Schwarze Nase, schwarzer Penis. So verstümmeln die Affenpocken die Menschen

Man soll über kran­ke Menschen kei­ne Witze machen. Angesichts der mas­si­ven Werbung für ein Pharmaprodukt und eine Praxis fällt mir das zuge­ge­be­ner­ma­ßen schwer:

ber​li​ner​-zei​tung​.de (4.9.)

Dieses Expertenfoto habe nicht ich ver­zerrt, son­dern es ist so im Artikel abgebildet:

Eigentlich soll ja laut WHO nicht mehr von Affenpocken gespro­chen wer­den, doch "Klade IIb" hat sich nicht rich­tig durch­ge­setzt (s. hier). So lan­ge damit Geld ver­dient wer­den kann, ist auch dies irrele­vant: WHO warnt: Affenpocken-Impfung ist kein Allheilmittel.

Affenpocken kön­nen alle tref­fen, die "jung, sexu­ell aktiv und mobil" sind! – gemes­sen an die­ser Aussage des Regionaldirektors der WHO muß Berlin ver­dammt alt, prü­de und starr sein. Denn:

»Rund 3500 Fälle von Affenpocken wur­den laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis­her in Deutschland amt­lich regi­striert, mehr als 1600 davon in Berlin. Die deut­sche Hauptstadt ist damit der Hotspot welt­weit, sagt der Infektiologe Heiko Jessen, der in Schöneberg eine Schwerpunktpraxis betreibt. Er warnt davor, die Gefahr zu unter­schät­zen. Das Vorgehen der Politik irri­tiert ihn…

"Es scheint einen leich­ten Abschwung zu geben, eben­so welt­weit, mit Ausnahmen, London zum Beispiel. Wir erle­ben auch in unse­rer Praxis einen leich­ten Rückgang. Wir haben etwas mehr als 250 bestä­tig­te Diagnosen bis­her, eini­ge ste­hen aber noch aus."…

Das hat ein Kollege in Bonn erlebt: Der Patient hat eine schwar­ze Nase bekom­men, sie heilt even­tu­ell jedoch ohne Operation ab. Es gibt einen Fall in München, wo ein Penis eben­falls schwarz wur­de. Das sind Ausnahmen, die aber ver­deut­li­chen, dass es sich um eine gefähr­li­che Krankheit han­delt, die Menschen ver­stüm­meln kann…«

Hilft die Impfung? Äh, hm…

»Der Impfstoff wur­de vor weni­gen Jahren zuge­las­sen, aller­dings für Menschenpocken. Er funk­tio­niert des­halb auch gegen Affenpocken, weil er zur sel­ben Familie gehört, den soge­nann­ten Orthopocken. Wie übri­gens auch Kamelpocken und Kuhpocken. Ursprünglich hieß es, nach zwei Impfungen sei man geschützt. Dann wur­de behaup­tet, zwei Wochen nach der ersten Impfung wür­de der Schutz begin­nen und min­de­stens ein Jahr anhal­ten. Es gibt aber ein­zel­ne Geimpfte, die erkran­ken. Auch hier gilt: Uns fehlt noch die Erfahrung.«

Wie schon Wochen zuvor beklagt Jessen einen Mangel an Impfstoffen. Doch im Gegensatz zum lau­ten Geschrei (Affenpocken: Internationale Notlage – eine neue Pandemie?br​.de, 30.7.) nimmt offen­bar die schwu­le Community das Geschehen gelassen:

Berlin hat erst die Hälfte des „Affenpocken-Impfstoffs“ ver­spritzt. „Die Nachfrage ist sehr hoch“

10 Antworten auf „Schwarze Nase, schwarzer Penis. So verstümmeln die Affenpocken die Menschen“

  1. Wie kann es einen Mangel an Affenpockenimpfstoff in Deutschland geben, wenn doch nur extem weni­ge Personen erkran­ken (bun­des­weit bis jetzt nur ca. 3500, von denen die mei­sten ohne wesent­lich­he Folgen wie­der gene­sen sind) und dem­nach das imp­fen nur von Risikogruppen ange­bracht wae­re? Werden die Risikogruppen so extrem falsch abge­schaetzt? Herr Lauterbach hat doch bereits vor laen­ge­rer Zeit 244.000 Impfstoffdosen "gesi­chert" (nochh bevor die­ser Impfstoff in Deutschland ueber­haupt zuge­las­sen war). Sind die denn alle bereits ver­impft? Wohl kaum. Und wenn die noch kaum zur Haelfte ver­impft sind, gibt es doch noch kei­nen Engpass, oder sehe ich das so falsch? Fehlt mir da viel­leichht das "logi­sche den­ken" und die "Weitsicht" eines Karl Lauterbach? Falls ja, mue­ste ich noch ein­mal dar­ueber nach­den­ken, ob die­ser "Mangel" eher ein Fluch oder ein Segen sein koennte …

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