Gleich drei Redakteure bietet der Tagesspiegel auf, um diese Story heute zu produzieren:Wieder einnmal ist ein Kompliment für die Bildredaktion fällig. Das gilt auch für die Auswahl des zweiten Fotos.
»Keine zwei Wochen nach den von Gewalt überschatteten Protesten sogenannter Corona-Leugner in Leipzig droht der nächste große Aufmarsch – diesmal in Berlin. In sozialen Netzwerken, über den Messengerdienst „Telegram“ und auf Veranstaltungen der „Querdenken“-Initiative wird bundesweit dazu aufgerufen, am kommenden Mittwoch den Bundestag zu blockieren. Auch von einem erneuten Sturm auf das Parlament ist die Rede.«
Selbst wenn sich drei Redakteure des Blattes zusammentun, kommt sprachlicher wie inhaltlicher Murks dabei heraus. Sie wollen nicht wirklich sagen, daß Gewalt eine strahlend leuchtende Demonstration überschattete. Und ihr zweiter Link verweist nicht auf irgend eine aktuelle "Rede", sondern einen Artikel mit der Legende "Drei Polizisten verhindern Sturm auf den Reichstag".
»Beobachter warnen vor der Mobilisierungskraft der hunderttausendfach gelesenen Aufrufe und der Breite ihrer Absender. Neben Impf-Gegnern, Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern und AfD-Mitgliedern mobilisieren auch rechtsextreme Organisationen wie NPD oder Identitäre Bewegung nach Berlin. Von einer gefährlichen Gemengelage ist die Rede und von der Sorge davon, dass Politik und Polizei die Dynamik des Protests einmal mehr unterschätzen könnte.«
Die "Breite" der Absender (?) besteht mithin aus den üblichen Verdächtigen.
»Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses, dass die Einsatzplanung laufe und ihre Behörde dazu im engen Kontakt zur Bundespolizei und zur Polizei des Bundestages stehen.
Für Mittwoch sei eine Kundgebung unter dem Titel „Stoppt das Infektionsschutzgesetz“ auf dem Platz der Republik, dem Vorplatz des Bundestages, mit 500 Teilnehmern angemeldet ist. Ebenfalls angemeldet sind zwei Gegenproteste in unmittelbarer Nähe zum Bundestag. Insgesamt sind sechs Versammlungen mit 5000 Teilnehmern angemeldet…
Polizei will Demos bei Corona-Verstößen „schnellstmöglich auflösen“
Wörtlich sprach Slowik von „deutlichen Maßnahmen“, benannte diese aber nicht konkret. „Wir werden alles daran setzen, keine Versammlungen ohne Mund-Nasen-Schutz zuzulassen“, sagte Slowik.. „Das ist nicht ganz einfach. Sollte es dennoch dazu kommen, dann natürlich auch diese schnellstmöglich aufzulösen.“
Die Berliner Polizei bleibe dennoch bei ihrem Grundsatz der Deeskalation, sagte Slowik. Die Polizeipräsidentin machte deutlich, dass Großversammlungen auch bei massenhaften Verstößen gegen Abstandsregeln und Schutzmaskenpflicht nicht einfach aufgelöst werden könnten. Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte, die Polizei werde Straftaten zwar ahnden. Der Einsatz von Wasserwerfern wie bei einer Corona-Demo am Wochenende in Frankfurt/Main widerspreche aber dem Deeskalationsgebot.
„Wir sollten uns nichts vormachen. Zigtausend Menschen, die sich weigern, zu gehen und politische Maßnahmen nicht akzeptieren, werden nicht binnen kürzester Zeit auseinanderzubringen sein“, sagte Slowik. Es sei mit gewaltsamem Widerstand zu rechnen.
Polizeipräsidentin: Demo-Obergrenze von 100 bis 500 Leuten nötig
Slowik forderte wie zuvor die Gewerkschaft der Polizei (GdP), in der Pandemie bei Demonstrationen die Zahl der Teilnehmer auf 100 bis 500 zu begrenzen. Nur bei dieser geringen Obergrenze sei es der Polizei möglich, Demonstrationen und Versammlungen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln schnellstmöglich aufzulösen. Die Forderung kommt für Mittwoch ohnehin zu spät. So schnell ließe sich der Schritt nicht in geltendes Recht gießen.
Und die Polizeipräsidentin wies auf die Probleme hin, die ein härteres Vorgehen mit sich bringt. Für „deutliche Maßnahmen“ sei der Rückhalt aus der Politik und Gesellschaft nötig, „dass ein derart deutliches Vorgehen auch mitgetragen wird“.
Bei den Demonstrationen nehme ein breiter Querschnitt der Bevölkerung teil: Bürger, Familien, aber auch Reichsbürger, Rechtsextremisten und Hooligans. „Wir haben oft bei Versammlungen Einzelne, die gegen Regeln verstoßen. Aber bei den Corona-Demonstrationen sind es Tausende Menschen, die die Regeln nicht einhalten. Das ist etwas, das wir nicht kennen, das ist die Besonderheit“, sagte Slowik.
Demonstranten ziehen Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetz
Anlass für die geplanten Proteste der Corona-Leugner ist die für Mittwoch im Bundestag vorgesehene Beratung des Gesetzentwurfs für das „Dritte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung“, das sogenannte Infektionsschutzgesetz. Dabei geht es um Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Schließungen von Geschäften und Verbote von Veranstaltungen.
In zahlreichen Aufrufen wird der Entwurf mit dem „Ermächtigungsgesetz“ von 1933 verglichen und behauptet, der Entwurf besiegele den Weg Deutschlands in eine Diktatur. Der unter Rechtsextremen seit Jahren propagierte „TagX“ sei am Mittwoch gekommen, die Gewaltanwendung gegen den Staat und seine Behörden legitimiert, heißt es weiter.«
In welchen "zahlreichen Aufrufen" derartiges steht, bleibt das Geheimnis der 3 vom Tagesspiegel. Deshalb muß auch das Folgende nicht weiter belegt werden:
»Beobachter halten die Lage für explosiv. Aus der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) heißt es am Sonntag, „alle Zutaten für einen dynamischen und potentiell gewalttätigen Verlauf der Proteste“ seien gegeben. Es drohe ein erneuter Versuch des Ende August gescheiterten Sturms auf den Reichstag oder dessen Blockade. Ein Sprecher der MBR hält eine vierstellige Teilnehmerzahl für „realistisch“. Andere Beobachter rechnen sogar mit noch mehr Teilnehmern.
Auch AfD-Mitglieder teilen den Aufruf
Kurios: Selbst einzelne Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion wie der Abgeordnete Karsten Hilse teilten den Aufruf. Hilse war zuletzt mit einem T‑Shirt der Querdenken-Initiative im Bundestag aufgetreten. In einem der zahlreichen Aufrufe zu den Protesten ist die Rede davon, dass die Urheber „Insiderinformationen von einem Abgeordneten aus dem Deutschen Bundestag“ bekommen hatten.
Martina Renner, Rechtsextremismus-Expertin der Linken-Bundestagsfraktion, äußerte daraufhin die Befürchtung, Mitglieder der AfD könnten den Protestierenden „den Weg zu den Eingängen des Bundestages weisen“. Unterstützt wurde der Aufruf auch vom Berliner AfD-Abgeordneten Gunnar Lindemann…«
Das kennen wir doch alles. Vor dem 1.8. gab es auch so einen Horror-Artikel im Tagesspiegel. Nach dem Lesen hatte ich seinerzeit Bedenken hinzugehen. Glücklicherweise habe ich es doch getan. Bis Mittwoch.
Prima, danke dir für Mittwoch. Ich bin nicht da, dafür kann ich spenden und Briefe/Faxe an die Abgeordneten senden und ich beschäftige unsere Antidiskriminierungsbeauftragte, alles ganz kleine Schritte, ich weiß, meine Freundin macht das auch.
Meine positive Energie geht in die Welt, am Mittwoch natürlich nach Berlin. Ich sage nur, wir schaffen das und meine Mundwinkel gehen nach oben. Das könnte der Unterschied sein, nein, er ist es.
Wie man Hooligans und andere Schlägertrupps in eine Menschenmenge einschleust zeigt ein Video aus Leipzig. Es wurde laut Angaben Herrn Reitschuster, ihm zugespielt. So kann man seine Krawalle erzeugen und die Bilder gleich liefern. Schön für uns, dass es aufgewachte Menschen gibt die so etwas dokumentieren. Leider werden diese nicht in den MSM gezeigt, sodass der Michel es mitbekommt.
https://www.reitschuster.de/post/neues-video-zur-leipzig-demo-wirft-neue-fragen-auf/
Heimspiel. Wir sind vorletztes Wochenende zu fünfunddreißigst aus Berlin nach Leipzig angereist und uns erwartete eine Menschenmasse, die keiner von uns erwartet hatte.
An alle 15 Bundesländer: Ihr seid wie immer herzlich willkommen, Kanzler Merkel und Co. in der Hauptstadt eure Meinung mitzuteilen, wie es sich für eine Demokratie gehört.
Da gibt es nur eins: den "Corona-Widerstand" nicht den "Rechten" überlassen:
massenhaft auf nach Berlin!