"Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschädigt"

ratio​nal​ga​le​rie​.de ist ein Blog, der sich von Anfang an auf die Seite der Proteste gegen Grundrechtseinschränkungen im Zuge der Corona-Hysterie gestellt hat. Der Herausgeber Uli Gellermann unter­stütz­te dabei stets Querdenken und Michael Ballweg als Person.

Wenn nun von dort Kritik laut wird, soll­te die Bewegung das ernst neh­men. In einem Beitrag "Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschä­digt" ist zu lesen:

»Der unge­krön­te König der Querdenker, Michael Ballweg, war auf Besuch bei König Peter dem Ersten (Peter Fitzeck) einem der vie­len Reichsbürger-Figuren, die alles mög­li­che sind, aber kei­ne Demokraten. Was Ballweg gerit­ten hat, einen Mann zu besu­chen, der ein 4. Reich in den Grenzen von 1937 errich­ten will, ist aus sei­ner Presse-Erklärung zu die­sem Besuch nicht genau ersicht­lich. Man habe einen gro­ßen Raum gebraucht, des­halb habe er die Einladung des Besitzers der „Hacienda Mexicana“ in Wöhlsdorf bei Saalfeld ange­nom­men. Zwar sei dort auch der „Herr Peter Fitzeck, der aus unse­rer Sicht fälsch­li­cher­wei­se der Reichsbürgerszene zuge­rech­net wird“ anwe­send gewe­sen, aber „Ein eige­nes Königreich brau­chen die Querdenker nicht und for­dern die­ses auch nicht“. Doch am Eingang des Raums konn­te man gut lesen: „Kein öffent­li­cher Gastronomiebetrieb. Zutritt nur für Staatsangehörige und Zugehörige des Königreiches Deutschland. Mit dem Betreten der Räumlichkeiten sind Sie tem­po­rär Staatszugehöriger des Königreiches Deutschland und damit ein­ver­stan­den. Es ent­ste­hen kei­ne wei­te­ren Rechte und Pflichten.“

Fitzek for­dert ein Reich in den Grenzen von 1937

Der Herr Fitzek, der laut Ballweg kein Reichsbürger ist, wäre an sei­nem Anspruch ein König zu sein, unschwer als Spinner zu erken­nen. Aber Fitzek for­dert auch ein Reich in den Grenzen von 1937. Zu der Zeit herrsch­te im Reich noch Herr Hitler. Und wenn Herr Fitzek für sein Reich die alten Grenzen wie­der­ha­ben will, dann wird er mit Polen den Krieg um Breslau füh­ren müs­sen und mit Russland einen um Königsberg, das heu­te Kaliningrad heißt, bei­de Städte lagen einst im Reich. Mit dem Grundgesetz hat das alles nichts zu tun. Wenn von Ballweg nicht mehr kommt, als die­se flaue Presse-Erklärung, fügt er der Demokratiebewegung schwe­ren Schaden zu. Der Triumph über die­sen Schritt tropft des­halb der Tagesschau aus den Zeilen (https://​www​.tages​schau​.de/​i​n​v​e​s​t​i​g​a​t​i​v​/​q​u​e​r​d​e​n​k​e​n​-​r​e​i​c​h​s​b​u​e​r​g​e​r​-​1​0​1​.​h​tml)…

Grundgesetz war eine Absage an die Nazis

Die vie­len, vie­len Bürger, die seit Monaten um die Grundrechte kämp­fen, die fried­lich und beharr­lich ein Grundgesetz ver­tei­di­gen, das eine Absage an die Nazis war, müs­sen sich von der Nähe zu Spinnern und Nazis frei machen. Michael Ballweg hat gro­ße Verdienste um die Demokratiebewegung, aber was er und ande­re mit den Händen auf­ge­baut haben, droht er mit dem Hintern zu zer­stö­ren. Auch und gera­de ihm obliegt es, in die­sem Moment den Fitzek und sei­ne Freunde zu ver­ur­tei­len. Kann Ballweg das, dann hilft er der Bewegung und zeigt Charakterstärke. Kann er das nicht, dann muss sich die Bewegung von ihm distan­zie­ren: Um die Demokratie zu ret­ten.«

14 Antworten auf „"Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschädigt"“

  1. Nachtrag (enco­re une fois) : … aller­dings wäre eine "Audio" die­ses "Vorfalls" mehr als hilf­reich, um Aufklärung bzgl. wenig­stens einer mög­li­chen Sektenbildung ent­ge­gen zu "spre­chen" … (die neue Normalität lebt ein­fach von zu viel Hörensagen …)

  2. Ich stim­me Uli Gellermann voll zu. Allerdings kommt die Kritik an Ballweg viel zu spät. Ich möch­te hier noch­mal an den unse­li­gen Versuch in Berlin erin­nern, als genau die­ser Ballweg eine Verfassungsgebende Versammlung ein­be­ru­fen woll­te. Spätestens dann, hät­te jedem klar sein sol­len, dass Herr Ballweg sich in einer Parallelwelt bewegt, zumal die­se Aktion gar nichts mit der Kritik an den Coronamaßnahmen zu tun hat. Die Aktion war unfass­bar däm­lich und pein­lich. Die Alternativen Medien, allen vor­an KenFM, haben es ver­schla­fen die­se Aktion aufs schärf­ste zu kri­ti­sie­ren. Stattdessen hat man lie­ber über die erwart­ba­re Reaktion der Leitmedien rum­ge­mault und sich über das Abdrängen in die Rechte Schmudellecke beschwert.

    1. @Kai Nähr: Wenn Gellermann Michael Ballweg kri­ti­siert, ist das ernst zu neh­men und soll­te Ballweg das ernst nehmen. 

      Allerdings ist zu fra­gen, ob wir nicht auch eine Grundgesetzänderung brau­chen, die Abwege wie den jet­zi­gen durch Groko und Grüne aus­schließt – etwa dahin­ge­hend, dass Grundrechte nur mit einer Zweidrittelmehrheit des Bundestages und des Bundesrates ein­ge­schränkt wer­den dür­fen, und das immer nur befristet. 

      Ist es ganz falsch, dabei an eine Verfassung zu den­ken, durch die die Einheit Deutschlands voll­endet wird? 

      Schließlich war die Wiedervereinigung bis­her eine fast feind­li­che Übernahme der DDR durch den Westen; und Merkel rächt sich jetzt, indem sie ver­sucht, die BRD abzuwickeln. 

      Ist ein deutsch-deut­scher Reset vor­stell­bar, in einem ganz ande­ren Sinn als Klaus Schwab ihn propagiert?

      1. In der jet­zi­gen Situation, wo man ein­fach Masse braucht, um gegen die Maßnahmen zu mobi­li­sie­ren ist so eine Aktion voll­kom­men deplat­ziert. Der Ottonormaldeutsche ist doch mit der Situation einer Verfassungsänderung total über­for­dert. Wie wol­len Sie die Menschen mit­neh­men? Wir sind gegen die Coronamaßnahmen aber möch­ten noch­mal schnell die Deutsche Einheit voll­enden? Was soll das? Nein, Ballweg hat kräf­tig ins Klo gegrif­fen. So etwas kann man nicht mehr schön­re­den. Und wie gesagt, das Ausbleiben der Kritik damals, hat jetzt zu Fitzeck geführt. Bei mei­nem Umfeld kann ich jetzt nicht mehr mit Querdenken ange­schis­sen kom­men. Das wäre mein sozia­ler Tod.
        Danke fürs Gespräch.

    2. Und hier schon wie­der "die Alternativmedien". Es gibt nicht "die Alternativmedien"!

      Sie sind ein Traumweltler und wol­len mit Ihren Brandreden offen­sicht­lich nur eines: die Bewegung gegen Corona-Maßnahmen auseinanderdividieren.

      Ich tip­pe auf Einflussagent, bzw PR-Angestellter.

        1. Sie haben recht aa: Einflussagenten und PR-Angestellte sind der letz­te Dreck – und der Niedergang unse­rer Rest-Demokratie.

          So dra­stisch und belei­di­gend woll­te ich das aber ursprüng­lich gar nicht darstellen.

          Wenn Sie mich los wer­den wol­len: bit­te! Nur zu. Ihr Blog!

          1. @Albrecht Storz: Aber war­um soll­te ich das wol­len? Sie dürf­ten der Mensch mit der größ­ten Zahl von Kommentaren hier sein. Die Bitte, auf Beleidigungen zu ver­zich­ten, will das nicht ändern.

  3. Diese 'könig­li­che Absurdität' zeigt, dass jetzt der Zeitpunkt da
    ist, dass die Demokratie-Bewegten und Initiativen mit basis­de­mo­kra­ti­schen Strukturen sich wei­ter orga­ni­sie­ren und
    von "Führungsfiguren" frei werden. 

    Ballweg ist zwar der Impulsgeber für "Querdenken", doch die Neigung sog. Führungsköpfe einer Bewegung vor­an zu stellen
    unter­gräbt die Souveränität der Menschen, die schließ­lich die Demokratiebewegung ausmachen.
    Jetzt scheint der Zeitpunkt gekom­men, wo es dar­um gehen soll­te, dass die Demokratiebewegten sich in und mit vernetzten
    Arbeitsgruppen und Initiativen wei­ter entwickeln. 

    Der Ball muss jetzt weg von Ballweg … 🙂

    1. Ballweg hat eine nicht weg­zu­dis­ku­tie­ren­de Bedeutung, aus dem ein­fa­chen Grund: er hat Hundertausende bewegt.

      Nur auf­grund eines Kontaktschuld-Arguments die­se Personalie ins Abseits zu stel­len ist genau die Masche, wie so eine Bewegung gelähmt wird.

      Als die Friedens-Mahnwachenbewegung auf­kam, wur­de die Behauptung gestreut, die Lautsprecheranlagen wären von rech­ten Einflußkräften gestellt wor­den. Mag sein. Aber mir ist es egal wenn die Anlage "rechts ist" so lan­ge der Redner nicht ver­fas­sungs­feind­lich, nicht men­schen­ver­ach­tend, nicht gewalt­tä­tig auftritt.

      Wir haben gera­de genau die glei­che Masche, wie alle wirk­lich fort­schritt­li­chen Bewegungen seit Jahrzehnten demon­tiert wer­den. Natürlich kön­nen wir uns das auch jetzt wie­der genau­so gefal­len lassen …

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