Unter dem Titel "Estimating the distribution of COVID-19-susceptible, ‑recovered, and 2 ‑vaccinated individuals in Germany up to April 2022" veröffentlichten WissenschaftlerInnen und Modellierer des RKI, darunter Lothar H. Wieler persönlich, am 23.4. eine Arbeit, in der es heißt:
»Zusammenfassung
Nachdem die Bevölkerung zwei Jahre lang von der COVID-19-Pandemie betroffen war, hat sie nun eine Phase erreicht, in der eine beträchtliche Anzahl von Menschen in Deutschland entweder mit einer SARS-CoV-2-Variante infiziert oder geimpft wurde oder beides.
Das volle Ausmaß, in dem die Bevölkerung mit dem Virus oder dem Impfstoff in Berührung gekommen ist, ist jedoch nach wie vor schwer zu bestimmen, insbesondere auf regionaler Ebene, da (a) die Zahl der Infektionen nicht ausreichend erfasst wird und (b) die Überschneidungen zwischen den geimpften und den geimpften Teilpopulationen unbekannt sind. Da eine frühere Infektion, eine Impfung oder insbesondere eine Kombination aus beidem das Risiko einer schweren Erkrankung verringert, senkt ein hoher Anteil von Personen mit SARS-CoV-2-Immunität die Wahrscheinlichkeit schwerer Ausbrüche, die das öffentliche Gesundheitssystem möglicherweise erneut überfordern könnten, da neu auftretende Varianten dieser Verringerung der Anfälligkeit nicht entgehen. Hier schätzen wir den Anteil der immunologisch naiven Personen nach Altersgruppen für jedes der 16 deutschen Bundesländer, indem wir ein Infektionskrankheitsmodell integrieren, das auf wöchentlichen Inzidenzen von SARS-CoV-2-Infektionen im nationalen Überwachungssystem und der Impfstoffaufnahme sowie auf Annahmen zur Untererfassung basiert. Wir schätzen, dass ein mittlerer Anteil von 7,0 % der Personen in der deutschen Bevölkerung bis zum 31. März 2022 weder mit dem Impfstoff noch mit einer Variante in Kontakt gekommen ist (Quartilsbereich [3,6 %-9,8 %]). Für die erwachsene Bevölkerung mit höherem Risiko einer schweren Erkrankung reduziert sich dieser Wert auf 3,5 % [1,3 %-5,5 %] im Alter von 18–59 Jahren und 4,3 % [2,7 %-5,8 %] im Alter von 60 Jahren und darüber. Die Schätzungen variieren jedoch zwischen den Bundesländern, was vor allem auf die heterogene Durchimpfung zurückzuführen ist. Wenn man die Omicron-Infektionen aus der Analyse ausklammert, sind schätzungsweise 16,1 % [14,0 %-17,8 %] der Bevölkerung in Deutschland über alle Altersgruppen hinweg immunologisch naiv, was die großen Auswirkungen der Omicron-Welle bis zum Beginn des Frühjahrs 2022 verdeutlicht.«
Das Papier ist nicht peer reviewed und wir haben gelernt, dem RKI zu mißtrauen. Dennoch bestätigt es die kluge Entscheidung eines Fünftels der Bevölkerung, keinerlei Spritze in seinen Oberarm zuzulassen. Auch wenn das RKI versucht, seine eigenen Erkenntnisse zu verwässern:
»Schlussfolgerung & Diskussion
Mit dem Fortschreiten der Pandemie ist die bevölkerungsweite Anfälligkeit gegenüber einer Infektion mit bekannten oder künftigen Varianten von SARS-CoV‑2 eine zentrale Größe, die die kommende Dynamik bestimmen wird. Während der Schutz vor einer Infektion, sei es durch eine Impfung oder eine natürliche Infektion, im Laufe der Zeit abnimmt und von der zirkulierenden Virusvariante abhängt, gibt eine Schätzung der jeweiligen Teilpopulationsgrößen von Personen, die eine (oder mehrere) Infektionen durchgemacht haben oder geimpft/aufgefrischt wurden, wertvolle Informationen über die Größe der Bevölkerung, die noch vollständig anfällig für eine Infektion ist, da diese Personen im Vergleich zu geimpften oder aufgefrischten Personen anfälliger für eine Infektion und eine schwere Erkrankung sind, da zukünftige Varianten dieser Immunität nicht vollständig entgehen.
Hier haben wir festgestellt, dass in Deutschland ein bundesweit einstelliger Prozentsatz von Personen weder mit einer Variante von SARS-CoV‑2 noch mit einem Impfstoff dagegen in Kontakt gekommen ist, wobei diese Ergebnisse je nach Region und Altersgruppe variieren. Trotz der hohen Zahl der gemeldeten Infektionen bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen ist ein beträchtlicher Prozentsatz dieser Altersgruppen möglicherweise noch völlig ansteckungsfähig. Dies könnte problematisch werden, wenn eine Variante auftaucht, die in diesen Altersgruppen schwerere Erkrankungen verursacht als frühere Varianten. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass wir das Ausmaß der Untererfassung in diesen Altersgruppen unterschätzt haben, da die von uns verwendeten Faktoren auf Seroprävalenzstudien beruhen, die sich auf Blutproben von Erwachsenen (im Alter von 18 bis 74 Jahren) stützen, während berichtet wurde, dass die Untererfassungsquoten bei Kindern Werte von 2 bis 6 oder 8 annehmen können.«
Sie wissen also nicht wirklich etwas zu Kindern, möchten sie aber vorsichtshalber für "möglicherweise noch völlig ansteckungsfähig" halten. "Möglicherweise" kann es mit "Prä-Omikron-Varianten" noch einmal schlimm werden mit den Alten – Kreuzimmunität ist ein Fremdwort beim RKI:
»Im Vergleich dazu wiesen die Altersgruppen der Erwachsenen und der älteren Menschen einen relativ geringen Anteil an voll empfänglichen Personen auf, der sich bei einer Infektion mit allen Varianten in der Größenordnung von 5 % bewegte. Betrachtet man jedoch nur die Infektionen mit Prä-Omikron-Varianten, so sind möglicherweise immer noch 7,4 %-10,7 % der erwachsenen Bevölkerung und 5,3 %-7,8 % der älteren Bevölkerung dem Risiko einer Infektion mit Varianten ausgesetzt, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine schwere Krankheit zu verursachen als Omikron, was zu großen Ausbrüchen führen könnte, die das öffentliche Gesundheitssystem erneut stark belasten könnten (wobei diese Zahlen Quartilsbereiche darstellen)…«
Richtig immun nur geboostert mit "Durchbruchsinfektion"
»Wie bereits erwähnt, ist der Kontakt mit einer SARS-CoV-2-Variante jedoch kein robustes Äquivalent für Immunität und kann von einer leichten Infektion, gefolgt von einem raschen Abklingen der Antikörper und einem höchst unsicheren Grad an Immunität, bis hin zu einem vollständigen Impfstatus einschließlich einer Auffrischungsimpfung und einer Durchbruchsinfektion reichen, der einen länger anhaltenden und robusten Schutz gegen schwere Erkrankungen bietet. Am unteren Ende dieses Spektrums vermuteter Immunität zeigen unsere Analysen, dass eine von sechs Personen nie geimpft wurde, sich aber einmal oder mehrmals infiziert hat, in der Mehrzahl der Fälle mit Omikron. Diese Gruppe ist für den kommenden Herbst und Winter mit größeren Unsicherheiten konfrontiert, da der Schutz vor schweren Erkrankungen möglicherweise eher kurzlebig und zu eng auf diese Variante ausgerichtet ist.«
(Hervorhebungen nicht im Original. Fußnoten wurden hier weggelassen.)
Siehe auch den Kommentar von @FZ.
Es hat doch nie eine Pandemie gegeben!
Was soll das ganze Geschwätz?
@Publicviewer:
"Kiel (dpa/lno) – Die Grippe hat im vergangenen Winterhalbjahr in Schleswig-Holstein kaum eine Rolle gespielt. Von Oktober bis April seien im Norden nur 214 Infektionen registriert worden, wie die AOK
Nordwest am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des Robert Koch-Instituts mitteilte.
Als Grund für das Ausbleiben der Grippewelle nannte die AOK die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus. In der Grippe-Saison des Vorjahres hatte es sogar nur acht Grippefälle in Schleswig-Holstein gegeben. Vor der Pandemie seien es mehr als 4200 Fälle gewesen.
«Durch die Abstands- und Hygieneregeln, Kita- und Schulschließungen im Rahmen der Corona-Pandemie sind viele Infektionskrankheiten wie die Virusgrippe Influenza deutlich zurückgedrängt worden», teilte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann mit.
Allerdings gehen Experten nach Angaben der Krankenkasse davon aus, dass die Grippewelle im kommenden Winter wegen des Wegfalls der Maskenpflicht und der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens wieder heftiger ausfallen könnte. Daher rät die AOK Nordwest zur Grippeschutzimpfung.
Ackermann begrüßte die Überlegungen der Bundesregierung, die Grippeschutzimpfung in Apotheken vom kommenden Herbst an verbindlich für alle Kassen in die Regelversorgung aufzunehmen. «Impfungen in Apotheken können einen zusätzlichen Beitrag leisten, um die Impfquoten zu erhöhen. Das zeigen auch Erfahrungen aus anderen Ländern wie Dänemark, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz.»"
https://www.krankenkassen.de/dpa/429534.html
Es ist völlig unmöglich, das Masken gegen Grippe schützen aber nicht gegen Corona.
Nur FFP3 Masken schützen gegen Viren.
Wie oft muss ich das noch schreiben…?????
Es wurde überhaupt nicht mehr auf "Grippe" getestet.
Kein überflüssiger PCR-Test, weil er ja nachweislich keine Infektion feststellen kann eben auch kein Corona.
Tja, wenn "(b) die Überschneidungen zwischen den geimpften und den geimpften Teilpopulationen unbekannt sind." – da kann halt auch der beste Experte schlecht schätzen…
Es zeigt das totale Versagen aller Verantwortlichen. Nichts wurde dokumentiert. Sie wissen nicht, was für Maßnahmen welche Wirkung hatten. Das ist stochern im Nebel. Es ist Kaffeesatzleserei! Mutmaßungen. Aber auch ein Hilferuf. Wer kann uns noch helfen? Hat vielleicht jemand eine Ahnung? Oh… Nein eine Antwort wollen wir lieber doch nicht. Die könnte die Bevölkerung beunruhigen…..
"Hat vielleicht jemand eine Ahnung? Oh… Nein eine Antwort wollen wir lieber doch nicht. Die könnte die Bevölkerung beunruhigen….."
@W Mayer
Das denke ich auch. Offenbar wollen nicht nur die Bürger (wie man ja die letzten zwei Jahre gesehen hat) eine 'starke Hand' (am besten eine, die einen nach unten in den Dreck drückt und am Leben hindert), sondern auch die Verantwortlichen scheinen ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein und warten offenbar geradezu auf einen Führer, der ihnen sagt, was zu tun ist.
Diese Lücke wurde bereits durch die Pharma- und IT-Industrie gefüllt und die ganzen anderen Vertreter, die als Lobbyisten mitwirken.
Und alles immer wieder aufgrund der gleichen Ursache: Weil ein Großteil der Deutschen offenbar Angst davor hat, Fehler zu machen, Angst davor hat, gegen die Masse zu stehen. Offenbar über keinerlei Rückgrat verfügt. Der Begriff 'Stiefellecker' fällt mir dazu ein. Denunziantentum. Und der ganz große Brocken KONFORMISMUS. Der ist wie eingebrannt in die deutsche Gesellschaft.
"Spotz-krrcchh-würg"
Als ich den RKI-Wust im Original gelesen habe, hat mir der Mund derart lange so weit offen gestanden, dass mir eine Fliege reingeflogen ist – bäh…
Es ist schon großartig. Auf Basis eines in jeder Hinsicht völlig belanglosen und beispiellos amateurhaft gewonnenen Messwertes (positiv Getestete) wird mathematisches Voodoo unter Berücksichtigung aus der Luft gegriffener Werte betrieben, um am Ende zu einer völlig willkürlichen Zahl zu kommen, die noch nicht einmal eine Rolle spielt.
Mir gefallen besonders die "Man könnte annehmen, dass.., aber dabei übersieht man, dass.…" Formulierungen, die für Modellierer absolut typisch sind, denn natürlich sind nur sie in der Lage, komplexe Gedankengänge zu erfassen. Nur sollte man (hihi) dann bei den eigenen Berechnungen nicht von einer völlig haltlosen Annahme zur nächsten stolpern, so zum Beispiel die Behauptung, Geimpfte würden sich seltener anstecken als Ungeimpfte. Selbst wenn das biologisch so wäre (was es nicht ist), würde es durch das erzwungenermaßen andere Sozialverhalten ggf. wieder anders aussehen.
Dass man bei der Aufzählung der Stadtstaaten, deren Daten mit Unsicherheit behaftet seien, weil Leute von außerhalb dort angeblich medizinische Hilfe suchen würden, Berlin vergessen hat, ist die Kirsche auf der Sahnehaube.
Hier ist eine einfache Methode, um den Prozentsatz derjenigen zu bestimmen, die weder mit Virus noch Impfung in Kontakt waren: rollen Sie 3 sechsseitige Würfel und zählen Sie die Augen (nur die oben liegenden, Sie Schlaumeier!).
Multiplizieren Sie diese Zahl mit 0,0019730901. Dann haben Sie die Wahrscheinlichkeit, mit der die oben ermittelte Zahl eine Rolle spielt.
Es ist zutiefst beschämend, dass man es in zwei Jahren nicht geschafft hat, ein System zu etablieren, in dem die Corona-"Zahlen" ausgewertet werden.
Man sperrt Menschen weiterhin ein, entzieht ihnen ihre Grundrechte, weil man es in einem Land wie Deutschland nicht einmal hinbekommt, zu zählen, wie viele Menschen geimpft wurden und wie viele Menschen positiv getestet wurden, die nicht geimpft waren.
Eigentlich muss man wirklich vor Scham über die "Leistungen" unserer Behördenvertreter und Regierungsvertreter im Boden versinken – wenn man es nicht schon seit Jahren so gewohnt wäre. Aber was die sich seit zwei Jahren leisten, schlägt wirklich dem Fass den Boden aus.
Und selbst jetzt, wo sogar die Massenmedien immer wieder aufgreifen, dass die Corona-Krise nicht richtig 'erfasst' werde, passiert WIEDER NICHTS!!! Was ist das Problem in den deutschen Behörden?!?! Brauchen die erst jemanden, der ihnen befiehlt was sie zu tun haben oder arbeitet da noch jemand, der etwas entscheiden dürfte und dies AUCH TUT?!?!? Es kann doch nciht sein, dass in den deutschen Behörden allein die Pharmalobby das Sagen hat????? Es muss doch irgendwer für die Überwachung der Krise zuständig sein? Gesundheitsämter? Bekommen wohl keinen Auftrag von oben, also tun sie nichts.
Wozu haben wir einen Gesundheitsminister, wenn dieser lieber der Pharmaindustrie in den Hintern kriecht und Impfmittel absetzt, statt sich um das Monitoring vernünftig zu kümmern?!?!?
Wozu haben wir Parlamente, wenn die nicht korrigierend eingreifen können?
Ich kenne mich mit den rechtlichen Zuständigkeiten nicht aus, aber es muss doch möglich sein, in Deutschland etwas mit Sinn und Verstand zu tun oder ist das so in der Bürokratie nicht vorgesehen???
Niemand hat Interesse das Coronageschehen auszuwerten???
Die wollen ihre Agenda umsetzen.
Es ist ein großes Problem, die Leistungsfähigkeit des Immunsystems an der Zahl der sogenannten Antikörper zu bestimmen. Das ist eine absolut eindimensionale Betrachtungsweise – als könnte ich die Leistung eines Motors mit dem Ölmesstab herausfinden.
Grins, da will man sich das Desaster schönsaufen.
Alle die ich kenne, auch schwer an Krebs Erkrankte, die sich nicht haben impfen lassen haben keine oder keine zusätzlichen Probleme.
Bei den Geimpften häufen sich diese.
Millionen Deutsche "möglicherweise noch völlig ansteckungsfähig" und das jetzt schon seit über 2 Jahren – einfach nur, weil sie das "unverschämte Glück" hatten, von dem eigentlich unentrinnbaren Virus bisher ständig verfehlt zu werden ??? Dann können ihnen keine anderen Faktoren bei der Virenabwehr geholfen haben und weiter zur Seite stehen? Auch keine Nährstoffe? Und ab morgen fällt die Killervariante dann über alle diese bisherigen "Lotteriegewinner" her?
Die ganzen Behauptungen des RKI basieren nur auf Unterstellungen und Weglassungen. Für wen wohl?