"Proaktiv Impfstoffe entwickeln". Explosives von Prof. Addo

Von der Leiterin der Infektiologie am Uniklinikum Hamburg war hier in Wie Krankenhäuser "Corona-PatientInnen" gene­rie­ren die Rede. Sie hat noch weit­aus Bemerkenswerteres beizusteuern.

Zur Zeit forscht Prof. Addo an einem Corona-Impfstoff. Bereits am 13.3. hat­te sie im ZDF strah­lend berichtet:

»Die Impfstoffentwicklung ist auf Hochtouren schon ange­lau­fen. Das ist so schnell gegan­gen, wie es bis­her noch nie gewe­sen ist. Wir hat­ten ja schon sehr, sehr früh die Virus-Sequenz. Die braucht man, um einen Impfstoff her­zu­stel­len, und seit meh­re­ren Wochen schon wer­den Impfstoffe, ver­schie­de­ne Impfstoffe im Labor geba­stelt. Das ging rela­tiv schnell. Und tat­säch­lich haben auch die ersten Studien an Menschen ange­fan­gen. Das hat es eigent­lich noch nie gege­ben. Wir ken­nen das Virus eigent­lich erst seit Dezember und sind jetzt schon im März dabei, neue Impfstoffe zu testen.«

Erst zwei Tage vor­her hat­te die WHO den Pandemie-Fall aus­ge­löst, am 23.2. waren die ersten bei­den euro­päi­schen Opfer gemel­det. Zu die­ser Zeit wur­den bereits "seit meh­re­ren Wochen" "Impfstoffe im Labor geba­stelt". Diese Basteleien wur­den bereits "an Menschen getestet".

Update: Der Artikel ist jetzt nur noch hier zu fin­den: archi​ve​.org, lei­der ohne das Video.

Impfstoff aus dem Lego-Baukasten – Roche sponsert

Christian Drosten, aber auch die Leiterin der Abteilung Gesundheit an der Senatsverwaltung für Gesundheit in Berlin, hat­ten bereits im Februar von einer "Pandemie" gespro­chen (Wikipedia). Zuvor hat­te Drosten die "Virus-Sequenz" – ein Virus wur­de bis heu­te nicht gezeigt – "geba­stelt".

»Es wur­den Impfstoffplattformen ent­wickelt, also ver­schie­de­ne Konstrukte, die man halt neh­men kann wie einen Legobaustein und sagen, Mensch, heu­te brau­chen wir [unver­ständ­lich für mich, AA] oder COVID, und dann machen wir einen COVID-Baustein da rein. Und da sind wir schon viel schnel­ler, als wir noch viel­leicht vor zehn Jahren gewe­sen wären.«

2019 war zu erfah­ren:

»Die Professorinnen Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Claire-Anne Siegrist von der Universität Genf sind für die erfolg­rei­che Testung eines prä­ven­ti­ven Impfstoffs gegen Ebola mit dem Pettenkofer-Preis 2019 aus­ge­zeich­net worden.«

Und auch:

»Das Preisgeld und die Preisverleihung wer­den von der Roche Diagnostics Deutschland GmbH gesponsert.«

Über den Namensgeber Max von Pettenkofer weiß Wikipedia:

»Gegen Ende sei­nes Lebens geriet er aber zuneh­mend ins wis­sen­schaft­li­che Abseits, weil er in der Choleraforschung die bak­te­rio­lo­gi­schen Erkenntnisse Robert Kochs nicht aner­ken­nen wollte…

Geplagt von zuneh­men­den Schmerzen und star­ken Depressionen, erschoss sich Max von Pettenkofer im Alter von 82 Jahren in sei­ner Hofapotheker-Wohnung in der Münchner Residenz.«

Update:

»Die Hamburger Infektiologin Prof. Marylyn Addo ist die Medizinerin des Jahres. Wie die Preis-Verleiher bekannt gaben, wer­de die UKE-Medizinerin mit dem GERMAN MEDICAL AWARD am 17. November in Düsseldorf aus­ge­zeich­net. Prof. Addo bekom­me den Preis für ihre Forschung nach einem Impfstoff gegen den SARS-CoV-2-Erreger. Sie und ihr Team hat­ten vor kur­zem mit den kli­ni­schen Studien für einen mög­li­chen Impfstoff begon­nen, der die wei­te­re Verbreitung des Coronavirus ver­min­dern könn­te.« Quelle

Vorläufer

Für Prof. Addo ist das genann­te Vorgehen kein Neuland.

»MVA-MERS‑S ist das wis­sen­schaft­li­che Kürzel für den ersten aus­sichts­rei­chen Impfstoffkandidaten, der seit Anfang des Jahres im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf unter der Leitung von Professorin Marylyn Addo gete­stet wird.«

Das war im April 2018 auf der Seite des Bundesforschungsministeriums zu lesen. Dort ist etwas, aber nicht alles, über die MERS-Geschichte zu erfahren:

»28. September 2012: … Professor Christian Drosten und sein Team aus Bonn hat­ten das Coronavirus als neu­es Virus iden­ti­fi­ziert, das nicht dem SARS-Virus ent­sprach. In kür­ze­ster Zeit ent­wickel­ten sie eine siche­re Nachweismethode, die heu­te als Standardmethode welt­weit ver­wen­det wird.

6. September 2013: "Ein Forscher-Team hat einen mög­li­chen Impfstoff gegen das neu auf­ge­tre­te­ne Coronavirus ent­wickelt". Genau ein Jahr nach der Entdeckung ver­mel­de­ten Wissenschaftler aus dem DZIF die Entwicklung eines mög­li­chen Impfstoffs. Ein Team um Professor Gerd Sutter von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat­te ihn in Zusammenarbeit mit dem Erasmus Medical Center Rotterdam und der Philipps-Universität Marburg ent­wickelt. "Wir soll­ten mög­lichst schnell einen Impfstoff zur Verfügung haben, der im Falle einer Pandemie sofort ein­ge­setzt wer­den kann", betont DZIF-Wissenschaftler Sutter…

18. Dezember 2015: "MERS: Dromedare erfolg­reich geimpft". In einer ein­zig­ar­ti­gen Studie teste­ten Sutter und sein Team den Impfstoff an acht jun­gen Dromedaren, die dafür von den Kanarischen Inseln nach Barcelona umzie­hen muss­ten. Die Tiere muss­ten unter einem Jahr alt sein, denn meist holen sie sich das Virus bereits sehr früh, Experten spre­chen vom "Kindergartenschnupfen für Kamele". "So nied­lich die klei­nen Kamele sind, einen Impfstoff in 40 cm tie­fe Nasen ein­zu­brin­gen, war eine Herausforderung", erin­nert sich Sutter schmun­zelnd. Doch das Experiment war erfolg­reich und erreg­te Aufmerksamkeit im Mittleren Osten und auch bei der Weltgesundheitsorganisation WHO. Unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die­ser Ansatz über eine Tierimpfung im Forschungsnetzwerk RAPID (Risikobewertung bei prä­pan­de­mi­schen respi­ra­to­ri­schen Infektionserkrankungen) mit Wissenschaftlern aus Berlin und Dubai weiterverfolgt.

Frühjahr 2018: "Erster Impfstoff wird kli­nisch geprüft". Anfang 2018 ist es soweit. Der Impfstoffkandidat kann am Menschen geprüft wer­den. "Etwas spä­ter als wir gehofft hat­ten, aber immer noch gut in der Zeit", freut sich Marylyn Addo. Um einen Impfstoff im Menschen zu prü­fen, muss er nach allen Regeln der Sicherheit her­ge­stellt sein und das nimmt oft mehr als zehn Jahre in Anspruch.«


Christian Drosten hat­te in sei­nem Podcast 62 auf den Schmunzelversuch Bezug genommen:

»Da gibt es zum Beispiel ein sehr schö­nes Beispiel auch aus Deutschland gegen das MERS-Virus, die Gruppe von Gerd Sutter in München, einer tier­me­di­zi­ni­sche Virologiegruppe, die hat mit ande­ren Gruppen zum Beispiel aus Hannover und Rotterdam eine Studie an Kamelen gemacht. Und die­ses MERS-Virus, das gehört in Kamele rein. Das ist ein Kamelerreger. Da hat man eine nasa­le Applikation gewählt, gemein­sam auch mit einer intra­mus­ku­lä­ren Applikation. Durch ein rela­tiv ein­fa­ches Impfschema hat man fast eine ste­ri­le Immunität in die­sen Tieren erreicht. Man muss dazu fast sagen: Es gibt so einen Tick, eine Andeutung einer noch bestehen­den klei­nen Virusreplikation in eini­gen weni­gen Tieren, in ande­ren Tieren war das dann tat­säch­lich eine rich­tig ste­ri­le Immunantwort durch Einsprühen in die Nase. Das ist schon wirk­lich sehr ermu­ti­gend.« (s. Wieder ein Highlight: Drosten-Podcast 62).


Prinzip "Erst der Test, dann die Epidemie"

»Für die DZIF-Wissenschaftler ist die der­zeit lau­fen­de Impfstudie mehr als eine Studie zu MERS-Coronaviren. Sie hof­fen, nach dem­sel­ben Prinzip eine Impfstoff-Plattform auf­bau­en zu kön­nen, mit der auch auf Ausbrüche ande­rer neu­er Infektionserreger in kur­zer Zeit geant­wor­tet wer­den kann.«

So heißt es auf der BMBF-Seite wei­ter. Und damit sind sie ja durch­aus erfolg­reich. Wie der Zufall es will, sind stets mit der Entdeckung einer "Pandemie" Geschäftsleute aus dem Umfeld von Christian Drosten mit Tests zur Stelle.

»"Wir ver­su­chen pro­ak­tiv zu arbei­ten und dem Virus immer einen Schritt vor­aus zu sein", sagt Euroimmun-Mitarbeiter Erik Lattwein. Bereits 2014 habe das Unternehmen, des­sen Firmensitz in Lübeck ist, mit der Produktion des Schnelltest für Zika begon­nen. Damals gab es im pazi­fi­schen Raum meh­re­re klei­ne­rer Infektions-Ausbrüche.«

Das war in der Schweriner Volkszeitung zu lesen. Am 1.2.2016 rief die WHO dazu den "Öffentlichen Gesundheitsnotstand inter­na­tio­na­len Ausmaßes" aus, unbe­rech­tigt, wie sich bald her­aus­stell­te. (Näheres zur Firma Euroimmun in Aus dem Drosten-Netzwerk ‑wie­der Biowaffen. Sie war auch schon dabei, "als alle Welt plötz­lich Schnelltests für MERS‑, SERS- und Vogelgrippeviren haben woll­te".)

Auch bei MERS hat­te Christian Drosten eine Pandemie beschwo­ren, die nie ein­trat (s. Alles nur wegen Drostens Neugier?) In die­sem Fall hat­te er für Studien mit sei­nem lang­jäh­ri­gen Weggefährten Olfert Landt gleich meh­re­re öffent­li­che Geldgerber im Rücken. In einem der Vergabegremien saßen: Christian Drosten und Albert "Ab" Osterhaus für das oben genann­te Erasmus University Medical Center, der 2009 in einen hef­ti­gen Korruptionsskandal ver­wickelt war. (Näheres in Drosten-Landt-Connection: Geld schef­feln mit Pandemien (III)). Landt erzählt ger­ne über sich und sei­ne Firma Tib-Molbiol:

»Wir waren schon 2003 bei der Sars-Pandemie mit die Ersten, spä­ter auch bei der Geflügelpest und der Schweinegrippe.«

MERS gehört natür­lich auch dazu. (Siehe home sto­ries über das Gespann Christian Drosten – Olfert Landt und Wirtschaftliche Interessen des Prof. Drosten (II)).

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

3 Antworten auf „"Proaktiv Impfstoffe entwickeln". Explosives von Prof. Addo“

  1. ,, … Wir hat­ten ja schon sehr, sehr früh die Virus-Sequenz. …"

    ???

    Auch da nur wie­der Sequenzen … Wer hat eigent­lich den klei­nen Kerl jemals gese­hen, gar in 'ner Schale angezüchtet ?

    Es wird immer grotesker …

  2. Wir model­lie­ren Epidemien und hal­ten die gewon­nen Zahlen für rea­ler als die Wirklichkeit. Wir stöp­seln Gen-Datenbausteine zusam­men und hal­ten das Ergebnis für real exi­stie­ren­de Viren.

    Wir hal­ten Sandkastenspielereien für Wissenschaft. Wir hal­ten "expo­nen­ti­el­les Wachstum" für einen sich in der Natur abspie­len­den Vorgang.

    Wir? Nein. Pseudowissenschafts-Simulanten, die die Lehrstühle erklom­men haben und mei­nen, ver­nünf­ti­ge Politik machen zu können.

  3. Nachtigall ik hör dir trapsen!
    Daher Drosten's geäu­ßer­te Absicht, bald schon zum näch­sten Pandemie- Virus "M E R S " zu for­schen, der uns nach Corona bedroht!

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