePlass "Durch die Teilnahme an dieser Demo stellen sich die als Nazis , Rechte.… definierten Menschen auf den Boden des Grundgesetzes ." So lösen Sie das Nazi-Problem in Deutschland und auf den Querdenken-Demonstrationen? Ist das nicht eher eine Verharmlosung des Problems?
Wo gibt es im Mainstream linkes Denken. Titytainment höchstens. Nach meiner Lesart wenigstens.
" ARD und ZDF von Rechtsextremen finanziert
von Boris Reitschuster
Die öffentlich-rechtlichen Sender lassen sich von Mitgliedern und Sympathisanten der NPD und der AfD sowie von Neonazis finanzieren. Für diese Praxis gibt es eindeutige Belege. "
Tja, bisher noch keine Distanzierung von rechtsoffenen Beitragszahler*innen. 😉
@Ute Plass: Diese Argumentation ist recht albern. Mit der Beitragszahlung, an der niemand vorbeikommt, wird kein politischer Wille ausgedrückt. Mit dem Aufruf zu Demonstrationen und der Teilnahme daran wohl eher doch. Reitschusters Gedanke geht auch daran vorbei, daß die AfD für die Schleifung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eintritt (s. hier). Das Wenige an Kontrolle, das zumindest theoretisch vorhanden ist, wäre dann aufgegeben zu Gunsten einer vollständig konzernabhängigen Berichterstattung.
Diese "Albernheit" ist mir schon klar.
Betrachte sie eher als Anstoß auch über die "Albernheit" der
permanenten Abgrenzungsrhetorik hinaus zu denken
Sind alle, die früher die sog. etablierten Parteien gewählt haben und dann aus den unterschiedlichsten Gründen dann eine AfD,
jetzt Rechte und Nazis?
Wo bleibt die inhaltliche Auseinandersetzung in den Parlamenten
mit der AfD? Permanentes Moralisieren u. Beschimpfen, durch rhetorische Abgrenzungsformeln wird keine WählerInnen zurück gewinnen.
Nicht erst mit der "Corona-Krise" wird deutlich, wie sehr die vorherrschenden Parteien-Herrschaften abgewirtschaftet haben. Nicht weniger, sondern MEHR DEMOKRATIE ist doch angesagt, wofür auch ein gut Teil der diffamierten DemonstrantInnen stehen.
https://www.mehr-demokratie.de/themen/corona-und-demokratie/unsere-forderungen/
Die neue BASIS-Partei, der auch Leute aus dem Corona-Ausschuss beigetreten sind, macht Hoffnung in diese Richtung.
file:///C:/Users/49171/Downloads/Telegram%20Desktop/20201108_PM_Anfrage-MDR.pdf
Pressemitteilung Querdenken, die in diese Diskussion passt.
@tommy: So funktioniert der Link nicht. Aber der. Siehe dazu auch OB-Wahl Stuttgart: Dämpfer für Ballweg.
@aa Danke für den Link! Klar wird aus dem Text: Null kritische Aufarbeitung des eigenen Agierens, stattdessen offensives Vertreten der "Meinungsfreiheit" für Nazis. Das Muster ist bekannt von Pegida & Co.
@Ana-Marie Leiperz: Gerne. Und jetzt bitte auch einmal an die eigene Nase fassen.
@aa Ja, das stimmt. Ich muß mir an die eigene Nase fassen. Angesicht des Vielzahl der rassistischen und antisemitischen Angriffe in unserem Land müssen Menschen wie ich mehr machen. Den Nazis und ihren Mittätern ein klares NEIN entgegensetzen und es nicht nur bei Worten belassen.
@Ana-Marie Leiperz: Wäre ich mit dabei. Ist nur was völlig anderes als "Maske auf – Nazis raus!".
"In Leipzig hat es gestern einen Nazi-Aufmarsch unter Beteiligung "besorgter BürgerInnen" gegeben. "
Behauptung an der Grenze der Beleidigung, Volksverhetzung, übler Nachrede.
Warum fallen nur immer Corona-Hysterie-Verteidiger durch ihre Ausfälligkeit und Hassrede auf?
Frau "Ana-Marie", bei uns gilt Meinungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit – sogar für "Nazis". Was nicht gesagt werden darf (zB Holocuastleugnung), steht im Strafgesetzbuch. Alles andere ist legitim und frei.
Das mag dort, wo Sie herkommen vielleicht anders sein, ändert damit aber zum Glück nichts hierzulande. Zum Glück weiß ich, dass so jemand extremes wie Sie nicht repräsentativ ist. Hetzen Sie doch ruhig weiter in Ihrem Nazi-Duktus. Das ist ja hier erlaubt.
@AlbrechStorz Ooops, sogar "legitim" ist das, was die Nazis sagen? Ja, sie haben recht: Da, wo ich herkomme, sieht man das anders!
@aa, danke für den funktionierenden link.
@Ana-Marie Leiperz
anbei ein link, der durchaus als Anleitung zum differenzierten Argumentieren verstanden werden darf.
https://www.youtube.com/watch?v=_nqtGeOYLoo
Das gesamte Video lohnt sich.
Vermutlich können Sie sich nicht konzentrieren.
Ab ca. min. 8:30 berichtet Herr Anwalt Hannig von seiner eigenen
Vergangenheit bei der Stasi.
Um min 28:00 geht es gezielt um die Sie interessierenden NAZIS
bei der Demo in Leipzig.
@tommy Der Pegida-Anwalt Frank Hannig soll jetzt der Beweis dafür sein, dass die Nazis garnicht dazu gehörten, sondern Provokateure des Staates waren? So als hätten nicht alle möglichen Nazis offen nach Leipzig mobilisiert, so als gäbe es nicht zahllose Fotos, auf denen große Nazi-Gruppen auf der ganzen Demo zu sehen sind? Naja.
@aa "Maske auf – Nazis raus!" habe ich nirgends geschrieben, gleichwohl der zweite Teil doch selbstverständlich sein sollte, oder? Offenkundig ist das bei Querdenken (und bei etlichen Kommentaren hier) nicht der Fall. Mir macht das ‑angesichts der zahlreichen rechten Anschläge – Angst.
@Ana-Marie Leipert "So lösen Sie das Nazi-Problem in Deutschland und auf den Querdenken-Demonstrationen? Ist das nicht eher eine Verharmlosung des Problems?"
Da Sie anscheinend ganz genau wissen, ab wann Mensch ein
Nazi ist, bitte ich um Ihre Begriffsdefinition. Ansonsten reden wir
vermutlich aneinander vorbei.
Ana-Marie: "In Leipzig hat es gestern einen Nazi-Aufmarsch unter Beteiligung "besorgter BürgerInnen" gegeben."
Das ist die typische Antifa-Provokations-Masche.
45.000 Demonstranten werden kurz mal als Nazis und Halb-Nazis (in der Welt der Ana-Marie ist kaum Platz zwischen Nazis und besorgten Bürgern in Anführungszeichen) eingekastelt.
Mit so etwas muss man sich eigentlich gar nicht auseinander setzen.
Ich kann das auch: im Corodok-Blog sind PR-Agenten und "Antideutsche" einmarschiert und wollen hier Stimmung machen, provozieren, am liebsten würden sie auch ihre Baseball-Schläger auspacken – muss halt hier virtuell gehen.
Mir macht das ‑angesichts der zahlreichen pseudolinken Anschläge – Angst.
Wie wäre es, wenn alle Beteiligten hier etwas abrüsteten?
"alle Beteiligten hier etwas abrüsteten"
So ist es immer: erst kommt ein Provokateur – und dann werden alle Beteiligten – auch die nur Reagierenden – in Sippenhaft genommen. Der Provokateuer ist dann schon längst wieder weg.
Das typische Agents-Provocateur-Modell.
da wird man als Nazi oder wenigstens als "besorgter Bürger" (also mindestens "Halbnazi") beleidigt – aber dann sollen alle Beteiligten – auch die Beleidigten – abrüsten.
Wo ist das der Unterschied zu V‑Leuten, die in eine Demo rennen, kurz Steine und Böller werfen, und dann schnell wieder rausrennen, in der Hoffnung dass die Polizei nun bei den "Beteiligten" "aufräumt"?
Diese Masche ist, wenn auch wirkungsvoll – aber eigentlich so durchsichtig. Die Wirkung entsteht nur, wenn Angetriggerte perfekt mitspielen.
Die Kirche wollte Ewigkeiten nicht wahrhaben, dass die Erde eine Kugel ist. Menschen wie Albrecht Storzwollen nicht wahrhaben, welche Gefahr von den Nazis ausgeht und bemühen stattdessen "pseudolinke Anschläge". Das ist in Form und Inhalt Pegida 2.0.
Und nein, @aa, die Politik des appeasement gegenüber Nazis und Naziverharmlosern ist schonmal gescheitert. Zu Corona und den Maßnahmen kann es eine Vielzahl demokratisch legitimer Meinungen geben. Aber das darf nicht dazu führen, dass Seite an Seite mit Nazis demonstriert wird.
Vorwurf der Bundestagsabgeordneten Dagdelen über rechtsoffene Demos wird u.a. auf der RationalGalerie thematisiert und kommentiert:
https://www.rationalgalerie.de/home/dagdelen-an-gellermann
@Ute Plass Dazu gehört auch, daß Dagdelen immerhin schreibt:
"Ich selbst habe dem im März von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten „Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ nicht zugestimmt und dies zusammen mit anderen Mitgliedern meiner Fraktion in einer persönlichen Erklärung auch begründet (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19154.pdf#P.19191). Und ich werde auch der am 3. November in den Bundestag eingebrachten diesbezüglichen Gesetzesvorlage die Unterstützung verweigern. Ich begrüße es ausdrücklich, wenn Grundrechtseinschränkungen auch den Gerichten bis hin zum Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt werden. Ich finde es falsch und gefährlich, Kritikerinnen und Kritiker der Maßnahmen zur Corona-Eindämmung pauschal und unisono in die rechte Ecke zu stellen oder als „Covidioten“ zu diffamieren."
Wir beobachten schon seit längerem wie "links sein" umgedeutet wird.
"Links" bedeutet für mich (und früher wohl auch für viele andere) kritische Distanz zum Staat und zu Machtstrukturen, Beobachtung und Kontrolle der Macht, Anklagen von Machtmissbrauch, Hinweisen auf undemokratische Strukturen, Elite-Klüngel, usw. Macht die nicht einer ständigen, nahtlosen Kontrolle unterliegt, wendet sich selbst gegen die, die diese Macht verliehen haben.
Heute wird der Begriff mehr und mehr dazu missbraucht, sich gegen Mitmenschen aufzustellen, "Haltung zu zeigen" gegen die, die nicht dem eigenen Wunschdenken oder dem von oben diktierten Bild vom "Gutmenschen" entsprechen, kurz: um die zu kontrollierende Masse zu spalten, ob nun in "rechts oder links" oder "grün oder rot" ist dabei den Drahtziehern völlig Schnuppe. Hauptsache das Resultat stimmt.
Angebliches "Links-sein" wird heute durch Themen bestimmt, die durch "Partisanen-Werbe-Methoden" und Astroturfing eingeführt wurden und aufgrund von Image-Kampagenen als besonders hip gelten – aber nichts mit klassischer linker Agenda zu tun haben.
Dazu werden auch Leute eingesetzt, die in PR-Agenturen sitzen, und die diese verquere Sicht des angeblichen "Links-seins" in Foren verbreiten und sich dabei als besonders moralisch und "besser" und besonders engagiert und mutig, ja heldenhaft darstellen. Solche Leute, die dann kein Problem damit haben, andere Menschen in Masse kurzehand in einen Sack zu stecken und draufzuprügeln, was ja völlig ligitim sei, denn auf dem Sack steht schließlich "Nazi" drauf.
Wer solche Methoden anwendet oder auch nur unterstützt gibt sich damit als "antilinks", als Menschenfeind, als Machtunterstützer, letzlich als Büttel der Herrschaft zu erkennen.
Die Büttel, die Provokateure, die bezahlten Agenten, die Moralapostel, die Bessermenschen, die Haltungs-Wächter waren noch niemals links und sind es, auch wenn sie sich noch so oft selbst so bezeichen oder sehen, nicht.
Hier eine ausführlich Aufarbeitung der angeblichen "Nazi-Querdenke-Demo":
https://youtu.be/gEMKW4lQkyE?t=1577
Pohlmann im Exomagazin
hier habe ich den Startzeitpunkt gewählt, ab dem Hr. Pohlmann genau den fraglichen Punkt anspricht.
sinngemäß: "Linke, Grüne, Sozialdemokraten fordern, angesichts dieser Demonstration von der Staatsmacht viel härter durchzugreifen … Sätze wie man sie von dem rechten Flügel der CDU aus den Achtzigejahren kannte …"
Genau so ist es: was sich heute als "links" generiert ist oft viel weiter rechts als ultrarechte CDUler. Das ist diese totale Umkehr aller Werte, die nicht etwa natürlich gewachsen ist, sondern per PR in die Köpfe implementiert wurde. Und was ist der entscheidende Trigger dafür? Das tsunamimäßig alles durchdringend verbreitete Ettiket "Nazi"!
"Pohlmann im Exomagazin"
Ja, das ist schon interessant. Aber vielleicht lohnt es sich dann auch, auf Exomagazin dieses ergänzend anzuschauen: "Ex-Staatsschützer Hubert Berghaus vermutet hinter aktuellen Geschehnissen in der Politik eine Verschwörung von Außerirdischen"
https://www.exomagazin.tv/die-dunkle-macht-teil‑2/