Nicht ohne Häme hatte die Süddeutsche Zeitung 2011 einen Artikel überschrieben mit "SPD ist, wenn man trotzdem lacht". Dort war zu lesen:
»Abgehängt von der Union, überholt von den Grünen – aber die Sozialdemokraten wollen von einer Krise nichts wissen. Die Partei hat trainiert, wie man über Verluste hinwegjubelt.«
Es werden 5 verlorene Landtagswahlen aufgeführt, dennoch wird in der SPD-Parteizentrale stets gejubelt.
Das RKI hält das für ein mediales Erfolgsmodell.
Wenn das Handelsblatt am 16.7. urteilt "Zwischenbilanz durchwachsen", dann ist das schon eine der positiveren Medienstimmen. Das RKI dagegen titelte gestern
»Positives Zwischenfazit des Robert Koch-Instituts nach einem Monat Corona-Warn-App«
Dort heißt es
»Einen Monat nach ihrem Start wurde die Corona-Warn-App – Herausgeber ist das Robert Koch-Institut – bereits rund 16 Millionen Mal heruntergeladen (15,8 Mio. Downloads, Stand: 16. Juli 2020)…
Prof. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, zieht ein positives Zwischenfazit: "Die App funktioniert: Rund eine Woche nach ihrem Start wurden erstmals Zufallscodes Corona-positiver Personen zum Abgleich zur Verfügung gestellt. Im ersten Monat haben mehr als 500 Menschen, die nachweislich positiv auf SARS-CoV‑2 getestet wurden, die Möglichkeit gehabt, Andere über die App zu warnen. Wie viele Menschen genau gewarnt wurden, können wir allerdings wegen des dezentralen Ansatzes der App nicht sagen."«
Dem Handelsblatt hingegen fiel dieses auf:
»Zwei Wochen nach dem Start der App teilte die NRW-Landeshauptstadt mit, dass sich fünf Personen an das örtliche Gesundheitsamt gewandt hatten, weil ihnen auf ihrer App der Warnhinweis „Erhöhtes Risiko“ angezeigt wurde. Alle fünf Personen wurden getestet. Alle erhielten jedoch ein negatives Ergebnis.
Seitdem wurden täglich neue Infektionen mit dem Virus gemeldet. Bis Donnerstag stieg die Gesamtzahl der Menschen, die sich mit einem Verweis auf eine Warnung in der App an das Gesundheitsamt wandten, lediglich auf acht Personen an, wie die Stadt mitteilte…
Gleichzeitig unterstützt die App nur moderne Smartphones. Wer ein älteres Gerät besitzt, kann die Anwendung möglicherweise nicht installieren. Damit werden Millionen von Handys ausgeschlossen. Der Grund dafür liegt in erster Linie bei den beiden dominanten Anbietern der Smartphone-Betriebssysteme: Google und Apple. Sie stellen eine Schnittstelle bereit, um die Übertragungstechnik Bluetooth Low Energie (BLE) zu verwenden, über die das Programm den Abstand zu anderen Geräten misst und damit das Risiko einer Infektion ermittelt.
Aus der IT-Szene kam der Vorwurf gegen die Konzerne, sie hätten absichtlich ältere Geräte von der Schnittstelle ausgeschlossen, um Kunden zum Kauf neuer Geräte zu drängen. Der Darstellung hatten Google und Apple widersprochen…
Zudem klagen einige Nutzer über unterschiedliche Fehlermeldungen, die ihnen die App ausweist. Die Firmen SAP und Telekom haben eine ausführliche Liste mit Erläuterungen angelegt, wie sich einige der Fehler beheben lassen. Zudem wird eine Telefon-Hotline betrieben, die bei Problemen helfen soll.«
Vgl. Corona-App: teurer Mega-Flop
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)