Das Thema Arbeitstreffen in der Tagungsstätte des "Königreichs Deutschland" am 15.11. kommt zur Unzeit. Ausnahmsweise sind daran nicht die Mainstream-Medien schuld (s. Ente des Jahres oder finaler Schuß ins Querdenker-Knie?). Nun hat sich Querdenken711 mit einer Presseerklärung zu Wort gemeldet. Darin heißt es:
»Am 15.11.2020 fand ein Arbeitstreffen der Querdenken-Initiativen in Saalfeld im „Hacienda Mexicana“ statt, um in einem persönlichen Austausch die Vernetzung der Initiativen zu ermöglichen…
Die Auswahl der Örtlichkeit erfolgte durch das Team von QUERDENKEN711, da Michael Ballweg, der Gründer der Initiative QUERDENKEN711 in der Woche zuvor an einem Gesundheitsseminar in Thüringen teilgenommen hat. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Verordnung war es schwierig einen Ort zu finden, an dem ein Arbeitstreffen mit mehr als 50 Personen in einem sehr großen privaten Raum möglich ist.
Aus diesem Grund hat das Organisations-Team die Einladung des Besitzers des „Hacienda Mexicana“ angenommen, da dieser über ausreichend große Räume verfügt, um ein solches Treffen zu ermöglichen.
Die Ideologie der Reichsbürger deckt sich nicht mit den Motiven der Querdenken-Initiative und hat damit nichts zu tun. Es war auch kein Treffen zwischen einer Reichsbürger-Bewegung und der Querdenken- Initiative. Anwesend war auch Herr Peter Fitzeck, der aus unserer Sicht fälschlicherweise der Reichsbürgerszene zugerechnet wird. Tatsächlich ist er jemand, der auf dem Boden des Grundgesetzes nach Gesetzeslücken sucht, die eine weitgehende Autonomie von staatlichen Strukturen – wie z B. Finanz- und Gesundheitssystem – ermöglicht…«
Es wäre wünschenwert gewesen, eine Erklärung zu der Behauptung dieser Ostthüringer Zeitung zu finden:
»Peter Fitzek, ein gelernter Koch aus Halle (Saale), der vor Jahren in Wittenberg den Fantasiestaat „Königreich Deutschland“ gründete und der vielschichtigen ReichsbürgerSzene zugerechnet wird, bestätigte am Montag gegenüber dieser Redaktion, dass er sich im „Hacienda Mexicana“ mit Querdenken-Protagonist Michael Ballweg getroffen habe.
Allerdings bestand Peter Fitzek im Telefonat mit großem Ernst darauf, dass er nicht als Peter Fitzek in Saalfeld-Wöhlsdorf war, sondern als „Peter der Erste, König von Deutschland“.«
Alles gelogen? Fälschlicherweise der Reichsbürgerszene zugerechnet?
Die vollständige Presseerklärung kann hier gelesen werden.
Es wäre nicht das erste mal, dass ich mich frage, ob M. Ballweg wirklich soo naiv ist, oder ob möglicherweise doch was anderes dahinter steckt. Man mag den Gedanken gar nicht zuende denken.
Die Pressemitteilung ist unglaubwürdig. Ballweg ist untragbar. Meiner Einschätzung nach hat er entweder mit der Regierung kollaboriert, dann wäre er ein Verräter. Oder er ist ein Reichsbürger-Spezl oder selber einer.
@Estrella: Die Ziele von Querdenken sind eindeutig andere als die der Reichsbürger: Frieden, Freiheit, Demokratie. Insofern ist die Presseerklärung vollkommen richtig.
Was Sie höchstens anzweifeln könnten, sind die persönlichen Motive von Michael Ballweg. Aber warum sollte dieser eine Bewegung mit offensichtlich anderen Motiven als die Reichsbürger anführen, wenn er in Wirklichkeit ein Reichsbürger wäre? Das müsste begründet werden.
Und @aa: Ein selbsternannter König von Deutschland sollte ein Reichsbürger sein? Warum dann nicht Kaiser von Deutschland? Eher scheint hier ein Libertärer unterwegs zu sein, der nicht immer todernst genommen werden möchte und sollte.
@AA
Vielleicht könnten sie mir vielleicht erklären, aufgrund welcher Kriterien man als Reichsbürger bezeichnet wird, bitte?
Ich habe Herrn Fitzek und sein Treiben in seinem Königreich damals verfolgt und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass er ein narzisstisch veranlagter, unsympathischer Typ ist und seine Gefolgschaft mental schon etwas neben der Spur wirkte.
Was ich nicht wahrnehmen konnte waren fremdenfeindliche oder antisemitische Tendenzen, auf die ich aufgrund familiärer Umstände sehr sensibel reagiert hätte. Haben sie dahingehend Informationen die ich tatsächlich übersehen haben sollte?