Reiseeindrücke

Erneut hat es gut getan, sich für drei Tage aus der Bla­se zu bewe­gen, den Blog Blog sein zu las­sen und zu hören, wel­che The­men ande­re Leu­te bewe­gen. Den­noch kam Coro­na doch immer mal wie­der vor. Über die unbe­schwer­te Anrei­se mit der Deut­schen Bahn hat­te ich kurz berich­tet. Selbst am Ziel­ort Düs­sel­dorf, der einem vor­kom­men kann wie einer der letz­ten Hor­te des Gehor­sams, war es pro­blem­los mög­lich, unver­mummt öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel zu benut­zen, wenn auch die Zahl der Mas­kier­ten noch deut­lich höher liegt als bei uns in Ber­lin. In Gesprä­chen mit Bekann­ten – durch­weg "geimpft" und bis­lang von Wider­stand unbe­leckt, waren kri­ti­sche Töne zu hören: Viel zu lan­ge sei den Kin­dern gescha­det wor­den, obwohl es von Anfang an mah­nen­de Stim­men aus der Wis­sen­schaft gege­ben habe.

Oder das Ein­ge­ständ­nis "Stimmt ja wirk­lich, alle mög­li­chen Leu­te haben jetzt Coro­na, obwohl sie 'geimpft' sind. Oder die Hin­wei­se auf die Pro­fi­teu­re von Tests, Mas­ken und Sprit­zen. Ich kann nicht beur­tei­len, wie reprä­sen­ta­tiv die­se Stim­men sind, war aber posi­tiv überrascht.

Das gilt auch für die Rück­fahrt mit der Bahn. Das Ver­hält­nis pro und con­tra "Mund-Nasen-Schutz" war etwa 50:50. Die ers­te Ansa­ge der Zug­che­fin klär­te auch noch reso­lut über die Mas­ken­pflicht auf. Die arme ver­hüll­te Schaff­ne­rin hat­te gerau­me Zeit mit mei­ner Fahr­kar­te zu tun, da ich nicht in dem Zug saß, den ich gebucht hat­te. Er war "auf behörd­li­che Anwei­sung" gar nicht erst los­ge­fah­ren. Als sie damit fer­tig war, frag­te sie über­aus freund­lich nach mei­ner Mas­ken­be­frei­ung. Damit konn­te ich nicht die­nen, wor­auf­hin sie auf die fort­be­stehen­de Pflicht hin­wies, was ich lächelnd zur Kennt­nis nahm und sie sich den nächs­ten Fahr­gäs­ten zuwand­te. Spä­ter kam sie noch ein­mal auf mich zu, sie hät­te eine Bit­te. Ob ich so nett sein könn­te und das offen lie­gen­de Taschen­mes­ser ver­stau­en wür­de? Auch das war kein Pro­blem, und die Fahrt konn­te unbe­las­tet wei­ter­ge­hen. In Her­ford, kei­ne Ahnung war­um, enter­te dann eine gan­ze Wagen­la­dung Unmas­kier­ter den Zug. Es gab genug Platz für alle, die anfäng­li­che Ver­spä­tung wur­de auf­ge­holt und alles war dies­be­züg­lich gut. Ach ja, nach dem Per­so­nal­wech­sel gab es zwar vie­le Durch­sa­gen, aber kei­ne hat­te das Wort FDP‑2 zum Inhalt.

5 Antworten auf „Reiseeindrücke“

  1. Ver­gan­ge­ne Woche war ich bei etli­chen Ver­an­stal­tun­gen, sei es Ver­eins­sit­zun­gen, Geburts­ta­ge, Ver­nis­sa­ge, Thea­ter…, also quer Beet.

    Da ist Coro­na eigent­lich kein The­ma mehr. Wenn die Spra­che doch dar­auf kam, dann meist weil jemand erkäl­tet ist. 

    Posi­tiv (aus mei­ner Sicht): Zwei oder drei mein­ten, dass sie froh sind, ledig­lich zwei "Impf­do­sen" genom­men zu haben, "weil man sonst stän­dig kränkelt".

    Nega­tiv (s.o.): Nahe­zu ein­hel­lig ist man froh, dass "Coro­na" nun fast vor­bei ist, Ver­an­stal­tun­gen und das Leben weit­ge­hend ohne gro­ße Ein­schrän­kun­gen wie­der mög­lich ist. Ob die Maß­nah­men jemals sinn­voll, nütz­lich, not­wen­dig oder GG-kon­form sind/waren, wird kaum ange­zwei­felt oder hin­ter­fragt, – des­halb gibt es wohl auch auf brei­ter Front über­haupt kein Inter­es­se an einer Auf­ar­bei­tung, weil es nichts auf­zu­ar­bei­ten gibt. "Es war halt eine blö­de Zeit."

  2. Hier in Duis­burg ist das Mas­ken­tra­gen wei­ter­hin ver­brei­tet. Zwei Per­so­nen­grup­pen ste­chen für mich her­aus: Ein­mal die Alten, die kaum noch ohne Rol­la­tor gehen kön­nen und gute Frisch­luft­ver­sor­gung drin­gend benö­ti­gen, aber das mit den Vul­ner­ablen war ja auch so ein Trick um die Leu­te zum Imp­fen zu brin­gen, und jun­ge coo­le und betont unan­ge­paß­te Men­schen, die auch drau­ßen mit der Mas­ke rumlaufen.

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