Reitschuster verliert Glauben an FDGO. Youtube löscht ein Video von ihm

Auf reit​schu​ster​.de schreibt er heute:

»Die Realität ist ein Schelm. Ich sit­ze gera­de in der Bundespressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), RKI-Chef Lothar Wieler und dem Virologen Christian Drosten und habe sie gefragt, ob man nicht einen öffent­li­chen Dialog mit den Kritikern der Corona-Politik wie Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg, Stefan Homburg und Stefan Hockertz füh­ren soll­te. Die Frage war expli­zit an Spahn und Drosten gerich­tet. Drosten igno­rier­te sie. Spahn ant­wor­te­te aus­wei­chend dahin­ge­hend, dass gene­rell Dialog not­wen­dig sei.

Kaum hat­te ich die Frage gestellt, sah ich im Computer, dass Youtube zwei mei­ner Videos mit Interviews mit Professor Hockertz gelöscht hat. 

In ihnen ging es um medi­zi­ni­sche Bedenken gegen die zu schnel­le Zulassung der Impfstoffe. Hockertz ist, wie er selbst sagt, gene­rell ein Befürworter von Impfungen, hat aber gro­ße Bedenken gegen die kon­kre­ten Verfahren. Youtube schreibt nun: „Deine Inhalte wur­den ent­fernt, weil sie gegen unse­re Community-Richtlinien ver­sto­ßen. Da es dein erster Verstoß ist, hat dies kei­ne Auswirkungen auf dein Konto. Du wirst nur ein­mal ver­warnt und die Verwarnung wird in dei­nem Kanal dau­er­haft ver­merkt.“ Als Begründung wird genannt: „Medizinische Fehlinformationen“. In den ver­link­ten Informationen heißt es: „Auf Youtube sind kei­ne Inhalte erlaubt, die medi­zi­ni­sche Fehlinformationen zu COVID-19 ver­brei­ten, die im Widerspruch zu medi­zi­ni­schen Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder loka­ler Gesundheitsbehörden stehen.“

Das ist ein Rückfall in die Zeit vor der Aufklärung. Sinn von Journalismus ist es, den Informationen von Behörden zu wider­spre­chen und die­se zu hin­ter­fra­gen. Youtube ver­bie­tet damit Journalismus auf sei­ner Plattform.

Bereits im Sommer hat die Plattform mein Interview mit Sucharit Bhakdi gelöscht. Mit der glei­chen Begründung. Mein Konto wur­de für eine Woche gesperrt. Das Landgericht Berlin hob die Sperrung und die Zensur in einer einst­wei­li­gen Verfügung als rechts­wid­rig auf.

Google bzw. Youtube set­zen ganz offen­sicht­lich dar­auf, dass nor­ma­le Nutzer die Mittel und den Aufwand scheu­en, gegen solch rechts­wid­ri­ge Löschungen vor­zu­ge­hen. Ich rech­ne nun damit, dass auch mein Kanal dem­nächst wie­der gesperrt wird. Da laut Duden-Definition Zensur nicht nur vom Staat ver­übt wer­den kann, haben wir es hier ein­deu­tig mit Zensur zu tun…«

Paul Sethe wuß­te schon 1965:

»Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.«

https://​gute​zi​ta​te​.com/​z​i​t​a​t​/​2​6​2​992

17 Antworten auf „Reitschuster verliert Glauben an FDGO. Youtube löscht ein Video von ihm“

  1. Das hei­li­ge Grundgesetz, womög­lich soll­te mans mal gele­sen haben, wenig­stens die ersten 19 Artikel.

    Artikel 18
    Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, ins­be­son­de­re die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief‑, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grundordnung miss­braucht, ver­wirkt die­se Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß wer­den durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.

    Geht auch ohne. 

    Artikel 18 GG liegt der eigen­tüm­li­che Gedanke der Verfassungsstörung durch lega­len Gebrauch der Freiheit zu Grunde: Grundrechte wer­den zu Waffen im „Kampf gegen die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grundordnung“. Mit Hilfe einer Verwirkungsklausel lässt sich der „an sich“ lega­le Gebrauch der Freiheit in einen funk­ti­ons­wid­ri­gen Missbrauch umin­ter­pre­tie­ren: Was zunächst legal ist, wird unter Berufung auf den Schutz der frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Grundordnung im Nachhinein für ille­gi­tim erklärt.
    weiß sogar Wiki
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​G​r​u​n​d​r​e​c​h​t​s​v​e​r​w​i​r​k​u​n​g​#​K​r​i​t​i​k​_​a​n​_​d​e​r​_​V​e​r​w​i​r​k​u​n​g​s​k​l​a​u​sel

  2. Das ist das Schlimme an BigTech, sie ste­hen fak­tisch über dem Gesetz. Selbst wenn sie, wie gegen Boris Reitschuster, einen Prozess ver­lie­ren und das Video nach eini­ger Zeit wie­der hoch­la­den, ver­än­dern sie doch grund­sätz­lich an ihrem als rechts­wid­rig ver­ur­teil­ten Verhalten garnichts.
    In einem Rechtsstaat soll­te der Unterlegene sich künf­tig recht­kon­form ver­hal­ten. Das ist der Sinn von Rechtsprechung.
    Um das Recht den­noch durch­zu­set­zen muss der Rechtsstaat die­sen fort­ge­setz­ten Rechtsbruch mit ste­tig stei­gen­den emp­find­li­chen Strafzahlungen und durch wei­te­re Auflagen (etwa eine öffent­li­che Entschuldigung) ahnden.

  3. Er ist zu unfle­xi­bel. Natürlich ist in Deutschland ok, was in Russland nicht ok war.
    Die Youtube Geschichte ist beson­ders bri­sant, da die Bundesregierung offen­bar Youtuber (und damit Youtube) finan­zi­ell unterstützt
    https://​reit​schu​ster​.de/​p​o​s​t​/​e​x​k​l​u​s​i​v​-​h​a​b​e​n​-​w​i​r​-​s​t​a​a​t​s​-​y​o​u​t​u​b​e​r​-​u​n​g​l​a​u​b​l​i​c​h​e​-​n​e​u​e​-​d​e​t​a​i​l​s​-​z​u​r​-​i​n​d​i​r​e​k​t​e​n​-​m​e​d​i​e​n​-​f​i​n​a​n​z​i​e​r​u​ng/
    Wir brau­chen gar nicht auf Bill Gates zu schau­en, um zu sehen, wer die Medien gekauft hat, wir bezah­len das mit unse­ren Steuergeldern.

  4. 20.1.21, "Antrag gegen Zensur: 15 Millionen Euro Strafe bei Vergehen von “Facebook” oder “YouTube” gefordert
    Die FPÖ macht Ernst mit einem Gesetz gegen Zensur und bringt heu­te, Mittwoch, einen Antrag zur Rettung der Meinungsvielfalt ein.
    Löschung von Beiträgen soll nur Gerichten obliegen
    In einem Entschließungsantrag for­dern FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Fürst und ihre Kollegen von der Regierung die Umsetzung fol­gen­der Punkte:
    • Vorrang des Rechtsstaates: Beiträge von Nutzern oder deren Benutzerkonten auf Internet-Plattformen dür­fen nur bei Rechtswidrigkeit gelöscht oder gesperrt werden.
    • Nein zur mit­tel­ba­ren Zensur: Die Beurteilung der Rechtmäßigkeit von Beiträgen oder Benutzerkonten obliegt in letz­ter Instanz aus­schließ­lich den ordent­li­chen Gerichten.
    • Verteidigung der Meinungsäußerungsfreiheit: Werden rechts­kon­for­me Beiträge oder Benutzerkonten gelöscht, so sind die Plattformbetreiber mit bis zu 15 Millionen Euro zu bestrafen.
    Zensur bei Reden von Nationalratsabgeordneten
    Dass so ein Gesetz in Österreich über­haupt not­wen­dig wird, hat die jün­ge­re Vergangenheit gezeigt. Facebook, YouTube und ande­re Plattformen lösch­ten nach eige­nem Gutdünken Beiträge von Bürgern, aber auch von poli­ti­schen Parteien und sogar von demo­kra­tisch gewähl­ten Nationalratsabgeordneten. Zwei Mal ver­schwan­den sogar Reden von Abgeordneten im Parlament.
    Susanne Fürst führt die­sen Umstand auch in der Begründung ihres Entschließungsantrages an:
    Im 21. Jahrhundert ent­schei­den Onlineplattformen mit Monopolstellung, ins­be­son­de­re sozia­le Netzwerke wie Facebook, YouTube, Instagram oder Twitter, nach eige­nem Gutdünken über die Löschung von Beiträgen oder das Sperren von Benutzerkonten. Wirksame Möglichkeiten gegen eine sol­che Entscheidung Einspruch zu erhe­ben gibt es jedoch nicht. Selbst wenn der Benutzer nach­wei­sen kann, dass er gegen kein Gesetz ver­sto­ßen hat und die Plattform ihre Monopolstellung die Meinungsfreiheit ein­schrän­kend miss­braucht, kann er sich nicht wehren.
    Anleitung zur Meinungsfreiheit in Polen
    Dass Österreich, was Meinungsfreiheit betrifft, ein­mal Polen als Vorbild neh­men muss, ist die Pikanterie die­ses Antrages. Denn Polens Regierung hat nun­mehr eine Gesetzesinitiative prä­sen­tiert, durch wel­che sich Betroffene direkt an die Plattformen wen­den kön­nen, um die Löschung einer Meinungsäußerung oder eines Benutzerkontos anzu­fech­ten. Wird ein Benutzerkonto gesperrt oder ein Beitrag ent­fernt, obwohl des­sen Inhalt nicht gegen das natio­na­le Recht ver­stößt, kann der Benutzer eine Beschwerde ein­rei­chen, wel­che inner­halb von 48 Stunden geprüft wer­den muss.
    Wiederherstellung des zen­sier­ten Beitrages
    Wenn die Plattform den Beitrag nicht wie­der­her­stellt oder das Benutzerkonto wei­ter­hin blockiert, kann der Benutzer eine Beschwerde bei einer staat­li­che Stelle ein­rei­chen, wel­che die­se inner­halb von sie­ben Tagen prüft. Wird dort ent­schie­den, dass die Beschwerde gerecht­fer­tigt ist, wird die unver­züg­li­che Wiederherstellung des zen­sier­ten Beitrags oder Benutzerkontos ange­ord­net. Das Verfahren wird elek­tro­nisch durch­ge­führt, um Schnelligkeit und gerin­ge Kosten zu gewährleisten.
    Hohe Strafen bei Vergehen
    Gegen die staat­li­che Entscheidung kann wei­ter gericht­lich vor­ge­gan­gen wer­den, jedoch dro­hen den Plattformen bei Nichtumsetzung der Entscheidungen Verwaltungsstrafen in Höhe von bis zu 50 Millionen Zloty, umge­rech­net mehr als elf Millionen Euro.
    In Österreich müss­ten Plattformen, die die Zensur nach Gerichtsentscheid nicht auf­he­ben, bei Umsetzung des FPÖ-Antrages sogar bis zu 15 Millionen Euro Strafe zahlen."
    https://www.unzensuriert.at/content/121484-antrag-gegen-zensur-15-millionen-euro-strafe-bei-vergehen-von-facebook-oder-youtube-gefordert/?utm_source=Unzensuriert-Infobrief&utm_medium=E‑Mail&utm_campaign=Infobrief&pk_campaign=Unzensuriert-Infobrief

    1. @ Katharina: Das Eine ist, zu Recht gegen die Anmaßung der Internetkonzerne vor­zu­ge­hen. Das Andere sind die het­ze­ri­schen Reden von FPÖ-Abgeordneten zum Thema Migration (nur z.B. https://​www​.wochen​blick​.at/​z​e​n​s​u​r​-​a​u​f​-​d​e​m​-​v​o​r​m​a​r​s​c​h​-​f​a​c​e​b​o​o​k​-​s​p​e​r​r​t​-​a​s​y​l​k​r​i​t​i​s​c​h​e​-​f​p​o​e​-​r​e​de/).

      1. Mal direkt gefragt: soll­te man Ihrer Auffassung nach miss­lie­bi­ge Meinungen sper­ren, damit sich kei­ner infi­ziert, oder auf ein gesell­schaft­li­ches Immunsystem ver­trau­en, das nur in der Auseinandersetzung damit über­haupt ent­ste­hen kann? 

        Ich habe mein Leben lang wis­sen wol­len, und zwar mög­lichst vie­les und unge­schminkt. Wenn jemand "komi­sche" Ansichten hat, will ich mich damit aus­ein­an­der­set­zen dür­fen, nicht sie zum Schweigen brin­gen und auch nicht, dass man sie ver­heim­licht. Was man unter den Teppich kehrt, ist nicht weg. 

        Das haben m.E. Regierung und vie­le / alle Linken nicht begrif­fen. Nein, ich wür­de auch die­se Rede nicht zen­sie­ren. Hetze ist für mich, wenn jemand zur Gewalt gegen Missliebige auf­ruft. Zu behaup­ten, sie hät­ten Bärte oder Spikes und man bräuch­te Zero davon, muss zuläs­sig sein. 

        Es darf nur nie­mals Alleingeltung oder Allgemeinverbindlichkeit bean­spru­chen dür­fen. Und die­se Situation, die haben wir bereits. Warum? Weil der Diskurs syste­ma­tisch auf all­sei­ti­gen Konsens ver­engt wur­de. Das gesell­schaft­li­che Immunsystem ver­sagt – erwartungsgemäß

        1. @some1: Wir erle­ben gera­de haut­nah, daß es SchreibtischtäterInnen in den Redaktionen und Amtsstuben gibt, die zu Denunziation und mehr anre­gen. Es gibt dar­aus resul­tie­rend mas­sen­haft Bedrohungen bis hin zu Mordankündigungen. So ver­hält es sich auch beim Migrationsthema. Ob es nun fast zwei­hun­dert oder ein paar weni­ger Opfer rech­ter Gewalt seit 1990 in Deutschland gab, möch­te ich gar nicht dis­ku­tie­ren. Es gab Tote und es gab PolitikerInnen, die ein Klima dafür gestalteten.

          "'Mich lässt du ver­dur­sten, aber holst 200 Ausländer in die Stadt'. Mit die­sen Worten und der Drohung, zuzu­ste­chen, hielt im November 2017 ein 56-Jähriger dem Bürgermeister von Altena im Sauerland Andreas Hollstein (CDU) ein Messer in einer Imbissbude an den Hals. Der Imbissbetreiber griff ein, Hollstein wur­de des­halb nur leicht ver­letzt." Das lese ich bei der Deutschen Welle, die immer­hin den Auftrag hat, ein posi­ti­ves Bild des Landes zu zeichnen.

          Es ist rich­tig: Dem ist (nur) mit Verboten nicht bei­zu­kom­men. Ich stim­me völ­lig zu: "Was man unter den Teppich kehrt, ist nicht weg." Es ist eine gesell­schaft­li­che Aufgabe und eine für Jeden und Jede per­sön­lich. In unse­rem Haus woh­nen meh­re­re Menschen "mit Migrationshintergrund", einer ist hier im Kiez gebo­ren und lebt dort deut­lich län­ger als ich. Wenn sich jemals in unse­rer Straße Nazis zusam­men­rot­ten und die NachbarInnen bedro­hen soll­ten, weiß ich, auf wel­cher Seite ich ste­he. Nicht auf der von "Man wird ja noch mal sagen dür­fen". So wie ich auf der Seite der­je­ni­gen ste­he, die wegen ihrer Meinung zu Masken oder Impfung bedroht werden.

          Nachtrag: Soeben lese ich im Newsletter des schwei­ze­ri­schen TagesAnzeigers:
          "Die Burka-Initiative stösst in einer ersten Umfrage auf gro­sse Zustimmung. Mit den neu­en Quarantäneregeln könn­ten auch in der Schweiz gan­ze Dörfer abge­rie­gelt werden."

          1. Ich hal­te die postu­lier­ten Kausalitäten für einen fata­len Irrglauben:

            A. Rechtfertigungen und Axiome

            1. "Es gibt dar­aus resul­tie­rend mas­sen­haft Bedrohungen bis hin zu Mordankündigungen"

            2. "es gab PolitikerInnen, die ein Klima dafür gestalteten."

            B.Schlussfolgerung

            3. "gesell­schaft­li­che Aufgabe und eine für Jeden und Jede"

            bedeu­tet und ist gleich =

            4. "Wir erle­ben gera­de haut­nah, daß es SchreibtischtäterInnen in den Redaktionen und Amtsstuben gibt, die zu Denunziation und mehr anregen"

            5. GOTO 1.

            Mir ist ein Rätsel, wie man nicht begrei­fen kann, dass die "gesell­schaft­li­che Aufgabe für Jeden und Jede" genau die Hetze ist, die in den Redaktionsstuben und in der Gesellschaft gepflegt wird. Man meint, gegen ein geglaub­tes "Böses", das angeb­lich Politiker gestal­ten und Medien erzeu­gen, dadurch anzu­kom­men, dass man ein Gegenklima auf die glei­che Weise erzeugt und es zustop­fen will. Ist denn selbst in die­sen Zeiten, wo Sie selbst betrof­fen sind, weil links­mit­te es gera­de für "gut" befin­det, jede Gegenmeinung zum Virus bru­tal zu bekämp­fen, immer noch nicht klar, dass die ZERO-Logik schon immer zu Blutbädern geführt hat, NUR sie, und nicht das, was sie besei­ti­gen will??!

            Auf die­sem Planeten exi­stiert Leben, weil es (!) Unterschiede gibt. Seit der Mensch auf­ge­klärt ist, hängt er dem Glauben an, das Schädliche Vernichten zu müs­sen und ver­nich­tet sich dabei zuletzt auch selbst. Es geht dar­um, mit wid­ri­gen Umständen umzu­ge­hen, nicht sie zu beseitigen.

            Es sind die Beseitiger jeder cou­leur, die das Gleichgewicht, dass sich sonst ein­pen­deln könn­te, stö­ren und somit das ech­te Elend ermög­li­chen. So wie wir es erleben!

            Das Thema Asyl/Migrant ken­ne ich aus vie­len Perspektiven. Und man könn­te und soll­te – sach­lich – vie­les dabei berück­sich­ti­gen, was aber nicht in die­sen Blog gehört. Ich war­ne vor Pauschalisierungen. Man soll­te unab­hän­gig von Zuschreibungen die unter­stüt­zen, die sich gegen Unterdrückung weh­ren, und auch unab­hän­gig, wel­che poli­ti­sche Richtung der jewei­li­ge Mob gera­de hat.

  5. An die­se Stelle paßt etwas wovon die mei­sten Mitleser ver­mut­lich noch nie gehört haben. Die KPD wur­de im Kalten Krieg ver­bo­ten. Das nun ille­ga­le Zentralkomitee ruf die Mitglieder dazu auf sich nun pein­lich geset­zes­kon­form zu ver­hal­ten. Der Klassenfeind wür­de mit Argusaugen hin­se­hen und jeden Genossen schon wegen Bagatellen, die­se als Ausrede, „aus dem Verkehr“ zie­hen. In irgend­ei­ner klei­ne­ren Stadt war ein bekann­ter Mitbürger Kommunist. Dem woll­te man ans Leder. Ging aber nicht, er ließ sich nicht mal mit Bagatellen erwi­schen. Ihm wur­de der Prozess gemacht. Er wur­de wegen Mitgliedschaft in einer ver­bo­te­nen Organisation zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
    In der Begründung: durch das Vermeiden von Straftaten habe er bewie­sen, dass er die ver­bo­te­ne Anweisung des ZK der ver­bo­te­nen Partei befolgt habe.
    Wir sind wie­der soweit. Aus dem Kalten Krieg wur­de, im Moment noch?, der Farcenkrieg. Im Moment lie­gen „wir“ hin­ten. Die Szientisten, und nur sie, ken­nen „medi­zi­ni­sche Fehlinformationen“. Die ande­ren ken­nen Wissenschaftlichkeit und wis­sen­schaft­li­che Kommunikation.

  6. Ich emp­feh­le "Prinzip Mensch " von Nemitz und Pfeffer. Sie beschrei­ben die Aktivitäten der GAFAM (Google Amazon Facebook Apple Microsoft) und die "Kalifornische Ideologie ", die sie eint und antreibt. Das Buch, vor Corona geschrie­ben, macht sehr deut­lich, wel­che Machtansprüche hier arti­ku­liert sind und wie sie ver­wirk­licht wer­den. Vor die­sem Hintergrund stellt sich aktu­el­le Lage ein­mal mehr als deut­lich bedroh­lich dar und wirkt aus­sichts­los. Es ist aber noch nicht zu spät für uns ana­lo­ge Wesen. Datenschutz und Skepsis, offe­ner Widerspruch, ja auch Widerstand sind noch mög­lich und drin­gend not­wen­dig. Für mich sind Journalisten wie Reitschuster Kandidaten für Ehrungen und Auszeichnungen, die es noch gar nicht gibt. Der Grimmepreis ist mir zu "kon­ta­mi­niert ", es braucht eine eige­ne, neue Hervorhebung die­ser muti­gen, lei­den­schaft­li­chen und tap­fe­ren Idealisten. Wo wären wir ohne sie?! Ich habe die BPK gestern und heu­te gese­hen, habe das Urteil des AG Weimar gele­sen und bin vol­ler Hoffnung, dass der Horror sich bald zer­legt. So absurd, offen will­kür­lich , frei von Evidenz und Grundgesetz- das kann nicht mehr lan­ge dau­ern und es zer­fällt zu Staub wie ein Vampir im Licht der auf­ge­hen­den Sonne. Bis dahin: Knoblauch am Mann, durch­hal­ten, stand­hal­ten, aus­hal­ten und sich nicht ver­rückt machen (las­sen).

    1. @Katahrina
      (ich glau­be, der Link ist falsch?)

      Ich habe die­se – anstren­gen­de – Sitzung auch gese­hen. Lind geht wohl von einer Metrik aus, davon, dass man sie als Lehrer för­dern könn­te – nicht leh­ren, denn er war ja aus­drück­lich der Auffassung, dass Kinder die­se mora­li­sche Kompetenz von Geburt haben und dass die Schule sie unter­drückt, anstatt sie zu fördern. 

      Der fata­le Irrtum könn­te nun der sein: der Mensch ist mora­lisch, wenn man ihn nur lässt. Wer Kinder kennt, weiß, dass sie das AUCH sind, dane­ben aber auch aus­te­sten, was geht… und das ist auch gut so! Moralische Kompetenz – ein geschwol­le­ner Begriff – schärft sich in der Auseinandersetzung mit der Umwelt, nicht durch "Züchtung" in Schulen. 

      Daher fin­de ich: Lind hat durch­aus zurecht ein Schlaglicht auf die­sen Sachverhalt gewor­fen, sei­ne vor­ge­stell­te Metrik hal­te ich jedoch inhalt­lich für unsin­nig und als anzu­wen­den­de gar für fatal – es ist m.E. gera­de die­ses wonach_auch_immer genorm­te "Bravsein" in der Ausbildung, das Entwicklungen wie heu­te nach einem s/w‑Schema för­dert – binä­res Denken, das kei­ne Differenzierung mehr zulässt.

  7. Ich glau­be sein all­ge­mei­ner Standpunkt ist: wenn er auf­hö­ren wür­de, sich zu wun­dern und nach­zu­fra­gen, hät­te er ver­lo­ren und wäre auf beim Systemjournalismus angelangt.
    Mal bei ihm in die Kommentare schauen.

  8. Es ist bekannt das geziel­te Kritik nicht gern gese­hen wird.
    Man soll­te nach Alternativen suchen, um sich den Ärger mit Youtube zu ersparen. 

    Was ist den mit Peertube als Alternative?

  9. @some1, @Wachsam blei­ben, ja, der Link war falsch, dan­ke für die Korrektur.
    So wie ich Lind ver­stan­den hat­te, geht es nicht um Erziehung zum Bravsein, son­dern dar­um, z.B. die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit Argumenten zu för­dern. Eine Zwangsbeglückung soll­te das nicht sein, klar. Ein Freund, der lan­ge in Mali gelebt hat, erzähl­te mir, dass dort jeder, der z.B. auf der Straße einen Streit mit­be­kommt, ver­pflich­tet ist mit bei­den Parteien zu reden, bis die­se zufrie­den aus­ein­an­der­ge­hen. In der Schule wird das wohl dort nicht gelehrt. Ich bin kei­ne Freundin von Schule, die Menschen als Objekt betrach­tet. Ich wer­de mir das Buch bestel­len und dann wei­ter­se­hen, was ich davon halte.
    @Dr. Hartmut Reinke, dan­ke für die Empfehlung, ich habe das Buch bestellt.
    @aa, ich lebe seit vie­len Jahren mit einem braun­häu­ti­gen Menschen zusam­men, ich ken­ne Rassismus und Fremdenfeindlichkeit fast aus erster Hand.

  10. 22.1.21, "YouTube hat den Kanal KenFM des Verschwörungserzählers Ken Jebsen, der eigent­lich Kayvan Soufi-Siavash heißt, end­gül­tig dicht­ge­macht. »Videos auf dem Kanal KenFM haben gegen unse­re Covid-19-Richtlinien ver­sto­ßen«, teil­te ein Sprecher von Googles Videodienst am Freitag mit. Zum drit­ten Mal sei­en Community-Richtlinien miss­ach­tet wor­den. Nach den Regeln von YouTube wer­de ein Kanal dau­er­haft gelöscht, wenn inner­halb von 90 Tagen drei­mal gegen die­se Richtlinien ver­sto­ßen wird."
    https://www.spiegel.de/netzwelt/web/ken-jebsen-youtube-sperrt-seinen-kanal-endgueltig-a-60015044–6e11-45cd-bfb4-0d9e459a605f?fbclid=IwAR2drU9QrTqPgpDtwfzZ4cl9VgA1uhQJQNYfrRs3ugr-FjgZsnkUI6rsWzI

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