Auch wenn es nur an der Praktikabilität vorerst scheitert, ist das eine gute Nachricht:
»Bad Segeberg (dpa) – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat sich vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurückgezogen. Grund sei, dass eine mailbasierte Umsetzung nach dem Landesdatenschutzgesetz untersagt sei, teilte die KVSH am Montag mit. Damit sei der für Patienten praktikabelste Weg versperrt. Digitale Lösungen, die Praxen und Patienten gleichermaßen nutzen, seien momentan nicht umsetzbar.
Der Nutzen des E‑Rezepts liegt nach KVSH-Angaben für Arztpraxen in der bürokratiearmen Erstellung und für Patienten in der Einsparung von Wegen. «Beides kann momentan nicht erreicht werden», bewertete die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Monika Schliffke, die Lage. Der Landesdatenschutz habe mitgeteilt, dass vom Praxisverwaltungssystem erzeugte datenlose Transfer-QR-Codes als Gesundheitsdaten einzustufen seien. Es bestehe anders als beim Papierrezept bei Missbrauch ein Haftungsrisiko für die Praxen.
Beim E‑Rezept bekommen gesetzlich Versicherte kein rosa Zettelchen mehr, sondern einen Code auf ihr Smartphone, mit dem sie das gewünschte Medikament von der Apotheke erhalten. Wer die dafür nötige App nicht hat oder kein Smartphone benutzt, bekommt den Code ausgedruckt auf einem Zettel.
Das E‑Rezept soll eigentlich kommende Woche in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein starten. Das sieht ein Stufenmodell der halbstaatlichen Firma Gematik vor. An dem dreimonatigen Pilotverfahren in den beiden Regionen müssen die Ärzte und Klinken zwar nicht teilnehmen. Sollten die Gematik-Gesellschafter die regionale Einführung aber als Erfolg werten, würde die Nutzung von E‑Rezepten ab Dezember verbindlich vorgeschrieben. Ursprünglich sollte das E‑Rezept schon im Januar 2022 bundesweit zur Pflicht werden.«
krankenkassen.de (22.8.)
Ist wohl nicht profitabel genug. Gehandelt wird die Software jedoch bereits.
Detlef Borchers
@dborch
Hoppla ein Genickbruch erster Güte und das kurz vor dem Rollout am 1. September: Der Versand von QR-Codes beim #eRezept entspricht der Übermittlung von Gesundheitsdaten und muss EtE verschlüsselt werden. Von wegen schlichtes Token…
https://kvsh.de/praxis/praxisfuehrung/newsletter/erezept-ausstieg-aus-dem-rollout
12:19 PM · Aug 22, 2022
https://twitter.com/dborch/status/1561689422017531904?cxt=HHwWgMC4jaqQnqwrAAAA
IT`ler verzichten gerne für sich selbst und ihre Familien auf eRezepte und ePatientenakten. Finden die zu unsicher und unpraktikabel.
Ist eher was für IT-Laien…
aha, wenn regional sich keiner beschwert wegen des Verstoßes gegen den Datenschutz insbesondere für Gesundheitsdaten, dann darf das als erfolg gewertet und zur anwendung verbindlich vorgeschrieben werden – super demokratischer Vorgang. ich bin ja so stolz auf mein Land!
»Bad Segeberg (dpa) – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat sich vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurückgezogen. Grund sei, dass eine mailbasierte Umsetzung nach dem Landesdatenschutzgesetz untersagt sei, teilte die KVSH am Montag mit"
Schön, wie sich die Bürokratie immer wieder selbst zu Fall bringt. Und mit genau solchen Methoden werden wir es schaffen, gegen den allgemeinen Irrsinn vorzugehen.
Sie müssen sich so sehr in ihren Vorschriften verstricken, dass die Verantwortlichen selbst nicht mehr durchblicken!!! Dann werden die nämlich auch unsicher und alles wird ad absurdum geführt und nicht mehr ernst genommen. Das System ist ziemlich dumm, wenn man es so will.
Der Landesdatenschutz habe mitgeteilt, dass vom Praxisverwaltungssystem erzeugte datenlose Transfer-QR-Codes als Gesundheitsdaten einzustufen seien.
Der Drogenbeauftragte des Landesdatenschutzes in Schleswig-Holstein ist offenbar derzeit auf einem Tripp.
Sind die alle nur noch pausenlos durchgeknallt?