"Querdenker" ziehen trotz Demo-Verbots durch Frankfurt

»Mit dem Bundesverfassungsgericht hat die letz­te Instanz das Verbot der "Querdenken"-Demo in Frankfurt für rech­tens erklärt. Trotzdem kam es zu Demonstrationen. Mehrfach trenn­te die Polizei Kritiker der Corona-Regeln und Gegendemonstranten.

In Frankfurt sind trotz des Verbots einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen sowohl Anhänger der "Querdenken"-Initiative als auch Gegendemonstranten auf die Straße gegangen.

Zwischenzeitlich lud sich die Stimmung auf, als bei­de Gruppen an der Hauptwache in der Innenstadt auf­ein­an­der tra­fen, wie ein Polizeisprecher am Samstag berich­te­te. Die Beamten droh­ten mit dem Einsatz eines Wasserwerfers, konn­ten die Gruppen aber schließ­lich tren­nen. Die Polizei war mit meh­re­ren tau­send Beamten aus Hessen und angren­zen­den Bundesländern im Einsatz.

Am Merianplatz und am Friedberger Platz in der Innenstadt löste die Polizei zwei klei­ne Versammlungen mit "einer Handvoll Querdenkern" auf, wie der Sprecher wei­ter berich­te­te: "Diese stan­den im direk­ten Kontext mit der ver­bo­te­nen Veranstaltung." Zudem zogen etwa 450 Gegendemonstranten von der Bockenheimer Warte Richtung Alte Oper.«

Es gibt eben sone Demos und sone. "Mitten im Weihnachtseinkaufstrubel" sind die Einen eine Gefahr. Wer Schilder trägt "Wir imp­fen Euch alle", hin­ge­gen nicht. Denn Impfen ist geleb­ter Antifaschismus. Quelle: hes​sen​schau​.de

16 Antworten auf „"Querdenker" ziehen trotz Demo-Verbots durch Frankfurt“

  1. "Frieden, Freiheit, Souveränität", so schallt es heu­te bei den hier erwähn­ten Zügen von klei­ne­ren Querdenker-Gruppen durch Frankfurt. Das waren die Hipster-Nazis der Identitären Bewegung. Etwas offen­si­ver lie­ßen es die Hools am Rande der Querdenker-Aktivitäten kra­chen, sie grif­fen diver­se Linke an. Nix Neuse, erklärt aber erneut, war­um AntifaschistInnen den Querdenker-Aktivitäten mit Sorge und Ablehnung begeg­nen. Gilt hier im Blog aber als Nestbeschmutzung.

    1. @Ana-Marie Leiperz: Da war mal mehr Hirn auf Seiten der Antifa. Etwa in der kur­zen Zeit, als dort dis­ku­tiert wur­de, wel­che sozia­len Beweggründe Menschen haben, die AfD für ihre Vertretung zu hal­ten. Als man sich bemüh­te, zu ver­ste­hen, daß nicht nicht jeder, der eine ras­si­sti­sche Partei wählt, zwin­gend und von Anfang an ein Rassist sein muß. Das gilt umge­kehrt genau so. Nicht alle, die die Linkspartei oder gar eine kom­mu­ni­sti­sche wäh­len, sind SozialistInnen oder KommunistInnen. Als man dar­an­ging, neben "Nazis raus!" zu rufen, lin­ke Basisarbeit in den Kiezen zu machen und damit zu bewei­sen, daß nicht Rechte Interessen derer "da unten" ver­tre­ten, mögen sie in der AfD, der CSU oder sonst­wo orga­ni­siert sein. Dabei war es immer rich­tig, die Brandstifter zu demas­kie­ren und ggf. zu blockieren.
      Was wir jetzt erle­ben, ist ein Rückfall in die Kinderzeiten der Antifa. Sie braucht kei­ne Nazis als Gegner, son­dern schlicht Maskenverweiger. "Wir imp­fen Euch alle!" war mal als Satire gedacht. Wer damit heu­te auf eine angeb­lich anti­fa­schi­sti­sche Demo zieht, hat ver­ges­sen, was Faschismus ist oder sich nie damit beschäftigt.
      Da freut man sich wie Bolle, wenn man end­lich mal ein Grüppchen leib­haf­ti­ger "Hipster-Nazis" aus­ge­macht hat und sie in einer von allen bür­ger­li­chen Medien beklatsch­ten Aktion bekämpft. Und das ger­ne im "brei­ten Bündnis" mit einem Oberbürgermeister, der die Menschen gleich­zei­tig zum mas­si­ven Shoppen ein­lädt. In einer Zeit, in der rea­le rech­te Netzwerke in der Bundeswehr und der Polizei agie­ren, in der die Parlamentarische Kontrollkommission erleich­tert fest­stellt, daß wir doch noch kei­ne Schattenarmee von Rechtsradikalen haben, und in der gera­de Waffendepots öster­rei­chi­scher Nazis auf­flie­gen, deren Inhalte zur Lieferung in die BRD vor­ge­se­hen waren. Ok, ein­fa­cher ist es, Querdenker auf der ver­bo­te­nen Demo zu bekämp­fen und sich nicht zu wun­dern, war­um die eige­ne statt­fin­den darf.

      1. aa baut einen Pappkameraden auf, denn er dann abschie­ßen kann. Es ist die Linke, die die Probleme des Kapitalismus offen­legt und den Weg zur Überwindung auf­zeich­net. Das tut sie auch unter Coronabedingungen, aller­dings in Abgrenzung zu rech­ten Positionen. So what?

        1. Ich fürch­te, dass Sie und Frau Leiperz der Ideologie, die 100 Mio. Menschen töte­te näher ste­hen, als die IB dem NS.
          Gehen Sie in sich.

          1. @fabianus
            Ich leug­ne nicht die Verbrechen, die von KommunistInnen und SozialistInnen began­gen wur­den. Diese ste­hen im Widerspruch zu Zielen und Mitteln des Sozialismus/Kommunismus. Die Verbrechen des Kapitalismus und sei­ner Erscheinungsform Faschismus sind jedoch system­be­dingt, das ist der Unterschied.

            Die IBs sind Faschisten, sie gehö­ren als sol­che bekämpft.

    2. Die Antifa hat eben geschla­fen. Sie hät­te sich recht­zei­tig dem Protest anschlie­ßen oder wenig­stens kon­struk­tiv beglei­ten müs­sen. Das wäre effek­ti­ver gewe­sen. Anfang des Jahres hat Martin Sellner noch getwit­tert, Corona sei noch viel schlim­mer als unse­re Politiker behaup­ten, wäh­rend sich unse­re Medien dar­über lustig mach­ten (sie­he bspw. das Magazin Quer vom BR). Danach sind sie wie die AFD recht bald in das Vakuum gesto­ßen das lin­ke Gruppen und Medien geschaf­fen haben. Nazis von sol­chen Bürgerwegungen zu iso­lie­ren wäre schlau­er gewe­sen, als den Regierungsmob zu spie­len. Gleichzeitig haben Ballweg und sei­ne Querdenker aber lei­der selbst jeg­li­che Distanz zu Reichsbürgern und Nazis mis­sen las­sen. Im Gegenteil – da hel­fen auch kei­ne Lippenbekenntnisse. Vielleicht hät­te er lie­ber mal die Antifa fra­gen sol­len, wer sich da alles als Partner anbie­tet. Man hät­te den ursprüng­li­chen Gedanken einer brei­ten Antifaschistischen Bewegung auf­grei­fen und red­li­che Antifaschisten in die Protestbewegung stär­ker ein­bin­den müs­sen. Das hät­te vie­le ver­blen­de­te der Antifa zwar nicht erreicht, aber ihre Front auf­ge­weicht und Rechtsradikale fern­ge­hal­ten. Die gro­ße Friedensbewegung als Querschnitt der Gesellschaft darf sich nicht von die­sen Gruppen beir­ren las­sen. Sie stra­te­gisch zu beden­ken, ist aber wichtig.

    3. Also, ich habe kei­ne Hipster-Nazis gese­hen. Wir haben mit Antifa-Anhängern gespro­chen, die angeb­lich irgend­wel­che bekann­ten Nazigrößen ent­deckt Und foto­gra­fiert haben wol­len. Es hat sich ange­hört, wie Kinder, die Panini-Bilder sammeln.
      Ansonsten habe ich vie­le Menschen gese­hen, die für Frieden, Freiheit und Demokratie unter­wegs waren. Und wur­de Zeige, wie ein Polizist einer Türkin, die eben die­ses tief erklär­te, dass sol­che „Querdenker-Parolen“ nicht geru­fen wer­den dür­fen. Bizarr.…

  2. Ist schon inter­es­sant. Demonstrationen sind ja soooo gefähr­lich. Aber Gegendemonstranten, die offen­bar an die­se Gefahr ernst­haft glau­ben, fin­den es okay, selbst gegenzudemonstrieren.

  3. Menschen die gegen ande­re Menschen demon­strie­ren – und nicht gegen die Macht, die Politik, die Entscheidungen der Verantwortlichen – hat irgend etwas miss­ver­stan­den dabei, zu was Demonstrationen die­nen sollten.

    Das Demonstrationsrecht ist das in einer Demokratie zen­tra­le Recht der Bürger, sicht­ba­re und offen Appelle an die Staatsmacht oder ande­re Institutionen zu richten.

    Wir hat­ten es schon ein­mal in Deutschland, dass lega­le Demonstrationen von Gruppen Andersdenkender, näm­lich obrig­keits­kon­form Denkender, gewalt­sam gestört wur­den – oder gar im Einklang mit der Staatsmacht ver­hin­dert wurden.

    Wer soviel man­geln­des Geschichtsbewußtsein hat soll­te nicht ande­re Menschen beleh­ren wollen.

    Dies angeb­li­chen "Linken" sind sich nicht ein­mal zu schä­big, offen Seit an Seit mit der Gewaltmacht zu agieren.

    Das die­se Personen kei­ne Schamgrenze ken­nen, füh­ren sie sogar hier im Blog hämisch vor.

    1. Für die gan­zen soge­nann­ten Linken kommt das Geld und der Strom als uner­schöpf­li­cher Quell aus der Steckdose. Das alles, was aus­ge­ge­ben wird, erst ein­mal pro­du­ziert und ver­dient wer­den muss, ent­zieht sich schon immer ihrer Kenntnis. Darum geht es bei bei ihnen immer nur über Ideologie und Verbote, aber nie mit Freiheit und endet immer im Desaster, weil nach die­sen Maßstäben auf Dauer nichts funktioniert.

      Kaputt machen, nie­der­schrei­en – das geht immer. Selbst mal pro­duk­tiv für die Gesellschaft arbei­ten geht nie. Da ist es doch ein­fa­cher, sich immer selbst benach­tei­ligt zu füh­len und von ande­ren zu nehmen.

      Darüber nach­den­ken, was ein lock­down für Gesellschaft und Wirtschaft bedeu­tet, ist daher geschenkt. Das über Grippeverläufe, Krankenhauskeime etc. seit Jahrzehnten Menschen in gro­ßem Umfang ster­ben, war die­sen Menschen scheiß­egal, weil es sie nicht inter­es­siert hat. Jetzt ist plötz­lich jedes ein­zel­ne Leben schüt­zens­wert, was mit Einzelbeispielen belegt wird, die sta­ti­stisch über­haupt kei­ne Relevanz haben, denn es gibt in 2020 kei­ne Übersterblichkeit.
      Warum auch dar­über nach­den­ken, das es plötz­lich kei­ne Grippetoten mehr gibt, wür­de ja Erkenntnisgewinn bedeuten.

      Darum gibt es ja die soge­nann­ten Faktenchecker, links unter­wan­dert, die jeg­li­che fak­ti­sche Auseinandersetzung in den gro­ßen Medien unter­bin­den, in dem im Namen des Guten Zensur betrie­ben wird. Es gibt nur eine Haltung, alles ande­re wird abge­wer­tet, ver­bo­ten und gelöscht.
      Wenn man das und noch viel mehr mal mit der Definition von Diktatur abgleicht, kommt man zu einem ein­deu­ti­gen Ergebnis.

      1. @ben: Das weiß ich tat­säch­lich bes­ser, weil ich dabei war. Es waren die Linken bei attac, in den Gewerkschaften, auch in der Linkspartei, die seit Jahrzehnten zum Thema Privatisierung und Kaputtsparen des Gesundheitssystems gear­bei­tet und auf­ge­klärt haben. Auch beim genann­ten Strom waren es Linke, die vor dem Ausverkauf der Energieerzeugung und ‑ver­brei­tung an die Großkonzerne gewarnt haben. Die AfD oder ande­re Rechte habe ich in die­ser Debatte nicht gehört. Wie auch? Solange die Macht in deut­schen Händen ist, hat man auf der Rechten kei­ne Einwände. Das war bei Adolf so und stimmt heu­te noch.

        1. Warum man etwas bes­ser zu wis­sen glaubt, wenn man irgend­wo dabei war, erschließt sich mir nicht ganz. Bleibt auch die Frage, wobei Sie gewe­sen sein wol­len, wor­aus man so was ablei­ten kann. Liest sich ganz nett, sagt aber über­haupt nichts aus. Von der ande­res Seite aus gese­hen soll es auch Fälle von Betriebsblindheit geben.

          Die Linken sehen sich immer als Weltverbesserer, die im Besitz der Wahrheit sind und mit Verboten für ande­re ihre Ziele errei­chen wol­len. Darauf kann ich dan­kend verzichten. 

          Es ist auch immer bes­ser , wenn in einer Gesellschaft bei­de oder meh­re­re Spektren ver­tre­ten sind, um genau die­se Einseitigkeit, wie wir sie heu­te haben, zu ver­hin­dern. Das för­dert den Diskurs über die Themen. Da man zwi­schen dem alten schwarz, rot, grün und gelb heu­te jedoch nicht mehr unter­schei­den kann, sind wir in einer Sackgasse gelandet.
          Nennt sich dann Ideologie – und da ist, egal ob links oder rechts, noch nie etwas Gutes dabei herausgekommen.

          1. @ben: Wenn jemand irgend­wo dabei war, heißt das tat­säch­lich nicht, daß er etwas bes­ser weiß. Es sagt etwas über sei­nen Standpunkt aus. Da neh­me ich für mich in Anspruch, daß ich bei diver­sen Aktionen der Beschäftigten der Charité für bes­se­re Arbeitsbedingungen dabei war, daß ich schon vor Jahren betei­ligt war an Protesten gegen die Privatisierung von Kliniken und das Kaputtsparen des Gesundheitssystems, daß ich auch vor Corona ver­sucht habe, Aufklärung über die Geschäftsinteressen der Pharmakonzerne und ihre Verfilzung mit dem Politbetrieb zu betrei­ben. Nennen Sie das ger­ne Ideologie. Ich habe dabei gelernt, daß es stets Linke waren, die sich für die­se Themen enga­gier­ten, Rechte habe ich nie zu Gesicht bekom­men. Insofern ist mir links und rechts nicht egal. Dabei geht es mir nicht um die Worte, ent­schei­dend ist, für wen man sich ein­setzt. Und bei den "Spektren", die in der Gesellschaft ver­tre­ten sind, sehe ich ein deut­li­ches Übergewicht der wirt­schaft­lich Mächtigen. Das zu ändern heißt für mich links sein.

  4. Evtl. ist es für die­se Leute rat­sam, sich ein­mal zu fra­gen, ob sie ihre eige­nen Machtinteressen, sprich ihr Ego polie­ren wol­len oder wie hier bei den Querdenkern, einem all­ge­mein for­mu­lier­ten Ziel, sprich Aufklärung des gehei­men Wissens über die soge­nann­te "Pandemie" die­nen möch­ten mit ihrer Agitation. Gerade eben habe ich über unse­re "Lightmedien" ( Versprecher?) erfah­ren, dass Herr Söder sich durch­ge­setzt hat, es einen neu­en und stren­gen Lockdown geben wird. Nun denn, fro­hes Impfen!!

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